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Kategorie: > Technik > Regen- / Brauchwassernutzung |
Fremdwasserkomponenten ... | |
Gast (Dominic Scheer) (Gast - Daten unbestätigt) 14.06.2005 |
Ich habe noch ein paar weitere Fragen zu Regenwasser sowie Kläranlagen: Frage 1 Wodurch kann Regenwasser verschmuzt werden? (alle erdenklichen Verschmutzungen) Frage 2 Was sind Fremdwasserkomponenten(-arten), die bei einer Schmutzwasserableitung möglich sind? Frage 3 Intakte Fließgewässer besitzen die Fähigkeit sich selbst zu reinigen und können daher in bestimmtem Umfang eingeleitete, organisch belastete Abwässer ohne bleibende Schädigung verkraften!!! Wie aber lassen sich die Vorgänge zur Selbstreinigung eines Fließgewässers erklären?? Frage 4 Welche Aufgabe hat ein Vorklärbecken in der Kläranlage? Frage 5 Und welche Unteschiede gibt es im Vergleich zu einer biologischen Reinigung mit Belebungsanlage und Tropfkörper?? Im voraus schonmal Vielen Dank für die Hilfe!!! MfG D.Scheer |
Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 2 |
Gast (Dominic Scheer) (Gast - Daten unbestätigt) 15.06.2005 |
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Rainer Kluth vom 15.06.2005! Recht herzlichen Dank für die professionelle Hilfe! Die Internetseiten waren sehr nützlich. MfG Dominic Scheer |
Rainer Kluth rainer.kluthgmx.net (gute Seele des Forums) 15.06.2005 |
Frage 1 Wodurch kann Regenwasser verschmuzt werden? (alle erdenklichen Verschmutzungen) Dazu muß man lediglich den Weg des Regens nachvollziehen. Zuerst ist da die Strecke von der Wolke bis zum Boden. Hier sind es eigentlich nur Staubpartikel und Gase die mit dem Regen in Kontakt kommen. Es kommt daher auf die Zusammenstzung dieses Staubes an, was vom Regen. Das hier schon eine Menge Dreck aufgenommen wird, sieht man (auch in unseren Breiten) am sogenannten Sahara-Regen, Sandstaub). Saurer Regen Saurer Regen ist Niederschlag, der durch Schwefeldioxide, Stickoxide, Ammoniak und anderen chemischen Verbindungen verunreinigt ist. Während der natürliche pH-Wert des Regens ungefähr bei 5,5 liegt, beträgt der pH-Wert von Saurem Regen in Deutschland durchschnittlich 4 bis 4,5. Dieses entspricht etwa einer bis zu circa 40fachen Säuremenge gegenüber unbelastetem Regenwasser. Studien zeigen, dass Schwefel und Salpetersäure am meisten für die Versäuerung des Regens verantwortlich sind. Als zweite Station sind dann die Oberflächen. Je nachdem wie sauer der Regen ist, können hier Gesteine angegriffen und angelöst werden, oder Metalle angegriffen werden was zur Lösung von Metallsalzen im Wasser führt. Zusätzlich kommt dann noch eine ganze Palette von biologischen Verschmutzungen hinzu. Frage 2 Was sind Fremdwasserkomponenten(-arten), die bei einer Schmutzwasserableitung möglich sind? Hierzu siehe bitte unter folgendem link: http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/cgi-bin/psview?document=/2003/bau-geo/18&search=/2003/bau-geo/18 Frage 3 Intakte Fließgewässer besitzen die Fähigkeit sich selbst zu reinigen und können daher in bestimmtem Umfang eingeleitete, organisch belastete Abwässer ohne bleibende Schädigung verkraften!!! Wie aber lassen sich die Vorgänge zur Selbstreinigung eines Fließgewässers erklären?? Siehe hierzu: https://www.uni-koblenz.de/~wfu/shop/abstracts/naturnahergewaesserbau.pdf Kapitel 1.2 Gewässerökologie http://www.fs.tum.de/bsoe/hui/hui2004/fui_s_12004.pdf ab Seite 11 http://www.umwelt.saarland.de/medien/inhalt/Vorhabensplanung-SchutzgutWasser.pdf http://www.wald-in-not.de/download11/ges.pdf Frage 4 Welche Aufgabe hat ein Vorklärbecken in der Kläranlage? Vorklärbecken: Das Vorklärbecken hat die Aufgabe, dem Abwasser die absetzbaren Stoffe zu entziehen. Dies geschieht durch eine starke Reduzierung der Fließgeschwindigkeit. Frage 5 Und welche Unteschiede gibt es im Vergleich zu einer biologischen Reinigung mit Belebungsanlage und Tropfkörper?? Tropfkörper Tropfkörpern sind im Prinzip Festbettreaktoren, die über rotierende Sprenklerarme mit Abwasser berieselt werden. Das Füllmaterial, das als Bewuchsoberfläche für die Biozönose dient kann aus Bims, Kies, Lavaschlacke, Kalk- oder anderen Natursteinen sowie aus Kunstoffelementen bestehen. Neben Lavaschlacke kommen heutzutage vermehrt Kunstofffüllungen (z.B. PE, PP, PU, PVDF) zum Einsatz. Die Belüftung erfolgt durch den Luftaustausch mit der Umgebung, wodurch mit zunehmender Entfernung vom Außenbereich der Sauerstoffgehalt abnimmt, so dass auch anaerobe Zonen entstehen können. Die volumenbezogene Reinigungsleistung der Tropfkörper hängt von der Größe des Biofilms ab. Natürliche Füllmaterialien haben spezifische Oberflächen von 90-100 m2/m3, Kunstofffüllungen erreichen über 200 m2/m3. Aufgrund der Biomassefixierung eigenen sich Tropfkörper u.a. für Elimination von Abwasserinhaltsstoffen, die von langsam wachsenden Mikroorganismen abgebaut werden. In der Praxis werden sie häufig zur Nitrifikation im Anschluss an das Belebtschlammverfahren eingesetzt. Belebungsverfahren [activated sludge process] areobes, biologisches Verfahren der Abwasserreinigung bei dem der Reaktionsraum (Belebungsbecken) intensiv durchmischt und belüftet wird. Die Belüftung (und gleichzeitige Duchmischung) erfolgt mit Hilfe von Druck- oder Oberflächenbelüftern. Die bei der aeroben biologischen Abwasserreinig durch den Abbau der Abwasserinhaltstoffe (im "Belebungs"-Becken) gebildete, im wesentlichen aus Bakterien, Pilzen, desweiteren aus Protozoen, Rotatorien und Nematoden bestehende Biomasse samt ihrer anorganischen und organischen Anteile wird als Belebtschlamm bezeichnet. Der B. liegt i.d.R. in Form von Flocken vor, die neben lebender und toter Biomasse adsorbierte und eingelagerte organische und mineralischen Anteile enthalten. Belebtschlammflocken bestehen im Idealfall aus einem bräunlich gefärbten mineralischen Kern, in dem anaerobe Bedingungen herrschen und aus einer biologisch aktiven, aeroben grauen Randzone aus Mikroorganismen. Das Sedimentationsverhalten der Belebtschlammflocken ist von großer Bedeutung für die Funktion der biologischen Reinigungsstufe. Damit die Biomasse ohne Probleme vom gereinigten Abwasser getrennt und nach Bedarf in die Belebung zurückgefurt werden kann, müssen die Flocken gut absetzbar sein (normaler Schlammvolumenindex ISV von kommunalem Abwasser ca. 80-120 ml/g) und die Bildung von schlecht absetzbarem B. oder Blähschlamm (ISV>150) verhindert werden. Das wars, ich hoffe ich konnte Dir damit ein weinig weiterhelfen? Gruß aus Bonn Rainer Kluth |
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