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Kategorie: > Wissenschaft
Hazen und TEF
Gast (Nina)
(Gast - Daten unbestätigt)

  03.11.2004

Ich hab mal eine frage zu den Wasseranalysemethoden. Kann mir vielleicht jemand sagen was genau Trübungsmessungen HAZEN Farbenzahl und TE/F bedeuten?
Und wie diese zusammengestellt werden, bzw wie das zusammenhängt?



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 4
Gast (Frerichs Udo)
(Gast - Daten unbestätigt)

  01.04.2005

Hallo Nina, ist die Frage zu den Farbzahlen bereits erklärt?

Viele Grüße
Udo
Gast (Nina)
(Gast - Daten unbestätigt)

  07.11.2004
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Lothar Gutjahr vom 04.11.2004!  Zum Bezugstext

Herzlichen Dank bes. Rainer für die schnelle und vor allem ausführliche antwort, hat mir sehr weiter geholfen.
Grüße
Nina
Gast (Lothar Gutjahr)
(Gast - Daten unbestätigt)

  04.11.2004
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Rainer Kluth vom 04.11.2004!  Zum Bezugstext

Hallo Rainer, hallo Nina,

im englischen Sprachgebrauch steht TEF für "Toxic Equivalencey Faktor"  und wird hauptsächlich bei der Analyse von Abwasser herangezogen um zum Beispiel die Wirkung von einer gewissen Menge eines Giftstoffes mit der eines anderen in Bezug zu bringen.

google mal nach TEF concept.

Gruss Lothar

Gast (Rainer Kluth)
(Gast - Daten unbestätigt)

  04.11.2004

Hallo Nina,

Du woltest Infos zu Hazan und TEF haben.
Vorab noch schnell eine Kleinigkeit. HAZAN ist keine Methode der Trübungsmessung sonderen der Farbbestimmung in klaren Flüssigkeiten.
Nun die Einzelheiten:
HAZAN
Zur quantitativen Farbbewertung transparenter Flüssigkeiten wurden seit Ende des letzten Jahrhunderts verschiedene Farbsysteme definiert, die meist auf einem visuellen Vergleich des zu untersuchenden Produktes mit festgelegten Standardfarblösungen basieren. Zu nennen sind hier die Jod-, Gardner-, Saybolt-, Klett- und Hazen-Farbzahl, bzw. das Lovibond- und das DAB-System u.a.. Die meisten Systeme werden heute - wenn sie überhaupt noch eine Bedeutung haben - nur noch zur Beschreibung von Spezialprodukten angewandt (z.B. Lovibond traditionell bei Fettprodukten oder Saybolt bei Mineralölprodukten).

Die überwiegende Zahl der Handelsprodukte im Bereich Lösemittel und andere organische Flüssigkeiten ist entweder farblos oder nur schwach gefärbt. Werden dafür Farbzahlen spezifiziert oder müssen z.B. in Reklamationsverfahren durch Kontamination verursachte Färbungen in eigentlich farblosen Flüssigkeiten quantifiziert werden, erfolgen Angaben dazu heute in aller Regel als Hazen-Farbzahl:

Die Hazen Farbzahl, auch bekannt als APHA-Verfahren bzw. Farbzahl mit der Platin-Cobalt-Skala (Bezeichnung nach DIN/ISO 6271), ist definiert durch die Farbe standardisierter wässeriger Lösungen eines Platin- und Cobaltsalzes, wobei der Platin-Gehalt in mg pro ml Lösung dem numerischen Wert der Farbzahl entspricht. Im ursprünglichen Verfahren (DIN 53409, ASTM D 1209, DIN/ISO 6271) erfolgt die Farbzahlermittlung durch direkten visuellen Vergleich der zu untersuchenden Flüssigkeit mit nach Farbzahl abgestuften Standardlösungen. Das visuelle Verfahren hat auch heute noch seine Bedeutung, da es z.B. bei einem nur geringen Probendurchsatz kostengünstig und ohne großen apparativen Aufwand eine schnelle Bestimmung mit meist hinreichender Genauigkeit erlaubt. Daher soll das Verfahren hier auch kurz skizziert werden:

Als Stammlösung für den Vergleich werden 1,245 g Kaliumhexachloroplatinat(IV), 1,000 g Cobalt(II)-chlorid-6-hydrat und 100 ml Salzsäure (ca. 38 %, Dichte: 1,19) in reinstem Wasser zu genau 1000 ml gelöst. Die Lösung ist bei Aufbewahrung im Dunkeln (kühl und dicht verschlossen) haltbar und besitzt definitionsgemäß die Farbzahl 500. Sie muß dazu allerdings gemäß der Norm DIN/ISO6271 bei einer spektralphotometrischen Überprüfung mit mehreren Wellenlängen bestimmte Werte der Durchlässigkeit/Extinktion einhalten (zu den Werten s. Norm). Durch Verdünnung mit reinstem Wasser lassen sich nun Standard-Vergleichslösungen mit den gewünschten Farbzahlen darstellen: z.B. durch Auffüllen von 1, 2, 3 usw. ml Stammlösung mit destilliertem Wasser auf 50 ml zu den Standardlösungen mit Hazen-Farbzahlen von 10, 20, 30 usw.. Die zu untersuchende Probe und die Standard-Vergleichslösungen werden jeweils so in gleichartige Schaugläser (vorzugsweise: Reagenzgläser aus farblosem Laborglas mit angeschmolzenem planem Boden aus gleichem Material, Länge: ca. 200 mm, Æ ca. 16 mm) gefüllt, daß die Flüssigkeiten in der Längstdurchsicht die gleiche Schichtdicke von mindestens 15 cm aufweisen. Vor Betrachtung muß das vollständige Entgasen eingeschleppter Luftbläschen abgewartet werden, was bei viskosen Flüssigkeiten einige Zeit in Anspruch nehmen kann (Beschleunigung ggf. durch Erwärmen oder mechanische Schwingungen wie Ultraschall etc.). Probenglas und jeweils eines der Gläser mit den verschieden konzentrierten Standard-Vergleichslösungen werden senkrecht und dicht nebeneinander auf einen gleichmäßig reinweißen Untergrund gestellt. Dann werden im quer (horizontal von vorne) einfallenden Licht (optimal sind Tageslicht oder vergleichbare Lichtquellen) vertikal von oben die beiden Flüssigkeitssäulen mit dem Auge verglichen. Diese Operation wird solange mit der Probe und den anderen abgestuften Vergleichslösungen fortgestzt, bis eine gefunden ist, die (annähernd) die gleiche Färbung aufweist wie die Probe - bzw. zwei Vergleichslösungen mit wenig stärkerer und wenig schwächerer Färbung als die Probe. Entsprechend ist dann der Probe eine Hazen-Farbzahl zuzuordnen. Die verdünnten Standard-Vergleichslösungen können sich in ihrem Farbwert verändern, so daß auch bei sorgfältiger Aufbewahrung (dicht verschlossen im Dunkeln) die Einsatzzeit auf maximal ca. eine Woche begrenzt werden sollte. Danach sind sie dann frisch aus der Stammlösung anzusetzen.

Die Hazen-Skala deckt den Bereich vom Status "farblos" bis zu mäßig starken gelben oder gelbgrüne Färbungen ab, wobei durch definierte Verdünnung des zu untersuchenden Produktes mit Wasser oder anderen (farblosen) Lösungsmitteln ggf. auch stärker gefärbte, klare Flüssigkeiten erfaßt werden können. Gleiches gilt auch, wenn bei Farbzahlen über 100 eine visuelle Abschätzung aufgrund zu geringer Lichtdurchlässigkeit erschwert wird. Generell ist die APHA-Werteskala für gelbliche Farbtöne aufgestellt, andere können ggf. durch entsprechende Korrekturmaßnahmen (wie die Beilösung weiterer färbender Salze zu den Vergleichslösungen) angeglichen werden, die dann bei der Nennung der Farbzahl angegeben werden müssen.

Weiterhin sind Schnelltests und einfache Geräte im Handel, die einen visuellen Farbzahl-vergleich mittels untergelegter oder in die Apparatur eingebauter, abgestufter Farbscheiben/-tafeln erlauben. Hier entfällt dann das oft als lästig empfundene Herstellen und Vorrätighalten der Standard-Vergleichslösungen, obwohl diese auch hier in regelmäßigen Abständen zur Überprüfung der Geräte eingesetzt werden sollten.

TEF kommt dagegen aus der Trübungsmessung:
TEF

(FTU: Formazin-Turbidity-Unit) Abkürzung für Trübungs-Einheiten-Formazin. Einheit der Messung einer Trübung, welche mit Streulicht gemessen wurde. Um Streulichtmessungen vergleichbar zu machen, werden diese Messgeräte mit einer Suspension, z.B. Formazin, kalibriert, um die Messungen auf einen gemeinsamen Standard zurückführen zu können. Der TEF gibt das Verhältnis der Messung zur Kalibrierung an.

Gruß

Rainer




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