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Kategorie: > Telefone 1930 bis 1967
OB33 Reichsbahn
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  13.03.2014

Hallo liebe Forumsmitglieder,

was ist besser als ein OB33? Natürlich noch ein OB33.

Letztens habe ich einen reichlich vergammelten OB33 wiederaufgebaut, der offenbar direkt aus einem Fernmeldekasten der Bundesbahn kam. Jetzt wollte ich mir auch einen besser erhaltenen zulegen, einen mit Metallgabel und W28 - Handapparat, der gewissermaßen so aussehen sollte wie kurz nach der OB33 - Einführung in den Dreißiger Jahren. Der in Bild 1 zu sehende Apparat kommt diesen Vorstellungen ja recht nahe, und da er zu einem erschwinglichen Preis zu kaufen war, ist es jetzt meiner (Bild 2 und Bild 3). Der Verkäufer hatte mir vorab geschrieben:

<Zitat>
"das Teilt stammt aus einem privaten Haushalt im Umkreis von Achern im Ortenaukreis , ich denke im original unverbasteltem Zustand (Schrott biete ich nicht an) steht schon ein paar Jahre bei mir , mir wurde damals gesagt: der Mann brachte es vor vielen Jahren von der Arbeit nach Hause , wahrscheinlich bei demontasche wegen neuinstallation , (da könnte man fast sagen aus 1.Hand) mehr weiß ich darüber nicht , wenn das Alter drauf steht muß ich erst nachschauen gehen."
</Zitat>

Der Apparat hatte keine Füße und war wahrscheinlich bei der Reichsbahn in Achern in einem Schalter oder einer Amtsstube direkt auf einen Amtsvorsatz oder ein Montagebrett geschraubt. Anschließend wurde er wohl vom (pensionierten?) Bahnbeamten liebevoll zu Hause aufbewahrt - das sind die Telefone die man kriegen muss :-). Nach oberflächlicher Inspektion steht fest:

- Keine Füße (wusste ich schon vor dem Kauf)
- Die Sicherungsschraube der Kurbel fehlt (Bild 4)
- Ein (kleiner!) Blindstopfen fehlt (Bild 5), der zweite ist noch vorhanden
- Die halbkugelförmige Einsprache wurde durch eine W48 - Kappe ersetzt, die an dem W28 - Handapparat richtig hässlich aussieht (Bild 6) :-(.
- An mehreren Teilen ist der Reichsbahn - Adler eingestanzt (Bilder 7-10)
- Hinweise auf das Herstellungsjahr fehlen dafür ganz (Bild 7 und Bild 11)
- Hinweise auf den Hersteller fehlen ebenfalls (z.B. kein Schaltplan)

Jetzt habe ich ein paar Fragen an Euch:

Habt Ihr eine Idee, wie man das Herstellungsjahr eingrenzen kann? Auf der Bodenplatte ist ein Stempel "1? 57" zu sehen, und auf dem "Fw Mü Aubing instandgesetzt:" - Aufkleber wurde das Datum ordentlich entfernt :-(. Sind vielleicht die Zahlen auf dem Wecker und dem Übertrager Datumsangaben (Bild 12 und Bild 13)? Der Induktor (Bild 14) wirkt mit seinem dünnen großen Zahnrad und der braunen Farbe etwas altertümlich und ist von Friedrich Reiner wie auch eine der Weckerspulen. Der Rest des Weckers ist von Siemens und Halske - vielleicht Spuren der Instandsetzungen?

Sind solche kleinen Blindstopfen irgendwo zu bekommen (Bei Friedrich Reiner / Telefonmanufaktur offenbar nicht)?

Ich habe zwei Sicherungsschrauben von OB33 - Induktoren aus den Fünfziger Jahren, beide passen nicht ins Gewinde des Induktors(?!).

Ideen und Anregungen von Euch sind wie immer hochwillkommen :-), und ich werde in loser Folge Wiedraufbau - Bilder posten. Vielen Dank im Voraus,

Gruß Ralph







Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 44
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  04.05.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 21.03.2014!  Zum Bezugstext

Hallo liebe Forumsmitglieder,

hier noch ein Informationsschnipsel zum W28 - Sprechhörer entnommen dem Band 120 der Eisenbahn - Lehrbücherei der DB (ja, Sprechhörer, offenbar der korrekte Fachbegriff bei der Reichs- und Bundesbahn :-)). Tatsächlich sind die Kontakte der Hörmuschel mit denen der Sprechmuschel durch so etwas wie Metallstege oder -bänder im Griff verbunden, siehe Bild 1.

An die kommt man im Falle eines Falles ohne Aufbrechen des Handapparates nicht heran, richtig? Da bleibt nur zu hoffen, dass im Lauf der Zeit nichts wegkorrodiert z.B. durch Kontaktspannungen unterschiedlicher Metalle und so...

Ich finde, der W28 (nicht nur der Handapparat) ist zwar komplizierter konstruiert als z.B. der W48, aber dadurch ist er auch der einen oder anderen Stelle besser zu warten wie z.B. beim einfacheren Einziehen einer HA - Anschlussschnur.

Gruß Ralph


BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  18.04.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Detlef Genthe vom 18.04.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Detlef,

genau, ich habe sowieso den Eindruck, dass da einiges "handwerkliche" bei der Fabrikation eine Rolle gespielt hat. So liegt z.B. die Gewindebohrung nicht genau im Zentrum der Achse.

Vielleicht hat man ja anfangs solche Gewindebohrungen noch von Hand gemacht, während später diese Schritte voll maschinell vonstatten gingen.

An alle frohe Ostern,

Gruß Ralph
Detlef Genthe
posttelegenthe.de
(Mailadresse bestätigt)

  18.04.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 14.04.2014!  Zum Bezugstext

Interessant, demnach hatte die Steigung genau gestimmt. Da hat vielleicht seinerzeit jemand einfach beim Gewindebohren geschlampt, war früher ja auch nicht alles so perfekt, wie es sich in der Erinnerung darstellt.
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  14.04.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 12.04.2014!  Zum Bezugstext

Hallo liebe Forumsmitglieder,

die Schraube... is drin. Ich schildere mal, wie das schließlich geklappt hat.

Benötigt habe ich dazu:

- Eine Metallfeile

- Ein Schneideisen für M4 - Gewinde (optional, Bild 1)

- Eine Mikrometerschraube

- Schmirgelpapier und Stahlwolle fürs Finish

Nach der umfangreichen Forschung und Entwicklung (danke noch mal an alle Tipgeber) war es jetzt Zeit für etwas Praxis. Zuerst habe ich noch einmal (Mikrometerschraube) den Außendurchmesser des Schraubengewindes gemessen: ca. 3.9mm. Das ist deutlich größer als der Durchmesser des Holzstabes (ca. 3.7mm). Letzterer ist wohl etwas zu klein, da das eingeprägte Holzgewinde die Gewindegänge der Induktorachse nicht ganz ausfüllt.

Im nächsten Schritt habe ich die Schraube gereinigt, indem ich sie durch das Schneideisen gedreht habe. Danach war das Gewinde schön sauber (Bild 2), aber deswegen passte die Schraube immer noch nicht :-). Die nächste Aktion habe ich erst an einer Probeschraube durchgeführt, und erst nachdem das erfolgreich war habe ich die Originalschraube bearbeitet.

Ich hatte ja die Vermutung, dass der Durchmesser des Gewindes reduzert werden muss, und so habe ich sehr vorsichtig mit einer Metallfeile (habe nichts besseres) die Spitzen des Gewindes abgetragen und anschließend durch erneutes Drehen durch das Schneideisen eventuelle Grate entfernt. Als ich den Durchmesser auf ca. 3.83mm reduziert hatte, ließ sich die Schraube vollständig eindrehen (Bild 3)...

Hurra!

Bild 4 zeigt die Schraube nach dem Abfeilen. Mit Kurbel sah das dann so aus (Bild 5), wobei mir auffiel, dass ich den Patina - Look hier nicht mag. Die Schraube ist auch sehr ausgeschlagen (wer kriegt nur so etwas hin...), so dass ich erst die häßlichen aufstehenden Grate weggefeilt und anschließend den Rost auf dem Schraubenkopf mit Schmirgelpapier entfernt habe. Die Stahlwolle habe ich dazu benutzt, das abgefeilte Gewinde und den Kopf etwas aufzupolieren. So (Bild 6) passt es besser zum Zustand des Apparates, und da die Sicherungsschraube nicht vom Apparat selbst sondern aus einem Ausschlachtgerät kommt, ist das Entfernen der Patina meiner Meinung nach vertretbar.

Damit ist die Aufarbeitung des OB33 abgeschlossen. Er wurde nur gereinigt und ein paar Anschlüsse an Schraubklemmen wurden korrigiert. Ansonsten wurde nur ergänzt und ausgetauscht, alles ist also reversibel. Die W48 - Kappe z.B. ist weiterhin vorhanden und irgendwie selbst ein Zeitzeugnis, da wahrscheinlich in den Fünfziger Jahren alle Bahn - OB33 mit W28 - Handapparat eine W48 - Kappe hatten.

Gruß Ralph



BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  12.04.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Roland II vom 11.04.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Roland,

danke für den Hinweis mit den Siemens - Sondergewinden.

Ich glaube zwar eher, dass es mir bei dem 0.7mm - Bild nicht gelungen ist, Holz und Gewindelehre gut zusammenzulegen und dann zu fotografieren, aber bei den wenigen sauberen Gängen im Holz zum Vergleichen kannst Du durchaus recht haben.

Auf jeden Fall werde ich die Kurbelachse nicht anfassen und lieber ein paar Schrauben durchprobieren oder vermurksen (lassen). Wenn nichts geht, bleibt die Sicherungsschaube eben weg :-).

Gruß Ralph
Roland II
roluihotmail.de
(Mailadresse bestätigt)

  11.04.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 11.04.2014!  Zum Bezugstext

so ganz passt die Gewindelehre mit 0,7mm aber nicht. Die Steigung scheint etwas kleiner zu sein.
Könnte ein Siemens & Halske Gewinde Nr.25 sein (0,66mm Steigung, 4mm Durchmesser)
http://www.gewinde-normen.de/sh-gewinde.html
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  11.04.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Roland II vom 06.04.2014!  Zum Bezugstext

Hallo liebe Forumsmitglieder,

ich habe das Phantomgewinde aus Holz mit einer Gewindelehre verglichen, siehe Bilder 1-3.

0.6mm:
======
Spätestens die fünfte Spitze bleibt hinter dem Gewindegang zurück (Bild 1).

0.7mm:
======
Sämtliche Spitzen liegen im Gewindegang (Bild 2).

0.75mm:
=======
Ab etwa der fünften Spitze sind die Spitzen dem Gewindegang voraus (Bild 3).

Ich denke immer noch, 0.7mm Steigung ist richtig. Obwohl ich nicht den Eindruck habe, dass das Gewinde "vermurkst" ist, sieht die ganze Kurbelachse des Induktors in Hinblick auf die Fertigungsqualität nicht so dolle aus (Bild 4) verglichen mit einer aus den Fünfziger Jahren (Bild 5). Vielleicht waren die kleineren Schraubendurchmesser ja damals üblich... Seit wann sind die heute üblichen M-Normen für Gewinde eigentlich verbindlich?

Mir ist aufgefallen, dass auf den Internet - Fotos bei den Kurbeln von "älteren" OB33 (W28 - Handapparat, Metallgabel) häufig die Sicherungsschrauben fehlen. Vielleicht ist ja der Grund, dass spätere M4 - Schrauben eben nicht passen :-).

@Thomas
Ich weiß jetzt welch anspruchsvolle Aufgabe das Horten von M3.5 - Schrauben tatsächlich ist. In einem Eisenwarenladen habe ich unschuldig nach einer solchen Schraube gefragt. Man hat mich mit dieser gewissen Mischung aus Unglauben und Mitleid angeschaut und mir mitgeteilt, den letzten Bestand von M3.5 - Schrauben hätte man schon vor Jahren weggeschmissen und ich könnte jetzt eben keine mehr bekommen, Basta :-).

Gruß Ralph


BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  08.04.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von www.erel.de vom 24.03.2014!  Zum Bezugstext

Hallo liebe Forumsmitglieder und insbesondere hallo Ralf,

ich habe ja gesagt, dass ich Ralfs Hinweis folgend probieren wollte, das Mitklingeln des OB33 (Bahnkonfiguration) mit Hilfe der Schaltbrücke auf dem Klemmbrett zu unterbinden. Ich erzähle mal, was dabei herausgekommen ist, dann könnt Ihr Euch kaputtlachen :-).

Also, ich setze die Brücke um (c-c => c-W1) und probiere schon mal. Ich kann einen anderen Apparat anklingeln aber nicht selbst angeklingelt werden, da a und b kurzgeschlossen sind - Nanu?! O.K., die Schaltbrücke a-W1 in der Anschlussrosette muss noch weg. Ergebnis: Das Gleiche...

Ich schau auf den Schaltplan und verstehe nicht. Ich lasse das Problem ein paar Tage setzen und verstehe immer noch nicht. Endlich messe ich wieder durch und sehe: Auf dem Klemmbrett sind die Anschlüsse W1 und W2 vertauscht (Bild 1), DOH!. Beide sind ja grau und ich habe gedacht, das wäre egal. Ist es aber nicht, denn...

Gewollt beim Umsetzen der Schaltbrücke ist eigentlich die alternative Verbindung a-c-W1, die über den Induktorkontaktsatz kontrolliert wird. Mit dem Anschlussdreher bekommt man stattdessen die Verbindung a-c-W2-b, die auch über den Induktorkontaktsatz kontrolliert wird:

- Ruhestellung: Kurzschluss a-b aktiv => kein Läuten des Apparates
- Läutstellung: Kurzschluss a-b aufgehoben => Läuten des entfernten Apparates

Richtig verschaltet ist alles viel besser: Setzen der Schaltbrücke c-W1 auf dem Klemmbrett bewirkt zunächst einmal nichts, der Apparat klingelt noch mit. Nach Entfernen der Schaltbrücke a-W1 in der Anschlussrosette klingelt der Apparat wie gewünscht nicht mehr mit. Außerdem hat man das schöne Gefühl, dass jetzt alles wie im Montageplan ist!

Fazit: Man lernt immer dazu, notfalls auf die harte Tour :-).

Gruß Ralph


BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  07.04.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Roland II vom 06.04.2014!  Zum Bezugstext

Hallo, insbesondere hallo Roland und Thomas,

an das Maß M3.5 / 0.6mm habe ich auch schon gedacht. Als ich aber das Holzgewinde mit meiner neuen Gewindelehre (ja, extra dafür angeschafft :-)) ausgemessen habe, schien 0.7mm am Besten zu passen. Das ist allerdings bei diesem Holzstab nur schwierig mit bloßem Auge zu beurteilen, tatsächlich kann man das besser auf den Fotos vergleichen.

In ein paar Tagen habe ich Urlaub, dann werde ich noch mal Fotos vom Holzgewinde im Vergleich mit den Klingen der Gewindelehre machen. Der Holzstab ist momentan im zusammengebauten Apparat eingeschraubt, damit die Gewindestruktur eingeprägt bleibt.

Gruß Ralph
Roland II
roluihotmail.de
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  06.04.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Thomas Göbel vom 06.04.2014!  Zum Bezugstext

M 3,5 hat eine Steigung von 0,6mm.
So wie es auf den Bildern aussieht, stimmen die 0,7mm aber, und der Durchmesser der M4 Schraube sieht auch ziemlich gleich aus.
Thomas Göbel
thomas.goebelpriteg.de
(Mailadresse bestätigt)

  06.04.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 06.04.2014!  Zum Bezugstext

Also - M3.5er Schrauben gibt es ja nun (war eine weit verbreitete Schraubengröße bei Fuld und T&N). Habe ein kleines Sortiment bei Fa. Wegertseder gekauft und horte nun (wie Fafnir)...
Roland II
roluihotmail.de
(Mailadresse bestätigt)

  06.04.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 06.04.2014!  Zum Bezugstext

die von mir genannten Schrauben sind Zollschrauben mit etwa 0,8mm Steigung. Nach deinen neuesten Erkenntnissen passen sie also nicht.
Ich vermute, dass es ein etwas vermurkstes M4 Gewinde ist.
Ich würde einfach einen M4 Gewindebohrer reindrehen und gut ist.
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  06.04.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Roland II vom 06.04.2014!  Zum Bezugstext

Hallo,

@Roland II:
Danke für den Hinweis, ich werde das mal prüfen. Das sind Zollmaße, richtig?

Mit dem Gewinde für die Sicherungsschraube der Kurbel bin ich etwas weitergekommen. Letztendlich geht es ja darum herauszufinden, warum das Innengewinde der Kurbelachse des Induktors nicht zum Außengewinde der Sicherungsschraube eines anderen OB33 passt.

Sucht man im Internet unter "Innengewinde messen" findet man Messschieber, die für die kleinen Gewindegrößen wie M4 zu groß sind oder Lehrdorne, die für den Privatgebrauch in der Anschaffung viel zu teuer sind. Deshalb habe ich eine (zugegebenermaßen naheliegende) Methode "des kleinen Mannes" entwickelt, die ich hier vorstellen möchte.

Zunächst hatte ich einfach ein paar Metallschrauben durchprobiert, die mir ein Kollege netterweise zur Verfügung gestellt hatte. Die M4s blieben nach ca. einer Umdrehung alle stecken, die Anderen waren entweder zu groß oder so klein, dass man sie einfach reinschieben konnte. Aus der Not heraus habe ich dann Folgendes gemacht:

- Im Baumarkt habe ich mir einen 4mm - Holzstab besorgt.

- Dieser Durchmesser war etwas zu groß, deshalb habe ich an einem Ende den Stab etwas abgeschmirgelt.

- Den Stab konnte ich dann mehrfach sauber ins Gewinde hinein und wieder herausdrehen.

- Auf dem Holzstab ist nun ein Außengewinde eingeprägt, das man messen kann, siehe Bild 1 und Bild 2 :-).

In Bild 2 erkennt man, dass die Steigung des Gewindes mit der der Schraube übereinstimmt, also 0.7mm. Was nicht passt ist der Durchmesser, der ist eher M3.5 als M4. Jetzt weiß ich wenigstens Bescheid was mit dem Gewinde los ist und kann mir weitere Schritte überlegen.

Gruß Ralph


Roland II
roluihotmail.de
(Mailadresse bestätigt)

  06.04.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 05.04.2014!  Zum Bezugstext

für die Sicherungsschraube könnte ein 8-32 UNC oder ein 6-32 UNC Gewinde passen
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  05.04.2014

Hallo liebe Forumsmitglieder,

mit diesem Beitrag schließe ich die Fotostrecke zum Reichsbahn - OB33 ab, glaube ich jedenfalls :-).

Den Test mit einem anderen OB - Telefon habe ich inzwischen gemacht, der Apparat ist voll funktionsfähig. Wenn man die Anschluss - Seltsamkeiten in der Anschlussrosette und dem Klemmbrett bedenkt ist das wahrscheinlich nach vielen Jahren/Jahrzehnten das erste Mal, das mit dem Telefon wieder gesprochen wurde, ein spaßiges Gefühl.

Mit der Sicherungsschraube für die Kurbel bin ich noch nicht weiter gekommen. Meine Original - Ersatzteile haben ein M4 - Gewinde mit 4mm Außendurchmesser und einer Steigung von 0.7mm. Es scheint so zu sein, dass das Gewinde in der Induktorachse eine andere Steigung hat, möglicherweise 0.8mm. Hier muss ich mir noch etwas einfallen lassen, um dieses Innengewinde sicher zu bestimmen und dann eine passende Schraube zu finden.

In den Bildern 1 und 2 sieht man die eingesetzten Knickschutze und Blindstopfen ohne und mit aufgesetzter Haube. (Der linke Blindstopfen ist mein selbstgebastelter). Die Bilder 3 und 4 zeigen den OB33 nach dem Zusammenbau. Ich denke, der Erstbesitzer könnte mit dem Apparat so zufrieden sein.

Gruß Ralph


BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  31.03.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Joachim Buthmann vom 30.03.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Joachim,

sehr schön! Ich mir mal die Mühe gemacht, das Dokument sinnvoll in die Struktur der Datenbank einzuordnen. Leider habe ich dabei mehrere Blindeinträge an falscher Stelle angelegt, bis ich die Systematik so halbwegs begriffen hatte. Löschen kann man leider nichts mehr, da muss ich wohl mal meine Missgriffe sammeln und kleinlaut Wilm melden, vielleicht kriegt er das ja wieder weg :-\

Also, zu finden ist es unter

Telefone => OB-Fernsprecher => OB33 oder einfach:

http://www.wasser.de/telefon-alt/datenbank/inhalt-download/d1001640/OB33_aus_FFAnlagen.pdf

Vielen Dank an Joachim und an alle viel Spaß beim Lesen!

Gruß Ralph
www.erel.de
erelerel.de
(gute Seele des Forums)

  30.03.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 30.03.2014!  Zum Bezugstext

ja, konkret Band 120.

@Detlef: Damit sich das Internet noch etwas mehr mit Bahn-OB-33-Schaltungen füllt, hier noch eine aus:

Deutsche Reichsbahn, Fernmeldeanlagen, Heft 1 - Fernschreib- und Fernsprechanlagen, Fachbuchverlag Leipzig 1951, Seite 104ff


Joachim Buthmann
joachim.buthmannarcor.de
(Mailadresse bestätigt)

  30.03.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 30.03.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Ralph,

ich habe mal nur die Seiten für den OB 33 der Datei entnommen. Sind schlappe 236 KB.
Du bekommst gleich Post.

Gruß

Joachim
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  30.03.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Detlef Genthe vom 30.03.2014!  Zum Bezugstext

Hallo,

Joachim hat mir freundlicherweise ein .pdf aus der Eisenbahn - Lehrbücherei der DB zur Verfügung gestellt. Dieses enthält den besagten Schaltplan, und ich wollte es in die Datenbank hochladen - geht aber nicht, weil zu groß. Ich habe mal den OB33 - Stromlaufplan ausgeschnitten (Bild 1). Joachim erhebt keine Urheberrechte und wegen dem Plan allein müssen wir ja wohl bei der DB auch kein Fass aufmachen, oder?

Danke noch mal an Joachim,

Gruß Ralph


BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  30.03.2014

Hallo,

über einen Teil des Apparates habe ich noch nicht doziert, nämlich die Anschlussrosette (Bild 1). Geöffnet sah sie so (Bild 2) aus, im roten Kreis sieht man, dass wohl mal beim Anschließen der Kabel was schiefgegangen zu sein scheint... Dieses blaue(?) Kabel war allerdings im Klemmbrett an "b" angeschlossen und nicht das gelbe, komisch.

Zunächst habe ich diese Verschaltung den Farben auf dem Stromlaufplan entsprechend entzerrt. Dann wurde die Verkabelung mitsamt Stegen und anderen Metallteilen von der Bakelitplatte getrennt und sorgfältig aufbewahrt (Bild 3). Platte und Deckel der Anschlussrosette habe ich in warmem Spülwasser gesäubert und die Bakelitplatte mit in Benzin gelöstem Paraffin gepflegt. Das Ergebnis sieht man in Bild 4, in welchem man auch eine DR - Flügelradprägung und das Logo von Friedrich Reiner erkennen kann. Bild 5 zeigt die Platte wieder mit der Verkabelung.

Um den OB33 mit der Außenwelt verbinden zu können, habe ich etwas vorbereitet (Bild 6 und Bild 7): Einen TAE - Stecker und eine Ortsbatterie (einen Halter für eine Mono D - Zelle), die sich mit Kabelschuhen in der Anschlussrosette anbringen lassen. Wie soll das eigentlich gemacht werden? Ich hab das mal so realisiert (Bilder 8-11). Bei dem dort herrschenden Gedränge ist es gar nicht einfach, Kurzschlüsse zu vermeiden. In Bild 10 sieht man, dass ich einige Kabelschuhanschlüsse hochbiegen musste, damit sie nicht die Verbindungsstege berühren.

Folgende Funktionstests bestätigen dieses Anschlussschema, verbunden war ein anderer OB - Apparat:

- Läuten geht in beide Richtungen, DR - Apparat läutet mit.
- Mikrofon kriegt Strom, Blasprobe mit angeschlossenem Handapparat ist positiv.

Ein richtiger Sprachtest mit einem anderen Apparat steht noch aus...

Gruß Ralph




BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  30.03.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Joachim Buthmann vom 30.03.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Joachim,

und sofort bin ich beim Schnüffeln erwischt worden, Respekt! :-)

Danke für die Zusatzinformationen.

Gruß Ralph
Detlef Genthe
posttelegenthe.de
(Mailadresse bestätigt)

  30.03.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Joachim Buthmann vom 30.03.2014!  Zum Bezugstext

Hallo, wäre wirklich nett, die hier einzustellen. Ich hatte vor ein paar Jahren mal das Internet durchforstet. Bahn-OB33-Schaltungen sind merkwürdigerweise selten.
Joachim Buthmann
joachim.buthmannarcor.de
(Mailadresse bestätigt)

  30.03.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 28.03.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Ralph,

wo Du aber auch alles rumschnüffelst!
Dann muss ich mal was zu den Schaltplänen schreiben.
Der erste Plan (mit den Wecker direkt an La/Lb) ist der originale. Der zweite Plan war der gleiche. Habe ich nur ein wenig bearbeitet, herausgekommen ist der „schwebende“ Wecker. Ich habe die Pläne jetzt aber vom Album genommen. Falls noch jemand sie haben möchte, kann er sich ja bei mir melden. E-Mailadresse unter meinem Namen.

Gruß

Joachim

BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  28.03.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 24.03.2014!  Zum Bezugstext

Hallo liebe Forumsmitglieder,

durch Zufall bin ich im Internet auf zwei OB33 - Originalstromlaufpläne gestoßen, die zu meinem Apparat passen. Ich habe sie mit meiner Zeichnung verglichen und glaube dass sie übereinstimmen, einer zeigt sogar den schwebenden Wecker...

Leider sind diese Bilder Teil eines privaten Fotoalbums und ich möchte sie hier nicht "weiterveröffentlichen". Deshalb stelle ich stattdessen die Links zur Verfügung:

http://www.arcor.de/palb/foto_detail.jsp?albumID=3201595&pos=8&prevPos=7&firstVisit=0&interval=0&noInfos=0&stop=0
http://www.arcor.de/palb/foto_detail.jsp?albumID=3201595&pos=7&prevPos=8&firstVisit=0&interval=0&noInfos=0&stop=0

Viel Spaß beim Vergleichen :-).

Gruß Ralph
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  27.03.2014

Hallo,

so gut wie alle Bilder von OB33 - Apparaten im Internet zeigen, dass Knickschutze und Blindstopfen auf der Rückseite wenn überhaupt nur noch rudimentär vorhanden sind. Das gilt besonders für die "kleinen" Versionen wie bei meinem Exemplar, siehe die Bilder im Ausgangsposting. Ich habe noch Glück gehabt - bei mir fehlt nur ein Blindstopfen. Dieser keilt die Anschlussschnur in der Breakout - Schiene fest, was er natürlich mangels Anwesenheit nicht tut. Daher springt die Schnur leicht aus der Breakaout - Schiene heraus. Das ist unordentlich und DAS WILL ICH ABER NICHT :-).

Bei Friedrich Reiner (Telefonmanufaktur) gibt es nur die "großen" Blindstopfen, von denen ich mir mal welche besorgt habe. Den Unterschied erkennt man in Bild 1 und Bild 2. Netterweise hat man bei FR mal nachgeschaut und tatsächlich sogar einen "kleinen" Knickschutz gefunden! Meiner Meinung nach ist der aber für die Verwendung als Blindstopfen viel zu schade.

Was nun? Aus "klein" "groß" machen ist schlecht, aber aus "groß" "klein" zu fabrizieren müsste doch möglich sein... Die nächste Frage war, wie man Kautschuk/Gummi bearbeiten kann. Internet und Materialgefühl sagten mir, dass Sägen und Feilen die richtige Methode ist. Statt einer Säge habe ich ein kleines Messer mit Wellenschliff genommen und dann vor Allem Zeit und Geduld aufgewandt, um nichts zu verderben. Das Resultat seht Ihr in Bild 3 und Bild 4.

Auf jeden Fall ist der neue Blindstopfen besser geworden als ich anfangs befürchtet habe. Er passt gut und sieht durch das rauere Finish sogar authentischer aus als der "zu gut erhaltene" echte :-). Also, falls Ihr ein ähnliches Problem habt, so könnt Ihr Euch behelfen. Ich war selbst überrascht, wie gut sich dieses Kautschukmaterial bearbeiten lässt. Voraussetzung ist natürlich, dass Ihr auf fehlende Teile genauso psychopathisch reagiert wie ich, sonst klappt's nicht :-).

Gruß Ralph


BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  25.03.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von www.erel.de vom 24.03.2014!  Zum Bezugstext

Hallo,

vielen Dank an Detlef und Ralf für Eure höchst informativen Beiträge!

@Detlef:
Ich hatte mich auch schon gewundert, dass der Kondensator nur 0,5μF hat (ich habe mir mal Dein μ mit Copy / Paste geborgt). Unterschiedliche Aufgaben des Kondensators in den verschiedenen OB33 - Typen, sehr interessant, vielen Dank.

@Ralf:
Genau, die Verbindung a/b => W1/W2 im Apparat selbst herstellen habe ich auch gemacht, um den Wecker überhaupt nach dem Auseinanderbau zum Läuten zu bewegen :-). Danke auch für den Hinweis mit der Brücke c => W1, auf diese Weise kommt der Induktor - Kontaktsatz (ok, ab jetzt nenne ich ihn "ind" und der Schalter klappt in meiner Skizze wirklich nach oben :-)) ins Spiel. Vielleicht probiere ich das später mal aus.

Gruß Ralph
Stefan163
(Mailadresse bestätigt)

  25.03.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Detlef Genthe vom 24.03.2014!  Zum Bezugstext

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen OB 33 und OB 35 ? Äußerlich sind die sehr ähnlich.
Dass Bahn- und Postversionen unterschiedlich sind, war mir klar.

Gruß

Stefan
www.erel.de
erelerel.de
(gute Seele des Forums)

  24.03.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 24.03.2014!  Zum Bezugstext

Eine beeindruckende Monographie - Respekt! Allerdings, bei aller Euphorie:

Anschlußdosen ("Beikästen") sind eigentlich immer Bestandteil des Apparates, obwohl sie oft eher fest mit der stationären Verkabelung - teilweise sogar durch Löten - verbunden sind. Sie sollen in erster Linie die häufig stark beanspruchte Apparateschnur auswechselbar gestalten und natürlich einen flexiblen Anschluß von Tischapparaten ermöglichen. Wandapparate werden i.d.R. fest an "internen" Klemmenleisten angeschlossen.

Bei Kenntnis der Schaltung - dazu genügt sogar der Bau-(genauer gesagt: Montage-)schaltplan - läßt sich der Apparat natürlich auch ohne die "integrale" Anschludose" betreiben, der Wecker muß dann halt am apparateseitigen Klemmbrett (W1-a und W2-b) verbunden werden ;-) - das würde ich nicht unbedingt als "Änderung der Schaltung" im eigentlichen Sinne verstehen.

Der Weg, das Mitläuten des Apparateweckers zu unterbinden, ist ein einfacher: Einfach [W1] mit [c] statt [a] verbinden! Der Induktorkontakt (fachgerecht immer mit "ind" bezeichnet; ich gehe davon aus, daß er in der Skizze senkrecht nach oben umschaltet) trennt ja beim Kurbeln die Sprechschaltung ab und [c] wird von [a] getrennt! Das geht dann natürlich nicht in der Anschlußdose, aber die Brücke an [c] ist laut Montagestromlaufplan schon am Klemmbrett bereitgestellt!

Die Schaltung mit zwei Arbeitskontakten ist eine vereinfachte und im Bahnbetrieb völlig ausreichende, da hier erstens kein automatisches "Schlußzeichen" gegeben werden und zweitens der Apparatewecker auch im abgehobenen Zustand aktiviert bleiben muß. Letzteres, um die Sprechstelle auch bei nicht aufgelegtem Handapparat erreichbar zu halten.
Bei den häufig mit OB 33 & Co. ausgestatten Streckenfernsprechleitungen (aber nicht nur dort) liegen ohnehin eine Vielzahl (Außen-)Wecker, auch die  anderer Sprechstellen, ständig parallel an der Leitung ("Gesellschaftsleitung").

Die unvermeidlichen Links:

OB 33 Standard:
http://erel.de/INH/13/1310330/index.htm

Beikasten:
http://erel.de/ALLG/GLOSSAR/beik.htm

Schlußzeichen
http://erel.de/ALLG/GLOSSAR/schlussz.htm

Gesellschaftsleitung:
http://erel.de/ALLG/GLOSSAR/wahlr.htm

MfG Ralf (www.erel.de)
Detlef Genthe
posttelegenthe.de
(Mailadresse bestätigt)

  24.03.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 24.03.2014!  Zum Bezugstext

OB33 Bahn hatte einfach eine andere Anwendung als der OB33 Post.
- der Kondensator diente nicht dem (pos/neg je nach Brücke) automatischen Schlußzeichen. Da der Wecker ständig an der Leitung war, erzeugte der Apparat auch ständig eine Gleichstromschleife
- es waren i.d.R. einfach mehrere Apparate parallel an einer Leitung. Die konnte alle gleichzeitig läuten, dafür hatten die Bahnapparate (hatte ich mal irgendwo gelesen) besonders kräftige Induktoren.

- die Sprechschaltung lag hinter einem relativ kleinen (0,5 μF)Kondensator. Dadurch wurde sie (und das Ohr des Bahnbeamten) geschützt, wenn bei abgehobenen Handapparat an einem anderen Telefon gekurbelt wurde. Zum anderen war die Sprechschaltung dadurch für Rufspannung recht hochohmig, so daß die angeschlossenen Apparate alle noch klingelten, wenn einer vergessen hatte den Hörer aufzulegen. Das ging wohl sogar während eines laufenden Gesprächs, um weitere Teilnehmer zu rufen und am Gespräch teilnehmen zu lassen.
- Daß die Dinger immer mitklingelten, wenn man selbst gerufen hat, war gewollt. Im Bahndienst (bitte jetzt keine Beamtenwitze) störte das Klingeln niemanden, und es war vor dem Wecker kein Kontakt, also eine Fehlerquelle weniger.
OB-Apparate sind zwar einfach, aber es gibt durchaus Unterschiede. Bei einem Posttelefon wäre das Mitkingeln lästig gewesen, beim Feldtelefon eines Artilleriebeobachters sogar ungesund.
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  24.03.2014

Hallo,

mein Reichsbahn - OB33 hat einen Gabel - Kontaktsatz, der nicht aus einem Einfach- und einem Wechselschalter sondern aus zwei Einfachschaltern zusammengesetzt ist. Alle OB33 - Schaltpläne, die ich bisher finden konnte, beziehen sich aber auf die Version mit einem Wechselschalter und einem Klemmbrett, auf dem nur W2 markiert ist. Natürlich wollte ich wissen, inwieweit sich die Funktion dieser OB33 - Versionen unterscheidet.

Statt einem Schaltplan habe ich bisher nur das Verdrahtungsschema (Bild 1) gefunden. Andererseits ist mein Apparat noch nicht zusammengebaut und ich habe jederzeit die Möglichkeit, die Anschlüsse durchzumessen. Also habe ich mich daran versucht, selbst einen Schaltplan zu generieren. Meine Methode war folgende:


- Mit viel Gepiepe die Anschlüsse durchklingeln, während meine Frau in Ruhe fernsehen will :-).

- Das gefunden Geglaubte mit Bleistift und Radiergummi auf Papier festhalten.

- Gelegentliche Überprüfung anhand des Verdrahtungsschemas.

- Die Papier - Bleistift - Radiergummi - Version elektronifizieren. Ich habe das mit Word gemacht, sicher nicht ideal, aber Word habe ich schon und ich muss nicht erst ein CAD- oder Platinen- Layoutsystem lernen.


Das Resultat seht Ihr in Bild 2. Ich habe mich an die üblichen Bezeichnungen gehalten, nur für den Induktor- Kontaktsatz habe ich mir "IU" wie "Induktor Umschalter" ausgedacht. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass ich mich irgendwo verfranzt oder etwas fehlinterpretiert habe. Wenn Ihr also Fehler findet, bitte nicht behalten sondern abgeben :-). Ich selbst dachte zuerst, der zusammenhangslos in der oberen linken Ecke schwebende Wecker wäre so ein Fehler.

Betrachtet man aber im Verdrahtungsschema die "Anschlußrosette", sieht man, dass a mit W1 und b mit W2 fest über Klemmbrücken verbunden ist. Mir war schon aufgefallen, dass ein (ohne Anschlussdose) mit a/b verbundener anderer OB - Apparat den Wecker nicht zum läuten bringt - jetzt weiß ich, warum. Damit hat diese OB33 - Version folgende seltsame Eigenschaften:


- Die Anschlussdose ist ein integraler Bestandteil des Apparates.

- Ein von einem Praktiker (also Kabel durchgeschnitten) abmontiertes Gerät funktioniert ohne Änderung der Schaltung nicht mehr.

- Ich sehe keinen Weg, das Mitklingeln des Apparates zu unterbinden, da die Verbindung a/b => W1/W2 nicht über den Kontaktsatz des Induktors erfolgt.


Ich meine mich zu erinnern, dass sich schon mal jemand über die W1/W2 - Klemmbrettversion gewundert hat. Ich glaube, er sollte dann im Internet nach dem Schaltplan suchen - jetzt findet er einen, wenns auch nur meiner ist :-).

Gruß Ralph


Rolf
(Mailadresse bestätigt)

  21.03.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von www.erel.de vom 21.03.2014!  Zum Bezugstext

Nun, das ist auch bloß Internet (das tatsächlich noch geduldiger ist als Papier). Das Kürzel DRB kenne ich auf Dienststempeln/Schriftstücken jedenfalls nicht, aber das muß ja nichts heißen. Die mir bekannten nach 37er Stempel sind "Pleitegeier" mit Umschrift "Deutsche Reichsbahn", vorher "Weimarer Adler" mit Umschrift "Deutsche Reichsbahn Gesellschaft". Nix genaues weiß man nicht...

Gruß,
Rolf
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  21.03.2014

So, zurück zum Thema, der Handapparat (was keineswegs heißen soll, dass ich diese DRB - Abschweifung nicht mag :-)).

Hallo liebe Forumsmitglieder.

diese Fotostrecke zeigt den Handapparat mit Reichsbahnprägung, welcher gut erhalten ist und dummerweise mit einer W48 - Kappe als Einsprache an der Hörmuschel versehen wurde. Diese war bestimmt viel praktischer und robuster als die Originaleinsprache, wirkt aber an dem sehr geraden W28 - Handapparat stillos und unproportioniert, vgl. die Bilder im Ausgangsposting. Dazu kommt, dass mit der W48 - Kappe im Gegensatz zur Schlitzöffnung der originalen Halbkugelkappe der Einsprechwinkel nicht mehr stimmt.

Nach ein wenig Suche im Internet habe ich eine E*** - Auktion entdeckt, in der drei Handapparate eigentümlicher Art angeboten wurden (Bild 1), darunter auch ein W28 Handapparat *mit* Halbkugeleinsprache. Im Gegensatz zu sonst immer wurde ich mal nicht durch böse Bietagenten ausmanövriert und habe die Auktion gewonnen - zugegebenermaßen war das Interesse der/des Mitbieter/s offenbar nicht besonders groß :-).

Leider habe ich das nicht fotografiert, aber die Einsprache sah tatsächlich schlimmer aus als auf dem Bild. Abgesehen von den leichten mechanischen Schäden an den Schlitzstegen war die gesamte Einsprache von großen silbrigglänzenden Flecken überzogen, die sich nicht wegwischen ließen, weil sie irgendwie Teil der Oberflächenstruktur waren. Der Schraubring hatte zwar nicht diese Flecken, ist aber offenbar mal lackiert worden. Der Lack ist jetzt überall abgeplatzt... egal, bessere Teile kann ich immer noch einbauen.

Beim Auseinandernehmen kamen eine Sprechkapsel von Widmaier (1969) und eine Hörkapsel von Friedrich Reiner (1970) zum Vorschein, siehe Bilder 2-4. Die Sprechkapsel ist offenbar tatsächlich eine OB - Kapsel (Bild 4). Auf der Hörkapsel befindet sich ein DB - Stempel (keine Überraschung) und ein OB - Stempel (eine spezielle OB - *Hör*kapsel ?!).

Zum Saubermachen wurden wie immer alle Kleinteile auf Papier fixiert (Bild 5), aber vorher habe ich noch die Anschlüsse durchgemessen. Dabei fiel mir auf, dass die Anschlüsse im Handapparat nicht zu denen auf dem Klemmbrett passten. Vielleicht habe ich mich beim Bezeichnen vertan (unwahrscheinlich aber möglich), aber ich denke, mit dem Apparat wurde in den letzten Jahrzehnten eh nicht mehr telefoniert, und da ist es nicht aufgefallen. Erfreulicherweise sind bei einer W28 - Handapparateschnur alle Kabel gleich lang, und ich habe mich beim Wiedereinbau an die Farben im Schaltplan gehalten - Kabel 3 und 8 (Hörkapsel) rot und grün und die beiden farblosen (7 und 7a, eigentlich blau) für die Sprechkapsel. Der W28 - Handapparat ist viel servicefreundlicher als der vom W48 - man stelle sich vor, man hat bei letzterem beim Entfernen des Kabels vergessen, eine Zugschnur mit durchzuziehen :-).

Nach dem Reinigen (Abwaschen mit Spülwasser und anschließend etwas Isopropanol) habe ich die Bakelitteile mit in Benzin gelöstem Paraffin gepflegt. Ich kann dieses Verfahren gar nicht genug empfehlen (Bilder 6-8), die seltsamen silbrigen Flecken auf der Halbkugeleinsprache sind vollständig verschwunden und sie sieht wieder tiefschwarz aus (Bild 8).

Auf den Bildern 8 und 9 wirkt der Handapparat mit der Originaleinsprache viel harmonischer und stimmiger. Auch auf dem noch leeren Gehäuse wirkt der Rückbau besser (finde ich jedenfalls, siehe Bilder 10 und 11).

Wovon ich als nächstes berichten werde, weiß ich momentan selbst noch nicht :-).

Gruß Ralph




www.erel.de
erelerel.de
(gute Seele des Forums)

  21.03.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 21.03.2014!  Zum Bezugstext

Nun ja, das Internet ist vielleicht (nicht?) allwissend - das gilt insbesondere für Wikipedia.
Dieser Link scheint seriös:

http://deutschereichsbahn.de.tl/DRG-_-DRB--f-.htm

Ich zitiere:
"Mit dem Gesetz zur Neuregelung der Verhältnisse der Deutschen Reichsbahn vom  10.2.1937 wurde die Reichsbahn wieder unter die Reichshoheit gestellt. Die Deutsche Reichsbahn wurde zu dieser Zeit mit DRB (im Schriftverkehr) abgekürzt.
Die Buchstaben 'DR' z.B. an den Wagen, standen allerdings für "Deutsches Reich", als Eigentümer."

Bei einem bekannten Brettspiel hieße es damit:
"Gehe [wieder] über Los!"

Also wohl doch kein Fake?
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  21.03.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Rolf vom 21.03.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Rolf,

wenn das Reichsbahn - Wiki richtig liegt, wäre Dein Verdacht in der Tat angebracht. Ich hatte auch schon mal geschielt, ob der NS - Stempel die "neueren" überdeckt, macht er aber nicht.

Ich finde auch, dass die Proportionen von Adler und Hakenkreuz nicht recht stimmen (Hakenkreuz zu groß bzw. Adler zu klein), aber vielleicht war das auch bei echten Stempeln schon mal so.

DRB oder nicht DRB, das bleibt hier die Frage...

Gruß Ralph
Rolf
(Mailadresse bestätigt)

  21.03.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 18.03.2014!  Zum Bezugstext

Ob der "Pleitegeier" wirklich echt ist? Gerade auf dem Gebiet Militaria/NS-Devotionalien kursieren eine Menge Fälschungen. Mich machen drei Dinge stutzig: Ein Hakenkreuz dürfte die Revision im Jahre 1954 "eigentlich" nicht überlebt haben. Ferner ist der Stempelabdruck erstaunlich frisch im Vergleich zum Revisionsstempel. Gewichtiger ist aber das Kürzel "DRB", das m.W. in der Zeit der Reichsbahn nicht geführt wurde, wie auch wikipedia schreibt. Zu erwarten wären die Buchstaben "D" unter dem einen Flügel und "R" unter dem anderen, wie es seit 1937 an den Fahrzeugen üblich war. "DRB" wird in Eisenbahnfankreisen als Unterscheidung zur Reichsbahn in der DDR verwendet. Daß es die mal geben würde, war 1937 nicht absehbar. Ob sich der Verdacht aber be-/widerlegen läßt? Denn selbst das Auftauchen von Referenzgeräten würde ja nicht ausschließen, daß die Stempel aus derselben Quelle stammen. Ändert aber nichts daran, daß die Prägemarke am Boden den Apparat als "echten Reichsbahner" der Vorkriegs-/Kriegszeit ausweist.

Gruß,
Rolf
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  18.03.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von gabyhirth vom 18.03.2014!  Zum Bezugstext

Hallo GabyHirth,

auf der Bodenplatte sammelt sich so einiges an Stempeln aus unterschiedlichen Zeiten an wie eben die Markierung aus dem Dritten Reich und dann der Prüfstempel aus den Fünfziger Jahren.

Interessant finde ich einerseits die Prägung "DR" mit Flügelrad und dann den Stempel "DRB" mit dem Vogel, der in seinen Klauen etwas hält, das definitiv kein Flügelrad ist :-). Laut Wikipedia ist "DRB" eine Abkürzung für die Reichsbahn der späteren Jahre ab 1937. Offenbar ist die Vermutung des Wikipedia - Artikels falsch, dass diese Bezeichnung erst "heutzutage" eingeführt wurde, denn der Stempel scheint ja zeitgenössisch zu sein.

Gruß Ralph
gabyhirth
(Mailadresse bestätigt)

  18.03.2014

guten morgen! bin neu hier u bin gespannt ob jemand eine antwort auf meine frage weiß.ich habe so ein Telefon auf dem dachboden gefunden. ein e***** hat mir dann ein paar Informationen über das Telefon u die "stempel" der Rückseite gegeben.es ist ein reichsadler mit hakenkreuz zu sehen u das Datum 10.54.es handelt sich wohl um eine kontrolle von der bahn,über Funktion oder zustand des geräts.allerdings warum dann hakenkreuz.weiß einer eine antwort? freu mich über Infos!danke!
 


Dieser Beitrag wurde nachträglich editiert!


gabyhirth
(Mailadresse bestätigt)

  18.03.2014

guten morgen! bin neu hier u bin gespannt ob jemand eine antwort auf meine frage weiß.ich habe so ein Telefon auf dem dachboden gefunden. ein e***** hat mir dann ein paar Informationen über das Telefon u die "stempel" der Rückseite gegeben.es ist ein reichsadler mit hakenkreuz zu sehen u das Datum 10.54.es handelt sich wohl um eine kontrolle von der bahn,über Funktion oder zustand des geräts.allerdings warum dann hakenkreuz.weiß einer eine antwort? freu mich über Infos!danke!

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BattleToad
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  17.03.2014

Hallo,

das ist die Fortsetzung des Bildberichtes mit dem Schwerpunkt "Gehäuse". Dieses ist in einem guten Erhaltungszustand und es gibt eigentlich nicht viel zu erzählen.

Zwei Dinge sind mir aufgefallen:

- Aufgrund von eingeharztem Fett ging die Gabel etwas schwer.

- Die Klarsichtabdeckung der Rufzeichentabelle ist offenbar durch ein handgefertigtes Teil ersetzt worden. Es ist nicht gewölbt, ungewöhnlich dick und die Seiten sind nicht ganz parallel geschnitten. In Bild 1 sieht man den Rahmen und die Klarsichtabdeckung neben einer Originalabdeckung eines Teilespenders von Merk aus den Fünfziger Jahren.

Wieder ist das Aufkleben der Schrauben und Kleinteile auf Papier für mich Pflicht :-) (Bild 2). Beim Abnehmen der Gabel gab es das übliche Problem: Wie bekommt man den Sicherungsring ab, ohne alles zu verkratzen? Mit mehreren Zewas und einer Sicherungsringzange ging es dann schließlich. Erst jetzt wo ich das hier schreibe fällt mir auf, ich hätte ja auch einfach die Schraube oben an der Metallgabel lösen können... Doh!.

In Bild 3 sieht man die Teile der Gabel nach der Säuberung. Die Gabelachse war ziemlich klebrig, und aus der Röhre im Achsenträger habe ich ebenfalls einiges klebriges Geschmier herausholen können. Jetzt ist alles schön sauber und mit wenigen Tropfen Nigrin zum Schmieren und Konservieren bewegt sich die Achse reibungsfrei. Bild 4 und Bild 5 zeigen das gereinigte Gehäuse mit Gabel. In Bild 6 ist das Fehlen des Schaltplans nicht zu übersehen.

Ich habe mich entschlossen, die Klarsichtabdeckung auszutauschen und ein Blatt Papier einzulegen, da im Apparat keine Rufzeichentabelle mehr drin war. Auf diese Weise wird der vordere Bereich des OB33 farblich abgesetzt und sieht interessanter aus (Bild 7). Vielleicht bilde ich mir das nur ein, aber die gewölbte Klarsichtabdeckung passt einfach besser zum Erscheinungsbild eines OB33.

Nächstes Thema: Der Handapparat.

Gruß Ralph



BattleToad
supertoadweb.de
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  17.03.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Rolf vom 16.03.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Rolf,

danke für Deine Antwort und die Richtigstellung mit dem Flügelrad. Jetzt brauche ich mich nicht mehr zu wundern, warum der Adler so einen seltsamen Kopf hat :-).

Das ist aber auch eine Art Deco - oder Bauhaus - typisch stark verfremdete Version von diesem hier (Bild 1), das der Mann auf der Straße eher als Flügelrad erkannt hätte. Ganz abwegig ist der Adler ja nicht, wenn man an dieses Reichsbahnlogo denkt (Bild 2).

Glückwunsch meinerseits zum Modell 36!

Gruß Ralph


Rolf
(Mailadresse bestätigt)

  16.03.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 15.03.2014!  Zum Bezugstext

Schönes Gerät! Kleine Anmerkung: Das ist kein Reichsbahnadler, sondern ein Flügelrad, das traditionelle Symbol der Eisenbahn, abgeleitet u.a. vom Kerykeion (Flügelstab) des Gottes Hermes, der bekanntlich der Gott der Reisenden (und der Diebe, was ja gelegentlich zusammentrifft) war. Ich habe unlängst ein Modell 36 mit Reichsbahnprägung erstanden, dessen Nummernschalterprüfstreifen ebenfalls vom Fernmeldewerk München-Aubing stammte (1960 geprüft).
Gruß,
Rolf
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  15.03.2014

Hallo,

hier kommt das erste Bildbericht, der sich mit den elektrischen Komponenten des OB33 befasst. An diese kommt man, indem man die Gehäusekappe abnimmt. Das kenne ich schon, ist einfach, dachte ich. Also habe ich die drei Gehäuseschrauben gelöst und... geht nicht.

Die Kappe hing hinten an der Schiene für die Gummitüllen und -stopfen fest (genietet?), welche ihrerseits von innen ans Bodenblech geschraubt war. Und was soll jetzt ein Servicetechniker tun?! Bei genauerem Hinsehen kam es mir dann so vor, als ob die Gehäusekappe nicht an der Breakout- Schiene festgenietet sondern nur dort hineingesteckt war. Ich habe dann vorsichtig mit Holzspateln versucht, die Kappe herauszuhebeln, denn ich wollte ja nichts verbiegen oder verkratzen. Tatsächlich habe ich sie dann mit Mühe und ohne Schaden abbekommen und damit war auch klar, warum auf manchen EBay- Bildern von OB33 - Apparaten die Breakout- Schiene abgebogene Kanten hat oder ganz fehlt :-).

Das Innere (Bild 1) hat ein paar Stockflecken und ist nur wenig verstaubt - sehr schön. Anschließend habe ich mein übliches Verfahren abgewickelt:

- Abschrauben und Kennzeichnung aller Kabel vom Klemmbrett.

- Abbau aller Komponenten (Bild 2) und "Archivierung" aller Schrauben und Kleinteile (Bild 3). Dabei habe ich den Kabelbaum intakt gelassen und nichts abgelötet.

- Die Komponenten wurden mit feuchten Q-Tips von Staub und Stockflecken gereinigt.

- Bodenplatte und Montagebleche wurden mit Spülwasser feucht abgewischt. Mehr war nicht nötig, der Apparat war ja recht sauber. Die Bilder 4-6 zeigen die saubere Bodenplatte allein (Bild 4), mit neuen Füßen (Bild 5) und mit Montageblechen (Bild 6). Man beachte die untere Schraube für den Kondensator, die am Besten jetzt schon drin sein sollte, denn wenn der Kabelbaum davor lieg, ist das Anbringen recht umständlich.

Danach habe ich dann vorsichtshalber die Komponenten wieder eingebaut um die Lötstellen zu schonen. Wenn nichts verbastelt wurde, übersteht der Kabelbaum diese Prozedur für gewöhnlich unbeschadet. Diesmal ist allerdings eins der gelben Kabel vom Kondensator abgegangen. Ich habe diesen noch einmal abgeschraubt und nach außen geklappt (der Kabelbaum lässt das zu). Ohne neues Lot zu benutzen habe ich mit einer feinen Lötspitze an der Stelle das vorhandene Lot aufgeschmolzen und das Kabelende wieder hineingedrückt. Danach sofort wieder: Finger weg!. Die gesäuberte Bodenplatte mit Komponenten sieht jetzt so aus (Bilder 7-11).

Schon vorher bei der Inspektion und sowieso jetzt beim Testen der Anschlüsse fiel mir auf: OB33 ist offenbar nicht gleich OB33!

- Die Anschlüsse sind auf dem Klemmbrett (Bild 12) anders angeordnet als auf meinem Apparat von ca. 1952.

- Der Gabelumschalter (Bilder 13-14) ist primitiver als der von meinem zweiten Apparat (zwei Zungenschalter statt drei).

Damit stimmen auch die üblichen Schaltpläne nicht mit der vorhandenen realen Schaltung überein, und der Apparat hat selbst leider keinen Schaltplan eingeklebt. Nach etwas Suchen im Internet fand ich in einer EBay - Anzeige für einen OB33 aus den späten Dreißiger Jahren einen passenden Schaltplan (Bild 15), sogar die angegebenen Kabelfarben stimmen. Anhand dieses Schaltplans konnte ich die Anschlüsse nachvollziehen und mit einem Messgerät "durchklingeln". Der Kurbelinduktor ist in der Lage, den eigenen Wecker zu aktivieren, womit ich bezüglich der Funktionsfähigkeit des Apparates zunächst einmal ein gutes Gefühl habe.

Nächstes Thema: Das Gehäuse.

Gruß Ralph




BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  14.03.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Harald vom 13.03.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Harald,

vielen Dank für diese Information! Damit habe ich den ersten Zeitanhaltspunkt, prima.

Mein Siemensisch ist ein wenig eingerostet, aber ich meine mich zu erinnern, dass N für 1958 stand (das Baujahr des W48 meiner Tochter). Das käme ja hin wenn man 1945 wieder bei Null, äh, A anfängt.

Gruß Ralph
Harald
harald.wittlicht-online.de
(Mailadresse bestätigt)

  13.03.2014

Hallo! Auf Bild 12 sieht man die Beschriftung "31Y2".
Hierbei steht die erste Zahl für den Hersteller, der Großbuchstabe für das Baujahr, und die Zahl am Schluss für den Herstellungsmonat.
In diesem Fall bedeutet das:
31 = Siemens
Y = 1943
2 = Februar



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