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Kategorie: > Technik > Wasseraufbereitung
Osmoseanlage
Reiner Bies
r.biesfreenet.de
(Mailadresse bestätigt)

  19.02.2005

Hallo Wasserfreunde,

ich habe letzte Woche an einem Vortrag teilgenommen:
Thema: Unser Trinkwasser
Fazit: sehr starke Belastungen mit vielen Schadstoffen etc...
Lösung: Umkehrosmoseanlage (ca. 1.299 €)

Ich denke, dass unser Trinkwasser wohl wirklich nicht so toll ist und erwäge die Anschaffung einer solchen Anlage. Allerdings erscheint sie mir sehr teuer. Im Internet finden sich Anlagen, die auf dem Bild fast genauso aussehen, wie die im Vortrag zu Preisen ab ca. 300 €. Interessant wäre in dieser Situation der Test einer unabhängigen Institution (Stiftung Warentest, Ökotest o.ä.). Einen solchen Test habe ich aber nicht gefunden.
Ich wäre für Informationen dankbar, die mir meine Entscheidung erleichtern würden: Gibt es einen Test der verschiedenen Anlagen? Gibt es überhaupt relevante Qualitätsunterschiede? Auf was sollte man achten? Welche Anlage ist zu empfehlen?

Infos bitte auch gerne an meine E-Mail-Adresse.

Viel Grüße  r.bies@freenet.de



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 1
Rainer Kluth
rainer.kluthgmx.net
(gute Seele des Forums)

  19.02.2005

Hallo Reiner,

bevor Du über eine UO nachdenkst, lasse Dir erst mal von Deinem Wasserversorger eine Wasseranalyse schicken. Das kostet nix und Du kannst erst mal nachsehen ob überhaupt Stoffe enthalten sind die Du entfernen möchtest. Wenn dies doch der Fall sein sollte kannst Du über eine UO nachdenken die hier sicherlich geeignet ist.
Leider ist die Auswahl einer geeigneten Anlage nicht einfach.
Die mit ultra-low-energy Modulen bzw. low-energy Modulen ausgerüsteten Untertischlösungen, wie Du sie ansprichst sind hier aufgrund ihres Rückhalts erst gar nicht in der Lage alle Stoffe, insbesondere die kritischen, zurückzuhalten. Diese Membranen haben oft nur eine Rückhalt von 96 bis 98 %. Desweiteren arbeiten sie bei normalen Wasserdruck 4-6 bar unwirtschaftlich. Oft werden Ausbeuten von unter 50 Prozent gefahren.

Eine gute UO wird anhand der Wasseranalyse ausgelegt. Anhand der Analyse wird die geeignete Membrane ausgesucht und der Rest der Anlage darum herum ausgelegt.
Hier mal typische Werte für eine 50l/h Analge:
Arbeitsdruck: 10 bis 16 bar
Ausbeute: 75%
Anschlußleistung: ca. 0,3 kw
Preis: ca 3500 €

Des weiteren sollten UO-Anlagen möglichst kontinuierlich betrieben werden, sprich einen Vorlagebehälter speisen.

Bei einer falschen Auslegung, zu kurzen Laufzteiten, falscher Überströmung kommt es zu Scaling (verblocken durch Härte am Ende der Membrane) oder fouling (verblocken durch Verschleimung am Anfang der Membrane)
Zu einer Verkeimung des Permeats kommt es dabei nur wenn Dichtungen unterwandert werden. Ein durchwachsen der Membrane wenn diese nicht beschädigt ist, kommt nicht vor.


Fazit:

Wenn eine UO, dann eine richtige mit Druckpumpe und von einem Fachmann ausgelegt. Die kleinen weißen Patronen für unter den Tisch sind daher als kritisch einzustufen.

Wenn Du eine Wasseranalyse hast kannst Du Dich ja gerne noch mal melden und wir diskutieren dann mal hier im Forum ob eine UO nötig wäre und wie sei denn konfiguriert werden müsste.

Wenn Du dennoch eine UO ohne die vorherige Diskusion hier im Forum kaufen möchtest achte darauf das Du vor dem Kauf ein Datenblatt der dort eingestzten Membrane erhälst. Dort sind der Rückhalt und die Betriebsparameter der Membrane definiert.

Ich hoffe ich konnte Dir etwas weiterhelfen


Gruß aus Bonn

Rainer



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