Abfrage- bzw. Vermittlungs-Apparate
Die Vorteile einer Telefonanlage (Wählnebenstellenanlage) sind (und waren zu Zeiten, in denen man in unseren Landen den Begriff "Flatrate" noch nicht kannte) die kostenlosen internen Gespräche zwischen den an die Telefonanlage angeschlossenen Endgeräten, sowie die bessere Ausnutzung von kostenpflichtigen Amtsanschlüssen, da nicht jedes Endgerät eine eigene Externleitung (bzw. Amtsleitung) besitzen muss. Weitere Vorteile sind das Weiterverbinden von Telefongesprächen und zusätzliche Leistungsmerkmale, die ab Ende der 1970er Jahre Einzug hielten, wie beispielsweise die Rufumleitung, der Rückruf bei 'Besetzt', etc.. Bis in die Anfänge der 80er Jahre hatten dann in der Regel Wählnebenstellenanlagen, auch (für heutige Verhältnisse) eher kleinere Anlagen ab 2 Amtsleitungen mit 5 Nebenstellen (siehe: TeKaDe II V) einen sogenannten Abfrageplatz oder ein Vermittlungspult bzw. -Apparat, an dem ein zentraler Anruf angenommen und an die entsprechenden Personen weitervermittelt wurde.
Diese für die jeweilige Telefonanlage bei 'Mittleren und Groß-Anlagen' [Ausbaustufen siehe rechts unten] systemspezifischen speziellen Fernsprech-Apparate sind mit verschiedenen Sonderfunktionen zum Beantworten und Verarbeiten von Telefongesprächen, wie das Abfragen und Weitervermitteln von Gesprächen, das Zuteilen von freien Amtsleitungen an berechtigte Nebenstellen, das Abfragen von Gesprächsgebühren usw., um hier nur einige wenige Aufgaben zu erwähnen, notwendig gewesen. Darüber hinaus besitzt ein solcher Vermittlungsapparat meist ein Besetztlampenfeld, um bereits vor der Gesprächsvermittlung zu sehen, ob ein gewünschter Teilnehmer bereits spricht oder ob er "frei" ist. Umgangssprachlich wurde dieser spezielle Abfrageapparat auch "Telefonzentrale" genannt und so meldete sich dann auch die Vermittlungskraft häufig mit "ZENTRALE!", wenn sie einen Anruf über die Hausleitung, die sogenannte Meldeleitung erhielt.
In der folgenden Bilddokumentation sollen nach Herstellern und teils nach unterschiedlichen Systemen geordnet, einige dieser Vermittlungsfernsprecher oder auch Abfragepulte gezeigt werden. Mit Beginn der Hybrid-Anlagen wurden ab Mitte der 1980er Jahre mehr und mehr Systemtelefone, die ursprünglichen Reihenfernsprecher oder Sonderfernsprecher von Chef-Sekretär-Anlagen als Abfragestation genutzt und nur noch große Fernsprechnebenstellenanlagen erhielten einen oder mehrere spezielle Vermittlungsapparate. Oft wurden auch die Gehäuse von Reihenfernsprechern als kleine Vermittlung entsprechend dem System mit Vermittlungsfunktionen ausgestattet, um einen kompakten platzsparenden Abfrageplatz zu bieten.
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