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Kategorie: > Technische Fragen - Anschlußprobleme, TK-alagen etc. |
Siemens GbAnz 55K | |||
Sascha (Mailadresse bestätigt) 11.10.2008 |
Hallo zusammen, an meinem T-Net-Anschluss mit aufgeschaltetem Gebührenimpuls würde ich gerne diesen alten Gebührenzähler (Siemens GbAnz 55K) zum Leben erwecken: [Fotos unten!] Ich habe den Zähler in die Leitung vor den Telefonapparat mit einem TAE-N-Stecker eingeschleift. (1 -> a1; 2 -> b1; 5 -> b2; 6 -> a2) Telefonieren konnte man, aber der Zähler tat keinen Mucks. Da eine ganze Reihe von Geräten noch davor hängen (Amt -> Erste TAE -> DSL-Splitter -> AMS 1/4 -> GbAnz 55 -> ELV "CallBoy alpha" -> W48), habe ich den Zähler und das Telefon probehalber direkt in die Erste TAE gesteckt. Wieder kein Erfolg. Habe auch La und Lb gedreht - nichts. Gebührenimpulse kommen aber an, wenn ich die Testnummer 00999040 wähle. Die Impulse werden von einem FeTAp 611 GbAnz-2 mit Rollenzählwerk problemlos erfasst - auch hinter dem Splitter und AMS. Daran kann es also nicht liegen. Die Mechanik der GbAnz 55 ist in Ordnung: Ich habe testweise mehrmals 9V direkt in das Relais eingespeist mit dem Ergebnis, dass der Zeiger sich bewegt. Im Forum habe ich gelesen, dass die 'Stärke' des Impulses möglicherweise nicht ausreichen würde, um die ganz alten Geräte ansprechen zu lassen. Gleichzeitig berichten andere Mitglieder, dass ihre GbAnz 55 funktionieren würden. Hängt das mit der Entfernung zur Vemittlungsstelle zusammen? Könnte es in meinem Fall sein, dass der Siemens-Zähler, der KEIN POST-Gerät ist, mit einer anderen Impuls-Frequenz arbeitet und daher nicht im öffentlichen Netz funktioniert? Was könnte man noch tun, um dem alten Zähler wieder Leben einzuhauchen? Grüße Sascha |
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Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 6 |
Oliver Fleischmann oliverogf.to (Mailadresse bestätigt) 13.10.2008 |
Hallo, einige Schaltungen von Gebührenanzeigern sind in diesem PDF zusammengefasst (530 kB): http://www.ogf.to/fm/Gebuehrenanzeiger.pdf Zu den Pegeln steht in diversen Unterlagen: Sendepegel ---------- Früher: +2,0 Np ca. 5,7 V gemessen im Amt alle Pegelangaben gelten bei Abschluss mit ca. 200 Ohm aber gemessen mit einem auf 0,775 V = 0dB geeichten Pegelmesser! Heute (nach 1TR110): -23 dB(950 mV) / 67 mV bis +21 dB(950 mV) / 11 V Dies ist der Pegel an der Anschlussdose bei Abschluss mit Zr = 220 Ohm + (820 Ohm || 115 nF) Empfindlichkeit der verschiedenen GbAnz --------------------------------------- GbAnz 52 +1,0 Np 2,1 V GbAnz 55 K +0,5 Np 1,3 V K = ASL im Kabel GbAnz 55 F +1,1 Np 2,3 V F = ASL in Freileitung GbAnz T 55 -1,8 Np 0,1 V T = mit Transistor GbAnz 68v -1,8 Np 0,1 V Der GbAnz T 55 mit Transistor braucht Versorgungsspannung aus dem angeschlossenen Apparat. Diese wird HINTER dem Gabelumschalter abgenommen, dazu gibt es beim 61x die G-Ader, beim W48 die Klemme M. Achtung, die Schaltung muss Polungsrichtig angeschlossen werden. |
Gast (Stefan) (Gast - Daten unbestätigt) 13.10.2008 |
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Sascha vom 12.10.2008! Hallo, als kleine Ergänzung: Es gab vom Modell 55 die Varianten 55K (das K steht für Kabel- und Freileitungen) sowie T55 (T für Transistor). Der wesentliche Unterschied zwischen beiden Ausführungen besteht darin, dass das Triebwerk des 55K tatsächlich aus der Energie des 16kHz Impulses selbst gespeist wird. Beim T55 jedoch steuert der Impuls lediglich die Freigabe eines vorher aus der Speisespannung aufgeladenen Kondensators, so dass bei diesem eine wesentlich geringere Impulsspannung ausreicht. Man beachte: 1. Die Spannung des 16kHz Inpulses ist in Deutschland vor geraumer Zeit (wie schon weiter unten erwähnt) abgesenkt worden. Sie reicht nicht mehr zur Betätigung der Zeiger aus. 2. Der T55 benötigt zum Betrieb neben den 4 Anschlüssen a/b/a2/b2 eine Steuerader. Dies ist eine simple Verbindung zwischen der fünften Klemme des GbAnz und M1 oder M2 (Sprechkapsel) im Apparat. Deswegen ist die Anschlussschnur des T55 auch mindestens fünfadrig. In der Hoffnung, geholfen zu haben, Stefan |
Sascha (Mailadresse bestätigt) 12.10.2008 |
Vielen Dank für Eure fachlich umfangreichen Antworten und das Schaltplanangebot! Jetzt habe ich endlich Klarheit und kann ausschließen, dass es sich um einen Fehler handelt. Könnten die Schaltpläne der GbAnz68 oder GbAnz77 auch in die Telefondatenbank des Forums gestellt werden? - dann hat jeder etwas davon. Interessant wäre natürlich der Schaltplan der GbAnz T 55, die fetap.de erwähnte. Damit ließe sich möglicherweise mit wenigen Elektronik-Bauteilen der normale GbAnz 55 aufrüsten. Mitglieder, die von ihren funktionierenden GbAnz 55 berichten, haben wohl die Transistorausgabe in Bertieb, die scheinbar auch heute noch funktioniert. |
Gast (fetap.de) (Gast - Daten unbestätigt) 12.10.2008 |
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Christian Sch. vom 12.10.2008! Erwähnen ließe sich noch, dass es auch den GbAnz 55 für längere Anschlussleitungen schon mit Transistorverstärker gab ("GbAnz T 55") - siehe "Hilfsbuch für Entstörer", 4. Aufl., S. 504-507. |
Gast (wolfgang z) (Gast - Daten unbestätigt) 12.10.2008 |
Hallo ihr beiden, also im Kabatt 3/Hilfsbuch für Entstörer steht auf S.288 das der GebAnz 52 (ist wohl so ähnlich, wie 55K, sieht jedenfalls fast genauso aus, mit 'Uhrenanzeige') zum ansprechen ... einen Mindest-Spannungspegel von + 1Neper / ca. 2,1V /Wechselspannung für 16kHz!!! ... benötigt, also erheblich mehr, wie später bei den elektronischen, da ist der Impulspegel dann auch gesenkt worden, steht hier drin. wolfgang |
Gast (Christian Sch.) (Gast - Daten unbestätigt) 12.10.2008 |
Hallo Sascha! Die von dir beschriebenen Erfahrungen habe ich in ganz ähnlicher Weise gemacht. Ich hatte vom Flohmarkt einen GbAnz55 mitgebracht (Farbe war allerdings kieselgrau). Er war aber absolut nicht zum Funktionieren zu bringen, weder direkt am analogen Anschluss noch an einer Auerswald-ISDN-Anlage. Ich habe alles mögliche ausprobiert: Reinigung und leichtes Einölen der Mechanik, Neujustierung der Induktivitäten im Saug-/Sperrkreis. Auch hier dasselbe Verhalten, dass du beschrieben hast: Die Zählernadel bewegte sich beim Anlegen einer Gleichspannung an die Magnetspule völlig korrekt, beim Einschleifen in die Telefonleitung tat sich gar nichts. Ich habe mir dann zusätzlich noch einen GbAnz68 mit Rollenzählwerk besorgt - hier zeigte sich eine problemlose Funktion, sowohl am direkten Analoganschluss als auch an der ISDN-Anlage. Ich habe dann noch etwas Ursachenforschung betrieben: An der Frequenz des Gebührenimpulses liegt es nicht, die beträgt (zumindest in Deutschland) immer 16kHz. Wichtiger Unterschied: Der GbAnz68 hat im Inneren eine Verstärkerschaltung mit aktiven elektronischen Bauteilen, der GbAnz55 ist rein passiv aufgebaut. Die aktive Schaltung ist prinzipbedingt viel empfindlicher. Es liegt also tatsächlich am spannungsmäßigen Betrag des Gebührenimpulses, der wohl früher erheblich stärker gewesen sein muss als heutzutage. Was du machen könntest: Die Verstärkerplatine aus einem GbAnz68 (respektive FeTAp 611 GbAnz-2) vom Rollenzählwerk trennen, ausbauen und in dem GbAnz55 montieren. Das Nadelzählwerk dann dort anschließen, wo früher der Rollenzähler war. Falls du dich mit Elektronik auskennst, könntest du auch erwägen, die Verstärkerschaltung komplett neu aufzubauen. Falls du Interesse hast, könnte ich dir Schaltpläne von GbAnz68 oder GbAnz77 zumailen. Grüße, Christian P.S.: sowohl GbAnz55 und GbAnz68 habe ich mittlerweile übrig. Im Zeitalter der Flatrates ist ja Gebührenauswertung ja kaum noch interessant. Wer die Teile haben will, kann mich ja mit einer Preisvorstellung anmailen. |
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