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Kategorie: > Wissenschaft > Biologie / Gesundheit / Medizin
???? Haltbarkeit von Wasser ??????
Gast (Jean Verhoven)
(Gast - Daten unbestätigt)

  20.08.2002

Ich möchte wissen, ob Wasser (Trinkwasser) unbeschränkt haltbar ist oder ob es auch 'schlecht/faul' werden kann. Auf diese Frage habe ich bis heute noch keine Antwort bekommen.
Gruesse Jean.



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 61
Lothar Gutjahr
erfinderleint-online.de
(gute Seele des Forums)

  06.01.2009
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Ulrich Pfeffer vom 06.01.2009!  Zum Bezugstext

Hallo Ulli,

ich hatte daher auch extra "wenn stark genug" geschrieben. Du hast natürlich recht. Ich merke es daran, dass ich hier bei Sonnenschein keinerlei Bedürfnis nach einer Sonnenbrille empfinde. Es ist schon heller da unten. Und hier ist wohl alles verkeimt im Vergleich zu unserer bisherigen Gegend an einem nie zuvor bewohnt gewesenen Hang.

LG aus dem Rupertiwinkel

Lothar
Ulrich Pfeffer
pfefferpfeffer-filtertechnik.de
(Mailadresse bestätigt)

  06.01.2009
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Lothar Gutjahr vom 05.01.2009!  Zum Bezugstext

Hallo Lothar,

Ich weiss, du weisst auf die Temperatur hin, aber vergiss nicht, du lebst jetzt im hohen Norden, beim momentanen Sonnenstand kriegst du die notwendigen 70° C  wohl nicht hin, ausserdem sind die Flaschen hinten nicht schwarz angemalt. :-)

bez Haltbarkeit.
ich mach mal den Vergleich mit einem Weckglas (durchsichtig) voller Leberwurst:
solang es zu ist, wird die Wurst auf der Fensterbank lange und zufrieden haltbar bleiben. Macht man es auf, fängt es an zu leben ( wäre schlimm wenn´s anders wär)

mit dem Wasser ist es genau so: bleibt die Flasche mit kohlensäurehaltigem Mineralwasser zu, hab ich kein Problem es nach 5 Jahren noch zu trinken. Ist die Flasche offen - na ja. Auch mit einem kohlensäurefreien Wasser hätt ich so meine Probleme. Ein offenes Glas verkeimt und wird veralgen - ist doch logisch. Das es schlecht wird / verfault ist nicht gegeben. Sonst könnte man auch Wasser aus einem Bergbach oder See nicht rel bedenkenlos trinken.
Es kommt auf die Inhaltsstoffe an: nur Organik kann verfaulen
Das Alter des Wassers ist belanglos, gutes Mineraltiefenwasser kann 10.000de Jahre im Berg gewesen sein bevor es zu Tage tritt oder geholt wird.
( Wasser auf der Erde per se ist generell mindestens ca 4 Mrd Jahre alt, eigentlich ist es teilweise schon viel älter)  
Fazit
Wasser in einer saubern, dunklen Zisterne wird nicht schlecht, auf der Fenserbank mit einem Vogelschiss drin schon.
Es kommt immer auf die Lagerumstände an.

Grüsse

Uli

Lothar Gutjahr
erfinderleint-online.de
(gute Seele des Forums)

  05.01.2009
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von sepp s vom 05.01.2009!  Zum Bezugstext

Hallo Sepp,

genau die Sonneneinstrahlung, wenn stark genug sollte es eher vor Verkeimung bewahren. Siehe PET-Flaschentechnologie. Oder hast du das nicht gelesen?

LG Lothar aus dem Rupertiwinkel
Gast (sepp s)
(Gast - Daten unbestätigt)

  05.01.2009
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Lothar Gutjahr vom 05.01.2009!  Zum Bezugstext

Hallo mir wurde erzählt das eine Heilpraktikerin das Wasser zur "Untersuchung"  auf die Fensterbank stellt und so feststellt, ob dieses genusstauglich ist.Im genanntennf Fall sol diese erklärt haben ,dass sie das vorgelegte Wasser nicht trinken  würde.Dieses  wurde auch  behördlicherseits  als  genussumtauglich eingestuft.(Keime)  Ich nehme deshalb an, dass verkeimtes Wasser bei Sonneneinstrahlung auf dem Fensterbrett   schneller  verdirbt  mfg sepp
Lothar Gutjahr
erfinderleint-online.de
(gute Seele des Forums)

  05.01.2009
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Manfred Lomott vom 05.01.2009!  Zum Bezugstext

Hoppla,

das spricht nicht gerade für die Umgebung deiner Fensterbank. Ich konsumiere gerne Wasser, welches hunderte von Jahren unter den Gesteinsschichten ruhte.

Von der chemischen Seite her ist die Frage vielleicht etwas unglücklich gestellt. Hätte vielleicht besser -"Welche Einflüsse machen Wasser ungenießbar"- lauten können.

Grüße aus dem Rupertiwinkel

Lothar
Gast (Manfred Lomott)
(Gast - Daten unbestätigt)

  05.01.2009

Man stelle ein Glas Wasser mehrere Wochen auf die Fensterbank. Selbstverständlich wird es schlecht, übrigens wie jedes Lebensmittel.
Wilfried
wilfried.rosendahlrsdsolar.de
(gute Seele des Forums)

  13.09.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Brunnenbaumeister vom 12.09.2008!  Zum Bezugstext

Hallo Brunnenbaumeister,

und falls Dir die viele Wasserchemie nicht sooo liegt, dann hätte ich hier noch eine andere Argumentation:
http://www.rsdsolar.de/sd/destwater.html

Übrigens bekommt man destilliertes Wasser in anderen Ländern tatsächlich als Trinkwasser, steht im Regal neben anderen Tafelwässern, ist nur etwas teurer.

Beste Grüße
Wilfried
Gast (H2O)
(Gast - Daten unbestätigt)

  13.09.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Brunnenbaumeister vom 12.09.2008!  Zum Bezugstext

Nein nichts mit entsalzen. Siehe hier:

http://www.wasser.de/aktuell/forum/index.pl?job=thema&tnr=100000000002718&seite=1&begriff=baeuerchen&tin=&kategorie=

Gruß
H2O
Brunnenbaumeister
(Mailadresse bestätigt)

  12.09.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von H2O vom 12.09.2008!  Zum Bezugstext

Wirklich? Nichts mit entsalzen?
H2O
(gute Seele des Forums)

  12.09.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Alex vom 11.09.2008!  Zum Bezugstext

Das ist leider ein verbreiteter Irrglaube. Destilliertes oder entmineralisiertes Wasser kann bedenkenlos konsumiert werden. Es geht davon keine Gefahr aus.
Brunnenbaumeister
(Mailadresse bestätigt)

  11.09.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Alex vom 11.09.2008!  Zum Bezugstext

Einen kleinen Schluck kann man aber nehmen, wenn man großen Durst hat.
Gast (Alex)
(Gast - Daten unbestätigt)

  11.09.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Wilfried vom 15.11.2005!  Zum Bezugstext

Ich möchte jedem abraten destilliertes Wasser zu sich zu nehmen, da es auf keinen Fall für den menschlichen Körper geeignet ist!!! Das Wasser würde die Salze aus dem Körper aufnehmen, und somit Schaden anrichten.
JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  20.04.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Alexander Glogg vom 20.04.2006!  Zum Bezugstext

Hallo Alexander,

ich fühle mich geehrt.

> Sollte Dich Dein Weg eines Tages in die Schweiz
> führen, dann lasse es mich bitte wissen.

Ich bin eher selten in der Schweiz - aber wenn, dann werd ich mal auf ein Glas Wein vorbeikommen; wenn es sich einrichten lässt ;-)

Gruß

JB
Gast (Alexander Glogg)
(Gast - Daten unbestätigt)

  20.04.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von JayBee vom 20.04.2006!  Zum Bezugstext

Hallo JayBee

Unglaublich toll sind Deine Antworten und jedesmal aus einer anderen und erweiterten Sichtweise. Hier liegt das Know-how und die Erfahrung von vielen Jahren verborgen.

Es wäre mir eine ganz grosse Ehre, Dich einmal persönlich kennen lernen zu dürfen und mit Dir bei einem gemütlichen Mittag- oder Nachtessen, weitere anregende Diskussionen führen zu dürfen.

Sollte Dich Dein Weg eines Tages in die Schweiz führen, dann lasse es mich bitte wissen.

Vielen Dank nochmals für Deine Anregungen.

Alexander Glogg


PS: Dies ist als eine Einladung zu betrachten, welche mir völlig ernst ist!
JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  20.04.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Alexander Glogg vom 20.04.2006!  Zum Bezugstext

Hallo Alexander,

prinzipiell ist an Deinen Ausführungen wenig auszusetzen.

Dennoch habe ich ethisch bedingte Bauchschmerzen bei dem logischen Schluss "Wasserforum/Armut/Hunger" zu "Wasserinvestitionen/Renditechancen/Wertschöpfungskette".

Um es mal etwas zynisch zu formulieren: Die Regionen, die vom Weltwasserforum gemeint sind, sind idR nicht diejenigen Regionen, in denen Investitionen getätigt werden und wenn diese getätigt werden, so dienen sie meist nicht den "heren" Zielen des Forums sondern den "profanen" Zielen der Investoren.

Kurz zum Investitionsobjekt Wasseraktien/-fonds.
Es ist ein großes Mißverständnis diese in die "Substainable Development" oder "Environment" Kategorie zu stellen und "altruistisch" sind sie schon mal gar nicht. Bei den Wasserversorgern (die z.B. einen Großteil des Wasserfondsportfolios ausmachen) sind die Vorgaben klar - es geht darum mittels IWF und Freihandelspolitik lokale Märkte zu privatisieren mit dem Ziel Renditen zu erzielen. Es geht *nicht* um die nachhaltige Versorgung der Bevölkerung, sondern um die Erschliessung finanzkräftiger Teile der Bevölkerung.
Die Wasserversorgung der Favellas von Sao Paulo interessiert kein Schwein, die der Villenvororte ist sicher bereits von Wassermultis abgesteckt.
Wobei auch ein großes Risiko dieser Aktien offenbart wird. Die lukrativen Claims sind abgesteckt, Wachstumsmärkte nicht in Sicht und die Märkte, die neu erschlossen werden sollen verlangen hohe Investitionen, denen unsichere Einnahmen gegenüberstehen. Außerdem bestehen politische Risiken - so ist v.a. in Südamerika eine scharfe Abkehr der IWF-Politik und deren Privatisierungszwang zu erkennen.
Nicht umsonst hat sich z.B. RWE von seiner Auslandswassersparte letzes jahr getrennt.

Was Wasseraufbereitung angeht, so sehe ich indes tatsächlich Chancen auf rasant steigende Märkte - v.a. ist hier China zu nennen. Dort ist das Geld für die Techniken vorhanden und Wasser- und Abwasseraufbereitungstechnologie ist zwingend notwenig.
Nur lauert hier das Risiko des fehlenden Patentschutzes. Es würde mich überraschen, wenn die findigen Chinesen sich dieses Geschäft von den Langnasen abnehmen liessen. Es wird nicht lange dauern und patentierte Technologien werden in chinesischen Plagiaten stecken, die nur einen Bruchteil kosten und den chinesischen Markt überschwemmen (und auch die Märkte anderer Entwicklungsländer).

Ferner nuss noch betont werden, daß einige Aktien aus dem Bereich "Wasseraufbereitungstechnik" höchst spekulativ sind.

Für mich bieten die Aktien von Anlagenbauern, die im Gebiet "Großanlagen zur Meerwasserentsalzung" tätig sind, die besten Perspektiven. Hier ist ein gigantischer Markt, es gibt finanzstarke potentielle Kunden und das Know-how ist nicht so einfach zu kopieren.

Das waren ein paar Gedanken eines "Wassermannes" zu "Wasserinvestitionen" ;-)

Besten Gruß

JB
Gast (Alexander Glogg)
(Gast - Daten unbestätigt)

  20.04.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von JayBee vom 15.03.2006!  Zum Bezugstext

Hallo JayBee

Stimmen meine nachfolgenden Ueberlegungen oder mache ich wieder einen Denkfehler?

"Wasser ist die Garantie für das Leben der Weltbevölkerung", so heisst es in der Abschlusserklärung des diesjährigen World Water Forum in Mexiko.

Hervorgehoben wurde darin der freie Zugang zu sauberem Trinkwasser, der "für alle Aspekte der nachhaltigen Entwicklung, einschliesslich der Beendigung von Armut und Hunger" von ausschlaggebender Bedeutung ist.

Auch aus der Sicht des Investors wird Wasser zu einem immer wichtigeren Thema: Die zunehmende Urbanisierung führt zu enormen Investitionen in Infrastruktur und Effizienzsteigerungs-Massnahmen. In einigen Regionen, namentlich in aufstrebenden Ländern wie China und Indien, ist die Wasserverschmutzung zu einem ernst zu nehmenden Problem geworden. Veränderungen der klimatischen Verhältnisse führen zu einer Zunahme der Wetterextreme, die wiederum lokale Wasserprobleme auslösen, so gerade wieder die Überschwemmungen in Mitteleuropa oder die grosse Trockenheit in Grossbritannien.

Für das Erreichen der am World Water Forum formulierten Zielsetzungen kommt den innovativen Herstellern von Technologien zur Wasserbehandlung eine wichtige Rolle zu. In dieser Branche ist die Konsolidierung unter den Unternehmen voll im Gange. In zunehmendem Masse profitieren Anleger von den Anlagechancen, die sich entlang der Wertschöpfungskette von Wasser bieten.

Freue mich auf Deinen Feedback.
Mit freundlichem Gruss

Alexander Glogg

Gast (Alexander Glogg)
(Gast - Daten unbestätigt)

  16.03.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von JayBee vom 15.03.2006!  Zum Bezugstext

Hey JayBee

Ich habe diese vielen Informationen schon wortgerecht zitiert, aber die "orthographischen Lapsi" sind mehrheitlich korrigiert (sofern ich diese bemerkt habe).

Interessant, dass Du auch schon so viele Briefe zum Thema "blaues Gold" gesehen, gelesen und davon gehört hast und dass Dir diese wie in einem Märchenfilm vorgekommen sind.

Nun - mir jetzt auch!

Beste Grüsse
Alexander Glogg
JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  15.03.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Alexander Glogg vom 15.03.2006!  Zum Bezugstext

Hallo Alexander,

wenn Du mich schon "wortgerecht" zitierst, hättest Du wenigstens ein orthographischen Lapsi ausbügeln können. ;-)

Du hast recht, die "Stammmannschaft" vom Wasser.de Forum ist schon ein interessanter, idealistischer Haufen.

Zum Thema "blaues Gold" kursieren idT sehr viele undurchdachte Berichte - ich kriege selbst regelmäßig Börsenbriefe ins Haus, die den Run auf´s "blaue Gold" propagieren und letztendlich derart abstrus sind, daß es schon an Comedy grenzt.

Auch Dir beste Grüße

JB
Gast (Alexander Glogg)
(Gast - Daten unbestätigt)

  15.03.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von JayBee vom 15.03.2006!  Zum Bezugstext

Hallo nochmals JayBee und auch H20.

Natürlich ist der Vergleich mit dem Aktionär falsch.

Wenn die Finanzmärkte ins strudeln geraten, dann sinken die Vermögenswerte. Dann gibt es nicht einen Gewinner und einen entsprechenden Verlierer. Das gleiche umgekehrt. Dieses Szenario haben wir ja gerade heute, die liquiditätsbedingte Börsenhausse. Wir schwimmen inzwischen in so viel Geld, dass wir nicht mehr wissen - wo wir dieses Anlegen sollen. Aus der Not heraus, werden weiterhin Aktien, Immobilien mit exorbitanten Bewertungen gekauft. M3 klettert weiter. Es gibt kaum Verlierer. Die Sicherheiten schrumpfen im Vergleich zur Geldmenge. Was bleibt ist Papiergeld ohne Werthaltigkeiten und viele viele Versprechungen. Aber auch dieser Prozess wird seinen Tribut fordern. Schneller als uns lieb sein wird......

JayBee. Ich möchte mich nochmals ganz herzlich bei Dir für diese sehr anregenden Diskussi-onen bzw. Lehrstunden bedanken. Obwohl es nicht mein Fachgebiet ist (ich bin selbstständi-ger Vermögensverwalter und Hobbyautor von kritischen Börsenberichten) bin ich mit einer grossen Begeisterung in dieses Thema eingestiegen und freue mich schon im privaten Kreis über anregende weitere Diskussionen über dieses Thema zu führen.

Als Wirtschaftsökonome beschäftige ich mich immer wieder gerne mit der Zukunft und wie/wo ich meine Kunden gewinnbringend hinführen kann. Das "blaue Gold" war da stets ein Thema. Auch die vielen Gerüchte, Falschinformationen bzw. Interpretationen u.v.m. haben mich und viele meiner Kunden immer wieder in falsche Überlegungen hinein manövriert.

Auf meiner Homepage www.aurora-pecunia.ch verfasse ich meine Berichte und veröffentli-che diese kostenlos. Diese Berichte stellen das Fundament unserer Anlageentscheide dar, weshalb ich die Meinung vertrete, dass diese Berichte auch allen zur Verfügung gestellt wer-den dürfen. Inzwischen zähle ich gut und gerne 5000 Leser pro Monat auf meinen Seiten.

Das Thema "Wasser" habe ich nun in einem ausführlichen Bericht zusammengefasst und auf meine Homepage gestellt. Du wirst darin viele Deiner Aussagen "wortgerecht" wieder finden können. Ich hoffe, dass ich meinen kleinen Anteil dazu beitragen konnte, dass einige dieser Missverständnissen zu diesem Thema nun geklärt werden konnten und nebst mir auch noch viele weitere Personen ein wenig "schlauer" machen werden.

Ohne Deine bzw. Eurer Teilnahme an dieser Diskussion wäre mein Urteil bzw. Bild zum Thema "Trinkwasser" deutlich anders heraus gekommen. Es hat richtig Spass gemacht. Ich bin überzeugt, mit Euch könnte man auch noch viele weitere anregende Diskussionen mit erfolgreichem Ausgang führen und welche einen nicht geahnten Ausgang haben könnten. Nur wahrscheinlich wäre diese Forum-Plattform der falsche Platz dazu.

Ich habe aber noch selten eine Plattform gefunden, in welcher sich so viele äusserst interes-sante Personen mit einem riesigen Know-how und Allgemeinwissen zusammen gefunden haben. Hierbei auch herzlichen Dank den Leuten, welche diese „Wasserhomepage“ ins Leben gerufen haben.

Ich hoffe,  wir können allesamt wieder einmal von einander hören.

Habt vielen Dank und schöne Grüsse aus der Schweiz
Alexander Glogg
JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  15.03.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von H2O vom 15.03.2006!  Zum Bezugstext

Hi H2O,

> ein gewisser Ausgleich wird denke ich durch einen
> Import anderer wasserhaltiger Produkte stattfinden.

Ich muss wohl weiter ausholen.
Es geht ja nicht um die geringen Mengen Wasser, die im Produkt sind, sondern um die Mengen die benötigt werden um das Produkt zu produzieren.
Und hier verweise ich auf das u.g. Wüstenbeispiel. Es wird dem lokalen Kreislauf z.B. Gundwasser entzogen, damit wird karger Boden fruchtbar gemacht und fruchtbar  gehalten und das verdunstende Wasser geht in anderen Regionen als Niederschlag runter.
In Dürregebieten regnet es halt wenig. Wenn Du in den Gletschern der Alpen dich mal über die roten Flächen gewundert hast - dies ist Saharasand. Mit ihm kommt Luftfeuchtigkeit, die sich z.B. in Südeuropa oder Mitteleuropa abregnet aber nicht in Nordafrika.
Das meinte ich mit dem Beispiel.
Global ist dies ein geschlossener Kreislauf, regional betrachtet sind dies aber offene Kreisläufe.
In Mitteleuropa gibt es z.B. einen offenen Kreislauf, der allerdings von den Mengenäquivalenten ungefähr gleich bleibt. In ariden Gebieten, wie Nordafrika wird jeder Tropfen, der dem System z.B. als Grundwasser entnommen wird und der die Menge der regionalen Niederschläge übersteigt dem regionalen offenen Kreislauf entzogen.

> Obst und Rindviecher die zum Eigenverbrauch bestimmt
> sind zählen nicht, weil das Wasser ja vorort bleibt.

Wenn Ägypten beispielsweise Rindfleisch importiert, bleibt die Differenzmenge zwischen dort gefallenen Niederschlägen und der theoretischen Menge an Wasser, die im Rahmen der Viehaltung verdunstet und außerhalb der Region als Niederschlag heruntergekommen wäre als Zuwachs bzw. geringer Abnahme der regionalen Wassermenge zu subsummieren. Was sich beispielsweise durch sinkende oder steigende Grundwasserspiegel bemerkbar macht.
 
> Ansonsten gilt analog dem Aktionär dem man zum Trost
> für seine starken Verluste sagte "das Geld ist ja
> nicht weg, das hat jetzt nur jemand anders". ;-)

*lol* Beim Aktienmarkt ist dies falsch - beim Wasserkreislauf stimmt dies natürlich, ist aber immer nur auf das Ganze zu beziehen und nicht auf jeden seiner Teile.

Beste Grüße

JB
Gast (H2O)
(Gast - Daten unbestätigt)

  15.03.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von JayBee vom 15.03.2006!  Zum Bezugstext

Hi JayBee,

ein gewisser Ausgleich wird denke ich durch einen Import anderer wasserhaltiger Produkte stattfinden. Obst und Rindviecher die zum Eigenverbrauch bestimmt sind zählen nicht, weil das Wasser ja vorort bleibt. Ansonsten gilt analog dem Aktionär dem man zum Trost für seine starken Verluste sagte "das Geld ist ja nicht weg, das hat jetzt nur jemand anders". ;-)

Gruß
H2O

JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  15.03.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von H2O vom 15.03.2006!  Zum Bezugstext

Hi H2O,

oh doch - in wasserarmen Gegenden wird fleissig wasserintensive Landwirtschaft, sogar für den Export, betrieben. Wenn Du mal im Supermarkt nachschaust, wo z.B. ein Großteil der Citrusfrüchte herkommt (Israel, Spanien), ägyptischer Spargel, ägyptische Kartoffeln, israelische Erdbeeren etc. wirst Du dies feststellen. Auch wird in nahezu allen wasserarmen Regionen Viehzucht und Getreideanbau (außer Wüste) betrieben.

Gruß

JB
Gast (H2O)
(Gast - Daten unbestätigt)

  15.03.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von JayBee vom 15.03.2006!  Zum Bezugstext

Hallo Ihr 2 Diskutierenden,

JayBee, Du darfs mich jederzeit gerne korrigieren. Mit meiner Aussage wollte ich mich keinseswegs in die niveauvolle Unterhaltung einmischen, dazu weiß ich zu wenig zum Thema. Ich wollte nur grundsätzlich feststellen, dass Wasser eben nicht verbraucht wird sondern nach einiger Zeit eben wieder zur Verfügung steht. Selbstverständlich hast Du recht wenn Du von einem Wasserexport mit dem wasserhaltigen Produkt sprichts. Jedoch wird man in wasserarmen Gegenden wohl nicht unbedingt Obstanbau oder Viehzucht betreiben. Dort sind es dann meist die klimatischen Verhältnisse die zu einem unerwünschten Wasserexport führen.
Wasser geht eigentlich nur durch chemische Umwandlungen verloren.

Gruß
H2O
JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  15.03.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Alexander Glogg vom 15.03.2006!  Zum Bezugstext

Hallo Alexander,

ich "verbessere" ungerne H2O, aber in diesem Falle mache ich mal eine Ausnahme, da er das richtige meinte, aber meine Ausweitung auf den Handel mit "virtuellem Wasser" und damit verbundenen Substitutionen nicht mit einschloss, wovon zu diesem Diskussionszeitpunkt auch noch nicht die Rede war, da ging es um geschlossene Kreisläufe - ein speziell betrachtetes System mit eigenen Parametern.

Wenn Du in Deutschland eine Tomate anbaust und die Wasserbilanz für einen geschlossenen Kreislauf erstellst, so hat H2O mit seiner Aussage natürlich recht. Das Wasser zur Aufzucht der Tomate bleibt im Kreislauf - nur das in der Tomate enthaltene Wasser verlässt den Kreislauf.

So ist der Wasserkreislauf in einem wasserreichen Land auch zu betrachten, da die Niederschlagsmengen für eine ausreichende Regeneration der Süßwasserreservoirs führen.

In Dürregebieten und ariden Zonen, oder genauer, in Zonen, in denen entweder das Wasserdargebot gering ist und/oder permanent mehr Wasser aus Süßwasserreservoirs entnommen wird, als durch natürliche Wasserzufuhr wieder ergänzt wird, stellt sich das Problem ganz anders.
Grund hierfür ist vor allem die (zu) geringe Niederschlagsmenge. Ein Liter Wasser, der in Deutschland versickert oder verdampft kommt mit hoher Wahrscheinlichkeit in der gleichen Klimazone auch als Niederschlag runter, daher kann man das System als geschlossen ansehen - sicher simplifiziere ich und diese Aussagen sind nicht absolut zu verstehen.
Ein Liter Wasser, der in der Sahara versickert oder verdampft kommt aber mit hoher Wahrscheinlickeit nicht als Niederschlag über dieser Klimazone runter sondern regnet sich z.B. über dem Meer ab.
Für eine genauere Erklärung müßtest Du schon einen Meterologen fragen, aber vereinfacht, ist dies der Grund.

In ariden Regionen nimmt man mit dem Anbau der Tomate einen Eingriff in den Wasserkreislauf vor, der Auswirkungen auf das System hat. Entweder steigt die Entnahmemenge, die zu einer Veringerung der Süßwassermenge in den Speichern führt, da das Äquivalent ja nicht durch Niederschlag ausgeglichen wird. Oder, wenn wir eine fixe Entnahmemenge unterstellen, dieses Äquivalent muss wo anders eingespart werden - z.B. bei der Trinkwasserversorgung.

Ich hoffe das beantwortet Deine Frage

Gruß

JB
Gast (Alexander Glogg)
(Gast - Daten unbestätigt)

  15.03.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von JayBee vom 15.03.2006!  Zum Bezugstext

Sorry JayBee

Jetzt habe ich es glaube ich doch noch verstanden, was H 2 0 damit sagen wollte. Aber diese 800 ml sind ja eigentlich auch nicht ganz verloren. Diese verlassen zwar netto das Ursprungsland/Ort, fliessen aber beim Konsument wieder ein und wird dort teilweise wieder ausgeschieden und dem neuen Wasserkreislauf beigefügt.

Ist das jetzt richtig?
Alexander glogg
Gast (Alexander Glogg)
(Gast - Daten unbestätigt)

  15.03.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von JayBee vom 15.03.2006!  Zum Bezugstext

A ha. Jetzt habe ich es vermutlich doch noch verstanden.

Was aber meinte H 2 0 mit der folgenden Aussage:

Hallo Alexander,

Du machst bei Deiner Betrachtung eine Fehler. Nehmen wir das Beispiel mit dem Rindfleisch. Die 15000 l für 1 kg Rindfleisch sind nicht verloren. Im Fleisch enthalten sind davon bei 80% Wasser 800 ml. Wo ist der Rest hin? Natürlich zurück in den Wasserkreislauf. Wir haben also nicht 15000l verbraucht sondern gerade mal eben 800 ml.


Kannst Du mir das auch noch erklären?
Alexander
JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  15.03.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Alexander Glogg vom 15.03.2006!  Zum Bezugstext

Hallo Alexander,

der Begriff "virtuelles Wasser" beschreibt die Wassermengen, die für die Produktion eines gewissen Gutes benötigt werden - der Wasserinhalt in diesem Produkt ist da eher unwichtig.

Nehmen wir mal Getreide als Beispiel. Zur Produktion von einer Tonne Getreide sind 1.500 m³ Wasser nötig.
In einem wasserreichen Land wie Deutschland ist ein Großteil dieses Wassers aus dem Boden (über Niederschlag) und saisonal kommt Oberflächenwasser aus künstlicher Berregnung hinzu.
In einem von Natur aus wasserarmenland wie z.B. Libyen muß ein Großteil dieses Wassers künstlich über Berregungsprojekte versprüht werden.

Wenn in einem Land wie Libyen den Bewohnern statistisch aber nur 113 m³ pro Kopf zur Verfügung stehen, resultieren aus den Bewässerungsprojekten für die Landwirtschaft natürlich an anderen Stellen Engpäße, so würde bei diesen Zahlen und ausgiebigen Bewässerungsprojekten die Menge, die zur Trinkwasserversorgung und für andere Abnehmer (z.B. Industrie) zur Vefügung steht knapp werden.
In der Realität wird allerdings einfach mehr Wasser dem System entnommen, als ihm auf natürliche Weise über den Wasserkreislauf wieder hinzugefügt wird. Folge ist z.B. ein Absinken des Grundwasserspiegel und eine weitere Desertifikation ehemals fruchtbarer Landstriche (Beispiel Tschadsee).

Wenn Libyen aber einen Großteil des Getreides importiert (und mit ihm 1.500 m³ virtuelles Wasser pro Tonne Getreide) muß es diese Menge nicht selber anbauen und folglich muß der Natur weniger entnommen werden und bei fixer Entnahmemenge steht mehr Wasser für andere Einsatzgebiete (z.B. Trinkwasser) zur Verfügung. Dadurch könnte selbst ein Land wie Libyen mit seinen 113 m³ pro Kopf ein Land ohne "ernsthafte" Wasserprobleme sein.

Im Grunde ist dies nur logisch, da die Natur Grenzen vorgibt, in denen Ackerbau oder Viehzucht Sinn machen. Nur leider haben Technik und Bevölkerungswachstum den Menschen dazu verleitet, diese Grenzen zu überschreiten - wobei ich mich mit Kritik zurückhalten will; aus der Perspektive des satten und begünstigten Mitteleuropäers ist es nur all zu leicht mit dem Finger auf andere zu zeigen.

Noch kurz zur Industrie und industriellen Produkten.
Das ist ziemlich missverständlich. Zur Produktion eines Autos braucht man Energie, zur Erzeugung dieser Kesselspeise- und Kühlwasser. Man braucht Stahl, der wiederum in seiner Erzeugung ebenfalls Kesselspeise- und Kühlwasser benötigt. Man braucht Gummi, daß im Erzeugungsprozess Kesselspeise-, Produktions- und Kühlwasser benötigt und so weiter und so fort.
Für ein Automobil kommt da natürlich eine Menge zusammen, aber diese Zahl ist höchst angreifbar. Da z.B. Durchlaufkühlwasser (sollte ein Großteil dieser Menge sein) im allgemeinen mit einer gewissen Temperatur in den Kühlprozess einläuft und ca. fünf Grad wärmer in nahezu der identischen Menge den Kühlprozss wieder verläßt. Aus dem Fluß in den Fluß. Ökologisch relevant, für die Wasserbilanz eigentlich irrelevant, wenn die Mengenbilanz ausgewogen ist.
Da gäbe es noch sehr viel zu sagen, aber ich denke ich belasse es erst einmal bei diesem Beispiel.

Beste Grüße

JB
Gast (Alexander Glogg)
(Gast - Daten unbestätigt)

  15.03.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von JayBee vom 15.03.2006!  Zum Bezugstext

Wow, Deinen Ausführen und Erläuterungen zu folgen macht einem richtig Spass! Schade - dass mir langsam die globalen Fragen in diesem Zusammenhang ausgehen.

Nein, vielleicht noch mal was zum Verständnis. Virtuelles Wasser, da habe ich irgend wie noch einen Knopf in der Leitung. In einem Deiner Links die ich gerade gelesen habe, steht, dass zB. in die Herstellung eines Automobils rund 400'000 Liter Wasser verschlingt. Dann das Beispiel mit dem kg Rindfleisch, welches rund 16000 Liter benötigt.

Das kg Rindfleisch beinhaltet, gemäss Aussage des H20" rund 800 ml Wasser. Diese 800 ml Wasser werden also vom Produktionsort in die ganze Welt verschoben. Dem sagt man "virtuelles Wasser". Verschoben wurde also nur die 800 ml, nicht aber diese benötigten 16000 Litern.

Diese Differenz müsste also noch immer beim Produktionsort sein und im Kreislauf enthalten sein. Richtig?

Die 800 ml exportierten hingegen gelangen in den Konsum und wird dann wieder ausgeschieden und somit dem örtlichen Kreislauf beigefügt.
Richtig?

So, wo steckt den das exportierte Wasser bei einem Automobil, oder in den trockenen Weizen. Aus diesen Prdukten kann ich kaum einen tropfen Wasser herauspressen. Beim Fleisch hingegen schon.

Irgend etwas geht mir da noch nicht ganz auf. Kannst Du mir das bitte nochmals ganz genau erklären?


Alexander
JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  15.03.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Alexander Glogg vom 15.03.2006!  Zum Bezugstext

Hallo Alexander,

> Ich beschäftige Dich ganz schön, oder?

Das ist schon gut so, auf Fragen bzw. Argumentationen, wie sie von Deiner Seite kommen, zu antworten, ist ja ein kognitiver Prozess, bei dem man seine Standpunkte mal wieder fokkusieren muss ;-)

> Nun ja, ist ja auch ein spannendes Thema und es wird
> viel gesagt, geschrieben, Gerüchte verbreitet und
> teilweise sogar Massenhysterie betrieben. Ich
> habe/musste lernen, dass man die allgemeine Meinung
> stets zu hinterfragen hat um das Ziel dieser
> Manipulationen vor Augen zu halten.

Das ist idT problematisch. Lange haben diejenigen, die die Gesellschaft zu einem ökologischen Bewusstsein führen wollten, den Fehler begangen Fakten und Zusammenhänge zu überdramatisieren um über einen Alarmismus ökologische Grundfragen in die Medien und die Köpfe der Bevölkerung zu bringen. Das ist ihnen sicher gelungen, aber die Spätfolgen sind noch vorhanden - manchmal ist halt "gut" das Gegenteil von "gut gemeint".

> Zurück zum Thema Wasser. Selbstverständlich werde ich
> mir gerne diese links widmen und wahrscheinlich mit
> weiteren Fragen auf Dich/Euch zukommen.

Nur zu ;-)

> (Würde mich ja schon interessieren, woher Du Dein
> riesen Wissen in dieser Materie hast; ich habe
> bemerkt, dass Du bei vielen vielen Fragen aktiv an
> Antworten mitgewirkt hast).

*g* Mein Wissen ist sicher nicht riesig - nur habe ich das "Glück" mich nicht mit fachlichen Detailfragen beschäftigen zu müßen, sondern mir einen Gesamtüberlick verschaffen zu können.
Durch (berufliches) Zuarbeiten für Kommissionstexte und Fachartikel gewinnt man einen Überblick, der den meisten Kommissionsmitgliedern häufig fehlt - dafür haben die auf ihren Fachgebieten natürlich einen wesentlich höheren Wissensstand ;-)

> Wird dem Grundwasser und den Seen nämlich mehr Wasser
> entzogen als durch Regen nachgeliefert wird,
> versiegen diese Quellen längerfristig. Beispiel sind
> der Aralsee, dessen Volumen seit 1950 um 85 %
> reduziert wurde, weil den Zuflüssen zuviel Wasser für  
> die Bewässerung entzogen worden ist.

Richtig, das ist der wohl wichtigste Punkt.
Ergänzend kann und muß man natürlich noch die Verschmutzung von Süßwasserressourcen hinzuzählen. Wird durch Kontamination gleich welcher Art ein Süßwasserreservoir auf längere Zeit kontaminiert, so ist es nicht mehr als Trinkwasser brauchbar.
Aber diese Aussage ist nicht absolut. Mit hochentwickelter Aufbereitungstechnik sind auch diese Kontaminationen zu beseitigen, es ist letztendlich eine Frage des finanziellen Aufwands.
Nehmen wir beispielsweise Nitrat aus der intensiven Landwirtschaft, daß ins Grundwasser gelangt.
Ab einem festgelegten Grenzwert ist dieses Wasser als Trinkwasser nicht mehr zu verwenden. Meist werden mit den anliegenden Landwirten ex ante Programme entwickelt, die prophylaktisch eine Nitratgrenzwertüberschreitung verhindern - z.B. biologischer Anbau im Raum der Brunnen mit Zuschüssen der Wasserversorger oder Düngekontrollprogramme, die eine Überdüngung verhindern. Ist das "Kind aber erst einmal in den Brunne gefallen", so gibt es (wenn es finanziell tragbar ist) selbstverständlich auch ex post Methoden um diese Wasserbestände mittels Aufbereitung wieder in den erlaubten Bereich zu bringen.
In Mitteleuropa ist das nicht so arg; in den USA gibt es einige Fälle, wo anthropogene Kontaminationen in Wassermangelgebieten dramatische Auswirkungen auf die Wasserversorgung haben (Beispiel Black-Mesa Aquafier).

      http://www.heise.de/tp/r4/artikel/21/21208/1.html      

In einigen Entwicklungsländern gibt es ebenfalls erhebliche Probleme durch anthropogene und natürliche Kontaminationen, so ist z.B. in Bangladesh ein großer Teil des Grundwassers durch natürliche Arsen-Kontaminationen als Trinkwasser nicht brauchbar.

      http://www.heise.de/tp/r4/artikel/18/18958/1.html      

> In der libyschen Wüste wird Jahrtausende altes
> Grundwasser für Bewässerungszwecke genutzt. Jährlich
> wird dort dem Grundwasser 3,8 mal mehr Wasser
> entzogen als der Regen je nachliefern kann. Ebenfalls
> wegen Uebernutzung fällt der Grundwasserspiegel in
> der Umgebung von Peking um 1 - 3 Meter pro Jahr!

China ist für seinen Raubbau an der Natur unrühmlich berüchtigt und Libyen pumpt für Milliarden Euro fossile Wasservorkommen an, die nicht regenerierbar sind - was per se nicht dramatisch wäre, wenn mit dem Wasser keine "verschwenderischen" Landwirtschaftsprojekte sondern sinnvolle Versorgung gestaltet würde.

> Also: das Mass der Wasserverfügbarkeit wird jährlich
> in erneuerbaren Wassermengen pro Kopf berechnet. Bei
> uns in der Schweiz liegt dieser Wert bei 7'460 m3
> erneuerbaren Süsswasserressourcen, in Algerien 478
> m3, in Saudi Arabien nur 118 m3 zur Verfügung.
>
> Ich habe über die vergangene Nacht gelesen, dass es
> sich herausgestellt hat, dass in einem Land, dessen
> erneuerbaren Wassermengen weniger als 1700 m3 pro
> Kopf und Jahr beträgt, mit Wasserknappheit zu rechnen
> sei. Bei Werten unter 1000 m3 herrscht eigentlich
> Wassermangel, unter 500 m3 sogar extremer Mangel.

Richtig, aber es herscht in Saudi-Arabien, Kuwait, Libyen oder den Emiraten ja interessanterweise gerade eben kein Wassermangel - die Petrodollar ermöglichen dies.
Hier wird mittels Meerwasserentsalzung einfach die Süßwassermenge erhöht.
Außerdem (virtuelles Wasser) sind diese Länder Importeure wassersensitver Agrarpodukte, wie Weizen oder Rindfleisch, so daß sie durch virtuelles Wasser, die Zahl des benötigten Wasserdargebotes stark senken.
Die 1000m³, von denen Du sprichst, stehen für eine autarke Vollversorgung inkl. landwirtschaftlicher Produktion der Nahrungsmittel. Importiert man einen Großteil der Nahrungsmittel sinkt diese Zahl ganz erheblich.

> (Also bei diesen Zahlen bei uns in der Schweiz macht
> es wohl wirklich keinen Sinn, mir selber einen
> Trinkwasser-Notvorrat anzulegen).

Nein, ganz sicher nicht.

> Wie verdirbt Wasser eigentlich? Ueber die Ansammlung
> von Keimen habe ich inzwischen gelernt. Ein
> Ueberschreiten der Marke 20 ml/KBE ist nicht
> empfehlenswert.

Dazu hat Lothar ja schon was geschrieben, aber ich möchte das Wort "verderben" erst mal streichen und durch "kontaminieren" ersetzen, da "verderben" eine Endgültigkeit impliziert.
Sterben die Bakterien im Wasser, so ist es z.B. wieder trinkbar, was relevant ist, ist die Zahl der Bakterien zum Zeitpunkt des Trinkens.

> In den vielen Antworten habe ich aber auch schon
> gelesen, dass es z.T. grosse Anstrengungen bedarf, um
> Wasser zu Trinkwasser umfunktionieren. Die Keime
> alleine lassen sich durch das Abkochen abtöten und
> mit dem UVC lässt sich die Vermehrung verhindern.

Wasser sollte/muß aber auch bei sehr vielen anderen Inhaltsstoffen (z.B. Blei, Arsen, Nitrat, Nitrit u.v.m.) gewisse Grenzwerte erfüllen.
Eine Aufbereitung ist technisch meist möglich, nur muß/sollte diese auch wirtschaftlich und ökologisch nachhaltig sein. Nicht alles was technisch möglich ist, ist auch sinnvoll.

> OK; was macht den sonst noch das Wasser verderblich?
> Könnten Viren (Grippeviren, Vogelgrippe usw usw.)
> grundsätzlich Wasser ungeniessbar machen).

Grundsätzlich sind Viren im Wasser natürlich gefährlich. Aber da kommen viele Faktoren hinzu, die diese Gefahr eingrenzen. Neben einem verendenden Schwan würde ich ganz sicher kein Wasser aus einem Teich trinken. Verendet dieser Schwan aber in einer Talsperre, so ist das an Wasser aus dieser Talsperre für den Endkonsumenten ganz sicher unbedenklich, da die Anzahl der Viren extremst verdünnt wurde, die Zeit bis zur Entnahme aus dem heimischen Wasserhahn, die Viren bereits getötet hat und ferner bei Oberflächenwasserentnahme Wasserversorger grundsätzlich das Wasser desinfiziern.

Beste Grüße

JB
Gast (Alexander Glogg)
(Gast - Daten unbestätigt)

  15.03.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Lothar Gutjahr vom 15.03.2006!  Zum Bezugstext

Hallo Lothar

Das folgende Zitat eines Fachmannes lautete:

"Zur Aufbereitung von Regenwasser (nach kurzer Standzeit) auf Trinkwasserqualität ist eine umfassendere Aufbereitung nötig - bei langen Standzeiten ist eine intensive Aufbereitung nötig, die sicher nicht in die Hände eines Laien gehört."

Es muss also etwas mit diesem Wasser sein, dass es noch intensiv aufbereitet werden muss.

Oder?

Alexander Glogg


Lothar Gutjahr
erfinderleint-online.de
(gute Seele des Forums)

  15.03.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Alexander Glogg vom 15.03.2006!  Zum Bezugstext

Hallo Alexander,

Zitat: Wie verdirbt Wasser eigentlich? Ueber die Ansammlung von Keimen habe ich inzwischen gelernt. Ein Ueberschreiten der Marke 20 ml/KBE ist nicht empfehlenswert.Zitat Ende

Wasser verdirbt nicht und kann auch nur dann zur Vermehrung von Bakterien dienen, wenn entsprechende Nährstoffe darin vorhanden sind. Viren brauchen zur Vermehrung lebende Zellen und sterben daher im Wasser rasch aus.
Eigentlich kannst du sauberes Wasser als eine sehr beständige "Chemikalie" mit der Formel H2O betrachten und  wir preisen uns mehr als glücklich, dass dem so ist, sonst hätte längst ein verrückter Bastler das Wasser zu sonst was umgewandelt, smile.

Dort wo sehr langsame Grundwasserbewegungen stattfinden, kann es daher auch gut sein, dass das Wasser was man dort fördert tausende von Jahren gestanden hat. Eine solche Förderstelle versiegt entsprechend rasch, weil zu wenig nachfliesst. Aber von verdorbenem Wasser spricht deswegen trotzdem keiner.

Das nur mal als veranschaulichendes Beispiel.

Grüsse aus Griechenland

Lothar
Gast (Alexander Glogg)
(Gast - Daten unbestätigt)

  15.03.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von JayBee vom 14.03.2006!  Zum Bezugstext

Hallo JayBEE

Ich beschäftige Dich ganz schön, oder?

Nun ja, ist ja auch ein spannendes Thema und es wird viel gesagt, geschrieben, Gerüchte verbreitet und teilweise sogar Massenhysterie betrieben. Ich habe/musste lernen, dass man die allgemeine Meinung stets zu hinterfragen hat um das Ziel dieser Manipulationen vor Augen zu halten.

Zurück zum Thema Wasser. Selbstverständlich werde ich mir gerne diese links widmen und wahrscheinlich mit weiteren Fragen auf Dich/Euch zukommen.

(Würde mich ja schon interessieren, woher Du Dein riesen Wissen in dieser Materie hast; ich habe bemerkt, dass Du bei vielen vielen Fragen aktiv an Antworten mitgewirkt hast).

Das mit dem Wasserkreislauf habe ich inzwischen Verstanden. Massgebenf für eine längerfristig nachhaltige Wassernutzung sind nicht die vorhandenen Reserven sondern die erneuerbaren Süsswasserressourcen, die in Form von Niederschlägen auf die Erde fallen. Wird dem Grundwasser und den Seen nämlich mehr Wasser entzogen als durch Regen nachgeliefert wird, versiegen diese Quellen längerfristig. Beispiel sind der Aralsee, dessen Volumen seit 1950 um 85 % reduziert wurde, weil den Zuflüssen zuviel Wasser für die Bewässerung entzogen worden ist.

In der libyschen Wüste wird Jahrtausende altes Grundwasser für Bewässerungszwecke genutzt. Jährlich wird dort dem Grundwasser 3,8 mal mehr Wasser entzogen als der Regen je nachliefern kann. Ebenfalls wegen Uebernutzung fällt der Grundwasserspiegel in der Umgebung von Peking um 1 - 3 Meter pro Jahr!

Also: das Mass der Wasserverfügbarkeit wird jährlich in erneuerbaren Wassermengen pro Kopf berechnet. Bei uns in der Schweiz liegt dieser Wert bei 7'460 m3 erneuerbaren Süsswasserressourcen, in Algerien 478 m3, in Saudi Arabien nur 118 m3 zur Verfügung.

Ich habe über die vergangene Nacht gelesen, dass es sich herausgestellt hat, dass in einem Land, dessen erneuerbaren Wassermengen weniger als 1700 m3 pro Kopf und Jahr beträgt, mit Wasserknappheit zu rechnen sei. Bei Werten unter 1000 m3 herrscht eigentlich Wassermangel, unter 500 m3 sogar extremer Mangel.

(Also bei diesen Zahlen bei uns in der Schweiz macht es wohl wirklich keinen Sinn, mir selber einen Trinkwasser-Notvorrat anzulegen).


Wie verdirbt Wasser eigentlich? Ueber die Ansammlung von Keimen habe ich inzwischen gelernt. Ein Ueberschreiten der Marke 20 ml/KBE ist nicht empfehlenswert.

In den vielen Antworten habe ich aber auch schon gelesen, dass es z.T. grosse Anstrengungen bedarf, um Wasser zu Trinkwasser umfunktionieren. Die Keime alleine lassen sich durch das Abkochen abtöten und mit dem UVC lässt sich die Vermehrung verhindern.

OK; was macht den sonst noch das Wasser verderblich?
Könnten Viren (Grippeviren, Vogelgrippe usw usw.) grundsätzlich Wasser ungeniessbar machen).

Alex
JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  14.03.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Wilfried vom 14.03.2006!  Zum Bezugstext

Hi Wilfried,

*lol*

kommst noch nicht zu spät ;-)

Gruß in die Landeshauptstadt

JB
Wilfried
wilfried.rosendahlrsdsolar.de
(gute Seele des Forums)

  14.03.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von JayBee vom 14.03.2006!  Zum Bezugstext

Woh! Habe mal eben quergelesen. Kaum füllt man seine knappe Zeit mit Arbeit, läuft hier die Superdiskussion. :-)
JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  14.03.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von JayBee vom 14.03.2006!  Zum Bezugstext

als kleine Ergänzung.

Da Dich das Thema ja wirklich interessiert, möchte ich Dir folgende Links empfehlen:

Le Monde diplomatiqué :DOSSIER WASSER / Wie viel Wasser für wen

http://www.monde-diplomatique.de/pm/2005/03/11.mondeText.artikel,a0036.idx,9

Schweizerische UNESCO-Komission: Dossier: Virtuelles Wasser / Eine zweckmässige Lösung

http://www.unesco.ch/actual-content/new/virtualwater/dossier_virtuelles_wasser.htm

UNESCO-Dossier zum Thema "virtuelles Wasser":

http://www.wateryear2003.org/en/ev.php-URL_ID=5868&URL_DO=DO_TOPIC&URL_SECTION=201.html

Beste Grüße

JB
JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  14.03.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Alexander Glogg vom 14.03.2006!  Zum Bezugstext

Hallo Alexander,

in Deinem Beitrag vermischst Du teilweise richtige Ansätze mit falschen Schlussfolgerungen.

> Seit vielen Jahren weist die FIGU (Freie
> Interessengemeinschaft für Grenz- und
> Geisteswissenschaften) in ihren Schriften in bezug
> der Überbevölkerung in Artikeln, Broschüren und
> Büchern auf die Tatsache hin, dass, verursacht durch
> die Überbevölkerung, in absehbarer Zeit die
> Trinkwasserreserven unseres Planeten in bedrohlichem
> Masse schwinden werden.

Das ist nur in einem gewissen Maße richtig. Trinkwasserreseven können (vereinfacht gesagt) nur "verschwinden", wenn die Trinkwasserentnahme über einen ausreichenden Zeitraum größer ist, als die Trinkwasserneubildung.
Trinkwasser ist kein! endlicher, sondern ein regenerativer Rohstoff.
Bleiben wir doch in Europa um dies zu verdeutlichen - nehmen wir auf der einen Seite Südspanien und auf der anderen Seite Deutschland.
In Südspanien wird der Natur z.B. Wasser entnommen, daß aus Qualitätsgesichtspunkten Trinkwasserniveau hat bzw. nach einer Aufbereitung dieses haben könnte, um z.B. Golfplätze zu sprängen und Orangen anzubauen, wo der natürliche Niederschlag dies nicht ermöglichen würde.
Das dafür verwendete Wasser gelangt zwar in den Kreislauf zurück regnet sich aber z.B. in großen Teilen über dem Meer ab, so daß die Stauseen und Grundwasserleiter weniger "neues" Wasser bilden können, als dem regionalen Kreislauf entzogen wird - die Folge ist eine Versteppung.
Ganz anders gestaltet sich die Lage in Deutschland. Hier sind die Entnahmen (mit ganz wenigen regionalen Ausnahmen) wesentlich geringer als die Neubildung. Das Gleichgewicht stimmt und es ist nicht mit einer Vertrockung o.ä. zu rechnen - auch nicht auf lange Sicht. Entnahmerechte werden nur erteilt, wenn der betreffende Wasserleiter mehr regeneriert als entnommen wird.
In Deutschland gibt es keine Wasserverschwendung. Wenn ich meine Klospülung den ganzen Tag laufen lasse wird dies teuer für mich, aber das Wasser gelangt über die Kanalisation in die Natur zurück. Es ist kein Verbrauch !
Ähnlich verhält es sich mit der Industrie. Die gebräuchlichsten Verwendungsformen sind Kühlwasser, Kesselspeisewasser und Produktionswasser - das Wasser gelangt (teils nach einer Abwasseraufbereitung) in die Natur zurück, selbst der verdampfende Anteil tut dies.
Hier herscht keine Verschwendung. Man kann Wasser nur in Gegenden verschwenden, in denen die Neubildung geringer als die Entnahme ist.

> Auch der ‹Tages-Anzeiger›, grosse Schweizer
> Tageszeitung beschrieb das Problem der
> Wasserknappheit in einem ganzseitigen Artikel. Es
> wurden farblich ausgeschmückte Statistiken über den
> weltweiten Verbrauch und die Verwendung des Wassers
> aufgezeigt.

Das ist alles richtig, aber regional stark unterschiedlich.

> Am Rande wurde sogar darauf hingewiesen,
> dass sich durch ein Bevölkerungswachstum die
> bewässerten Ackerflächen in den Entwicklungsländern
> ausweiten werden.

Ein großes Problem.

> Mit keiner Silbe wurde in den
> Medien jedoch, trotz bevorstehendem Kollaps der
> Wasserversorgung, mit deutlichen und klaren Worten
> die offensichtliche Ursache der Wasserkrise zur
> Sprache gebracht, so nämlich die Überbevölkerung.

Das ist eigentlich offensichtlich. Wenn wir in einer gerechten Welt leben würden, in der z.B. wasserintensive Nahrungsmittel in wasserreichen Regionen angebaut würden und in wasserarme Regionen exportiert würden, so wäre dieses Problem zu lindern - in der Realität ist es aber genau andersrum. In wasserarmen Regionen wird überproportional viel Produktion aus der Landwirtschaft in wasserreiche Regionen exportiert - Beispiele sind die Früchte aus Spanien und Israel.

> Es wird nach Lösungen und Zusammenhängen gesucht. Von
> Verschwendung durch die Industrienationen und
> falscher Verteilung ist die Rede.

Dies ist ein Trugschluss. Zur Verschwendung hatte ich mich oben schon geäußert und die Verteilung ist (ausnahmsweise) mal keine Folge der grasierenden Globalisierung und der Ausbeutung durch Kapital aus den Industrienationen - sie ist naturgegeben.
Ausnahme ist die Landwirtschaft für den Export nach Europa/USA, die (virtuelles Wasser) eine Verschiebung des Dargebotes ist, obgleich mengenmäßig der größte Anteil in den ariden Regionen verbleibt, aber dort nicht sinnvoll verwendet wird. Die Wassermassen, mit denen in ariden Regionen mediterraner Anbau betrieben wird regnen sich oft über dem Meer ab und stören so den Kreislauf - würde man dieses Wasser z.B. als Trinkwasser zur Verfügung stellen oder Landwirtschaft mit Gütern die weniger Wasser benötigen (z.B. Datteln oder Hirse - aber die bringen weniger Rendite), so wäre dies sicher sinnvoller.

> Die Welt ist mittlerweile klein geworden. Noch vor
> wenigen Jahrhunderten galt die Erde als unantastbar,
> und habhafte Rohstoffe wie Land, Wasser, Eisen, Holz,
> Fischöle, Erdpetroleum oder Edelmetalle etc. schienen
> im Übermass vorhanden und unzerstörbar zu sein.

Bitte nicht erschöpfliche, fossile Rohstoffe mit regenerativen durcheinanderwerfen.

> Ebenso verhält es sich mit dem Erdpetroleum.
> Milliarden von Tonnen des schwarzen Goldes wurden von
> Menschenhand innerhalb einhundert Jahren aus dem
> Planeten gepresst und vernichtet.

Yep und bald ist schluss damit - Stichwort "Peak Oil"

> Nun ist das Wasser an der Reihe. Wasser ist Leben,
> und wo das Wasser schwindet, da geht früher oder
> später auch das Leben zugrunde.

Das Wasser schwindet aber nicht - es ist nur regional weniger verfügbar.
Vielleicht kann die Chaos-Theorie einen Zusammenhang zwischen meiner laufenden Klospülung und der Dürre im Tschad herstellen ;-), einen schlüssigen Zusammenhang gibt es nicht.

> Einmal mehr zeigt sich den verständigen und sehenden
> Menschen, dass schlicht und einfach viel zu viele
> Bewohner/innen dem Planeten das Wasser entnehmen.
> Irgendwann ist auch aus einem leeren Eimer Wasser
> selbst der allerletzte Tropfen entnommen oder
> ausgetrocknet.

Nein, das ist definitiv nicht zu erwarten. Über Niederschläge, Grundwasserneubildung etc. regenerieren sich die Vorkommen, wenn! wieder langfristig weniger entnommen als neu gebildet wird. Es hängt viel vom Klima ab - in Deutschland wäre es z.B. gar nicht denkbar, daß eine zu große Bevölkerung das Land versteppen lassen würde ... dafür fehlen schlicht die klimatischen Rahmenbedingungen. Nur bestimmte Regionen sind gefährdet und es besteht zwischen wasserreichen und wasserarmen Regionen keine! verwendungsseitige Wechselbeziehung.

> Ohne technischen und teuren Aufwand zur
> Wassergewinnung bleibt der Eimer leer. Jeder
> künstlich gewonnene Tropfen muss zehnfach aufgeteilt
> werden, um die Bedürfnisse einer immer grösser
> werdenden Menschenmasse zu stillen.

Auch der Aufwand ist ökologisch nicht problemlos. In reichen ariden Regionen (Südspanien, Lybien, Israel, Saudi-Arabien etc.) ist Meerwasserentsalzung ja schon Status-Quo und es steht genügend Wasser zur Verfügung. Solange Energie aber aus fossilen Brennstoffen gewonnen wird, ist die eine Fehlentwicklung !!!
Hier wird endliches Öl oder endliche Kohle verbrannt (vom CO2 will ich gar nicht anfangen) um eine regenerative Ressource wie Wasser "umzuverteilen" - dies ist ökologisch nicht nachhaltig !

> Wasser ist in ungleichen Mengen an unterschiedlichen
> Orten vorhanden und kann z.B. nicht einfach aus
> Europa in die restliche Welt gepumpt oder
> transportiert werden.

Richtig, nur als virtuelles Wasser über Agrarprodukte oder gewisse Industrieprodukte.

> Der Raum als Ressource bleibt jedoch der gleiche. Die
> Situation wird bedrohlicher, wenn plötzlich noch mehr
> Personen Anspruch auf einen Platz in der kleinen
> Zweizimmerwohnung erheben. Natürlich kann ein
> weiteres Zimmer angebaut werden, vorausgesetzt, dass
> Platz dafür vorhanden ist ...

Der Vergleich hinkt, was Wasser angeht.
Stell Dir beispielsweise einen sehr grossen flachen Wasserballon vor. Wenn Du Dich auf eine Stelle setzt und fünf Meter neben Dir noch jemand, sitzt Ihr beide ca. 30 cm über dem Boden - rückt Ihr zusammen sitzt Ihr zwar beide auf dem Boden, aber das verdrängte Wasser ist nicht weg sondern anteilmäßig an anderen Stellen einfach mehr geworden, es ist ein geschlossener! Kreislauf mit regionalen Disparitäten.
> Vor drei Jahren marschierten Millionen
> Bolivianerinnen und Bolivianer nach Cochabamba, um
> gegen die Privatisierung der
> Wasserversorgungsbetriebe zu protestieren. Die
> Weltbank hatte zu diesem Vorgehen geraten und bereits
> 1998 für die Wasserwirtschaft einen Umsatz von 800
> Milliarden Dollar prognostiziert, die sie und später
> auf eine Billion Dollar erhöhte. In der Türkei, dem
> Sudan, in Äthiopien, Chile, Israel und Palästina und
> in vielen anderen Ländern ist der Kampf um das Wasser
> zur politischen Waffe geworden.

Dies ist ein sehr ernstes Problem, daß falscher Politik der IWF und der dahinterstehenden US-Wirtschafts- und Machtlobbyisten zu verdanken ist. Es geht dabei aber letzendlich auch "nur" um Aufbereitungs- und Verteilungskapazitäten und nicht um den Wasserhaushalt als solchen. Wenn in Bolivien beispielsweise die IWF-Gelder in die Taschen amerikanischer Firmen á la Bechtel gehen, die sinnlose Großprojekte aufbauen anstatt sinnvolle dezentrale Lösungen zu realisieren, mit denen dem Volk und nicht dem Großkapital geholfen würde, sähe es anders aus ... aber dies eine Macht- und Geld- aber keine Wasserfrage obgleich es sich um die Wasserverteilung dreht.

> In wasserknappen Gebieten werden durch Hilfswerke die
> Grundwasserreserven mit Brunnenprojekten angezapft,
> und der neue Zugang zum Wasser wird als Gewinn für
> die Menschen gefeiert. In einzelnen Fällen kann dies
> durchaus von Nutzen sein. Die Nutzung und
> Lebensmittelproduktion wird erhöht, folglich auch die
> Bevölkerung wächst. Die Brunnen müssen jedoch im
> Laufe der Zeit immer tiefer gegraben werden, bis die
> Quellen versiegen. Letztlich sinkt der Boden ein,
> trocknet erneut aus, und das Elend beginnt von vorn.
> Der Teufelskreis hat sich geschlossen. Selten hat
> aber jemand an eine vernünftige und nachhaltige
> Familienplanung in den überbevölkerten Ländern und
> Gebieten gedacht – schliesslich war ja durch die
> neuen Brunnen genügend Wasser für den Lebensbedarf
> vorhanden.

Dieser Passage kann ich 100% zustimmen.

> Seit dem zweiten Weltwasserforum in Den Haag im März
> 2000 wurde das kostbare Wasser als Handelsware
> definiert. Immer wieder wird von irgendwelchen
> Weltkonferenzen berichtet, die ganz offensichtlich
> lediglich die Kassen der beteiligten Diplomaten und
> Organisatoren füllen.

Auch hier Zustimmung, nur das Begriff "Wasser als Handelsware" missverständlich ist - es geht um das Monopol des Wassertransports und nicht um das Wasser als solches.

> Bereits 1992 entstanden in
> Dublin Prinzipien, die besagten: «Trinkwasser ist ein
> endliches und anfälliges Gut; für Leben, Entwicklung
> und Umwelt unverzichtbar.»

Und das ist falsch !
Auch Trinkwasser ist kein endliches Gut ! So lange es z.B. regnet tropft mit jedem Tropfen Regenwasser ein Tropfen Trinkwasser auf die Erde - auch Trinkwasser ist regenerativ und zusätzlich aus "Nichttrinkwasservorkommen" durch Aufbereitung herzustellen, daher kann ich mit Deinem Würfel von oben auch nicht so fürchterlich viel anfangen.

> Vor rund zehn Jahren wurde in Rio der Umweltgipfel
> mit Pauken und Trompeten einberufen. Es wurden grosse > Reden geschwungen und Ziele für ein besseres
> Wassermanagement formuliert. Sogar die UNO zieht nun
> aber in ihrem Bericht vom letzten Jahr eine nüchterne
> Bilanz: «Alle Bemühungen, die Ziele zu erreichen,
> sind gescheitert.»

... was primär an den Renditeerwartungen multinationaler Konzerne liegt - in Nigeria kann man mit Wasserbauprojekten halt keine 15% Rendite erwirtschaften.

> Unmengen von Geldern wurden in Sitzungen und
> Konferenzen verpulvert. Gelder, die zum Beispiel in
> die Ausbildung und in Aufklärung zum Thema
> Familienplanung und Empfängnisverhütung investiert
> einen grösseren Nutzen erbracht hätten. Dadurch wäre > das wesentlichste Problem unseres Planeten angegangen
> worden, nämlich die Überbevölkerung.

Aus Dir spricht die Vernunft, eine Eigenschaft die heute nicht mehr geschätzt wird - sorry für den Sarkasmus zum Schluss, aber ich habe aufgegeben an Vernunft bei Entscheidnungsträgern zu glauben.

Beste Grüße

JB



Dieser Beitrag wurde nachträglich editiert!
Gast (Alexander Glogg)
(Gast - Daten unbestätigt)

  14.03.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von JayBee vom 14.03.2006!  Zum Bezugstext

Liegt das Trinkwasser-Problem nicht da, wo niemand gerne zu suchen wagt:

Als Trinkwasser können nur etwa 0.03 % des weltweiten Wasservorkommens genutzt werden. Wenn man dieses Wasser in einen Würfel füllen würde, dann hätte dieser eine Kantenlänge von 74,6 KM. Gerne verweise ich in diesem Zusammenhang auf den nachfolgenden interessanten link: http://www.helvetas.ch/global/pdf/topic/wasser/0304_wasserkreislauf.pdf, bei welchem diese Reserven noch viel deutlicher aufgezeigt werden.

Seit vielen Jahren weist die FIGU (Freie Interessengemeinschaft für Grenz- und Geisteswissenschaften) in ihren Schriften in bezug der Überbevölkerung in Artikeln, Broschüren und Büchern auf die Tatsache hin, dass, verursacht durch die Überbevölkerung, in absehbarer Zeit die Trinkwasserreserven unseres Planeten in bedrohlichem Masse schwinden werden. Allein auf der Website der FIGU www.figu.org werden bei der Suche nach dem Begriff ‹Wasser› rund 20 Artikel aufgelistet, die das Thema in irgendeiner Art und Weise behandeln. Mitte März 2003 fand in Kyoto das dritte Weltwasserforum statt. Die UNO hat das Jahr 2003 zum internationalen ‹Jahr des Wassers› erklärt. Bisher sind gemäss Presseberichten alle weltweiten Bemühungen, die drohende Wasserkrise zu lindern, gescheitert. Selbst die UNO beschreibt in ihrem letztes Jahr veröffentlichten Bericht zur Entwicklung der weltweiten Wasserreserven eine düstere Zukunft: «Mitte des Jahrhunderts werden im schlimmsten Fall sieben Milliarden Menschen in 60 Ländern und im besten Fall zwei Milliarden Menschen in 48 Ländern nur noch knappe Wasserreserven haben». Auch der ‹Tages-Anzeiger›, grosse Schweizer Tageszeitung beschrieb das Problem der Wasserknappheit in einem ganzseitigen Artikel. Es wurden farblich ausgeschmückte Statistiken über den weltweiten Verbrauch und die Verwendung des Wassers aufgezeigt. Am Rande wurde sogar darauf hingewiesen, dass sich durch ein Bevölkerungswachstum die bewässerten Ackerflächen in den Entwicklungsländern ausweiten werden. Mit keiner Silbe wurde in den Medien jedoch, trotz bevorstehendem Kollaps der Wasserversorgung, mit deutlichen und klaren Worten die offensichtliche Ursache der Wasserkrise zur Sprache gebracht, so nämlich die Überbevölkerung.

Es wird nach Lösungen und Zusammenhängen gesucht. Von Verschwendung durch die Industrienationen und falscher Verteilung ist die Rede. Die Kosten für Bewässerungs- und Entsalzungsanlagen steigen in astronomische Höhen. Mangelhafte Nahrungsmittelproduktion und Unterernährung infolge Bevölkerungsexplosion werden unlogischerweise auf das Fehlen von Wasser zurückgeführt.

Die Welt ist mittlerweile klein geworden. Noch vor wenigen Jahrhunderten galt die Erde als unantastbar, und habhafte Rohstoffe wie Land, Wasser, Eisen, Holz, Fischöle, Erdpetroleum oder Edelmetalle etc. schienen im Übermass vorhanden und unzerstörbar zu sein. Das Meer lehrte die Menschen noch das Fürchten, und kaum jemand hätte sich damals träumen lassen, dass die riesigen Weiten und unvorstellbaren Tiefen der Weltmeere eines Tages durch die Menschen leergefischt würden. Ebenso verhält es sich mit dem Erdpetroleum. Milliarden von Tonnen des schwarzen Goldes wurden von Menschenhand innerhalb einhundert Jahren aus dem Planeten gepresst und vernichtet.

Saubere Luft, fruchtbares Land, Edelmetalle, Kupfer, Edelsteine oder Rohmaterialien aller Art sind längst rar geworden. Tausende von schwimmenden Fischfabriken haben die Meere bedrohlich leergefischt. Nun ist das Wasser an der Reihe. Wasser ist Leben, und wo das Wasser schwindet, da geht früher oder später auch das Leben zugrunde.

Einmal mehr zeigt sich den verständigen und sehenden Menschen, dass schlicht und einfach viel zu viele Bewohner/innen dem Planeten das Wasser entnehmen. Irgendwann ist auch aus einem leeren Eimer Wasser selbst der allerletzte Tropfen entnommen oder ausgetrocknet. Ohne technischen und teuren Aufwand zur Wassergewinnung bleibt der Eimer leer. Jeder künstlich gewonnene Tropfen muss zehnfach aufgeteilt werden, um die Bedürfnisse einer immer grösser werdenden Menschenmasse zu stillen.

Wasser ist in ungleichen Mengen an unterschiedlichen Orten vorhanden und kann z.B. nicht einfach aus Europa in die restliche Welt gepumpt oder transportiert werden.

Die Gletscher in den Gebirgsregionen oder die Polargebiete können nicht einfach geschmolzen und abtransportiert werden, weil sie wichtige ökologische Funktionen haben. Mit Umverteilungen ist das Problem des Wassers für die Überbevölkerung schlicht und einfach nicht gelöst, sondern wird im Gegenteil einfach noch verlängert und verschlimmert. Eine wasserarme und dadurch eher lebensfeindliche Region ist naturgesetzmässig nur für eine kleine Anzahl von Menschen bestimmt und für deren Wassergewinnung und Lebensunterhalt geschaffen, ohne dass durch Raubbau des Grundwassers das ökologische Gleichgewicht zerstört wird.

Wird eine Zweizimmerwohnung von mehr als zwei Person bewohnt, dann wird es allmählich eng. Kommen also zwei weitere Personen dazu, dann teilen sie die Wohnung möglicherweise etwas auf, man rückt zusammen und nimmt gewisse Entbehrungen in Kauf. Die Wohnung wird dadurch aber nicht grösser, sondern für vier Bewohner/innen logischerweise einfach enger. Der Raum als Ressource bleibt jedoch der gleiche. Die Situation wird bedrohlicher, wenn plötzlich noch mehr Personen Anspruch auf einen Platz in der kleinen Zweizimmerwohnung erheben. Natürlich kann ein weiteres Zimmer angebaut werden, vorausgesetzt, dass Platz dafür vorhanden ist. Irgendwann werden sich vielleicht 15 Personen die kleine Wohnung teilen müssen und sich letztendlich auf den Füssen herumtrampeln. Es kommt unweigerlich zu Konflikten, weil die Bewohner/innen nicht über einen persönlichen Raum, und vielleicht nur über eine Küche und ein Badezimmer verfügen. Unser kleiner Planet Erde ist eine Einzimmerwohnung, um die sich mittlerweile zehn Bewohner/innen streiten.

Leider entspricht das Vorgehen der Menschen dem, einfach die Ursachen ausser acht zu lassen und die Symptome zu bekämpfen. Eine Tatsache, die in allen Bereichen des Lebens zu finden ist. Heroinsüchtige werden in staatlich bezahlte Methadonprogramme und Pseudotherapien gesteckt. Krankheiten werden selten ganzheitlich und nicht gemäss deren Ursachen behandelt, oder Kriminelle werden als Opfer umsorgt und in Hafturlaub geschickt. In der Schweiz jagen sich die Hiobsbotschaften bezüglich wirtschaftlicher Konkurse. Grosse Banken, Versicherungen und Industriekonzerne melden reihenweise Milliardenverluste; Misswirtschaft, Raffgier und unfähiges Managertum werden durch staatliche Mittel künstlich am Leben erhalten oder entschuldigt.

Vielerorts sind auf unserem Planeten Kämpfe um das Wasser entbrannt. Sogar der Nil, mit seinen 6671 Kilometern Länge der längste Strom unseres Planeten, steht durch seine exzessive Nutzung und Ausbeutung durch Staudämme und Bewässerungsanlagen davor, in einigen Jahren zu einem Rinnsal zu verkommen. Vor drei Jahren marschierten Millionen Bolivianerinnen und Bolivianer nach Cochabamba, um gegen die Privatisierung der Wasserversorgungsbetriebe zu protestieren. Die Weltbank hatte zu diesem Vorgehen geraten und bereits 1998 für die Wasserwirtschaft einen Umsatz von 800 Milliarden Dollar prognostiziert, die sie und später auf eine Billion Dollar erhöhte. In der Türkei, dem Sudan, in Äthiopien, Chile, Israel und Palästina und in vielen anderen Ländern ist der Kampf um das Wasser zur politischen Waffe geworden.

In wasserknappen Gebieten werden durch Hilfswerke die Grundwasserreserven mit Brunnenprojekten angezapft, und der neue Zugang zum Wasser wird als Gewinn für die Menschen gefeiert. In einzelnen Fällen kann dies durchaus von Nutzen sein. Die Nutzung und Lebensmittelproduktion wird erhöht, folglich auch die Bevölkerung wächst. Die Brunnen müssen jedoch im Laufe der Zeit immer tiefer gegraben werden, bis die Quellen versiegen. Letztlich sinkt der Boden ein, trocknet erneut aus, und das Elend beginnt von vorn. Der Teufelskreis hat sich geschlossen. Selten hat aber jemand an eine vernünftige und nachhaltige Familienplanung in den überbevölkerten Ländern und Gebieten gedacht – schliesslich war ja durch die neuen Brunnen genügend Wasser für den Lebensbedarf vorhanden.

Seit dem zweiten Weltwasserforum in Den Haag im März 2000 wurde das kostbare Wasser als Handelsware definiert. Immer wieder wird von irgendwelchen Weltkonferenzen berichtet, die ganz offensichtlich lediglich die Kassen der beteiligten Diplomaten und Organisatoren füllen. Bereits 1992 entstanden in Dublin Prinzipien, die besagten: «Trinkwasser ist ein endliches und anfälliges Gut; für Leben, Entwicklung und Umwelt unverzichtbar.»

Vor rund zehn Jahren wurde in Rio der Umweltgipfel mit Pauken und Trompeten einberufen. Es wurden grosse Reden geschwungen und Ziele für ein besseres Wassermanagement formuliert. Sogar die UNO zieht nun aber in ihrem Bericht vom letzten Jahr eine nüchterne Bilanz: «Alle Bemühungen, die Ziele zu erreichen, sind gescheitert.»

Unmengen von Geldern wurden in Sitzungen und Konferenzen verpulvert. Gelder, die zum Beispiel in die Ausbildung und in Aufklärung zum Thema Familienplanung und Empfängnisverhütung investiert einen grösseren Nutzen erbracht hätten. Dadurch wäre das wesentlichste Problem unseres Planeten angegangen worden, nämlich die Überbevölkerung.

Auch wenn es noch immer Millionen von Besserwisser/innen und Pseudoweise, Entwicklungshelfer/innen und Scheinmoralisten gibt, die ihre Augen vor dem wirklichen Problem des Bevölkerungswachstums verschliessen, sei gesagt: «Auch das immer grösser werdende Problem der Wasserknappheit hat letztlich eine einzige Ursache: ÜBERBEVÖLKERUNG.»

Seit ich denken kann, vermag ich mich an keine einzige Weltkonferenz zu erinnern, bei der ausschliesslich das Problem ‹Überbevölkerung› und sinnvolle Massnahmen zur Bekämpfung derselben ernsthaft als Zweck des Treffens im Mittelpunkt gestanden hätten. Und manchmal werde ich den Eindruck einfach nicht los, dass auf unserem Planeten lieber in tagelangen und sündhaft teuren Sitzungen, Foren und Versammlungen darüber gesprochen wird, ob ein Brief nun mit einer 90 oder einer 70 Rappen-Briefmarke frankiert werden solle, um dabei 20 Rappen einzusparen.

JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  14.03.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von H2O vom 14.03.2006!  Zum Bezugstext

Hallo H2O,

das stimmt zwar, wenn das Rindfleisch (oder die Orangen) allerdings exportiert werden ist das Wasser auch aus dem Kreislauf entfernt.
Bei Fleisch ist das nicht so happig, beim Obstanbau sieht dies schon anders aus.

Gruß

JB
Gast (H2O)
(Gast - Daten unbestätigt)

  14.03.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Alexander Glogg vom 14.03.2006!  Zum Bezugstext

Hallo Alexander,

Du machst bei Deiner Betrachtung eine Fehler. Nehmen wir das Beispiel mit dem Rindfleisch. Die 15000 l für 1 kg Rindfleisch sind nicht verloren. Im Fleisch enthalten sind davon bei 80% Wasser 800 ml. Wo ist der Rest hin? Natürlich zurück in den Wasserkreislauf. Wir haben also nicht 15000l verbraucht sondern gerade mal eben 800 ml.

Gruß
H2O  
JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  14.03.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Alexander Glogg vom 14.03.2006!  Zum Bezugstext

Hallo Alexander,

> Am Ende könnte die jedem
> Menschen zur Verfügung stehende jährliche Wassermenge
> auf 1000 Kubikmeter sinken.

Ja und Nein - globalstatistisch wird dies zutreffen.
Die Wasserverteilung ist aber klimatisch bedingt regional unterschiedlich. Es gibt keinen globalen Wasserhaushalt sondern er ist regional zu sehen.
Vorrausgesetzt es gibt keine sehr großen klimatischen Schwankungen, so wird in Mittel- und Nordeuropa, in großen Teilen Süd- und Nordamerikas und im nördlichen Asien nie Wasserarmut herschen.
Es herscht ein Wasserkreislauf vor, Wasser wird nicht ver- sondern gebraucht. Dieser Kreislauf ist relativ regional.
Die von Dir angesprochenen Landwirtschaft hat idT Auswirkungen auf diesen Kreislauf, da sie ihm Wasser entzieht, man spricht von virtuellem Wasser.
Eine spanische Tomate exportiert z.B. Wasser aus den ariden Regionen Südspaniens ins wasserreiche Deutschland. Im großen Maßstab ist dies ein echtes Problem - z.B. könnte Israel ohne Nahrungsmittelexporte auf gewaltige Aufbereitungskapazitäten verzichten.

> Grosse Trinkwassermengen gehen u.a. durch undichte
> Stellen in Leitungen verloren. Die Leckraten betragen
> in Manila, Mexiko City und Kairo bis zu 40 % und in
> den USA 15 % bis 20 %.

Nein, diese Mengen gehen dem natürlichen Kreislauf nicht verloren, sie fliessen ja sofort ins Grundwasser und bleiben so im System.

> Jetzt zur Frage: unsere Welt besteht aus 71 % Wasser.
> Weniger als 3 % ist Süsswasser, das Meiste davon
> gefroren an den Polen. Als Trinkwasser können nur
> etwa 0.03 % des weltweiten Wasservorkommens genutzt
> werden.
> Warum ist Trinkwasser so knapp, warum verdursten und
> sterben ständig Leute, wenn es doch
> Entsalzungsanlagen gibt, mit welchem Meerwasser zu
> Trinkwasser umgenutzt werden kann und wird? Wisst Ihr
> etwas dazu?

Zunächst einmal ist auch Süßwasser global nicht knapp, sondern ungleichmäßig verteilt ... oder andersrum; die Bevölkerungszahlen haben sich "dank" "moderner" Agrar-, Handels- und Gesundheitsysteme vom natürlichen Wasserdargebot abgekoppelt. Gebiete, in denen intensive Landwirtschaft hydrologisch möglich ist, vermögen es (theroetisch) aride Gebiete, oder Gebiete mit hoher Bevölkerungsdichte zu ernähren.
Auf den Kulturraum Europa bezogen gibt es da kaum Probleme.
Problematisch wird es indes, wenn sich ganze aride Regionen, wie z.B. Afrika aus wirtschaftlichen Gründen keine Nahrungsmittelimporte leisten können.
Auch ist in vielen ariden Gebieten, die Bevölkerungsanzahl und die Landwirtschaft zu groß für das Wasserdargebot, so dass diese nachhaltig vertrocknen.
Meerwasserentsalzung ist da ein probates Mittel dem Abhilfe zu schaffen, nur ist sie nicht wirklich die Lösung für das Problem. Gründe dafür sind:
- Aride Regionen sind oft nicht in der Nähe von Meerwasservorkommen.
- Meerwasserentsalzung ist technisch aufwändig, teuer und energieintensiv. Länder mit den o.g. Problemen haben meist weder das Know-How noch das Kapital für Anlagentechnik, Betrieb und Energieversorgung.
- Meerwasserentsalzung ist ein zentrales Verfahren mit Großanlagen. Es existiert meist keine Transportkapazität in diesen Ländern, das Wasser von der Anlage zu den Menschen zu befördern. Wo keine Kanalisation existiert ist es müßig über Transportleitungen mit mehreren hundert Kilometern Länge nachzudenken.
- Meerwasserentsalzung ist teuer. Ungefähr 50 Cent pro m³ Wasser müßte man einkalkulieren - das mag für die Trinkwasserversorgung aufstrebender Großstädte in Entwicklungsländern noch angemessen sein, für ärmere Länder und ländliche Regionen ist dies zu teuer, für die Landwirtschaft (zumal in ariden Regionen) schlichtweg unbezahlbar.

Über Alternativen, wie z.B. die solare Destilation (die nur Trink- aber kein Nutzwasser betrift) kann Dir Wilfried sicher genaueres sagen.

Gruß

JB
Gast (Alexander Glogg)
(Gast - Daten unbestätigt)

  14.03.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von JayBee vom 14.03.2006!  Zum Bezugstext

Hallo nochmals JayBee und Wilfried

Theoretisch stehen jedem Menschen 2000 Kubikmeter Wasser pro Jahr zur Verfügung. Doch gibt es regionale Unterschiede. So leben 60 % der Weltbevölkerung in Asien, wo sie jedoch nur 36 % der globalen Süsswasserreserven nutzen können. In Südamerika hingegen entfallen auf 6 % der weltweiten Bevölkerung 25 % der Wasserreserven.

Einem mir vorliegenden Bericht zufolge wird die Weltbevölkerung bis 2030 von rund 6.5 Milliarden auf etwa 8.3 Milliarden Menschen zunehmen. Die meisten von ihnen dürften künftig mehr Geld im Portemonnaie haben und davon höherwertige Wirtschaftsgüter kaufen sowie grössere Mengen an Fleisch verzehren. Das hat Folgen für den Wasserverbrauch. Die Rinderzucht erfordert viel mehr Flüssigkeit als der Gemüseanbau. Wer ein Kilo Zitronen ernten will, muss vorher 1000 Liter Wasser einsetzen. Für ein Kilo Rindfleisch sind 15'000 Liter erforderlich. Der Wasserkonsum wird vor allem in Regionen wie Asien und Südamerika überproportional steigen. Am Ende könnte die jedem Menschen zur Verfügung stehende jährliche Wassermenge auf 1000 Kubikmeter sinken.

Grosse Trinkwassermengen gehen u.a. durch undichte Stellen in Leitungen verloren. Die Leckraten betragen in Manila, Mexiko City und Kairo bis zu 40 % und in den USA 15 % bis 20 %.

Jetzt zur Frage: unsere Welt besteht aus 71 % Wasser. Weniger als 3 % ist Süsswasser, das Meiste davon gefroren an den Polen. Als Trinkwasser können nur etwa 0.03 % des weltweiten Wasservorkommens genutzt werden.

Warum ist Trinkwasser so knapp, warum verdursten und sterben ständig Leute, wenn es doch Entsalzungsanlagen gibt, mit welchem Meerwasser zu Trinkwasser umgenutzt werden kann und wird? Wisst Ihr etwas dazu?

AG
JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  14.03.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Alexander Glogg vom 14.03.2006!  Zum Bezugstext

Hallo Alexander,

> Wenn die Lösung in einem Tank zu finden wäre mit
> Zapfsäule, dann kommt ja schon das nächste Problem.
> Wo findet man einen Tank von 3 - 5000 Litern. Dann
> kommt mir Regenwasser in den Sinn und dass man dieses
> via Dachrinne in einen Boiler füllen könnte und im
> Sommer laufend zum Giessen des Gartens benutzen
> könnte. Also nicht der unmittelbare Drang nach
> Trinkwasser.

Für Deinen Zweck würde ein solcher Tank nur richtig sein, wenn er fast hermetisch abgeschlossen wäre, daß sind "normale" Regenwassertonnen aber nicht.
Optimal wäre ein Vorratstank für die Nahrungsmittel- oder Chemieindustrie - aber ein solcher ist sicher zu teuer ;-)

> Die Umwälzung würde also stattfinden, zum einen durch
>das Giessen und zum anderen durch erneuten Regenfall.
> Vielleicht müsste man genau diesen Boiler noch mit
> einem UV-Strahler verstehen, damit in einer
> unangenehmen Situation die Entkeimung möglich wäre
> und der Bedarf nach Trinkwasser vorhanden ist.

Nein, daß wäre das schlechteste aller Konzepte. Regenwasser als solches ist zwar "relativ" keimfrei, aber bedenke was sich so alles auf einem offenen Dach oder in einer Regenrinne tummelt - hier würdest Du das Kind mit dem Bade ausschütten !
Auf diese Weise bekämen die Bakterien übrigens auch einen regelmäßigen "Nahrungsnachschub".
Zur Aufbereitung von Regenwasser (nach kurzer Standzeit) auf Trinkwasserqualität ist eine umfassendere Aufbereitung nötig - bei langen Standzeiten ist eine intensive Aufbereitung nötig, die sicher nicht in die Hände eines Laien gehört.

Beste Grüße

JB
Gast (Alexander Glogg)
(Gast - Daten unbestätigt)

  14.03.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von JayBee vom 14.03.2006!  Zum Bezugstext

Hallo JayBee und Wilfried

Habt vielen Dank für Eure kompetenten Aeusserungen. Ich habe daraus viel gelernt, auch, dass Ihr Fachleute mir das nicht empfiehlt. Obwohl ich eigentlich davon ausgegangen bin, dass ich eine grossartige Idee hatte.

Nun gut, ich lerne gerne dazu und überlege es mir nun nochmals.

Wenn die Lösung in einem Tank zu finden wäre mit Zapfsäule, dann kommt ja schon das nächste Problem. Wo findet man einen Tank von 3 - 5000 Litern. Dann kommt mir Regenwasser in den Sinn und dass man dieses via Dachrinne in einen Boiler füllen könnte und im Sommer laufend zum Giessen des Gartens benutzen könnte. Also nicht der unmittelbare Drang nach Trinkwasser.

Die Umwälzung würde also stattfinden, zum einen durch das Giessen und zum anderen durch erneuten Regenfall. Vielleicht müsste man genau diesen Boiler noch mit einem UV-Strahler verstehen, damit in einer unangenehmen Situation die Entkeimung möglich wäre und der Bedarf nach Trinkwasser vorhanden ist.

Wäre eine solche Variante das, was Ihr Fachleute unterstützen könntet?

Alexander Glogg
Wilfried
wilfried.rosendahlrsdsolar.de
(gute Seele des Forums)

  14.03.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Alexander Glogg vom 14.03.2006!  Zum Bezugstext

Hallo Alexander,
obwohl eine Umwälzung im Tank technisch leicht zu realisieren wäre, ist diese in Deinem Fall nicht notwendig. Es stellt sich zwar eine gewisse Strömung allein durch thermische Vorgänge ein, aber die Entkeimung hat ja Zeit, d.h. es muß nicht innerhalb von 1 Std. eine 99,9 %-ige Entkeimung erreicht werden.

Und wenn Deine Frau auf die Mineralien schwört, hätte ich kein Problem - auchgegen meine Überzeugung - den Tank mit Mineralwasser zu füllen. Schließlich soll es Deiner Frau gut gehen.

Dagegen 3000 - 5000 PET-Flaschen einzulagern und kontinuiertlich  zu ergänzen, wäre nicht nur eine große logistische Aufgabe. Immerhin sollen alle Flaschen annähernd die gleiche Lagerzeit haben. Das Lager wäre aber auch schwer rein zu halten. Da bilden sich tausende von Ecken und Winkeln, d.h. Staubfänger und - ein Paradies für Spinnen und Insekten.

Beste Grüße
Wilfried
JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  14.03.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Alexander Glogg vom 14.03.2006!  Zum Bezugstext

Hallo Alexander,

abgesehen davon, daß ich Dein Vorhaben für wenig sinnvoll halte, würde ich (wenn Du Dich schon nicht abhalten lassen willst) Dir die Variante mit Tank, Zapfstelle und UV-Entkeimung empfehlen.

> Natürlich sind 10 m3 zuviel des Guten. Nein,
> wahrscheinlich ist es eher machbar mit 3-4000 Litern.
> Für was? Ich bin überzeugt, dass das blaue Gold eines
> Tages sehr wertvoll sein wird. Leider sind negative
> Ueberraschungen jederzeit möglich (wie zB. der
> Versuch das Grundwasser im Bodensee zu vergiften
> zeigt oder der Untersuchungsbericht zum WTC-Anschlag,
> Oelmanipulationen u.v.m). Wir leben in einer Welt, in
> welcher wir leider das Unerwartete – erwarten
> sollten.

Das mag alles so sein, bloss stellt sich das Grundproblem einer Vergiftung z.B. eher folgendermaßen dar.
Du hast als Privatperson nicht die analytischen Mittel und nicht das Know-How Wasseranalysen vorzunehmen. Das heisst, Du bist auf Gedeih und Verderb auf die Frühwarnkette Deines Wasserversorgers angewiesen. Die Gefahr einer Vergiftung bzw. eines Anschlages ist eh nicht so groß, da es schon recht viel Wissen und Kenntnis der Betriebsanlagen erfordert um so etwas durchzuführen. Im Worst-Case (z.B. 100 Liter Botox in einen Hochbehälter) hättest Du eh keine Vorwarnzeit. Wenn die Analyse-/Warnkette des Versorgers die Vergiftung wahrnimmt, wird er alles menschenmögliche tun, eine Notversorgung zu etablieren. Dazu gehören sogar Tankwagen, die Wasser an die Haushalte verteilen. Eine eigene Notbevorratung ist also eigentlich überflüssig.

> Bis sich eine solche Situation wieder stabilisieren
> kann, würde bestimmt einige Zeit vergehen und dafür
> hätte ich gerne eine gute und sinnvolle Vorkehrung
> getroffen. Platz habe ich genug.

In der Zwischenzeit sind Versorger, Gesundheitsämter und Kommunen aber eh verpflichtet eine Notversorgung zu betreiben.

> Da wir einen normalen Konsum an Trinkwasser mit
> Kohlesäure versetzt haben und dies jeweils aus
> PET-Flaschen trinken, würde meine Wunschvorstellung
> natürlich irgend wo in einem Vorrat an PET-Flaschen
> heissen.

Dies erscheint bei diesen Mengen wenig sinnvoll. Du könntest natürlich die einzelnen Flaschen mit UV bestrahlen, aber das wäre ziemlich aufwändig.

> Ich habe inzwischen von Euch viel über Wasser
> erfahren dürfen. Vielen Dank Euch allen. Wenn ich
> aber zB 4000 Liter Wasser in Pet-Flaschen mit
> Kohlensäure versetzt (Haltbarkeit max. 2 Jahre, steht
> auf dem Deckel) in meiner kühlen Garage lagern würde,
> und durch den jährlichen Umschlag rund 1300 Litern
> jährlich erneuere, dann habe ich 1400 Litern in
> PET-Flaschen, bei welchen die Haltbarkeit abgelaufen
> ist und zwar zwischen 1 Monat und 12 Monaten (bei
> 5000 Litern sogar bis 24 Monate überschritten wird.)
> Ist dieses Wasser dann ungeniessbar? Oder wäre
> möglicherweise nur etwas weniger Kohlensäure darin
> enthalten und könnte bedenkenlos konsumiert werden?

Darüber kann man keine belastbare Aussage machen.
Haltbarkeitsdaten sind meist Mindesthaltbarkeitsdaten, d.h. nach allen Regeln der Vorsicht ist das Wasser bis dahin haltbar - es "kann" natürlich auch wesentlich länger haltbar sein.

> Ein Wassertank mit UVC ist bestimmt die beste Lösung.
> Aber ich kann darin keine Umwälzung vornehmen. Ich
> müsste also trotzdem die Pet-Flaschen kaufen und der
> Familie servieren (meine Frau schwört auf die darin
> enthaltenen Mineralien und zieht dieses dem
> Leitungswasser vor).

Dann müßtest Du das abgezapfte Destilat aufsalzen - sicher gibt es Salzmischungen zu kaufen (irgendwo werden Nestlé und Coca-Cola das ja herhaben).

> Es geht mir also darum, wieviel KBE/ml in einer mit
> Kohlensäure versetzten PET-Flasche nach 3 oder 4
> Jahren vorhanden sind. Ob die Abfüllungen dieser
> Mineralwasser in PET-Flaschen unter sterilen
> Umständen stattfinden, wurden ist ja eher zu
> bezweifeln.

Nein, ganz sicher nicht - das wäre auch nicht Sinn und Zweck der Angelegenheit.
Wenn es Dir nur um die Bakterienkontamination geht, so würden abkochen und/oder UV-Bestrahlung diese eh ausschalten.

p.s.: Das Wasser vor dem Genuß mit einem Sprudler aufzusprudeln erscheint mir ebenfalls sinvoller, als kohlensäurehaltiges Wasser zu lagern.

Beste Grüße

JB
Gast (Alexander Glogg)
(Gast - Daten unbestätigt)

  14.03.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von JayBee vom 14.03.2006!  Zum Bezugstext

Hallo JayBee und auch Hallo Wilfried

Natürlich sind 10 m3 zuviel des Guten. Nein, wahrscheinlich ist es eher machbar mit 3-4000 Litern. Für was? Ich bin überzeugt, dass das blaue Gold eines Tages sehr wertvoll sein wird. Leider sind negative Ueberraschungen jederzeit möglich (wie zB. der Versuch das Grundwasser im Bodensee zu vergiften zeigt oder der Untersuchungsbericht zum WTC-Anschlag, Oelmanipulationen u.v.m). Wir leben in einer Welt, in welcher wir leider das Unerwartete – erwarten sollten.

Bis sich eine solche Situation wieder stabilisieren kann, würde bestimmt einige Zeit vergehen und dafür hätte ich gerne eine gute und sinnvolle Vorkehrung getroffen. Platz habe ich genug.

Da wir einen normalen Konsum an Trinkwasser mit Kohlesäure versetzt haben und dies jeweils aus PET-Flaschen trinken, würde meine Wunschvorstellung natürlich irgend wo in einem Vorrat an PET-Flaschen heissen.

Ich habe inzwischen von Euch viel über Wasser erfahren dürfen. Vielen Dank Euch allen. Wenn ich aber zB 4000 Liter Wasser in Pet-Flaschen mit Kohlensäure versetzt (Haltbarkeit max. 2 Jahre, steht auf dem Deckel) in meiner kühlen Garage lagern würde, und durch den jährlichen Umschlag rund 1300 Litern jährlich erneuere, dann habe ich 1400 Litern in PET-Flaschen, bei welchen die Haltbarkeit abgelaufen ist und zwar zwischen 1 Monat und 12 Monaten (bei 5000 Litern sogar bis 24 Monate überschritten wird.) Ist dieses Wasser dann ungeniessbar? Oder wäre möglicherweise nur etwas weniger Kohlensäure darin enthalten und könnte bedenkenlos konsumiert werden?

Ein Wassertank mit UVC ist bestimmt die beste Lösung. Aber ich kann darin keine Umwälzung vornehmen. Ich müsste also trotzdem die Pet-Flaschen kaufen und der Familie servieren (meine Frau schwört auf die darin enthaltenen Mineralien und zieht dieses dem Leitungswasser vor).

Es geht mir also darum, wieviel KBE/ml in einer mit Kohlensäure versetzten PET-Flasche nach 3 oder 4 Jahren vorhanden sind. Ob die Abfüllungen dieser Mineralwasser in PET-Flaschen unter sterilen Umständen stattfinden, wurden ist ja eher zu bezweifeln.

Was meint Ihr?

Vielen Dank das Ihr Euch soviel Zeit nehmt für Fragen eines Laien.

Alexander Glogg
JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  14.03.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Alexander Glogg vom 13.03.2006!  Zum Bezugstext

Hallo Alexander,

> Noch immer ist mir nicht ganz klar, was ich nun
> machen soll. Gerne hätte ich Zuhause in der kühlen
> Garage irgend wie so ca. 10000 l Wasser als
> "Notvorrat" gelagert. Eine gewisse Umwälzung ist
> möglich. Meine Familie benötigt pro Jahr rund 1500 l
> Wasser, bereichert mit wenig Kohlensäure.

10m³ sind idT eine zu große Menge um sie mit "Haushaltsmitteln" halbwegs steril abzufüllen.

> Sollte dieser Notvorrat in PET-Flaschen aus dem
< Supermarkt gehalten werden (die Haltbarkeit ist aber
> nur max. mit 2 Jahren deklariert). Ist dieses Wasser
> z.B. in 10 Jahren kaputt? Sind die Grenzwerte von 20
> KBE/ml überschritten? Kann man dieses Wasser durch
> abkochen wieder trinkbar machen?

Über die KBE/ml kann man unmöglich eine Aussage über einen so großen Zeitraum machen. Wenn das Wasser steril abgefüllt und dunkel und kühl gelagert ist, geht die Wahrscheinlichkeit sicher herunter - aber Wilfrieds Idee mit einem bezapfbaren Tank und UV-Entkeimung halte ich für wesentlich sinnvoller. Auch hilft abkochen gg. Bakterienkontamination.

> Betreffend Aufbewahrung: Du schreibst, „es komme auf
> die Aufbewahrung an“ und habe weniger mit dem Wasser
> zu tun. Es ist mir schon klar, dass wenn es an der
> Sonne steht, deutlich anfälliger wäre. Was ist aber
> nun in einer dunklen, kühlen Garage?

Lichtdicht unf kühl ist sicher optimal.

> Wilfried schreibt: destiliertes Wasser sei
> hervorragend als Trinkwasser geeignet und „nahezu
> keimfrei“. „da in diesem destillierten Wasser die
> Keimzahl äußerst gering sei und gemessen an den
> Anforderungen für Trinkwasser annähernd Null. Eine
> massenhafte Vermehrung kann wegen Energie- und
> Nährstoffmangel nicht eintreten und er meint, dieses
> Wasser ist unbegrenzt haltbar.“

Wenn der Behälter dicht ist und Bakterien keine Nahrung finden, stimmt das natürlich.

> Wäre das eine gute Idee als Lagerwasser zu halten und
> evtl. für die Umwälzung und zum trinken allenfalls
> selber mit Kohlensäure zu bereichern. Falls nicht,
> wäre dieses Wasser allenfalls nach erneutem Abkochen
> wieder trinkbar?

Die Idee mit der UV-Entkeimung ist sinnvoller.

> Sollte die Lösung im destilierten Wasser zu finden
< sei, dann habe ich noch die folgende Frage. Ich habe
> Zuhause für mein Meerwasseraquarium ein Osmosegerät.
> Meines Wissens, destiliert dieses Gerät das Wasser
< nahezu von allen Keimen. Könnte ich also mein
> Wasservorrat über dieses Gerät in einen Behälter
> umfüllen, möglichst luftdicht verschliessen und ab in
> die Garage damit? Oder sollte noch eine Abkochung
> vorher stattfinden. Oder erst bei Bedarf?

Da "Leitungswasser" generell nicht oder minimal kontaminiert ist, ist ein vorheriges Abkochen sinnlos. UO-Geräte für den Heimbedarf reichen für eine "echte" Dekontamination eh nicht aus. Aber für eine Erstbefüllung eines Tankes, der mit UV-Entkeimung vor dem Abzapfen arbeitet, sollte eine vorherige UO-Behandlung schon ausreichend sein.

Beste Grüße zurück

JB

p.s.: Wofür brauchst Du eigentlich 10m³ Wasserbevorratung ?
Wilfried
wilfried.rosendahlrsdsolar.de
(gute Seele des Forums)

  13.03.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Alexander Glogg vom 13.03.2006!  Zum Bezugstext

Hallo Alexander,

lese ich da richtig, 10.000 Liter, oder ist dort eine Null zuviel?
Aber im Prinzip spielt die Tankgröße keine Rollen. Du kannst das Wasser mit getauchten UVC-Strahlern quasie unendlich lange keimfrei halten. Der Energieverbrauch ist sehr gering, pro 1.000 Liter im Jahr ca. 6,6 kWh
Diese Energie kann auch ein kleines Solarmodul liefern, so dass Du das Wasserlager vollkommen katastrophensicher hast.
Für nähere Infos zur UVC-Entkeimung gebe bei Google einfach die Suchworte ein: solare UVC-Entkeimung

Mit besten Grüßen
Wilfried
Gast (Alexander Glogg)
(Gast - Daten unbestätigt)

  13.03.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Wilfried vom 16.11.2005!  Zum Bezugstext

Hallo Wilried

Ich habe JayBee bezüglich Haltbarkeit von Wasser den nachfolgenden Text zugestellt und erhoffe mir Antworten. Aus deinen Kommentaren heraus lese ich, dass auch Du sehr viel über dieses Thema weißt. Daher bitte ich Dich höflich, aktiv an diesen Fragen mitzuwirken.

Vielen Dank

Alexander Glogg
Gast (Alexander Glogg)
(Gast - Daten unbestätigt)

  13.03.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von JayBee vom 15.11.2005!  Zum Bezugstext

Hallo JayBee

Vielen Dank für Deine hervorragenden Informationen bezüglich "Haltbarkeit von Wasser". Sorry, das ich erst so spät darauf reagiere.

Noch immer ist mir nicht ganz klar, was ich nun machen soll. Gerne hätte ich Zuhause in der kühlen Garage irgend wie so ca. 10000 l Wasser als "Notvorrat" gelagert. Eine gewisse Umwälzung ist möglich. Meine Familie benötigt pro Jahr rund 1500 l Wasser, bereichert mit wenig Kohlensäure.

Sollte dieser Notvorrat in PET-Flaschen aus dem Supermarkt gehalten werden (die Haltbarkeit ist aber nur max. mit 2 Jahren deklariert). Ist dieses Wasser z.B. in 10 Jahren kaputt? Sind die Grenzwerte von 20 KBE/ml überschritten? Kann man dieses Wasser durch abkochen wieder trinkbar machen?

Betreffend Aufbewahrung: Du schreibst, „es komme auf die Aufbewahrung an“ und habe weniger mit dem Wasser zu tun. Es ist mir schon klar, dass wenn es an der Sonne steht, deutlich anfälliger wäre. Was ist aber nun in einer dunklen, kühlen Garage?

Wilfried schreibt: destiliertes Wasser sei hervorragend als Trinkwasser geeignet und „nahezu keimfrei“. „da in diesem destillierten Wasser die Keimzahl äußerst gering sei und gemessen an den Anforderungen für Trinkwasser annähernd Null. Eine massenhafte Vermehrung kann wegen Energie- und Nährstoffmangel nicht eintreten und er meint, dieses Wasser ist unbegrenzt haltbar.“

Wäre das eine gute Idee als Lagerwasser zu halten und evtl. für die Umwälzung und zum trinken allenfalls selber mit Kohlensäure zu bereichern. Falls nicht, wäre dieses Wasser allenfalls nach erneutem Abkochen wieder trinkbar?

Sollte die Lösung im destilierten Wasser zu finden sei, dann habe ich noch die folgende Frage. Ich habe Zuhause für mein Meerwasseraquarium ein Osmosegerät. Meines Wissens, destiliert dieses Gerät das Wasser nahezu von allen Keimen. Könnte ich also mein Wasservorrat über dieses Gerät in einen Behälter umfüllen, möglichst luftdicht verschliessen und ab in die Garage damit? Oder sollte noch eine Abkochung vorher stattfinden. Oder erst bei Bedarf?

Vielen Dank Euch allen, für das Zusammentragen dieser Informationen.

Mit freundlichem Gruss

Alexander Glogg
JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  16.11.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Wilfried vom 16.11.2005!  Zum Bezugstext

Hallo Wilfried,

"destilliertes" Wasser gibt´s schon lange in Super-/Baumärkten als Batteriewasser zu kaufen - obgleich dieses Wasser nur "destilliert" heisst, aus Kostengründen aber mittels IX/RO hergestellt wurde.

Der Solarbonus sollte sich allerdings idT in barer Münze bezahlt machen - *grübel* schade, dass die Grünen abgewählt wurden, sonst hättest Du vielleicht Chancen auf ein EEG für dein Solar-Wassers - jeder Mineralwasserkäufer bezahlt 1 Strafcent pro Liter und Dein Solarwasser wird damit subventioniert *lol*

Gruss aus dem tatsächlich verschneiten Harz

JB
Wilfried
wilfried.rosendahlrsdsolar.de
(gute Seele des Forums)

  16.11.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von H2O vom 16.11.2005!  Zum Bezugstext

Hallo H2O,

gute Idee, macht mich richtig neidisch :-))

Aber man kann destilliertes Trinkwasser inzwischen in PET-Flachen kaufen - steht in den Supermärkten in vielen Ländern im Regal direkt neben Schwepps & Co. Auch solar destilliertes Wasser soll es demnächst im Handel geben - da darf der Liter dann ruhig 10 ct. teurer sein... ;-)

Beste Grüße
Wilfried
Gast (H2O)
(Gast - Daten unbestätigt)

  16.11.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Wilfried vom 16.11.2005!  Zum Bezugstext

Hallo Wilfried, hallo JayBee,

vielleicht hilfts ja destilliertes Wasser zusätzlich einzukochen und keimfrei zu verschließen wie man es z.B. mit eingekochtem Obst macht. Wär doch fast eine Geschäftsidee "eingemachtes Wasser" :-))

Gruß H2O
Wilfried
wilfried.rosendahlrsdsolar.de
(gute Seele des Forums)

  16.11.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von JayBee vom 15.11.2005!  Zum Bezugstext

Hallo JB,

es ging doch um die Haltbarkeit von Trinkwasser, also darum, dass es während der Lagerung nicht zu unzulässig hohen Keimzahlen kommt.

In einem destillierten Wasser ist die Keimzahl äußerst gering und gemessen an den Anforderungen für Trinkwasser annähernd Null. Eine massenhafte Vermehrung kann wegen Energie- und Nährstoffmangel nicht eintreten und ich meine, dieses Wasser ist unbegrenzt haltbar.

Für ein ähnliches Experiment habe ich seit 6 Monaten zwei Glasflaschen Wasser an einem hellen, aber schattigen Platz aufgestellt (benutzte Mineralwasserflaschen). Die Flaschen habe ich nur einmal kalt ausgespült, eine mit Leitungswasser gefüllt und die  andere mit Destwasser. Die Flaschenverschlüsse sind nur locker aufgelegt, also nicht dicht verschraubt. Im Leitungswasser wachsen nun schon üppig die Algen, im Destwasser ist optisch keine Veränderung zu erkennen. Nun wäre es ja mal interessant die Keime auszuzählen - suche Freiwillige ;-))

Beste Grüße
Wilfried

JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  15.11.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Wilfried vom 15.11.2005!  Zum Bezugstext

Hallo Wilfried,

destilliertes Wasser ist zwar theoretisch keimfrei - aber eben nur theoretisch - in der Praxis wirst Du selbst bei "sauberer" Versuchsumgebung meist höchstens 99,99% Keimreduktion erhalten ... und was kommt dann ? Das Behältnis müsste unter GMP-Reinraumbedingung sterilisiert sein und das Destillat unter eben diesen Bedingungen "verpackt" werden. Selbst dadurch hättest Du noch nichts gg. Pyrogene bzw. Endotoxine getan ;-)
Wenn Du keimfreies Wasser haben willst musst Du schon mit einer Autoklave sterilisieren oder ein sehr aufwendiges Dekontiminationsverfahren einsetzen.

Um dass alles noch ganz deutlich klar zu stellen. Wovon ich rede ist höchstens für die Pharmazeutik interessant, es geht wirklich um Konzentrationen im kaum messbaren Spurenbereich, die nur für ganz wenige Einsatzzwecke in der Pharmabranche benötigt werden.

Gruss

JB
Wilfried
wilfried.rosendahlrsdsolar.de
(gute Seele des Forums)

  15.11.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von JayBee vom 15.11.2005!  Zum Bezugstext

Hallo Zusammen,

destilliertes Wasser ist keimfrei und erwiesener Maßen als Trinkwasser hervorragend geeignet. Selbst wenn einige Bakterien sich vorher ins Behältnis mogelten, habe diese keine Chansen sich zu vermehren - wovon auch...

Beste Grüße
Wilfried
JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  15.11.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Alexander Glogg vom 15.11.2005!  Zum Bezugstext

Hallo Alexander,

ich bin zwar nicht Herr Klaas, möchte aber dennoch etwas zu diesem Thema sagen.

> Bis anhin dachte ich eigentlich, dass das Trinkwasser
> das ich im Laden einkaufe, keimfrei sei

Dem ist nicht so - streng genommen gibt es ausserhalb von Laboratorien eigentlich gar kein garantiert "keimfreies" Wasser. Es ist extrem aufwändig die Keimzahl auf ein Minimum zu reduzieren und vor allem eine Verkeimung garantiert auszuschliessen.

Bei Trinkwasser liegt der Grenzwert bei max. 20 KBE/ml (bei 20°C) - KBE steht für keimbildende Einheiten. Soviel ich weiss hat Mineralwasser die gleichen Grenzwerte. Auch wenn z.B. durch UV-Bestrahlung oder Desinfektion das Wasser "entkeimt" wird, so kann es an der nächsten Stelle wieder verkeimt werden.
Dies ist (solange die Grenzwerte) eingehalten werden auch harmlos, da eine Gesundheitsgefährdung bei oraler Aufnahme nahezu auszuschliessen ist.
Sehr viel strengere Werte haben Spezialapplikationen, wie z.B. Wasser für Injektionszwecke, die Grenzwerte bis zu 0,01 KBE/ml definieren.

> Gibt es Trinkwasser, welches wir in Pep-Flaschen oder
> Glasflaschen kaufen können, welches auch noch in 10
> oder 20 Jahren trinkbar ist?

Das hat weniger was mit dem Wasser, als mehr mit der Aufbewahrung zu tun. Wenn sich die Bakterien nicht vermehren können, so wird das Wasser auch noch in 20 Jahren trinkbar sein.

Grus

JB
Gast (Alexander Glogg)
(Gast - Daten unbestätigt)

  15.11.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Gerd-W. Klaas vom 21.08.2002!  Zum Bezugstext

Sehr geehrter Herr Klaas

In einer älteren Antwort von Ihnen bezüglich Haltbarkeit von Wasser teilen Sie mit, dass keimfreies Wasser grundsätzlich unbeschränkt haltbar sei, nur - wo gibt es noch keimfreies Wasser?

Bis anhin dachte ich eigentlich, dass das Trinkwasser das ich im Laden einkaufe, keimfrei sei. Ist das also nicht richtig? Gibt es Trinkwasser, welches wir in Pep-Flaschen oder Glasflaschen kaufen können, welches auch noch in 10 oder 20 Jahren trinkbar ist?

Für eine Antwort bin ich Ihnen dankbar.
Mit freundlichem Gruss

Alexander Glogg
Gast (Gerd-W. Klaas)
(Gast - Daten unbestätigt)

  21.08.2002

S.g.H. Verhoven,
es gibt ein altes Seeemannslied, darin heisst es "in den Kesseln da faulte das Wasser".
Wasser ist theoretisch unbergrenzt haltbar. Praktisch natürlich nicht. Woran liegt das?
Wenn das Wasser in eine nicht keimfreie Flasche oder ein anderes Behältnis gefüllt wird, vermehren sich die Keime. Im Sinne der Trinkwasserverordnung wäre das Wasser nach einigen Tagen nicht mehr trinkbar. Das richtet sich natürlich auch nach den Temperaturen. Wer möchte gerne abgestandenes Wasser trinken?
Wenn das Wasser und die Flasche keimfrei wäre, wo gibt es so etwas, ist das Wasser in hundert Jahren noch keimfrei.
Nach dem dreiwöchigen Urlaub (in der Südsee oder Ballamann)ist es schon zu empfehlen, dass abgestandene Wasser in der Leitung ablaufen zu lassen.
Faules Wasser gibt es sicher immer dann, wenn wie auf den alten Segelschiffen, das Wasser in Holzfässern transportiert wird und die Ratten und Mäuser selber Durst bekommen und daraus trinken oder ertrinken. solch kontaminiertes Wasser führte natürlich zu Pest und Cholera. Wasser selbst fault natürlich nicht.

mfg
Gerd-W. Klaas
Gast (Jean Verhoven)
(Gast - Daten unbestätigt)

  21.08.2002
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Rainer Schmitz vom 20.08.2002!  Zum Bezugstext

Salu Rainer

Vielen Dank für die Antwort. Weisst du zufällig ob das auch gilt zum Beispiel für Trinkwasser, das ich kaufen kann ? Ist dort das Wasser 'unendlich' lange haltbar ? Dort sind doch vermutlich alle Keime drausen, oder nicht? Vielen Dank im Voraus für deine Antwort.

Gruss Jean


Hallo,

die Haltbarkeit hängt von verschiedenen Faktoren ab: pH Wert, Elektrolytgehalt (Salzgehalt), vorherige Keimzahl im Wasser, Keimzahl im Gefäß, ...

Das einzige Problem wird die steigende Keimzahl sein, die in der Trinkwasserverordnung bestimmt ist.

In Rohrleitungssystemen bleibt der Keimwert meist bis 20 Tagen unter den Werten der TVO (auch hier spielen oben genannte Faktoren eine Rolle.
Durch Zusatz von Kohlensäure bleibt Wasser länger haltbar.

mfg
Rainer
Gast (Rainer Schmitz)
(Gast - Daten unbestätigt)

  20.08.2002

Hallo,

die Haltbarkeit hängt von verschiedenen Faktoren ab: pH Wert, Elektrolytgehalt (Salzgehalt), vorherige Keimzahl im Wasser, Keimzahl im Gefäß, ...

Das einzige Problem wird die steigende Keimzahl sein, die in der Trinkwasserverordnung bestimmt ist.

In Rohrleitungssystemen bleibt der Keimwert meist bis 20 Tagen unter den Werten der TVO (auch hier spielen oben genannte Faktoren eine Rolle.
Durch Zusatz von Kohlensäure bleibt Wasser länger haltbar.

mfg
Rainer



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