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Kategorie: > Wissenschaft > Physik / Chemie
Immer noch keine Erklärung für pH-Werte
Gast (Martin)
(Gast - Daten unbestätigt)

  01.04.2004

Hallo,
ich habe immer noch keine Idee woran es liegen könnte, dass der pH-Wert vom Destillat so in den Keller geht.
Ich habe folgende Werte des Destillats: Redox 288mV, Leitfähigkeit 47uS, pH-Wert 5,9.
Vor dem Destillieren hatte das Wasser folgende Werte: Redox 250 mV, Leitfähigkeit 213, pH-Wert7,58 .
Das Destillat ist klar, farblos, geruchlos und ich würde sagen es schmeckt ganz gut.
Beide Proben wurden bei 22°C gemessen.
Ich habe eine Ausdampfprobe des Destillats gemacht und unter dem Lichtmikroskop nichts gefunden. Um Fehler aus zu schließen habe ich mir gestern ein zweites pH-Messgerät aus dem Chemielabor unserer Schule aus geliehen.
Durch Einperlen von Chlordioxid kann ich den pH-Wert auf bis zu 5,5 drücken.
Ich habe die Protokolle vorhin meinem Chemielehrer gezeigt, und dieser meinte, dass es so etwas eigentlich gar nicht geben dürfte. Dieses zumal das Destillat meinen Versuchsaufbau mit 70°C verlässt und im abgedeckten Becherglas abkühlt. So viel CO2 kann doch gar nicht in der Luft sein und während des Abkühlens in das Destillat diffundieren.
Meinen Versuchsaufbau habe ich aus Edelstahl gebaut, Sand gestrahlt und dampfgereinigt.
Daran kann es eigentlich nicht liegen.
Wer kann meine Ergebnisse interpretieren ?

Recht ratlos
Martin




Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 14
Gast (Christian B.)
(Gast - Daten unbestätigt)

  16.02.2011
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Herbert Schremmer vom 01.04.2004!  Zum Bezugstext

"So viel CO2 kann doch gar nicht in der Luft sein und während des Abkühlens in das Destillat diffundieren."
Würde ich so nicht sagen ! Letztes Jahr haben wir sehr viele Titrationen durchgeführt, dabei mussten wir das Wasser sogar erhitzen, um das CO2 auszutreiben und dann möglichst sofort verwenden und ständig abdecken, um den pH-Wert nicht zu beeinflussen.
Auch bei allen anderen analytischen
Anwendungen ist das CO2 oftmals ein Problem.

Ich würde daher ebenfalls auf CO2 tippen oder einen Gerätefehler.
Denn es kann sehr gut sein, dass euer pH-Meter defekt ist oder die Elektrode verunreinigt oder kaputt
ist - das Problem hatten wir bzw. haben wir im Labor auch öfters. Von 10 Geräten sind mindestens 4 defekt.
Ich würde mal eine andere Elektrode versuchen.

Abgesehen davon kommt es generell zu Abweichungen - wenn auch nicht in dem von dir genannten Ausmaß.
Gast (tröpfchen)
(Gast - Daten unbestätigt)

  15.09.2010
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Mike F vom 15.09.2010!  Zum Bezugstext

Hallo Mike,

gehe mal zu Wikipedia und gebe pH-Wert ein. Dort bekommst du eine längere Ausführung zu dem Thema. Wenn dann nochetwas unklar ist, melde dich wieder.

Gruß aus der Pfalz
Tröpfchen
Gast (Mike F)
(Gast - Daten unbestätigt)

  15.09.2010

Köönt ihm mir nicht ne ganz einfache erklärung dazu geben was ein PH-Wert ist.
Gast (Heiner Grimm)
(Gast - Daten unbestätigt)

  29.07.2004
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von chemos vom 29.07.2004!  Zum Bezugstext

Hallo,

dabei handelt es sich um ein Gerücht.

1. puffert KCl eben NICHT. Puffern kann man mit Salzen aus mindestens einer SCHWACHE Säure oder Base. KOH + HCl --> KCl (+ H2O) sind eine STARKE Base bzw. eine STARKE Säure. Ein daraus entstandenes Salz puffert nicht.

2. Wenn es denn puffern würde, dann würde es den pH-Wert ganz kräftig beeinflussen. Man würde dann nicht den pH des Destwassers, sondern den des Puffers messen, den man sich daraus selbst zusammenge"bastelt" hat. Einen tatsächlichen Puffer zu nehmen bringt also auch nichts.

Zum Glück geht aber die Welt nicht davon unter, dass man einen Reinstwasser-pH mit normalen Mitteln kaum messen kann.

Gruß Heiner


Mehr zu pH-Werten:

http://www.wissenschaft-technik-ethik.de/wasser_pH.html
Gast (chemos)
(Gast - Daten unbestätigt)

  29.07.2004

Ich habe mal gehört, dass man durch den Zusatz von wenigen Mikroliter (50µL 3M KCL - Lösung pro 100mL Probe) die Lösung puffert und so eine vernünftige pH - Messung in Reinstwasser durchführen kann.
Gast (Martin)
(Gast - Daten unbestätigt)

  29.07.2004
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Christian Pust vom 28.07.2004!  Zum Bezugstext

Danke für den Hinweis,
ich benutze unter anderem ein "sension 156" von HACH (war doch recht teuer).
Es ist zwar wesentlich genauer als die anderen Messgeräte, zeigt mir aber bei geringer Leitfähigkeit trotzdem falsche Werte (oder springende Werte) an.
Besten Dank dennoch.

Martin
Gast (Christian Pust)
(Gast - Daten unbestätigt)

  28.07.2004
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Martin vom 01.04.2004!  Zum Bezugstext

Jetzt brauchst Du anscheinend ein professionelles pH Meter bzw. eine gute pH Elektrode, denn pH Messung von Reinstwasser ist nicht so einfach...

http://www.hach-lange.de
Gast (Christian)
(Gast - Daten unbestätigt)

  28.07.2004

Hallo,

was ist so schlimm an einem pH Wert von 5,5? Du musst bedenken, daß der pH logarithmisch gemessen wird, d.h.
pH7 = 0,0000001 g/l H+ Hydroniumionen
pH6 = 0,000001 g/l
Meiner Meinung nach kommt Dein pH Wert durch CO2 Eintrag aus der Luft zustande. Aus dem CO2 und Wasser bildet sich Kohlensäure H2CO3 bzw. HCO3- und H+. Dies verringert den pH Wert.

Und Dein Chemielehrer bekommt eine fünf ;-)
Gast (Dr. T. Koeckritz)
(Gast - Daten unbestätigt)

  02.06.2004

Hallo Martin,

ich danke Dir für den interessanten Beitrag, da er zwei Fragen in mir aufwirft:

1. In der Pisa-Studie hackt man immer auf Euch Schülern rum. Wann fragt endlich mal jemand nach der Qualität unserer Lehrer?
2. In diesem Forum posten so viele „Fachleute“, die sich einbilden Kalk aus Rohren oder Schadstoffe aus Trinkwasser entfernen zu können. Wo bleiben denn bei einem so einfachen Problem die Antworten der Profis?

Martin,

ich entnehme Deinen Kommentaren, dass Du das Zeug hast, um das Problem selbst zu lösen.
Beantworte Dir bitte folgende Fragen:

1. Welches ist das Haupt-Puffersystem im Wasser?
2. Wie veränderst Du dies Puffersystem beim Destillieren?
(Tipp: Löslichkeit von Gasen bei Temperaturänderungen)

Das müsste erst mal reichen!

Mit echtem Respekt!

Tim

PS: Lass bitte die Finger von Chlordioxid oder setze das Zeug nur unter dem Abzug ein. Die Vergiftungsgefahr ist einfach zu groß.
Gast (Wolfgang Groß)
(Gast - Daten unbestätigt)

  02.06.2004

ph Werte zu hoch?
Ich kann Ihnen helfen http://wolfgang-gross.online.de
Grüße aus Kevelaer W.Groß
Gast (Martin)
(Gast - Daten unbestätigt)

  01.04.2004
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Herbert Schremmer vom 01.04.2004!  Zum Bezugstext

Hallo Herbert,
herzlichen Dank für Deine Antwort.
Ich habe diese hohe Ausgangstemperatur gewählt, damit bestimmte Gase aus dem Kondensat ausgasen können, wenn dieses die Destille verlässt. Auch wollte ich eine Rückkontamination mit vorher in der Destille ausgekochten CO2 vermeiden.
Ein "Chlorschnelltest" hat gezeigt, dass ich das Chlor aus Leitungswasser und bestimmte Phenole ganz raus bekommen habe.
Den Rest wird der Analysebericht zeigen (über die Schule eingeschickt wird es billiger).
Auch Dir vielen Dank für die Antwort.

Viele Grüsse
Martin
Gast (Martin)
(Gast - Daten unbestätigt)

  01.04.2004
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Heiner Grimm vom 01.04.2004!  Zum Bezugstext

Danke schön Heiner,
ich möchte ein möglichst reines Destillat gewinnen. Mein Chemielehrer ist der Meinung, dass der pH-Wert dann "fast genau" bei 7 liegen muss. Ich möchte die Reinheit zunächst aber erstmal durch den Leitwert bestimmen, weil ich da anderer Meinung bin.
Ich habe meinen Versuchsaufbau heute nach der Schule so geändert, dass das Destillat nicht mehr mit der Außenluft in Berührung kommt, wenn es die Destille verlässt.
Der Leitwert liegt jetzt bei 1,5uS und das pH-Meter spinnt jetzt komplett und zeigt mir Werte zwischen -2 und 4 an.
Mit diesem Leitwert bin ich erst einmal zufrieden.
Das "Spinnen" der pH-Wert Anzeige kann auf das zurück zu führen sein, was ihr mir geantwortet hat. Und der vorher höhere Leitwert könnte vielleicht an Emissionen durch die Baustelle vor meinem Zimmer liegen (alles hier ist voller Staub und Dreck).
Mein Versuchsaufbau ist schon etwas größer, weil meine Destille bis zu 25 Liter Destillat in der Stunde produziert und eine Vorlage von fast 200 Litern hat.
Ich möchte ab Morgen das gewonnene Destillat in Zyklen zwecks einer zweiten und dritten Destillation zurück in den Versuchsaufbau leiten. Ich möchte einmal sehen, wie weit ich den Leitwert senken kann.
Erst einmal vielen Dank für eure Antworten.

Viele Grüße
Martin
Gast (Heiner Grimm)
(Gast - Daten unbestätigt)

  01.04.2004

Hallo Martin,

das darf es nicht nur geben, das gibt es auch. Einen pH-Wert von reinem Wasser zu messen, gehört deshalb schon zu den schwierigsten Problemen, weil er sich eben schon durch kleinste Spuren von allem Möglichen erheblich ändern kann. Nicht nur CO2 aus der Luft, auch die Glaswand des Behälters, eine Metallwand oder die pH-Elektrode selbst (!) kann den pH ganz erheblich beeinflussen. Einem gemessenen pH-Wert kann man, kurz gesagt, nur dann einigermaßen trauen, wenn die Lösung ausreichend gepuffert ist oder der pH  ca. 9 ist.

By the way - Was soll denn mit dem pH-Wert von dem Destillat überhaupt bewiesen werden ???

Gruß Heiner
Gast (Herbert Schremmer)
(Gast - Daten unbestätigt)

  01.04.2004

Hallo Martin,
es ist zunächst anzumerken, dass in schlecht gepufferten Lösungen (Destillat) der pH-Wert nur den Zustand der Lösung im Augenblick der Feststellung wiedergibt. Will man den Säuregrad des Wassers beurteilen, muss man neben dem pH-Wert auch die tatsächliche Säuremenge bestimmen (durch Titration mit n/10-Lauge).
Einen pH-Wert von 5,9 für dest. Wasser halte ich nicht für unnormal. Stören würde mich die Leitfähigkeit von 47 uS, immerhin 22 % vom ursprünglichen Wasser. Sie zeigt eigentlich, dass die Destillation nicht einwandfrei verläuft (bei ordnungegemäßer Destillation dürfte das Destillat auch keinesfalls 70 °C aufweisen).
Eine pH-Beeinflussung durch das Becherglas selbst ist nicht auszuschließen. Ist die Abdeckung des Becherglases so dicht, dass keine Luft (mit CO2) hinzutreten kann?
MfG    Herbert



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