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Kategorie: > Telefone 1930 bis 1967
Neuzugang W48 fast fertig
Tobias Topyla
tobiastopyla.de
(Mailadresse bestätigt)

  12.01.2013

Guten Tag,
ich beschäftige mich im Moment mit einem W48 und würde gerne an dieser Stelle um Hilfe bitten wollen. Ich habe bisher noch keine Erfahrungen mit nostalgischen Telefonen sammeln können und bin daher für alle Ratschläge zu diesem Modell dankbar.

Der Apparat befindet sich in einem außerordentlich gutem optischen Zustand und läßt darauf schließen, dass es sich herbei um das Baujahr 1957 handelt (Aufdruck 9.57 in weiß, Rückseite der Bodenplatte).

Das Innenleben habe ich mit Druckluft von Staub und toten Insekten befreit und ansonsten keine Schäden erkennen können. Die Isolierungen der alten Kabel sehen für einen Laien in Ordnung aus.

Nachdem von der Telefonmanufaktur F. Reiner einige wenige benötigte Ersatzteile geliefert und von mir eingebaut wurden, konnte das Gerät auch erfolgreich in Betrieb genommen werden. Zumindest teilweise, folgende Funktionen stehen im Augenblick zur Verfügung:

* Ausgehende Anrufe (Wählscheibe läuft)
* Eingehende Anrufe (es klingelt für mich harmonisch trotz 50 Hz)

Die nun eingesetzte Transistorsprechkapsel funktioniert sehr gut, die Übertragungsqualität ist in Ordnung. Mein Gesprächspartner kann mich gut verstehen. Leider gibt es noch ein letztes ungelöstes Problem: ich höre am W48 nichts, der Hörer bleibt stumm.

Es ist für Versuchszwecke unmittelbar ohne ADSL-Splitter "an der Wand" angeschlossen. Ich habe die Textil-Hörerschnur durchgemessen, ein Kabelbruch ist auszuschließen. Der Lautsprecher ist noch Original, dieser scheint jedoch nicht die Ursache zu sein, da in der Schlitzschraubenanschlußleiste an den F-Kontakten (gelb & grün) keinerlei Spannung messbar ist.

Gibt es hier einen typischen Anfängerfehler der nur darauf wartet gelöst zu werden? Ich werde aus den alten Schaltplänen leider nicht ganz schlau und würde nur ungern ohne Strategie zum Lötkolben greifen.

Herzliche Grüße!
Tobias Topyla



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 6
Stefan Roth
(Mailadresse bestätigt)

  27.01.2013
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Tobias Topyla vom 26.01.2013!  Zum Bezugstext

Wegen der zu starken eigenen Stimme:

Schraube mal bei tönendem Amtszeichen das Mikro heraus. Das Amtszeichen darf nicht leiser werden. Wenn es gleich laut bleibt, ist der Apparat in Ordnung, und das Problem liegt darin, dass der alte Apparat und die moderne Anlagenelektronik dahinter nicht 100%ig zusammenpassen.

Wird allerdings das Amtszeichen leiser, hast Du ein Problem mit dem Übertrager.

Das gilt für Deinen hier gezeigten W48, nicht aber für alle "älteren" Apparate.

Der Gg2 hat mit dieser Problematik überhaupt nichts zu tun; er begrenzt zum Schutz des Gehörsinns lediglich die höheren Impulse (beim Knacken, wenn man abhebt oder wählt).

Das ist doch ein "W48 oT" und KEIN "W48a uW", oder?
Tobias Topyla
tobiastopyla.de
(Mailadresse bestätigt)

  26.01.2013
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Detlef Genthe vom 20.01.2013!  Zum Bezugstext

Hallo Detlef,

ich habe eine noch verpackte Hörkapsel vom Typ 49151 10131 2443-21-1 [III 72] der ehemaligen SEL, Standard Elektrik Lorenz AG eingesetzt. Das W48 lief sofort auf Anhieb. Ein Hauch von Magie!

Alle Funktionen nochmals geprüft und keine wirklich störenden Probleme gefunden. Seltsam fällt mir nur die ungewohnt starke Verstärkung der eigenen Stimme auf. Der Tausch des vorhandenen Gg2 (schwarz mit Logo der SEL) gegen einen baugleichen Gg2 (grün mit "h" im Kreis) brachte keine Veränderung - sofern Folgeschäden an der W48-Elektrik ausgeschlossen, kann das so bleiben.

Vielen Dank für alle Kommentare, ich kann das Projekt nun endlich abschließen.

Herzliche Grüße!
Tobias Topyla

P.S.: Anbei ein Bild von meinem Patient. (-:


Detlef Genthe
posttelegenthe.de
(Mailadresse bestätigt)

  20.01.2013
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Tobias Topyla vom 20.01.2013!  Zum Bezugstext

die 31 Ohm sind OK, der Übertrager ist also vermutlich ganz. Die Hörkapsel ist kaputt. Da kann man jede Hörkapsel für alte Telefone nehmen, auch die oft angeboten aus der DDR.

Lösung nach drei Beiträgen, bei vergleichbar "schwierigen" Problemen haben wir auch schon 60 gebraucht, den Unterschied macht eine genaue Fehlerbeschreibung.
Tobias Topyla
tobiastopyla.de
(Mailadresse bestätigt)

  20.01.2013
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Detlef Genthe vom 12.01.2013!  Zum Bezugstext

Meine sehr geehrten Herren, vielen Dank für die schnellen Antworten und die freundliche Aufnahme im Forum! Ich bin begeistert und habe mich über die Hinweise sehr gefreut.

Meine Hörkapsel entspricht nicht dem beschriebenem Typ Siemens Gg1 "blau" sondern wirkt eher rein metallisch. Gewicht ca. 83 g. Es befindet sich auf der Oberseite ein kleines kreisrundes eingraviertes Logo mit den beiden Buchstaben "M" und darunter "T", sowie "HA 8229 dyn". Ich vermute es handelt sich um ein Produkt der Firma Merk Telefonbau. Der schwarz aufgedruckte Produktionszeitraum ist leider nicht mehr deutlich zu erkennen. Ein grober Funktionstest mit 9 Volt Batterie entlockt dem Teil leider kein knistern oder knacken, einfach nichts.

Um die elektrische Leitfähigkeit zu erhöhen habe ich die Unterseite bereits ein klein wenig mit Schleifpapier bearbeitet ohne den rot-braunen Isolationsring zu beschädigen, leider ohne Erfolg. Ein Widerstand ist zwischen den beiden Kontaktflächen leider nicht messbar. Defekt?

Ich hatte heute jedoch die Gelegenheit die Widerstandsmesswerte auf dem Klemmbrett zu ermitteln. Ungeachtet davon ob "F" links oder rechts abgezogen ist, komme ich immer auf 31 [...] 32 Ω. Bei direkter Messung auf dem Klemmbrett ohne Schrauben sind es zwischen den zwei nackten Kontakten ebenfalls leicht schwankende Werte zwischen 31 bis 32 Ω. Dabei spielt es keine Rolle ob das W48 am Netz hängt oder nicht.

Ohne Hörkapsel und bei überbrückten Kontakten im Hörer hat die Hörerschnur exakt 1,5 Ω.

Viele Grüße!
Tobias Topyla
Stefan Roth
(Mailadresse bestätigt)

  12.01.2013

Ist im Hörer ein älterer Gehörschutzgleichrichter vom Typ Gg1 (Siemens) verbaut? Dieser blau lackierte Typ kann bei abgeblättertem Lack einen Kurzschluss mit der Kontaktfeder erzeugen, wenn die Hörkapsel eingeschraubt ist. - Versuchshalber den Gg1 einfach mit dünnem Papier abdecken.

Sollte ein solches Bauteil aber mit Kunststoff ummantelt eingebaut sein, scheidet diese Fehlerquelle aus.

Bei älteren Schrauben mit dickem Kopf kann aber auch ein Kurzschluss mit den Schrauben auftreten. Diese auch mal testweise mit Isolierband abdecken.

Detlef Genthe
posttelegenthe.de
(Mailadresse bestätigt)

  12.01.2013

Das kriegen wir schon. Aber erst mal Danke, so sollte eine Fehlerbeschreibung aussehen. Und nicht: "Ich habe alles richtig gemacht (ohne weitere Erklärung) und es geht trotzdem nicht." Hatten wir hier in letzter Zeit oft, dann kam raus, daß es eine falsch beschaltete Hörerschnur war, 60 Posts später.

also Retour, im Hörer ist nichts zu hören. Die Klemmen zur Hörkapsel auf dem Klemmbrett sind der richtige Punkt mit der Fehlersuche zu beginnen. Gleichspannungen kann man da nicht messen, das liegt alles hinter dem Übertrager. Aber auf Durchgang prüfen. Eine Klemme Fe abschrauben und den Kabelschuh abziehen. Und dann den Widerstand zwischen den Klemmen (also Richtung Übertrager) und zwischen den Kabelschuhen (also Richtung Hörkapsel) ermitteln. Werte 10-200 Ohm sind erst mal OK. Das Ergebnis hier verkünden, dann kommt der nächste Schritt.



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