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Kategorie: > Wissenschaft > Physik / Chemie
Ist die Wärmespeicherwirkung eines Flusses berechenbar?
Gast (Berthold Kynast Würzburg)
(Gast - Daten unbestätigt)

  10.11.2004

Und zwar in Zusammenhang mit der Breite des Tales, durch das er fließt. Mit abnehmender Talbreite im Verhältnis zur Flussbreite müsste sich ja die Wärmewirkung eines Flusses verstärken. Sicherlich macht auch die Höhe der das Tal begrenzenden Höhenzüge etwas aus.

Zum Beispiel hat der Main hier momentan eine Wassertemperatur von +9°C, die Lufttemperatur beträgt im Moment +3,1°C (keine Schneedecke), die Breite des Flusses beträgt ca. 150 m, die Wassertiefe kann ich leider nicht genau angeben, so ca. 3-4 m, die Breite des Tales ca. 2 km, Höhe der Talsohle 170 m, Höhe der talbegrenzenden Höhenzüge ca. 300 m.

Gibt es dazu irgendeine Formel? Leider bin ich kein Mathematiker...



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 3
Gast (Heiner Grimm)
(Gast - Daten unbestätigt)

  14.11.2004
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Berthold Kynast Würzburg vom 13.11.2004!  Zum Bezugstext

Hallo Berthold,

da würde ich mal dazu raten, Dich mit dem Deutschen Meteorologischen Institut in Verbindung zu setzen. Die haben vermutlich sogar diverse Messdaten zu dem Thema, so dass Du nicht allein auf theoretische Überlegungen angewiesen bist.

Gruß Heiner
Gast (Berthold Kynast Würzburg)
(Gast - Daten unbestätigt)

  13.11.2004
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Heiner Grimm vom 11.11.2004!  Zum Bezugstext

Danke für die Antwort! Ich weiß, die Frage klingt etwas seltsam, aber ich beschäftige mich hobbymäßig mit dem Anlegen von Mittelmeergärten hier in Würzburg und Umgebung, und da hätte es mich interessiert, inwieweit der Fluss die Temperatur im Winter bei Kaltlufteinbrüchen puffert. Einige meiner Auspflanzstellen liegen direkt am Main, andere 3-4 km davon entfernt und höher. Von daher würde mich so eine Formel interessieren.

Ich vertrete auf Grund meiner Beobachtung nämlich die These, dass die Wirkung eines Flusses als Wärmespeicher in einem engeren Tal größer ist als in einem breiteren Tal.

Man kann die Wirkung bei Wetterlagen wie letzthin mit Schneefall bis in tiefe Lagen gut erkennen, wo hier z. B. im Tal trotz starkem Schneeregen über 12 Stunden bei minimal +1,5°C Lufttemperatur keinerlei Schneedecke gebildet wurde, auf den flussabgewandten Hängen aber auf gleicher Höhe danach bis zu 9 cm lagen. An wesentlich breiteren Talquerschnitten, wie in dem 15 km nördlich von hier gelegenen Zellingen, bildete sich dagegen eine 4-5 cm hohe Schneedecke auch auf Talhöhe.
Gast (Heiner Grimm)
(Gast - Daten unbestätigt)

  11.11.2004

Hallo Berthold,

mit einer einfachen Formel ist da nichts zu machen.

Der Fluss tauscht Wärme mit der Umgebung aus, und zwar:
- Sonneneinstrahlung tagsüber
- Wärmeabstrahlung nachts
- Wärmeaufnahme / -abgabe aus der / an die Luft, je nachdem was gerade wärmer ist
- Wärmeabtransport bzw. hintransport durch Luftbewegung (Wind) nach weit weg bzw. von weit her
- Wärmeaustausch mit dem Erdboden (Gewässergrund).

Immerhin kann auf einer gegebenen Flussstrecke der Gesamt-Nettowärmeaustausch ermittelt werden:

GNWA = (T2 - T1) * Cp * dm/dt

GNWA: Gesamt-Nettowärmeaustauschleistung in kJ/s (=kW)
Cp: Wärmekapazität des Wassers (= 4,18 kJ/kg/°C)
dm/dt: Pro Sekunde transportierte Wassermenge in kg/s
T1, T2: Temperaturen am Anfang bzw. Ende der Flussstrecke (Mittelwerte, gewichtet über die lokalen Strömungsgeschwindigkeiten, nicht so einfach zu messen!)

Positiver Wert für GNWA bedeutet, dass der Fluss mehr Wärme aufgenommen als abgegeben hat, negativer Wert: mehr abgegeben.

Aber was besagt so ein Ergebnis schon?
Man möchte ja z.B. wissen, wieviel wärmer oder kälter es im Dorf ist, wegen des Flusses. Solche Ergebnisse kann die Formel absolut nicht liefern. Möglicherweise gibt es bei den Meteorologen bereits Computermodelle, mit denen sich diesbezüglich etwas einigermaßen verlässlich berechnen lässt.

Gruß Heiner


http://www.wissenschaft-technik-ethik.de



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