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Kategorie: > Telefone 1930 bis 1967
Kondensator Modell 36
stardust
(Mailadresse bestätigt)

  22.04.2015

Was bedeutet bei einem Kondensator der Zusatz "trop"? Der Kondensator sitzt in einem Modell36 elfenbein. Die innen im Gehäuse eingeklebten Schaltpläne sind in kyrillischer und lateinischer Schrift, vielleicht Bulgarien?

Ko.pn.27a2trop, Siemens&Halske von 2.40

Seltsam auch die kupferfarbenen Glocken des Gerätes.





Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 14
Volkmar
adminkommoss.com
(Mailadresse bestätigt)

  11.11.2022

Ich zitiere aus einem anderen Thread hier im Forum zum Thema Tropentauglichkeit:

Zu dem Zwecke werden sämtliche Eisen- und Stahlteile in den Apparaten zweimal verkupfert und dann lackiert.

Das war zwar 1911, könnte aber die verkupferten Glocken erklären.
RagnarB
texas.rangergmx.net
(Mailadresse bestätigt)

  27.04.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Stefan Roth vom 24.04.2015!  Zum Bezugstext

Ja, da gab es eine ganze Reihe Problemkondensatoren, aber nur die Wima waren meines Wissens explizit als tropenfest ausgewiesen. Mit Telefon-Kondensatoren hatte ich auch noch nie Schwierigkeiten, allerdings dürften in Fernmeldeschaltungen geringe DC-Leckströme auch viel weniger Probleme verursachen als im Röhrenradiobereich. Die treibende Spannung ist recht klein (Anodenspannung im Röhrenradio knapp unter 300 V DC) und der Schleifenstrom im Vergleich zur Radiotechnik eher hoch, da sind selbst bei Radioschaltungen absolut untragbare Isolationswerte im einstelligen MΩ-Bereich noch recht problemlos.
stardust
(Mailadresse bestätigt)

  26.04.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Stefan Roth vom 24.04.2015!  Zum Bezugstext

Ist das Teil also jetzt irgendetwas besonderes oder kann ich es unbedarft in der Bucht einstellen?
Stefan Roth
(Mailadresse bestätigt)

  24.04.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von RagnarB vom 24.04.2015!  Zum Bezugstext

Ja, weil die "Malzbonbons" rissig wurden und Feuchtigkeit durchließen, wenn auch nicht so krass wie die ERO100 (Saugfähigkeit wie Küchenrolle). Aber der gezeigte Kondensator ist auch nicht hermetisch dicht und trotzdem haltbar. Bei den Blockkondensatoren in Telefonen habe ich das zum Glück noch nicht erlebt.
RagnarB
texas.rangergmx.net
(Mailadresse bestätigt)

  24.04.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von www.erel.de vom 23.04.2015!  Zum Bezugstext

Gerade bei Kondensatoren war das mit der Tropenfestigkeit überhaupt so eine Sache. Kondensatorhersteller Wima hatte eine ganze Serie Papierkondensatoren namens "Tropydur", die ungeachtet ihres Namens schon bei mitteleuropäischer Raumluftfeuchtigkeit Wasser zieht und für Gleichstrom leitend wird. Die Dinger sind DER Fluch aller Röhren-Audiogeräte aus den 50ern und teilweise noch frühen 60ern.
stardust
(Mailadresse bestätigt)

  24.04.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Simmering1 vom 24.04.2015!  Zum Bezugstext

Auf der Bodenplatte steht auch das 31V2. Insofern einheitlich. Aber das war mir klar. Komisch fand ich nur die kupferfarbenen Glocken (nicht lackiert)und das "trop". Alle anderen Modelle 36 die ich kenne haben meistens schwarzlackierte, einige wenige silberne oder Glasglocken. Und natürlich die fremdsprachigen Schaltpläne...
Simmering1
(Mailadresse bestätigt)

  24.04.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von stardust vom 24.04.2015!  Zum Bezugstext

Hallo

Am Gabelumschalter ist die Codierung 31V2 zu sehen.

31 ist die Fertigungsstätte, Siemens Werk München
(Vereinigte Bayrische Telefonwerke)
Beitrag: http://www.wasser.de/telefon-alt/forum/index.pl?job=thema&tnr=100000000005909&seite=1&begriff=w36&tin=10001682-1429875131&kategorie=2-#25

V Jahr 1940
2 Monat Februar

Das würde also mit dem Kondensator übereinstimmen.
Vielleicht sind auf der Bodenplatte oder auf den Bauteilen noch weitere Siemens-Codes zu finden?!
stardust
(Mailadresse bestätigt)

  24.04.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von www.erel.de vom 23.04.2015!  Zum Bezugstext

Also nicht besonderes? Wie steht es mit den anscheinend jugoslawischen Schaltplänen im Inneren? Ist es ein deutsches Gerät für den Balkan oder wurde es dort hergestellt?
www.erel.de
erelerel.de
(gute Seele des Forums)

  23.04.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von stardust vom 22.04.2015!  Zum Bezugstext

Vielleicht zum Begrff "tropenfest" folgende Info:

"Als wichtigste Kriterien für die "Tropenfastigkeit" können wohl die Einwirkungen von Feuchtigkeit und starken Temperaturschwankungen angesehen werden. Daher verwendete man bei den früher üblichen Tränklack-Imprägnierungen als Tropenschutz noch einen zusätzlichen Überzugslack. Die Wirksamkeit dieser Kombination wird durch die heute übliche Träufelharzimprägnierung übertroffen, die darüber hinaus den Vorteil einer besseren Verrottungs-, Schimmel-, Insekten-, und Termitenbeständigkeit aufweist. Man sollte sich darüber im klaren sein, daß es eine uneingeschränkte – "Tropenfestigkeit" nicht geben kann..."

Insbesondere die damals übliche Drahtisolation mit gewachster Baumwollumspinnung war nicht besonders feuchtigkeitsresistent, darum wurden "tropenfeste" Schaltdrähte zusätzlich mit einer Lackisolation versehen.

(Siehe: http://www.bretzel-gmbh.de/service/lexikon-der-antriebstechnik.htm)
Dietrich Arbenz
dietargmx.net
(Mailadresse bestätigt)

  23.04.2015

Hallo,

hier noch einige ergänzende Angaben, u.a. aus der Siemens Fg A-Liste Fe 1 A vom August 1956:
"... tropenverwendbare und nicht tropenverwendbare Ausführungen. Bei ersteren sind tropenfeste Kondensatoren eingebaut."
Vom Trommelwähler (Fgtist 264) z.B. gab es dabei, in Abhängigkeit von Farbe, mit/ohne Erdtaste, mit/ohne Lauthörtaste, mit Wechselstromwecker oder -schnarre, mit Nummernschalterimpulsverhältnis 1,6:1 oder 2:1 insgesamt 60 nicht tropenverwendbare und 30 tropenverwendbare Ausführungen.
Gleichermaßen gab es die Nebenstellen- bzw. Exportausführung 9Fgtist5 des W48 sowie diverse Varianten des OB-Fernsprechers in Normal- und in Tropenausführung.

Gruß  Dietrich
stardust
(Mailadresse bestätigt)

  22.04.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Roland II vom 22.04.2015!  Zum Bezugstext

Also wurde das Telefon für oder in Ex- Jugoslawien gebaut? Aber warum Tropenausführung?
Roland II
roluihotmail.de
(Mailadresse bestätigt)

  22.04.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von stardust vom 22.04.2015!  Zum Bezugstext

auf dem ersten Bild rechts oben steht "Stecker" auf kroatisch und serbisch.
sagt zumindest der Google-Übersetzer.
stardust
(Mailadresse bestätigt)

  22.04.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Roland II vom 22.04.2015!  Zum Bezugstext

Das hatte ich auch schon vermutet. Aber wo wurde so in Apparat dann eingesetzt?
Anbei mal ein paar Bilder des Schaltplanes, vielleicht kann das ja jemand entziffern


Roland II
roluihotmail.de
(Mailadresse bestätigt)

  22.04.2015

trop bedeutet wohl tropenfest, d.h. der Kondensator ist für die klimatischen Bedingungen in tropischen und subtropischen Gebieten geeignet.



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