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Kategorie: > Wissenschaft > Biologie / Gesundheit / Medizin |
kupfer im trinkwasser | |
Gast (k.schulz) (Gast - Daten unbestätigt) 03.01.2005 |
lt. verordnung darf der cu-wert im trinkwasser nur 0,2 mg betragen. ist dieser höher, ist das für einen erwachsenen menschen gesundheitsschädigend ? |
Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 3 |
Gast (H2O) (Gast - Daten unbestätigt) 10.01.2005 |
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Michael Schmidt vom 04.01.2005! Hut ab Herr Schmidt, da ich mich hauptsächlich mit Korrosionschemie beschäftige, habe ich mich sehr über Ihre ausgezeichnete Zusammenfassung zu diesem Thema gefreut. |
Gast (Michael Schmidt) (Gast - Daten unbestätigt) 04.01.2005 |
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Michael Schmidt vom 03.01.2005! Nachtrag zur Frage "ist das für einen erwachsenen menschen gesundheitsschädigend ?" Hinsichtlich der Wirkung von Kupfer auf den Menschen wird im Kommentar zur TrinkwV ausgeführt, dass die Aufnahme übergrosser Dosen von löslichem Kupfer (4 bis 400 mg Cu2+ pro kg Körpermasse) lebensgefährlich sein kann und zu Magenblutungen, Nierenversagen etc. führen kann. Im Trinkwasser haben Dosen ab 4 mg/L Cu2+ nach 15-60 Minuten Symptome wie Kopfweh, Bauchweh, Erbrechen, Durchfall zur Folge, ähnlich wie eine Lebensmittelvergiftung. Kinder sollen etwas empfindlicher reagieren. Früher wurde Kupfersulfat in der Medizin als Brechmittel eingesetzt! Bei der vor einigen Jahren in den Medien heftig diskutierten "frühkindlichen Leberzirrhose" waren alle Fälle in Haushalten aufgetreten, deren Trinkwaser aus einem Hausbrunnen mit saurem Wasser (pH 10 mg Cu/L betragen haben. Diese Wässer lagen alle unter dem nach Trinkwasserverordnung zulässigen unteren pH-Wert von pH 6,5. In öffentlichen Wasserversorgungen sind derartige Fälle nicht aufgetreten. Die damals aufgetretenen Todesfälle stehen in Verbindung mit einer genetischen Veranlagung und waren auch nicht ausschließlich auf die hohen Cu-gehalte zurückzuführen. Übrigens, höhere Kupfergehalte im Trinkwasser machen sich je nach Situation meist schon farblich - zumeist aber geschmacklich bemerkbar und man trinkt das Wasser dann eh' nicht mehr (freiwillig). Vielleicht hat die Info noch ein bisschen weiter geholfen. Gruß Michael |
Gast (Michael Schmidt) (Gast - Daten unbestätigt) 03.01.2005 |
Hallo Herr Schulz, nach der von Ihnen angeführten Verordnung (ich denke sie meinen die Trinkwasserverordnung)liegt der Grenzwert (Parameterwert) für Kupfer bei 2 mg/L. Der Wert ist für eine durchschnittliche, wöchentliche Wasseraufnahme festgelegt und muss nach einem besonderen Beprobungsverfahren gemessen werden. Eine reine Stichprobenmessung sagt hier gar nichts aus. In vielen Fällen sind die Kupfergehalte nach Stagnation auch deutlich höher als 2 mg/L (vor allem bei Neuinstallationen mit Kupferrohren). Bei den meisten Wässern bilden sich aber nach etlichen Monaten Betriebszeit gut schützende Deckschichten aus und die Kupferwerte steigen nicht mehr stark an. Die Untersuchung auf Kupfer ist auch nur bei Wasser mit einem pH-Wert < 7,4 erforderlich. Auch immer an den Hinweis denken, dass "abgestandenes" Wasser kein Trinkwasser (!) ist und man zuerst die Leitung gut spülen soll bis deutlich kälteres Wasser kommt. Alles gute noch im neuen Jahr Michael Schmidt |
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