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Kategorie: > Technik > Wasseraufbereitung
Chlordioxid-Dosierungsanlagen Legionellen
Gast (Martin Willich)
(Gast - Daten unbestätigt)

  24.01.2004

Wer weiß etwas über Dosieranlagen für Chlordioxid in Trinkwasserleitungen?
Wie verhält es sich mit dem DVGW Arbeitsblatt W624 für solche Dosieranlagen ?
Kann man manuell erzeugtes Chlordioxid (aus Komponenten erzeugtes Chlordioxis) überhaupt sicher "mischen" und wie dosiert man es sicher in eine Trinkwasserleitung ?
Was gibt es sonst noch für sichere Methoden um speziell Legionellen zu beseitigen ?
Auch für die Beantwortung einer (oder einzelner) Frage(n) wäre ich sehr dankbar.
Bitte keine Werbeantworten !

Mit dem besten Dank

Martin Willich



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 33
Gast (Bernd Rosemann)
(Gast - Daten unbestätigt)

  29.12.2006

Hier kämpfen leider nur Lobbyisten verdeckt um Ihre Positionen!!

Fact ist, das Chlordioxid von WHO empfohlen wird!
Ferner  von vielen deutschen Wasserversorgern  für  die
Akute Beämpfung in Leitungsnetzen eingesetzt wird!!

Leute ihr müßt hier genau zwischen den Zeilen lesen,
dann wird viles sofort Klar!!

Die Dosiertechnik ist doch ein alter Hut, egal ob Clor oder Chlo2 die Technik ist schon längst ausgereift


Man beachte die durch Chlor gebundenen

Wasserinhaltsstoffe, Sie haben eine Halbwertzeit  von

ca. 5000 Jahren, da tickt eine schöne Zeitbombe

Gruß

Bernd Rosemann
Gast (H2O)
(Gast - Daten unbestätigt)

  13.06.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Rainer Kluth vom 11.06.2006!  Zum Bezugstext

Hallo Rainer,

in die Desinfektionsthematik möcht ich mich nicht direkt einmischen, will aber eine Anmerkung zu einer deiner Aussagen loswerden:

----schnipp----

Die genannten oxidativen Verfahren (Chlor, Chlordioxid, Ozon) ermöglichen über die Messung im Vor- und Rücklauf sowie an den Entnahmestellen einen Rückschluß auf die Desinfektionsgüte.

----schnapp----

Ich sehe das nicht so, weil die Wirkung des Oxidationsmittels sich nicht ausschließlich auf die keimtötende Reaktion beschränkt. Die meisten Rohrwerkstoffe seien es nun Metalle oder auch Kunststoffe reagiern mit starken Oxidationsmitteln (nachzulesen in diversen Beständigkeitstabellen). Oxidationsmittelverbrauch zeigt nun zwar Reaktionen an, kann aber nicht als Indikator für die Desinfektionsgüte herangezogen werden.

mfG
H2O  
Gast (Bruno Pohl)
(Gast - Daten unbestätigt)

  12.06.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Dr. T. Koeckritz vom 11.06.2006!  Zum Bezugstext

Sehr geehrter Herr Dr. Koeckritz,
Ihr beutrag drückt genau das aus was wir seit Jahren jedem raten.
Um ein Trinkwassersystem nachhaltig zu sanieren und ein Gesundheitsrisiko durch Legionellen in der Trinkwasserinstallation dauerhaft zu vermeiden, existieren eine Vielzahl von Schutzvorkehrungen und Vorgehensweisen.
Die einzelnen Schutzvorkehrungen können jedoch nicht als Insellösungen funktionieren. Sie sollten als eine Gesamtheit gesehen werden, die auf die jeweilige Trinkwasserinstallation individuell abgestimmt werden muß.
Denn nur mit der richtigen Auswahl von Maßnahmen und zeitlichen Abläufen kann eine Sanierung auch nachhaltigen Erfolg bringen.
Unumgänglich ist hierbei in den meisten Fällen die Durchführung der Verfahrenstechnische Maßnahme in Form einer Desinfektion des Leitungssystems unter Beachtung der DVGW Arbeitsblätter W 551 bzw. W 291.

mit Freundlichen Grüßen
B. Pohl
Rainer Kluth
rainer.kluthgmx.net
(gute Seele des Forums)

  11.06.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Dr. T. Koeckritz vom 11.06.2006!  Zum Bezugstext

Hallo Herr Dr. Koeckritz,

ich habe mir Ihren Beitrag mehrmals durchgelesen und möchte dazu einige "praxisbezogene" Anmerkungen machen.

>> Ist man ehrlich, so kann dies kein Verfahren garantieren, so dass die thermische Desinfektion für Trinkwasserleitungen immer sinnvoll ist, da man die Temperatur an jedem zugänglichen Leitungsquerschnitt überprüfen kann. D.h. man besitzt eine echte Messgröße des vorliegenden (immer individuell gestalteten) Systems. Diese Möglichkeit existiert weder bei einer Rohrspülung oder bei einem Chemikalieneinsatz. <<

Leider sieht dies doch in der Praxis erheblich anders aus.

In den meisten komplexeren Leitungsnetzten ist es leider nur sehr schwer bzw. gar nicht möglich in jedem Teil des Leitungsnetzes eine Temperatur von über 70 Grad zu erreichen. Problematisch sind hier (wie auch bei der chemischen Desinfektion) Stagantionsleitungen (Stichleitungen). Während hier bei einer chemischen Desinfektion durch Diffusion weningsten ein wenig passiert, wird bei der thermische Desinfektion durch eine Erhöhung der Temperatur auf bis zu 50 - 60 Grad  Biowachstum noch geförert wird. Weiterhin werden bei unzureichender Isolation der Warmwasserstränge auch die in der Regel dicht daneben verlaufenden Kaltwasserleitungen so weit erwärmt dass, es hier auch zu einem erhöten Biowachstum kommt. Im Bezug auf den Biofilm werden bei der thermischen Desinfektion die obresten Schichten des Biofilms abgetötet. Abgelöst bzw. entfernt wird der Biofilm jedoch nicht. Die im Biofilm eingelagerten Bakterien, Vieren etc überleben so vielfach die thermsiche Desinfektion bzw. der oberflächlich abgetötete Biofilm dient als hervorragender Nährgrund. Die Messung der Temperatur an zugänglichen Stellen gibt nur die Sicherheit dass, die gewünschte Temperatur an dieser Stelle auch erreicht wurde. Über eine erfolgreiche Desinfektion gibt sie jedoch keine Auskunft.

Die genannten oxidativen Verfahren (Chlor, Chlordioxid, Ozon) ermöglichen über die Messung im Vor- und Rücklauf sowie an den Entnahmestellen einen Rückschluß auf die Desinfektionsgüte. Solange noch Biobewuchs im System ist, hat man eine Zehgrung. Erst wenn diese Zehrung für einen bestimmten Zeitrahmen nicht mehr vorhanden ist (Konzentration im Vorlauf nahezu gleich der Konzentration im Nachlauf) kann  man von einer augenscheiniich erfolgreichen Desinfektion sprechen (Hier gelten im bezug auf den Abau von Biofilm Einschränkungen je nach verwendetem oxidativen Desinfektionsmittel). Diese Messungen sind natürlich auch an allen Entnahmesstellen durchzuführen.



>> Nach erfolgter Desinfektion ist die thermische Desinfektion für den Anwender natürlich am leichtesten durchzuführen, da sie auch für den Nicht-Fachmann logisch überschaubar und dadurch präventiv anwendbar ist <<

Gerade diese für den Anwender am leichtesten durchzuführende Methode lässt den Anwender auch in einer flaschen Sicherheit schwelgen. Bei der Messung der Zehrung hat der Anwender zumindestens die Sicherheit ob im seinem Stytem eine Veränderung eingetreten ist. Eine endgültige Sicherheit über den tatsächlichen Zustand des Systems gibt dies natürlich nicht.

Eine wirtschaftliche Betrachtung der verschiedenen Systeme ist immer auf den jeweiligen Einzelfall zu beziehen. Die thermische Desinfektion ist hierbei aber nicht am unteren Ende der Kostenskala anszusetzten sonderen am oberen Ende.
Desweitern errecihen viele moderne heizsystem diese Temperaturen gar nicht mehr da sie energiesparend ausgelegt sind und mit nidirgen Vorlauftemperaturen arbeiten.

Fazit:
- Auch die thermische Desinfektion gibt keine Sicherheit
- Die Temperaturmessung ist kein Indikator für die "Güte" einer Desinfektion.
- Eine Desinfektion ist immer eine Einzelfallbetrachtung

Gruß aus Bonn

Rainer Kluth

Dieser Beitrag wurde nachträglich editiert!
Gast (Dr. T. Koeckritz)
(Gast - Daten unbestätigt)

  11.06.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Hans-Gerd Hammann vom 09.06.2006!  Zum Bezugstext

Guten Tag Herr Hammann,

ich empfinde das von Ihnen genannte Impulsspülverfahren für eine erste, mechanische Reinigung als sehr sinnvoll. Meine Erfahrungen aus dem Bereich der Biofilmentfernung aus Kühltürmen, Luftwäschern etc. zeigen, dass in Hygienefragen die Devise "zerstöre das Haus, entferne die Einwohner" immer an erster Stelle stehen muss.
Eine chemische Biofilmbekämpfung (Bezug Chlordioxid, oder andere) macht eigentlich immer erst dann einen Sinn, wenn das "Haus" abgerissen bzw. Tür und Fenster geöffnet wurden. D.h. der Biofilm bzw. die tiefliegenden Schichten, müssen für die Chemie erst einmal zugänglich gemacht werden. Sonst erfährt man einen kurzfristigen Desinfektionserfolg mit einer entsprechenden Wiederverkeimung nach kurzer Zeit. Hier reichen erfahrungsgemäß kleine Herde aus, von denen aus nach einer Desinfektion eine schnelle Wiederbesiedlung erfolgt. Diese Herde liegen in Trinkwasserleitungen natürlich in den Blindleitungen, Dichtungsmaterialien, Gewinden etc.. Die Frage ist immer, ob meine Reinigung diese Stellen erfasst. Ist man ehrlich, so kann dies kein Verfahren garantieren, so dass die thermische Desinfektion für Trinkwasserleitungen immer sinnvoll ist, da man die Temperatur an jedem zugänglichen Leitungsquerschnitt überprüfen kann. D.h. man besitzt eine echte Messgröße des vorliegenden (immer individuell gestalteten) Systems. Diese Möglichkeit existiert weder bei einer Rohrspülung oder bei einem Chemikalieneinsatz.

Letztendlich bleibt jede Desinfektionsmaßnahme eine individuelle Lösung, die mit einer gründlichen Systemaufnahme einhergehen muss. Hierbei kommen zahlreiche Fragen ins Spiel, von denen die Korrosionsfrage nur einen Teil darstellt. Insbesondere in der Biofilmprävention wird selten die Nährstoffsituation in der Leitung betrachtet. Bedenkt man einmal, dass Phosphat in Deutschland als Korrosionsschutzmittel im Trinkwasser zugelassen ist, stellt sich für mich immer die Frage, ob jemand die Rolle des Phosphats als Bakteriennährstoff im Zusammenhang mit Biofilmen in Trinkwassersystemen schon einmal hinreichend beleuchtet hat. D.h. kann es Fälle geben, in denen ein TVO-konformer Korrosionsschutz das Wachstum von Biofilmen fördert?

Viele dieser Fragen sind akademisch, da man in der Praxis nur in selten Fällen eine gründliche Systemaufnahme vornehmen oder nach einer Dekontamination eine Prävention einleiten kann. Dies liegt meiner Erfahrung nach in der Wettbewerbssituation und dem Glauben begründet, dass es die EINE Technologie geben würde, mit der man Biofilme bekämpfen könnte. Hieraus resultieren doch auch immer wieder Diskussionen, wie Spülung vs. Chlordioxid, Chlordioxid vs. Ozon, Ozon vs. Wasserstoffperoxid, Wasserstoffperoxid vs. Hypochlorit.......... Diese Diskussionen werden umso intensiver betrieben, je stärker der (wirtschaftliche) Bezug der Diskussionsteilnehmer zu einem Verfahren ist. Letztendlich stehen wir immer wieder vor der Notwendigkeit der Verfahrenskombination, die in dem hier vorliegenden Kontext nur spülen-chemisch-thermisch lauten kann. In diesem Sinne möchte ich Ihnen empfehlen, Ihr Spülverfahren mit einem chemischen Schritt zu kombinieren, denn die Kosten für den Kunden liegen immer im Personalaufwand für den Spülschritt, die Organisation und der Tatsache des Systemausfalls, jedoch nicht im Chemikalienverbrauch. Diese Kombination kann natürlich mit Chlordioxid vorgenommen werden. Ich möchte jedoch darauf aufmerksam machen, das Chlordioxid auch manuell hergestellt werden kann, es muss keine Dosieranlage genutzt werden, die immer eine mittlere bis hohe vierstellige Investition in diesem Bereich darstellt.  Dies wird dann zum Nachteil, wenn die Chlordioxiddesinfektion nicht funktioniert. Es gibt hierfür viele Beispiele, die natürlich weniger kommuniziert werden als die Erfolge.
Nach erfolgter Desinfektion ist die thermische Desinfektion für den Anwender natürlich am leichtesten durchzuführen, da sie auch für den Nicht-Fachmann logisch überschaubar und dadurch präventiv anwendbar ist. Alle anderen Verfahren, dies ist mein Erfahrungsstand, scheitern oftmals an der mangelnden regelmäßigen und fachmännischen Nutzung durch das Hauspersonal, falls keine vollautomatisierten Anlagen installiert wurden oder ein entsprechender Kundenservice aufgebaut wurde. Doch gerade die vollautomatisierte Dosierung und Überwachung nach TVO bedeutet einen oftmals zu hohen Kostenaufwand, so dass immer wieder Schnelllösungen bevorzugt werden, die aufgrund mangelnder Nachhaltigkeit  in Ihrer Summe letztendlich teurer sind. Doch dies ist ein anderes abendfüllendes Thema.

Ich danke Ihnen jedenfalls für Ihren Beitrag und werde Ihr Unternehmen  in Erinnerung behalten.

Dr. Tim Koeckritz
Gast (Hans-Gerd Hammann)
(Gast - Daten unbestätigt)

  09.06.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Rainer Kluth vom 09.06.2006!  Zum Bezugstext

Guten Tag Herr Kluth

ich bedanke mich für Ihren Kommentar. Ich schließe mich uneingeschränkt Ihren fachlichen Ausführungen an.

Besonders klar ist Ihr Fazit:
- Eine gute Spülung ist eine Grundvoraussetzung für eien erfolgreiche Leitungsdesinfektion
- Korrosion und Verunreinigungen fördern den Bewuchs des Systems mit Biofilm und erhöhen dadurch das Legionellenrisiko.

Wir wissen das unser Impuls-Spül-Verfahren keine "Wunderwaffe" ist, aber Bürsten und Schrubber sind es ja auch nicht. Es ist uns möglich einen qualifizierten Beitrag zur Lösung eines nicht unerheblichen Problems zu leisten.

Nach einer gründlichen Entfernung möglichst aller weichen und bewegbaren Ablagerungen, haben sinnvolle weiteren Aktivitäten eine verbesserte Basis.

Gruss Hans-Gerd Hammann
Rainer Kluth
rainer.kluthgmx.net
(gute Seele des Forums)

  09.06.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Hans-Gerd Hammann vom 08.06.2006!  Zum Bezugstext

Hallo Herr Hammann,

ich sehe Ihren Beitrag mit etwas gemischten Gefühlen. Stellt er einen Werbebeitrag dar oder geht es hier um Information ?

Nun aber einige Anmerkungen zur Sache.
Sicherlich haben Sie recht das eine vernünftig durchgeführte Leitungsspülung eine wichtige Sache ist um auch biologische Kontamination in den Griff zu bekommen. Das es bei der Spülung nur wenige Verfahren gibt die funktionieren ist mir auch bekannt. Ihr System stellt hier sicherlich eine positive Ausnahme dar.

Fachleute die sich mit dem Thema Legionellen professionel beschäftigen wissen aber vom Zusammenhang von Zustand des Rohrleitungssystems, Korrosion, Biofilm und Legionellen. Durch eine Spülung wird ein Großteil der vorhandenen Ablagerungen aus dem Leitungsnetz herausgespült. Die eigetliche Ursache von Korrosion wird aber nicht beseitigt. Es werden die Symtome entfernt aber nicht die Ursache. Eine erfolgreiche Desinfektion eines Leitungsnetz enthält daher immer eine Betrachtung der Korrosion und ihrer Ursachen. Die optimale Vorgehensweise ist daher folgende:
Analyse des vorhandenen Systems bestehend aus:
- Wasseranalyse
- Auflistung der verwendeten Werkstoffen
- Entstehung galvanischer Elemente bei falscher Werkstoffkombination
- vorhandensein von Stagnationsleitungen
- Hydraulik etc.

Die erste Maßnahme solte dann eine Sanierung des Leitungssystem sein. Dies ist aber aus kostengründen meist nicht möglich. Daher ist eine Reinigung des System extrem wichtig. Hier kann Ihr Puls-Spülsystem sicher erfolgreich eingesetzt werden. Dann müssen die Ursachen von Korrosion beseitgt werden. Sind hier  die Waserparameter usrsächlich die Hauptkomponente wird hier angesetzt. Sind falsche Materialien verwendet worden so muß hier getauscht werden.
Eine erfolgreiche Desinfektion und dauerhafte Legionellenfreiheit kann "sicher" nur erreicht werden wenn diese Maßnahmen ergriffen werden.

Da bekannt ist das Korosion und Biofilm in einen engen Wechselverhältnis zueinander stehen (Korosion ist Nährgrund und Biofilm verursacht Korrosion) müsen daher beide Aspekte betrachtet werden. Dies ist vor allem für die Auswahl eines geeigneten Desinfektionsmittel wichtig. Das eingesetzte Mittel sollte optimaler Weise den Biofilm abbauen und die Bildung eines neuen Biofilms verhindern. Die Darstellung der Auswahl des für das jeweilige Netz optimalen Mittels ist eine Sache die von vielen Faktoren abhängt. Daher möchte ich in diesem Beitrag nicht näher darauf eingehen da es den Rahmen sprengen würde.

Fazit:
- Eine gute Spülung ist eine Grundvoraussetzung für eien erfolgreiche Leitungsdesinfektion
- Eine Spülung alleine kann nicht die Ursachen von Korosion beseitigen
- Korrosion und Verunreinigungen fördern den Bewuchs des Systems mit Biofilm und erhöhen dadurch das Legionellenrisiko.

Gruß aus Bonn

Rainer Kluth

Gast (Hans-Gerd Hammann)
(Gast - Daten unbestätigt)

  08.06.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Andy Waterhouse vom 25.05.2006!  Zum Bezugstext

Sehr geehrte Damen und mehrheitlich Herren,

top interessantes Thema Legionellen, es existieren wirklich viele Techniken zur Desinfektion ob mit Chemie oder Thermik. Aber was wird da eigentlich desinfiziert? Biofilm, Schlamm, Ablagerunegn und co.

Sehen Sie sich bitte mal diese Kurzvideos an. Was alles aus "normalen" Trinkwasserleitungen so raus kommen kann, wenn mann sie richtig putzt, es ist beeindruckend.

Wer hier behauptet er bekommt ein solches System mit Desinfektion auf Dauer i.O. da melde ich mit unseren Erfahrungen klare Bedenken an.

http://www.hammann-gmbh.de/seiten/main.php?side_id=92

Mit freundlichen Grüssen

Hans-Gerd Hammann aus Annweiler
Rainer Kluth
rainer.kluthgmx.net
(gute Seele des Forums)

  25.05.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Andy Waterhouse vom 25.05.2006!  Zum Bezugstext

Ein Hypochlorit ist ein Salz der Hypochlorigen Säure (auch Unterchlorige Säure) . Es enthält das Ion OCl-. Hypochlorit entsteht, wenn man Chlor in Laugen einleitet:

Cl2 + 2 OH- → Cl- + OCl- + H2O

Soviel zur Theorie.

Dann einige Anmerkungen zu ihrem Beitrag:

Chlordioxid als giftig und unwirksam hinzustellen geht wohl an den Tatsachen vorbei. Chlordioxid ist nachweislich in der Lage einen bestehenden Biofilm abzubauen. Desweiteren ist es ein nach der TVO zugelassenes Desinfektionsmittel das weniger Nebnprodukte erzeugt als Chlor.

Die von Ihnen angesprochene unterchlorige Säure wird auch elektrolytisch mit einer Membranzelle hergestellt. Die in der Zelle befindliche ionenselektive Membrane verhindert die Entstehung eines Hypochlorits, indem sie an der Anode nur unterchlorige Säure und einige andere Oxidantien erzeugt und an der Kathode NaOH und Waserstoff. Da die so entstehende Lauge nicht mit der unterchlorigen Säure in Kontakt kommt entsteht kein Hypochlorit.

Die Wirksammkeit der unterchlorigen Säure gegen Legionellen ist belegt. Die Wirksammkeit beim Abbau von Biofilm ist dagegen noch nicht belegt. Entsprechende Untersuchungen werden derzeit an verschiedenen Stellen durhgeführt.

Bei den von Ihnen angesprochenen Systemen muß man sehr auf die Ausführung achten. Hier wird sehr, sehr viel Schund angeboten. Von Anlagen die elektrisch unzureichend sind und eigentlich kein CE-Zeichen haben dürften, bis hin zu Analgen die mengenproportional in Ringleitungen dosieren ohne das freie Chlor zu messen.

Abschließend noch einige Anmerkunge zu Sterilox.
Sterilox arbeitet mit der FM3-Zelle (insidern hinreichlich bekannt)
Diese Zelle erzeugt aus einer mit NaCl angereicherten Wasserlösung ein Anolyt und ein Katolyt
Wird die Zelle im normalen Betrieb gefahren so entsteht eine unterchlorige Säure (Anolyt mit einem pH-Wert von ca. 2,5 bis 3 und einem Redoxpotential von ca 1100 mV und eine Natronlauge (Katolyt) mit einem pH-Wert von ca 11 und einem Redox von ca -800mV.
Wenn ein pH-Wert von 5-7 (wie bei Sterilox beschrieben) verwendet wird, wird ein Teil der Natronlauge rückgeführt wodurch einmal der pH-Wert angehoben wird und abdererseits das Redoxpotential sinkt (auf ca. 800mV) Dadurch das Natronlauge zurückgeführt wird, entsteht acuh Hypochlorit.
Die Aussage das mit einer "reinen" unterchlorigen Säure gearbeitet wird trifft dann nicht mehr zu.

So viel zur Technik.

`Über die Qualität der Anlagen lässt sich keine Aussage machen da hier einerseits die hompage keine Auskunft gibt (es gibt lediglich eine schematische Zeichnung der FM3-Zelle) und ich eine solche Anlage noch nicht geshen habe.

Fazit:

Chlordioxid ist ein nach der TVo zugelassenes Desinfektionsmittel das einige Vorteiel gegenüber Hypochlorit und unterchloriger Säure hat

Die Sterilox-Technik ist eine elektolytische Herstellung von unterchloriger Säure bzw. von Hypochlorit (bei pH 5-7)

Gruß aus Bonn

Rainer Kluth

Dieser Beitrag wurde nachträglich editiert!
Gast (Andy Waterhouse)
(Gast - Daten unbestätigt)

  25.05.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Carsten vom 12.05.2005!  Zum Bezugstext

Geldmacherei? Als Leiter einer Bauleitung fur eine Hotelgruppe es tüt mir weh wenn ich solche Aussagen lese. Wieviel Wert hat ein Leben?

Es gibt ganze Rohrleitunssysteme welche so kaputt sind, dass sie mit Hitze einfach nicht zu dezinfizieren sind.  Dartüber hinaus vermeehrt sich Legionalla in alten schlecht-isolierten Wassersystemen nicht nur im Heizwasser sondern im Kaltwasser, wofür eine Desinfektion mit Hitze nicht in Frage kommt. Es gibt Betreiber die nicht mal die Mühe geben eine wöchentliche Desinfektion durchzuführen, und keiner Betreiber eines Hotels oder ahnliches Gebäude die ich kenne erneuert ein ganzes Rohrleitungssystem um Legionella zu vermeiden.

Wenn es um Geld geht dann fassen Sie bitte die Personalkosten, Energiekosten und Wasserkosten zusammen um Legionella mit höchstens 90% Sicherheit im System zu vermeiden.  Sie sind enorm.

Die Geldmacher aus Legionella sind diejeniger die total ungeeignete Systeme vetreiben, wie Chlordioxid oder Hypochlorit.

Bitte informieren Sie sich über Sterilox. Ich habe keine persönliche Interesse hier, aber Sterilox ist jetzt in Deutschland zugelassen. Anders als herkömlichen System wie der menschen- und umweltschädlichen Chlordioxid oder die nutzlose elektrolytische Systeme die Hypochlorit erzeugen, Sterilox dizinfiziert mit unterchlorige Säure. Sie brauchen nur die mehrere Bericht aus behördlichen Quellen weltweit im Internet zu lesen.
Gast (Tino Krebs)
(Gast - Daten unbestätigt)

  19.09.2005

Sehr geehrter Herr Willich,

verfolge schon seit geraumer Zeit die Diskussion über die Legionellen im Wasserversorgungsnetz in diesem Forum. Ich möchte dazu nur sagen, es gibt in Deutschland ein Trinkwasserverordung, welche genau festlegt, wechle Werte einzuhalten sind wer haftet und wer verantwortlich für die Einhaltung der Werte ist.

Gerne informiere ich Sie auch über verschiedene Arten der Bekämpfung sowie die dazugehörige MSR und Dosiertechnik.  Siehe auch  xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

Es wir am 16.11.2005 in Saarbrücken ein Seminar geben, welches mit Vorschriften, Bekämpfung und Nachweis von Legionellen befasst.

MFG

Tino Kresb

editiert wegen Werbung
Wilfried

Dieser Beitrag wurde nachträglich editiert!
Gast (Heiko Thyssen)
(Gast - Daten unbestätigt)

  12.05.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Rainer Kluth vom 07.04.2005!  Zum Bezugstext

Hallo Herr Kluth.
Da gebe ich Ihnen Recht - Chlordioxid ist besser!

[URL=http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=PubMed&list_uids=12940577&dopt=Abstract]Artikel lesen[/URL]
Gast (Heiko Thyssen)
(Gast - Daten unbestätigt)

  12.05.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Bernhard Schmitt vom 12.05.2005!  Zum Bezugstext

-----schnipp-----
Was die Trinkwasserdesinfektion angeht, gibt es mit Sicherheit viele schwarze Schafe, aber es gibt auch seriöse Unternehmen, die aufgrund der bestehenden Gesetzeslage auf die bestehenden Verhältnisse eingehen und die Kunden optimal beraten.
-----schnapp-----

Das muss (und kann) ich so unterschreiben!
Beispiel: Chlor ist Gift - deshalb ohne!
Bei genauer Betrachtung der Technik, kommt eine Elektroyseanlage raus die Chlorbleichlauge produziert *kopfschüttel*

Wer duch eine ordnungswidrige Handlung nach der Trinkwasserverordnung einen in § 7 Infektionsschutzgesetz genannten Krankheitserreger verbreitet, ist nach dem Infektionsschutzgesetz strafbar. Dazu gehören auch Legionellen!

Für Privatleute ist diese Technik (Salzsäure/Chlorit)  viel zu teuer und in den meissten Fällen auch unrentabel. Für Krankenhäuser, Schwimmbäder und Altenheime aber in vielen Fällen unumgänglich (s. o.)  (ca. 30-45% haben Probleme).
Bei großen Trinkwassererwärmern rechtet sich die Sache allerdings sehr schnell (Ernergieeinsparung).
Zu berücksichtigen ist auch, dass bei grossen Wasserhärten und Temperaturen über 55°C mit erheblichen Kalkausfällungen und Korrosionsschäden zu rechnen ist.
Bernhard Schmitt
berndschmitt1aol.com
(Mailadresse bestätigt)

  12.05.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von F.Klose vom 12.05.2005!  Zum Bezugstext

Lieber Herr Klose,

Angenommen, eine Ihnen nahe stehende Person stirbt an Salmonellenvergiftung und Sie wüssten genau, wo er sich infiziert hat, dann sehen Sie die Sache bestimmt nicht mehr so locker. Das mindeste, was dem Verursacher passiert, ist eine Anzeige wg. fahrlässiger Tötung, und Sie werden vielleicht eine Schadenersatzklage einreichen.
Was die Trinkwasserdesinfektion angeht, gibt es mit Sicherheit viele schwarze Schafe, aber es gibt auch seriöse Unternehmen, die aufgrund der bestehenden Gesetzeslage auf die bestehenden Verhältnisse eingehen und die Kunden optimal beraten.
Ich bin auch kein Freund von Panikmache und halte nichts davon, mit Kanonen auf Spatzen zu schießen, aber können Sie sich vorstellen, was los ist, wenn in einem Krankenhaus, Hotel, Seniorenwohnheim.... mehrere Personen in kurzem Abstand an Legionellose sterben sollten, weil nachweislich die Forderungen der Trinkwasserverordnung nicht eingehalten wurde? In der Haut des Verantwortlichen möchte ich dann nicht stecken. Aber auch nicht in der Haut dessen, der eine nicht funktionierende Desinfektionsanlage angedreht hat.
Mit freundlichen Grüßen
Carsten
(Mailadresse bestätigt)

  12.05.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von F.Klose vom 12.05.2005!  Zum Bezugstext

Danke Herr oder Frau Klose!

Endlich mal jemand (außer mir) der genau so denkt und dies auch hier schreibt!

Mit dem Thema Trinkwasser und Aufbereitung wird ein dermaßen großer Schwindel betrieben, aber mit der Angst der Leute konnte man schon immer gutes Geld verdienen!

Gegen Legionelle hilft vor Allem eins:

Stehendes Wasser vermeiden und immer gut spülen, z.B. nach dem Urlaub etc. Neuere Heizungen haben eine Legionellenschaltung, d.h. dass das Trinkwasser einfach richtig erhitzt wird.

MfG

Carsten
Gast (F.Klose)
(Gast - Daten unbestätigt)

  12.05.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Heiko Thyssen vom 12.05.2005!  Zum Bezugstext

Guten Tag !

Normalerweise lese ich hier nur, aber heute möchte ich auch einmal meinen Senf dazugeben.
Diese ganze Trinkwasserdesinfektionsgeschichte ist eigentlich nur Gelmacherei. Einige Zeitgenossen zeigen ein Gefahrenpotential auf, welches in den dargestellten bedrohlichen Ausmaßen garnicht vorhanden ist. Es soll den Leuten Angst und Bange gemacht werden, um ihnen dann nicht notwendige teure Techniken an zu drehen.
Durch Salmunellen in Brathähnchen erkranken und sterben sicherlich mehr Menschen, als durch Keime im Trinkwasser. Und wenn es eine Desinfektionstechnik für Brathähnchen gäbe, dann würden windige Geschäftemacher sicherlich auch diese vertreiben.
Es ist schon traurig wie einige Leute den anderen das Geld aus der Tasche ziehen. Und es ist doch immer wieder erstaunlich, dass es Leute gibt die sich derart trivial das Geld aus der Tasche ziehen lassen.

MfG
F.Klose
Gast (Heiko Thyssen)
(Gast - Daten unbestätigt)

  12.05.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Rudi Claus vom 24.01.2004!  Zum Bezugstext

Liebe Freunde - Jetzt mal unter uns...

Wissen Sie, zu wissen, daß Wissen so oft wissentlich mißbraucht wird, macht mich traurig (Stefan Wittlin).

Genau das ist auch hier zu beobachten - Einige gute Beiträge - Einige auf die das Zitat (s.o.) passt.

http://www.beierlorzer-gmbh.de/nhp/html/legionellen.html

http://www.beierlorzer-gmbh.de

MfG
Heiko Thyssen
Rainer Kluth
rainer.kluthgmx.net
(gute Seele des Forums)

  07.04.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Peter Hetzel vom 07.04.2005!  Zum Bezugstext

Sehr geehrter Herr Hetzel,

schauen Sie mal in die TVO und lesen dort was über Chlor und Chlordioxid geschrieben steht.

Desweitern können Sie sich beim DVGW, beim TÜV und anderen Instutionen  und im internet über die Wirkung von Chlor bei der Bekämfung von Legionellen bzw. in der Legionellprofilaxe erkundigen. Sie werden dort erfahren das Chlor nur eine unzureichende bis gar keine Wirkung bei Legionellen hat.

Wie ich schon in einem Beitrag zum ECA-Verfahren gesagt, Clor ist immer nur die zweitbest Wahl bei der Desinfektion.

Mit freundlichen Grüßen

Rainer Kluth
Gast (Thorsten haegert)
(Gast - Daten unbestätigt)

  07.04.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Peter Hetzel vom 07.04.2005!  Zum Bezugstext

Ich habe genug Adressen, wo diese Methode nicht den gewünschten Erfolg bracht, d.h. es wurden keine Legionellen abgetötet.

Können Sie Referenzen nennen, wo es gewirkt hat???
Gast (Peter Hetzel)
(Gast - Daten unbestätigt)

  07.04.2005

Hallo Herr Willich,
Chlordioxid ist giftig und out. ECA erzeugte Chlorverbindungen sind ungiftig, meta-stabil, absolut sicher auch in der Legionellenbekämpfung. Siehe Web www.aqua-4live.de!
Grüße Peter Hetzel
Rainer Kluth
rainer.kluthgmx.net
(gute Seele des Forums)

  07.04.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von W. vom 06.04.2005!  Zum Bezugstext

Hallo W.

eine mengenproportionale Dosierung von Chlordioxid ist heute Stand der Technik. Dies gilt ebenso wie die Überwachung der Konzentrration. Hier weden verschiedne photometrische und mit direkt messenden Elektroden arbeitende Systeme angeboten.

Gruß aus Bonn

Rainer Kluth
Gast (Oliver Koslowski)
(Gast - Daten unbestätigt)

  06.04.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Rudi Claus vom 24.01.2004!  Zum Bezugstext

Hallo Herr Claus,

was Sie schreiben ist soweit richtig.
Aber, um eine vernünftige Desinfektion bei akuten Befall zu erreichen ist eine Stoßchlorung unumgänglich.
Zu Prophylaxe kann man dann evtl. eine UV-Entkeimung einsetzen.
Das beste ist bei Befall mit dem Gesundheitsamt Rücksprache halten.

Mit freundlichem Gruß
Oliver Koslowski
Gast (W.)
(Gast - Daten unbestätigt)

  06.04.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von ThorstenHaegert vom 06.04.2005!  Zum Bezugstext

Und wie wollen sie sowas kontrolliert dosiert in ein Leitungsnetz einbringen? Und mit was wollen sie die Grenzwerte überwachen ?

W
Gast (ThorstenHaegert)
(Gast - Daten unbestätigt)

  06.04.2005

Guten Tag Herr Willich
hier einige Vor-und Nachteile von verschieden Desinfektionsverfahren.


Kontrollierte Entkeimung mit Chlordioxid - Der Durchbruch!
Chlordioxid hat im Vergleich zum Chlor und vielen anderen Desinfektionstechniken eine große Anzahl an Vorteilen:
Es besitzt eine wesentlich höhere Oxidationswirkung als Chlor und kann somit auch auf solche Substanzen sowie auf Bakterien, Sporen und Viren, einwirken, die von Chlor nicht mehr angegriffen werden.
Die sporizide und viruzide Wirkung von Chlordioxid ist bei gleicher Konzentration besser als die von Chlor.
Die Bildung unerwünschter bzw. schädlicher Trihalogenmethane (Haloforme) wird beim Einsatz von Chlordioxid vermieden.
Unangenehme Geruchs- und Geschmacksstoffe im Wasser, die z.B. von Phenolen, Algen oder deren Zersetzungsprodukten herrühren, werden von Chlordioxid oxidiert und in geruchs- und geschmacksneutrale Stoffe umgewandelt.
Die Keimtötungsgeschwindigkeit von Chlordioxid nimmt im Gegensatz zum Chlor mit steigendem pH-Wert nicht ab.
Mit Ammonium oder Aminoverbindungen geht Chlordioxid keine Reaktion ein. Dies ist ein wesentlicher Unterschied im Vergleich zu Chlor, das mit Ammonium gebundenes Chlor (Chloramine) bildet, die einen negativen Einfluss auf die Desinfektion des behandelten Wassers haben.

Chlordioxid ist im Wasser sehr beständig. Nach abgeschlossener Zehrung lässt sich ein Überschuss über längere Zeit aufrechterhalten, so dass auch bei ausgedehnten Rohrnetzen und Behältern ein Überschuss gehalten werden kann und somit einer Wiederverkeimung des Wassers wirksam begegnet wird.
Setzt man Chlordioxid zur Desinfektion ein, so muss nach Abschluss der Aufbereitung (Trinkwasserverordnung) ein Restgehalt von mindestens 0,05 mg Chlordioxid je Liter Trinkwasser nachweisbar sein.
Für das Reaktionsprodukt Chlorit, das beim Einsatz von Chlordioxid entsteht, gibt es zurzeit allerdings kein amtliches Bestimmungsverfahren. Für Chlordioxid beträgt die zulässige Zugabe 0,4 mg/l, der Grenzwert nach der Aufbereitung liegt bei 0,20 mg/l ClO2. Der Grenzwert für zurückgebildetes Chlorit im Trinkwasser beträgt 0,20 mg/l.



Pro und Kontra
thermische Trinkwasserbehandlung nach DVGW

Pro:

•Sofern die technischen Voraussetzungen vorhanden sind, leicht durchführbar (zu berücksichtigen ist jedoch die Verbrühungsgefahr bei mindestens 60 bis 70 Grad heißem Wasser)
•Hält das Problem der Legionellen bei laufender Wiederholung anfänglich im Rahmen der gängigen  Maximalkonzentrationen
•Wird in den Arbeitsblättern des DVGW e.V. als Möglichkeit dargestellt
•Wird von weniger informierten Richtern und Sachverständigen noch als Stand der Technik betrachtet (die DVGW ist im Gegensatz zur Trinkwasserverordnung (TrinkWV) kein Gesetz!)

Kontra:

•Überall dort nicht durchführbar, wo „rund um die Uhr“ Betrieb stattfindet (Hotels, Krankenhäuser, Altenheime
•Bei elektronischen Systemen bleiben elektronisch nicht integrierte Armaturenzuleitungen unberücksichtigt, d.h. alle Stränge außer denen zu den Duschen, bleiben thermisch-hydraulische Totstrecken. Wenn nur dieZirkulation thermisch behandelt wird, dann sind ALLE Stichleitungen thermisch-hydraulische Totstrecken
•Mit den empfohlenen Temperaturen wird keine Desinfektion der Leitungen erreicht. Die Biofilme, Ernährungsund Nistgrundlage zugleich, bleiben nahezu vollständig erhalten
•Wird die Warmwasserseite erwärmt, erwärmt sich zwangsläufig auch die Kaltwasserseite. Dies zum einen durch die Isolation der Rohrleitungen (insbesondere wenn auf der Kaltwasserseite geringer Durchfluß besteht), zum anderen an allen Wärmebrücken. Dies sind metallische Verbindungen wie Armaturen, aber auch Rohrleitungen im Bereich der Warmwasserbereitung
•Die Warm- und die Kaltwasserseiten sind hydraulisch miteinander verbunden (an der Armatur und im Speicherbereich). Die Biomasse kann nahezu ungehindert auch durch keramische Dichtungen hindurch „wandern“
•Lange hydraulische Totstrecken auf der Kaltwasserseite mit ihrer erhöhten bakteriologischen Belastung, wie Feuerlöschleitungen, Gartenanschlüsse und unbenutzte Leitungsstränge wirken sich so auch auf die Warmwasserseite aus
•Die Kaltwasserseite kann thermisch nicht behandelt werden, obwohl zum Teil auch dort (siehe vorheriger Absatz) ideale Temperaturen für die Population der Krankheitserreger vorherrschen
•Die Bakterien passen sich den erhöhten Temperaturen an. Grund: Einige wenige überleben die thermische Behandlung besser als andere und diese geben dann ihre DNS an die nächste Generation weiter Populationszeit ca. 180 Minuten
•Die manuelle Durchführung bedeutet ein erhöhtes Arbeitsplatzrisiko, da der Durchführende mit Verbrühungsgefahr zu rechnen hat und die heißen Dämpfe einatmen muß •Die thermische Trinkwasserbehandlung muß häufig wiederholt werden
•Die Personalkosten für Durchführung und Überwachung (auch bei Automatiken unabdingbar) sind sehr hoch (DM 4.000, - bis DM 40.000, - pro Jahr)
•Insbesondere verzinkte Rohre werden so hoch belastet, daß mit vorzeitigem Verschleiß der Rohre gerechnet werden muß
•Hoher Energieverlust durch die Aufheizung und Abkühlung des Warmwassersystems
•Hoher Wasserverbrauch, da das System nach der Behandlung wieder auf ungefährliche Temperaturen abgekühlt werden muß oder permanent hohe Temperaturen erforderlich sind
•Hoher organisatorischer Aufwand zur Absicherung und Durchführung.
•Mit umweltfreundlichen Techniken wie Solarenergie, Wärmepumpen u. a. m. nicht kombinierbar




Pro und Kontra

UV-Desinfektion

Pro:

•Ausgereifte Technik
•Keine negativen Nebenwirkungen bekannt
•Desinfizieren ohne Zugabe von Chemikalien, d. h. keine Bildung giftiger Verbindungen oder Reaktionsprodukte, kein Überdosierungsrisiko und damit verbunden keine ökologische Umweltbelastung
•In Verbindung mit regelmäßigen Hygienisierungsintervallen wird ein sehr zuverlässiger Schutz erreicht
•Mit allen Verfahrenstechniken kombinierbar
•Durch Einbau an verschiedenen Stellen im Trinkwassersystem objektspezifische Lösungen möglich
•Zertifizierte Anlagen nach DVGW W 294 und ÖVGW M 5873 verfügbar
•Geringe Folgekosten
•Minimaler Wartungsaufwand
•Sicherer Störungsschutz mittels Sensor möglich

Kontra:

•Keine desinfizierende Wirkung im Rohrnetz. Es werden keine Desinfizienzien ins Rohrnetz einge-bracht.
•Ohne regelmäßige Hygienisierung des nachfolgenden Rohrnetzes wird keine dauerhafte Schutz-wirkung erzielt


UV-Anlagen können auch in vielen anderen Bereichen eingesetzt werden,
deshalb bezieht sich dieses "Pro und Kontra" auch nur auf die Trinkwasserproblematik.




Pro und Kontra

anodische Oxidation

Diese Argumentation ist unsere persönliche Meinung und bezieht sich auf das Prinzip der anodischen
Oxidation und nicht auf einen bestimmten Hersteller.

Pro:
•Sobald das Problem mit dem in das Trinkwassernetz eindringenden Wasserstoff nachweislich gelöst ist,
wird diese Technik ein Schritt in der richtigen Richtung sein. . Derzeit besteht unserer Sicht noch die Gefahr, daß das gesamte Rohrnetz in einigen Jahren korrodiert

Kontra:

•Der Wasserstoff stellt eine verwertbare Nahrungsgrundlage für Mikroorganismen dar. Energiegewinnung zwischen Wasserstoff und Sauerstoff im Wasser
•Die Oxidschicht von Eisen und Kupferrohren wird angegriffen, so daß es zu Lochfraß kommen kann
•Spannungsrißkorrosion ist bei Kupferrohren unbekannt. Nur Nitrit ist in der Lage, diese spezielle Korrosion durchzuführen. Nitrit kann in Gegenwart von Wasserstoff sowohl katalytisch, wenn auch langsam, als auch durch mikrobielle Aktivität gebildet werden
•Bei bestehenden Eisenrohren wirkt die Herauslösung von Eisenionen auf das Wachstum von Mikroorganismen sehr vorteilhaft, weil Eisenionen zu den essentiellen Spurenelementen gehören. Eisen ist häufig limitierender Faktor für mikrobielles Wachstum
•Beim Umpolen der Elektroden gelangen in kurzer Zeit all die Stoffe in großen Mengen ins Wasser, die sich vorher dort niedergeschlagen haben. Es sind dann Werte möglich, welche die Trinkwasserverordnung überschreiten
•Lochfraß gibt es bei Kupfer- und Eisenrohren auch dann, wenn sich kleine Partikel von Fremdmetallen in den Rohren ablagern. Eine Anlage mit wechselnder Polarität der Elektroden setzt immer feine Partikel frei. Beim Umpolen lösen sich die Ablagerungen auch in fester Form. Eisen und Manganabscheidungen zerstören auch Kupferrohre durch kleinste Lokalelementbildung
•Wasserstoff, auch in der gelösten Form, senkt das Redoxpotential gerade in strömungsberuhigten Zonen, weil der Wasserstoff schneller diffundiert als die hyperchlorige Säure oder der Sauerstoff. An solchen Stellen ist auch die Bildung von Schwefelwasserstoff aus Sulfat möglich. Schwefelwasserstoff greift alle gängigen metallischen Werkstoffe, aus denen Wasserrohre bestehen, an.


Prüfmöglichkeiten:

Wenn bei korrekter Strom- und Spannungsaufnahme (Handmeßgerät!) des Reaktors nach der anodischen Oxidation in der Hauptzirkulation eine Wasserprobe entnommen wird, diese einige Zeit geschlossen ruht und nach Öffnen der Flasche eine heftige Reaktion (Verpuffung) herbeigeführt werden kann, wird Wasserstoff ins System eingebracht. Wenn von unten angeschlossene Ausläufe einige Zeit nicht geöffnet werden, sowie in n-förmigen Bögen an Verbindungen und in anderen nach oben geschlossenen Armaturen und Leitungsteilen, wird sich Wasserstoff ansammeln. Dort, wo keine Armaturen sind, ist dieser kaum noch entfernbar. An den Armaturen kann dann, wenn Wasserstoff vorhanden ist, dieser mittels (Achtung: sehr laute Entzündung) Zündung nachgewiesen werden.
Gast (Werner Reichel)
(Gast - Daten unbestätigt)

  10.11.2004

Hallo Herr Willich,
wenn Sie eine Chlordioxid-Dosieranlage wünschen, gehe ich von einer größeren Trinkwasseranlage aus. Für ein Einfamilienhaus macht das keinen Sinn!
Wenn Sie mit Legionellen positive Befunde haben, ist laut DVGW Arbeitsblatt W 551 die Vorgehensweise festgelegt. Das ist anerkannte Regel der Technik nach den sich Wasserversorger nach Trinkwasserverordnung tunlichst richten sollten. Bitte nicht bei einem positiven Legionellenbefund mit ner Anlage anfangen!!!
Fangen Sie mit dem Arbeitsblatt W551 an, dann werden Sie das Problem sicher los. Wenn Sie dann noch eine Chlordioxid-Anlage brauchen kann ich Ihnen die Fa. Aqua Rotter empfehlen, die hat meines Erachtens was Gutes zu diesem Thema. Falls Sie zu diesem Thema noch Hilfe brauchen, würde ich mich freuen, wenn Sie sich an mich wenden.
IB Reichel
97737 Gemünden
T: 09354 / 909153
M: info@ibreichel.de
Gast (Dr. Tim Koeckritz)
(Gast - Daten unbestätigt)

  20.05.2004

Hallo Herr Willich,

lassen Sie bitte die Finger von einer Chlordosierung in Ihr Trinkwasser.
Im häuslichen bereich reicht es aus, wenn Sie Ihr System einmal ordentlich durchheitzen, da die Legionellen ab ca. 70C absterben. Für die Reise etc. existieren Filtersysteme, die man vor die Amaturen montieren kann (z.b. von pall).

Alles Gute

Tim Koeckritz
Gast (Christian Gräser)
(Gast - Daten unbestätigt)

  19.05.2004
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Weisshaar vom 03.02.2004!  Zum Bezugstext

Bezüglich Chlordioxid im 2-Komponenten-Verfahren:

Handmischverfahren sind nach Teil II der UBA-Liste nicht zur Herstellung von Chlordioxid, dass für die Trinkwasserdesinfektion genutzt werden soll, zugelassen.

In der Liste der Aufbereitungsstoffe und Desinfektionsverfahren gemäß § 11 Trinkwasserverordnung 2001 (geführt vom Umweltbundesamt unterhttp://www.umweltdaten.de/daten/trink11.pdf ) (UBA-Liste) wird im Teil I c ( Seite 22) auf die DIN
EN 12671 verwiesen, in der Herstellungs- und Messverfahren für Chlordioxid zur Aufbereitung von Wasser für den Menschlichen Gebrauch beschrieben werden.
Im Teil II (Seite 24) Desinfektionsverfahren wird auf die technischen Regeln (DVGW Arbeitsblatt W224 und W624) verwiesen, nach denen das Desinfektionsmittel Chlordioxid hergestellt und dem Trinkwasser zugegeben werden darf.
Gast (Weisshaar)
(Gast - Daten unbestätigt)

  03.02.2004
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Rudi Claus vom 24.01.2004!  Zum Bezugstext

Bezüglich Chlordioxid-Anlagen:

1. UV Anlagen wirken punktuell, der für die Wiederverkeimung verantwortliche Biofilm bleibt bestehen.

2. Chlordioxid wird wie bereits erwähnt vor Ort aus einem zwei Komponenten-System aktiviert (Haltbarkeit nach Aktivierung ca. 4 Wochen).

weitere Informationen:http://www.judo-online.de
Gast (Marcus Kück)
(Gast - Daten unbestätigt)

  02.02.2004
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Martin Willich vom 24.01.2004!  Zum Bezugstext

Hallo Herr Willich,

bei dem so genannten "Biofilm" sowie Legionellen in alten Rohrleitungssytemen kommen Sie nach unseren Erfahrungen nicht an einer sicheren Desinfektion mit Chlordioxid vorbei.

Weitere Informationen finden Sie unterhttp://www.clo2tec.de

Gerne beraten wir Sie zu dieser Problematik auch persönlich.

Mit freundlichen Grüßen,

Marcus Kück
Gast (Hermann)
(Gast - Daten unbestätigt)

  29.01.2004
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Rudi Claus vom 24.01.2004!  Zum Bezugstext

Hallo.
eine sichere Maßnahme ist m.e. die Warmwasserversorgung
so einzustellen, daß am Punkt der Entnahme des Wassers eine Temperatur von 60°C eingehalten wird.
Bei einer Zirkulation sollte im Rücklauf immer noch eine Temperatur von 55°C eingehalten werden.
ZurBekämpfung der Legionellen im Warmwassersystem sollte,(nach DVGW) daß Warmwasserführende System so hoch gefahren werden, daß am Punkt der Entnahme eine Temperatur von 70°C erreicht wird, anschließend mind 3min. ablaufen lassen.
Gast (Heiner Grimm)
(Gast - Daten unbestätigt)

  24.01.2004
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Martin Willich vom 24.01.2004!  Zum Bezugstext

Hallo,

UV-Strahlung wird sich auf hinter der Bestrahlungsanlage befindliche Bakterienfilme so gut wie gar nicht auswirken. Wenn Sie dagegen ab und zu mal heißes Wasser durch die Leitung jagen könnten, wären die Legionellen (falls überhaupt welche da sind) anschließend mausetot und Sie wären vermutlich billiger dabei weg gekommen als mit irgendeiner Anlage.

Übrigens ist es ein Irrtum, dass UV-Strahlung mit Chemie nichts zu tun hat. UV-Strahlung ist in der Lage, die meisten organischen Moleküle zu "zerteilen" oder zu "zerstückeln" und erzeugt somit erst einmal neue Substanzen, die vorher nicht da waren. In Trinkwasser ist allerdings außer Wasser kaum etwas drin, so dass das Ganze auch wieder nicht unbedingt schlaflose Nächte bereiten muss.

Gruß Heiner Grimm
Gast (Martin Willich)
(Gast - Daten unbestätigt)

  24.01.2004
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Rudi Claus vom 24.01.2004!  Zum Bezugstext

Hallo  Herr Claus,

danke für die Antwort !
Können Sie mir sagen, wie sich eine UV-Anlage auf Biofilm und Legionellen auswirkt, die sich im Leitungsnetz weit hinter den UV-Anlagen befinden.
Wie ist die Wirkweise ?

Gruß
Martin Willich
Gast (Rudi Claus)
(Gast - Daten unbestätigt)

  24.01.2004

Hallo Herr Willich,

da Chlordioxid sehr schnell zerfällt, wird es in der Regel automatisch vor Ort zur sofortigen Verwendung hergestellt. ClO2 erhält man auf der Basis Natriumchlorit und Salzsäure (Einsatz zur Entkeimung kleinerer Wassermengen) oder auf der Basis Chlorgas und Natriumchlorit bei der Behandlung größerer Wassermengen. Die Eindosierung erfolgt entweder über Dosierpumpen oder Injektoren (Wasserstrahpumpen). ClO2 besitzt eine höhere Oxidationskraft als Chlor. Chlordioxidbereitungs- und Dosieranlagen sind anlagen- und verfahrenstechnisch sehr anspruchsvoll und daher nur durch geschultes Personal zu betreuen.

Zur Bekämpfung von Legionellen sind meines Erachtens besser die UV-Anlagen einzusetzen. Solche Anlagen befinden sich hauptsächlich zur Desinfektion in Klima- und Duschanlagen. UV-Anlagen sind wartungsarm, günstig in den Betriebskosten und o h n e  C h e m i e !!

Grüße

Rudi Claus    



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