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Kategorie: > Nummernschalter
V. Sa. Sch. 90A - Vorläufer des N30???
Harald
harald.wittlicht-online.de
(Mailadresse bestätigt)

  09.09.2015

Hallo!
Eben hatte ich einen Nummernschalter in den Händen, den ich zuerst für einen N30 hielt. Er sieht auch auf den ersten Blick fast so aus. Im Gegensatz zum N30 hat er aber keine Spiralfeder an der Schwungmasse des Fliehkraftreglers, sondern eine dünne Blattfeder, auf der auch die "Bremsnippel" sitzen. Die Bremsscheibe ist am Rand gezackt.
Es ist das Datum 7.26 und V. Sa. Sch. 90A auf der Grundplatte eingeprägt.

Nun zu meiner Frage:

In welchen Telefonen waren denn solche Nummernschalter eingebaut?

Ich könnte mir den z.B. gut in einem ZBSA24 oder W26 vorstellen. Oder sind an diesem Nummernschalter die Kontakte anders verschaltet?

Gruß Harald



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 5
Stefan Roth
(Mailadresse bestätigt)

  30.05.2016

Der besagte Nummernschalter wurde auch im Siemens-Nebenstellenapparat V. Sa. tist 90 c ("Bonsai" genannt) verwendet. Der Apparat sieht aus wie ein verkleinerter W28, und Wecker und Kondensator sind im Beikasten untergebracht.
Thomas Göbel
thomas.goebelpriteg.de
(Mailadresse bestätigt)

  30.05.2016
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 28.05.2016!  Zum Bezugstext

Zu der sich ändernden Lagerreibung beim Verschieben des Lagerpunktes der Welle des Fliehkraftreglers zur Feinjustierung der Ablaufgeschwindigkeit möchte ich noch eine Ergänzung hinzufügen, die nicht in der Einstellvorschrift steht:
Falls sich wirklich eine merkliche Lagerreibung bei der Feinjustierung einstellen sollte, hat man bei der Grobjustierung geschlampert. Zu beheben ist das Klemmen der Welle des Fliehkraftreglers durch das Nachjustieren des Lagerspiels gemäß Punkt 6. der Einstellvorschrift. Hier darf es bis zu 0,3 mm Luft haben (siehe Pfeil beim Lagerbock!). In der Praxis würde ich das nicht messen, sondern nach "Gefühl" arbeiten. Die Welle des Fliehkraftreglers wird nämlich beim Ablauf gegen das Punktlager an der Bremsscheibe gepresst. Die entgegengesetzte Lagerseite und das dortige Lagerspiel hat keinen Einfluß auf die Wirkung der Bremse.

BTW: Es ist als großes Glück zu bezeichnen, daß wir eine Einstellvorschrift für diesen (seltenen) Nummernschalter-Typ haben!
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  28.05.2016

Hallo liebe Forumsmitglieder,

ich habe unlängst die Ablaufgeschwindigkeit meines V.Sa.sch.90a justiert, möchte davon berichten und denke, thematisch ist das in diesem Thread gut aufgehoben.

Zunächst einmal gibt es in der Datenbank von wasser.de tatsächlich eine Einstellvorschrift zu diesem NS-Typ, die man aber nur durch einen Link in einem inzwischen ziemlich vergrabenen anderen Thread findet. Deshalb gebe ich den Link hier noch einmal an:

http://www.wasser.de/telefon-alt/datenbank/inhalt-download/d1000871/Einstellvorschrift.pdf

Kurz zusammengefasst steht dort:

Grobeinstellung:
============
Verschieben des Bremsbackenblocks auf der Schneckenwelle. Dadurch wird der Abstand zur (gezackten) Bremsscheibe eingestellt und das gilt wahrscheinlich für alle N30 - artigen :-).

Feineinstellung:
============
Verdrehen der "Stellschraube" (das ist die Madenschraube in Bild 1, die auch als Lager der Schneckenwelle dient). Festgestellt wird sie mit der gezahnten Bremsscheibe, die gewissermaßen die Funktion einer Kontermutter hat.

Unwillkürlich denkt man, dass mit der gezahnten Bremsscheibe der Abstand zu den Bremsbacken eingestellt wird. Tatsächlich jedoch muss diese Scheibe zum Kontern der Stellschraube immer bis an den Montagewinkel gedreht werden. Stattdessen wird mit der Position der Stellschraube der Abstand des Lagerendes zur Achse mit dem Schneckentrieb justiert. Je geringer der Abstand um so größer die Lagerreibung, was natürlich Auswirkungen auf die Ablaufgeschwindigkeit des NS hat.

So hat das Ganze in der Praxis ausgesehen:

- Stellschraube und Bremsscheibe saßen bombenfest, mechanisch war nichts zu machen. Mit (sehr wenig) Nigrin an geeignete Stellen (wozu keinesfalls die Fläche der Bremsscheibe gehört) waren beide Teile sofort gängig, sehr zu empfehlen.

- Habe die Stellschraube so weit angezogen, dass der NS gerade eben noch frei lief.

- Habe die Stellschraube in kleinen Schritten gelöst und jeweils mit dem Oszilloskop die Ablaufgeschwindigkeit geprüft. Drehwinkel von etwa 45 Grad gegen den Uhrzeigersinn sind eine vernünftige Abstufung.

Der NS war schon vorher recht gut eingestellt, jetzt ist die Ablaufgeschwindigkeit mit eine Pulslänge von 0.099s (oder 10.1Hz) fast perfekt.

Ich möchte Thomas Göbel danken, der mir mit seinen Tipps per E-Mail sehr geholfen hat, über die Einstellvorschrift bin ich dann zufällig gestolpert :-).

Gruß Ralph


Thomas Göbel
thomas.goebelpriteg.de
(Mailadresse bestätigt)

  02.03.2016
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 01.03.2016!  Zum Bezugstext

Das ist eine Frage der Standardisierung bzw. Zertifizierung (würde man heute sagen) bei der R.T.V.: Nummernschalter, die mit (z.B.) "N30" oder "M.24" beschriftet sind, wurden von der R.T.V. zur Verwendung im öffentlichen Bereich zugelassen. Ansichten, Maßzeichnungen, elektr. Schaltpläne, Schmierpläne etc. zu solchen "Standardteilen" wurden von der R.T.V. dokumentiert und an die Dienststellen verteilt.

Im Gegensatz dazu steht der gezeigte S&H-Nummernschalter: V.Sa.Sch.90a ist eine Siemens-Numerierung; dieser NrS wurde für den privaten Sektor gefertigt.

Jetzt wird die Frage aufkommen, weshalb es so viele "unangetastete" Apparate gibt, in denen Bauteile aus dem privaten und dem öffentlichen Bereich gemischt vorhanden sind. Die kann ich leider nicht beantworten!
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  01.03.2016

Hallo Harald,

ich weiß, der Thread (1 Posting :-)) ist nicht mehr der jüngste, aber warum nicht noch antworten...

Ich habe genau so einen NS in einem ZB/SA 24 vorgefunden, allerdings ist meiner von 1930. In den Bildern sieht man ein paar Einzelheiten die genau so sind, wie Du sie beschrieben hast. Der Kontaktsatz sieht im schnellen Vergleich wie beim N30 aus einschließlich der NSI - NSA - Brücke mittels einer dicken Lötperle :-).

Gruß Ralph





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