Startseite
Telefonbörse
Telefondatenbank (Betatest)
Telefon Forum
   mehr als 8900 Themen und 56100 Antworten
Zurück zur Übersicht!
Kategorie verlassen!
  Datenschutz FAQ Hilfe Impressum  



 

Kategorie: > Telefone 1930 bis 1967
TESLA BC330?
Censer
(Mailadresse bestätigt)

  21.03.2014

Guten Abend beisammen,
nachdem mir mal wieder ein älterer Apparat zulief, brauche ich auch schon wieder Hilfe...
Der Apparat mit dem deutlich sichtbaren "TESLA"-Logo weckte auf dem Flohmarkt sofort mein Interesse, war aber in ziemlich schlechtem Zustand - daher gab's ihn auch recht günstig. Nach einiger Suche weiß ich mittlerweile, dass es sich wohl um einen Lizenzbau des schwedischen Ericsson BC330 handeln könnte - Aussehen und mechanischer Aufbau stimmen überein, der Handapparat trägt sogar das "Ericsson Prchal"-Logo (Bild 1,2). Allerdings: Die Verdrahtung dieses Gerätes scheint der Phantasie eines Verrückten zu entspringen, jedenfalls sieht es für mich so aus. Es scheint aber zumindest die Verkabelung im Telefon original zu sein, ich konnte keinerlei nachgelötete Lötstellen oder unpassende Kabel entdecken.
Deutliche Unterschiede zum Aufbau des Ericsson-Originals bei erel bzw hjordis.se(s.u.) sind:
Anderer GU (1 Wechsler, 1 Öffner)
Doppelkondensator(Bild 3)
Wählscheibe mit 4 Anschlüssen
Handapparat mit 4 Anschlüssen

Die Hörer- und die Anschlussschnur scheinen ausgetauscht worden zu sein, die Hörerschnur ist wohl einem W48 entwendet und aufgrund des anderen Hörers verkehrtherum eingebaut (die langen gn/ge-Adern im Korpus)...

Nun zu meinen Fragen:
1. Hat jemand Informationen über diesen Apparat bzw generell über den BC330? Alle meine Informationen darüber stammen bisher von erel und http://www.hjordis.se/jla/tfn/app/bc330/index.html , mehr konnte ich nicht finden.

2. Kann jemand aus meinen ausgemessenen Werten und Strompfaden (siehe Bild unten) einen Schaltplan zusammenreimen? Ich bin kläglich daran gescheitert... Speziell die komische Verschaltung der GU-kontakte und der Übertrager geben mir zu Denken.

Achja: Das Ding stand wohl in einem Raucherhaushalt. Diese eklige gelbe Schicht vom Bakelit und den Metallteilen zu kratzen, ist eine ziemlich unangenehme Arbeit... aber mittlerweile glänzt das Bakelit wieder schwarz, nur die Metallteile sind unter der Nikotinschicht etwas korrodiert.





Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 5
www.erel.de
erelerel.de
(gute Seele des Forums)

  23.03.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von RagnarB vom 22.03.2014!  Zum Bezugstext

Es geht auch auf English!
Ericsson hat alle seine technischen Reviews online gestellt, hier z.B. eine Ausgabe von 1933:

http://ericssonhistory.com/global/Ericsson review/Ericsson Review. 1933. V.10/Ericsson_Review_Vol_10_1933_1.pdf

Darin findet sich auch eine Schaltung mit 3poligem Gabelumschalterkontakt... allerdings sind natürlich die originalen Tesla-Schaltungen besser ;-)


RagnarB
texas.rangergmx.net
(Mailadresse bestätigt)

  22.03.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von www.erel.de vom 22.03.2014!  Zum Bezugstext

Ich wühle mich gerade durch die genannte schwedische Seite. Leider ist die Sprache der Ekeberg-Zitate entsprechend altertümlich und nicht ganz leicht verständlich (da waren ein paar Rechtschreib- und sogar Grammatikreformen dazwischen).

Der erste Teil bezieht sich nur auf den mechanischen Aufbau der Apparate 320/330 (letzterer verfügte über einen Nummernschalter) im Vergleich zur Vorgängerserie 300/310.

Einzige elektrische Anmerkung hier: die Apparate-Anschlussschnur enthielt eine Ader für einen Zweitwecker.

"Induktionsrullen typ FP2575" ist der Übertrager mit geschlossenem Eisenkern aus hochlegierten Blechen. Die Primärwicklung (1 - 2) hat 1800 Windungen 0,18er-Kupferlackdraht, Gleichstromwiderstand 50Ω, Induktivität 0,5H. Die Sekundärwicklung (3 - 4) 1600 Windungen ebensolchen CuL, 64Ω, 0,55 H. 2-4 ist eine (wörtlich übersetzt) "Balancewicklung" (2-4) mit 1200Ω und 1,15 H. Ganz außen liegt eine bifillare Widerstandswicklung im Funkenlöschkreis des Nummernschalters.

Die Balancewicklung dürfte der Rückhördämpfung dienen. Diese Schaltung wird im Folgenden ausgiebig mit Formeln erklärt, falls jemand am Text interessiert ist kann ich versuchen, den auch zu übersetzen.

Anschließend werden Hör- und Sprechkapsel sowie mechanische Konstruktion des Handapparats beschrieben (Hörkapsel 100Ω, Sprechkapsel ca. 350Ω).

Der polarisierte Wecker (wörtliche Übers.) ist für 20-Hz-Wechselspannung mit nur 10 V(!) ausgelegt.

Dann kommt noch eine sehr ausgiebige Beschreibung des Nummernschalters, in die müsste ich mich selber erst gründlich einarbeiten um sie zu verstehen. Sie geht auch tief in mechanische Details und vertieft sich dann auch teilweise über das Vermittlungssystem.
karlheinz weber
kwr163t-online.de
(Mailadresse bestätigt)

  22.03.2014

hallo censer!

ich hätte noch die schaltpläne zu beiden BC330 geräten aus der tschechoslowakei anzubieten sowie den schwedischen ericsson-prospekt bzw. werbeartikel von 1933 als pdf-datei.

die schaltpläne sind zwar etwas verschwommen, weil ich sie etwas hochvergrössern musste, aber deutlich genug, um sich zu informieren.

@erel: den BC330 gab es in österreich ebenfalls. ich habe noch die polnische und die italienische version, sowie aus österreich den SF361A, das ist der kleine sido-apparat BC331.

bei interesse bitte anmailen.

gruss, karlheinz
www.erel.de
erelerel.de
(gute Seele des Forums)

  22.03.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von karlheinz weber vom 21.03.2014!  Zum Bezugstext

Wenn schon Infos, dann bitte neue, ich liefere mal den Link auf meine Website nach (allerdings längst nicht so ausführlich):
http://www.erel.de/INH/20/2022330/index.htm

Allerdings ist http://www.hjordis.se/jla/tfn/app/ wirklich mehr als erschöpfend - leider nur in schwedischer Sprache. Die Eckeberg-Bücher "Telefoni" sind eine unglaublich ausführliche Quelle über die schwedische Fernsprechtechnik (auf die auch ich zurückgreife) - so etwas wünschte man sich für deutsche Geräte!

Der BC 330 ist DER Klassiker des (Voll-)Bakelit-Telefones, vgl. Modell 36ff, diese Apparate wurden fast weltweit (außer natürlich im  deutschsprachigen Raum) eingesetzt und vielfach in Lizenz hergestellt, so auch vorliegender Tesla-Apparat.

Etwas spekulativ würde ich vorschlagen, von der BC 330er Schaltung auszugehen, der Wecker muß ja nicht zweipolig abgeschaltet werden, wenn der Apparat nicht als Zwischenstelle (siehe deutsche A2-Schaltung) eingesetzt werden sollte.

Möglicherweise sind z.B. auch Fernhörer und Sprechkapsel vertauscht geklemmt worden, so grundsätzlich unterscheiden sich die Schaltungen von Wählfernsprechern nicht.

Vielleicht finden sich Hinweise anhand vergleichbarer Geräte unter den W-Apparaten, siehe:
http://www.erel.de/IDX/idx_zbsa.htm

Am interessantesten finde ich allerdings die Kennzeichnung des nsi-Impulsverhältnises auf der Ziffernscheibe 3:2, wohl eine Tesla-Besonderheit und - warum eigentlich?
karlheinz weber
kwr163t-online.de
(Mailadresse bestätigt)

  21.03.2014

hallo censer!

ich habe etwas info für dich:

http://www.hjordis.se/jla/tfn/app/bc330/index.html

ich habe übrigens beide versionen von deinem gerät. das prchal ericsson modell 31 und die TESLA nachkriegsversion. beide in funktionsfähigem zustand, nur der vorkriegsapparat klingelt nicht. ich stelle hier mal bilder von meinen apparaten ein. der nachkriegsapparat hat sogar die gleiche modellnummer wie vor dem krieg auf der bodenplatte.

gruss, karlheinz





Werbung (2/-2)


Zurück zu Wasser.de
© 2001 - 2018 by Fa. A.Klaas