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Kategorie: > Technik > Wasseraufbereitung
Zenrale Enthärtung mittels SEK undoder LEK
JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  08.04.2005

Hallo Forum,

ich hätte eine kurze Frage zu den Kalkfällungsverfahren.
AFAIK wird ja in der Praxis mit diesen Verfahren meist eine Härtereduktion auf 8-12°dH durchgeführt. Wie sähe es in der Praxis aus, wenn hinter der Kalkfällung ein grosser Teil des enthärteten Wassers noch vollentsalzt werden soll (in diesem Fall rund 40%). Währe es wirtschaftlicher eine Härtereduktion auf niedrigere Werte mit den Kalkfällungsverfahren anzustreben um IX oder UO Stufen zu entlasten oder währe dies unwirtschaftlich, da die spezifischen Kosten bei einer höheren Härtereduktion steigen oder anders gefragt - sind die spezifischen Kosten für die Enthärtung pro °dH linear oder steigen diese bei einer Enthärtung auf Zielhärtegrade von unter 8°dH ?
Kostenfaktoren wie Abwasser- und Schlammentsorgung möchte ich erst einmal herauslassen.

Danke für eure Antworten

Gruss

JB



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 6
Rainer Kluth
rainer.kluthgmx.net
(gute Seele des Forums)

  11.04.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von JayBee vom 11.04.2005!  Zum Bezugstext

Hallo JayBee,

bei der Meerwasserentsalzung wird mit ganz anderen Konzentrationen (und daraus resultierenden Drücken) gearbeitet.
Auch bei der Brackwasserentsalzung aus ufernahen Brunnen sind Härten von > 80 Grad und Leitwerte von 20mS/cm und mehr keine seltenheit. Diese Anlagen werden meistens nur mit Antiscalant gefahren.

Nun zu den Kosten
Du musst hier einmal die Säurekosten für die Entcarbonisierung gegen die Einsparung beim Antiscalnt rechnen

Also 5 ppm mit Säure gegen 7 ppm Antiscalant ohne Säure.
Du brauchst jetzt nur noch Preise.
Ich schick Dir morgen ein mail mit Preisen da ich Dir diese nicht im Forum mitteilen möchte. Wir reden hier von Cubitäineren bzw. TKW´s.

Gruß aus Bonn

Rainer
JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  11.04.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Rainer Kluth vom 11.04.2005!  Zum Bezugstext

Hallo Rainer,

schönen dank für die Info, ich hätte nicht gedacht, das eine direkte Entsalzung möglich ist. Was würdest Du überschlägig als Aufbereitungskosten (nur die Antiscalants!) kalkulieren. Wie schon gesagt, hat die Anlage eine Dimension von ca. 3 Mio m³/a. Mir geht es  um die Scalinginhibitoren bzw. Kosten die aufgrund einer anderen Rohwasserqualität enstehen oder variieren (Strombezugskosten sind durch eigenes kalorisches KW sehr gering).
Mir ist schon klar das solche zahlen nur als Annährungswert zu verstehen sind, eine ungefähre Angabe würde mir absolut reichen.

Danke und beste Grüsse

JB
Rainer Kluth
rainer.kluthgmx.net
(gute Seele des Forums)

  11.04.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von JayBee vom 11.04.2005!  Zum Bezugstext

Hallo JayBee,

mit den Analysenwerten habe ich keinerlei Problem das Wasser direkt auf eine UO zu fahren. Ich würde dabei zwischen 5 und 7 ppm Antiscalant dosieren.
Das Ganze sieht nach einer Mitteldruckanlage aus die (je nach verwendeter Membrane) zwischen 14 und 18 bar gefahren wird. Für eine genauere Aussage Bedarf es der kompletten Wasseranalyse.

Wenn Du noch weitere Fragen hast poste sie ruhig.

Gruß aus Bonn

Rainer Kluth
JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  11.04.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Rainer Kluth vom 11.04.2005!  Zum Bezugstext

Hallo Rainer,

schönen Dank erstmal - diese Infos sind idT hilfreich.

Als Zusastzinfo kann ich Dir sagen, dass das zu enthärtende und danach zu entsalzende Wasser 6 mg/l Silikat, 160 mg/l Sulfat und 60 mg/l Chlorid enthält. Die Leitfähigkeit Beträgt 700 µS/cm, die Karbonathärte beträgt 7°dH und die Gesamthärte 18,5 °dH. Die Messwerte hinter der Enthärtung stehen mir nicht zur Verfügung. Ist mit diesem Wasser wirklich eine Entsalzung ohne vorherige Enthärtung sinnvoll/möglich ?

Schönen Dank für Deine Antwort und Grüsse in die Ex-Hauptstadt

JB
Rainer Kluth
rainer.kluthgmx.net
(gute Seele des Forums)

  11.04.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von JayBee vom 11.04.2005!  Zum Bezugstext

Hallo JayBee,

ich wills mal versuchen.

Die Säureentkarbonisierung vor Umkehrosmoseanlagen ist eine gänige Sache. Durch die Dosierung von Schwefelsäure wird die Entkarbonisierung durchgeführt.
Mann will dadurch die Neigung zu Härteablagerungen reduzieren und auch die Dosierung von Antiscalants.

In der Praxis kenne ich aber auch viele Fälle wo man durch die Schwefelsäuredosierung auch mehr Probleme schafft. Insbesondere beim vorhandensein von Silikaten im Rohwasser fährt man sich hier Probleme in die Anlage, da ein Antiscalant nur bedingt Silikatablagerungen dispergieren bzw. stabilisieren kann. (Man verzichtet hier besser auf die Entkarbonisierung und dosiert 1 - 2 ppm Antiscalant mehr.)
Dann wird auch die Leitfähigkeit im Rohwasser erhöht welches dann zu einem höheren Arbeitsdruck führt und somit den Stromverbrauch erhöht.

Alles im allen ist es ein Rechenspiel um die günstigste Fahrweise für die Anlage zu ermitteln. Die modernen Antiscalants kommen auch mit großer Karbonathärte klar. Auch sind sie preislich nicht mehr so teuer, so das sich die Säuredosierung oft (aber eben nicht immer) nicht mehr rechnet.

Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen.

Gruß aus Bonn

Rainer Kluth
JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  11.04.2005

sorry, musste den Beitrag noch mal hochschieben ;-)

Wo sind die Fachleute ?
Wenn mir die obrige Fragen niemand so recht beantworten kann, formuliere ich noch mal um.
Das teilentkarbonisierte Wasser, das als Endprodukt hinter einer Säureentkarbonisierung steht hat ja einen uU deutlich höheren Wert an Neutralsalzen ist dafür (je nach Enthärtungsgrad) frei von karbonatischen Bestandteilen.
Wenn dieses jetzt einer Vollentsalzung mittels kombinierter Verfahren zugeführt wird - welche prozessbedingten Faktoren spielen jetzt eine Rolle. Neigt ein Rohwasser mit hohen Neutralsalzanteil und geringer Karbonathärte stärker, schwächer oder gleichstark wie ein Wasser mit moderatem Neutralsalzgehalt und moderater Karbonathärte zum Scaling ? Ist bei einem solchen Wasser die Dosierung von Antiscalants überhaupt nötig und ist diese aufwendiger oder einfacher, als bei einem Wasser mit moderatem Neutralsalzgehalt und moderater Karbonathärte ?
Sollt die Info relevant sein - es geht um eine zu entsalzende Menge von ca. 3 Mio m³/a und excellente Abwasseraufbereitungskapazitäten sind vorhanden.

Gruss

JB



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