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Kategorie: > Umwelt > Gewässer |
Oligotropher See?!? | |
Gast (Yasumi Yumiko) (Gast - Daten unbestätigt) 09.04.2005 |
Hallo :) ich habe da ein kleines Problem mit meinem See/Teich, und wüßte gern ob Ihr mir mit der Bestimmung weiterhelfen könnt mit hinblick ob es ein oligotropher oder eutropher ist, da er ein wenig von den Klassifizierungen abweicht: -tiefster Punkt 2,10 m -pH konstant auf 5 -das ganze Jahr keine meßbaren Nitrat und Phosfat werte (werden anscheinend gleich aufgebraucht?) -Sichttiefe max 99 cm -Sauerstoff von 2,3 mg/L bis 9,4 mg/L (wöchentliche Messungen gegen 16 Uhr über ein Jahr) -Boden = Sandig mit Detritus -Hat Rohrschilf und Kolben, sowie Seerosen etc -Malermuscheln leben hier auch -Fische = Karpfen und ein anderer Fisch (ca. 10-15 cm, silbrig mit rotem auge) Ich hoffe ihr könnt etwas mit den Daten anfangen Gruß yasumi |
Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 8 |
Gast (Yasumi) (Gast - Daten unbestätigt) 19.04.2005 |
@Steffi Also da der "See?" nur eine Max tiefe von 2,1m hat ist da gemessen nur ein unterschied zwischen 1-2°C zwischen oberfläche und grund. Ich habe mit diversen Quellen den Nitrat und Phosfat wert gemessen (Photomessgerät und aquaristik zubehör) wie du siehst bin ich recht ratlos da einiges für oligotroph spricht aber manches auch dagegen |
Gast (Steffi) (Gast - Daten unbestätigt) 19.04.2005 |
Hallo Yasumi Erstmal ein Buchtipp: Einführung in die Limnologie von Jürgen Schwörbel Da findest Du auf die meisten Deiner Fragen Antworten. z.B. Sauerstoff von 2 - 9 mg /L : in oligotrophen Seen bleibt der Sauerstoffgehalt recht konstant - Grund: Dies sind sozusagen die Gewässerwüsten mit sehr niedrigen Nährstoffgehalten und entsprechend "sparsamen" Leben. Die Sauerstoffzehrung bzw. -schwankungen weisen aber darauf hin, dass die im Wasser lebenden Organismen zahlreich sind und den vorhandenen Sauerstoff veratmen z.B. Cyclope : Cyclops vicinus wurde im Bodensee bei einem Phosphorgehalt von 50 mg /m3 nachgewiesen. Dieser Gehalt (im Jahresmittel) ist ein Indikator für ein (meso- bzw.) eutrophes Gewässer. Bist Du sicher, dass die Phosphor- und Nitratmessungen einwandfrei verlaufen sind? Vielleicht kannst Du mit einem anderen Gerät gegenmessen? Ansonsten würde auch ich mich eher auf die vorhandene Lebewelt stützen und mich für ein mesotrophes Gewässer entscheiden. nebenbei gefragt: Findet in Deinem "See" denn eine Temperaturschichtung statt oder handelt es sich im limnologischen Sinne vielleicht eher um einen Weiher? (Wachstum von Seerosen über den ganzen See/Teich) Grüße und viel Erfolg |
Gast (Yasumi) (Gast - Daten unbestätigt) 18.04.2005 |
hmmmm das mit dem karpfen und dem rohrkolben leuchtet mir ein, der see liegt aber in einem stiftungsland wo keine mechanische düngung im näheren umfeld stattfinden um nämlich die historische weidelandschaft mit generel sandigen boden wieder aufzubauen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Nitrat und Phosfat werte unter dem meßbaren bereich liegen da die pflanzen es so schnell aufbrauchen und im sommer zb. die seerose fast den ganzen see/teich bedeckt |
Gast (NN) (Gast - Daten unbestätigt) 12.04.2005 |
Hallo.. Oligotroph ist eher eine seltene Sache, ich glaube du müßtest zwischen meso- oder eutroph entscheiden. Bei der insgesamt sehr geringen Tiefe kann die Sichttiefe nicht als sehr zuverlässiger Parameter gewertet werden! Wichtig ist hierbei der Rohrkolben und der Karpfen (eindeutig eutroph). Das du keinen Stickstoff gemessen hast finde ich sehr ungewöhnlich (da kann was nicht stimmen). Indikatoren sind also Flora und Fauna (eindeutige Zeiger für Nährstoffverhältnisse). Ansonsten auch mögliche Eintragsquellen in der Umgebung suchen (Landwirtschaft, Viehzucht... Gruß |
Gast (sabine l) (Gast - Daten unbestätigt) 11.04.2005 |
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Heiner Grimm vom 09.04.2005! das war ne ziemlich blöde antwort bezogen auf die frage, oder? es besteht n ziemlicher unterschied zwischen oligo-/eutrophen seen und eutrophierung |
Heiner Grimm (gute Seele des Forums) 11.04.2005 |
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von yasumi vom 10.04.2005! Hallo Yasumi, aha, jetzt sehe ich etwas klarer. Das mit der Sichttiefe ist so eine Sache. Wenn der Grund z.B. hell ist, kann man tiefer hineinblicken (jedenfalls scheint es einem so) als wenn ein dunkler Grund vorliegt. Vergleichbare Werte bekommt man am Besten, wenn man eine kleine Taschenlampen-Glühbirne an 2 Drähte lötet und sie ins Wasser hinablässt (bei den paar Volt muss man nicht isolieren). Man wundert sich manchmal, wie gut die noch in größerer Tiefe zu sehen ist. Ansonsten kann Wasser auch einfach durch Huminstoffe bräunlich gefärbt sein und das Licht recht gut absorbieren, es müssen nicht unbedingt einzellige Algen sein, die als lebende Trübstoffe im Wasser herumtreiben. Falls sich der Teich dann immer noch nicht klassifizieren lässt, wäre dabei zumindest herausgekommen, dass das verwendete Klassifizierungsschema vermutlich Lücken hat. Falls Du an ein Photometer herankommst und evtl. Vergleichsdaten dafür findest (oder an Vergleichsteichen selbst messen könntest), könntest Du das Problem evtl. auch messtechnisch, also einigermaßen objektiv, erfassen. Das hört sich jetzt nach viel Arbeit an, ist es auch, aber ich weiß ja nicht, welchen Umfang das Ganze hat und welcher Aufwand hier noch gerechtfertigt wäre. Grüße Heiner |
Gast (yasumi) (Gast - Daten unbestätigt) 10.04.2005 |
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Heiner Grimm vom 09.04.2005! Hmmm ja an sich gibt es so kein Problem... ABER ;) ich muß diesen See/Teich in meinem Bio Examen bearbeiten und da er sogesehen nährstofarm ist würde er als oligotroph gelten ABER leider ist die Sichttiefe (wahrscheinlich aufgrund der generellen tiefe) gering für diese Art von See. Im Wasser an sich leben als zooplankton meist cyclopse, kaum daphnien. das wasser sieht an sich nicht klar aus, aber durch die messwerte scheint er es zu sein. Also besteht mein Problem darin, dass ich auch mit der hier im Lexikon angeführten Trophiestufen keine klare Einstufung vornehmen kann ;) |
Heiner Grimm (gute Seele des Forums) 09.04.2005 |
Hallo Yasumi, "Ich hoffe ihr könnt etwas mit den Daten anfangen" Mit den Daten eigentlich weniger, die braucht man nicht wirklich. Eher mit der Beschreibung. Meine Eltern hatten selbst mal einen Gartenteich und niemals hat irgend jemand darin irgendetwas gemessen. "ich habe da ein kleines Problem mit meinem See/Teich" Eben das kann ich überhaupt nicht erkennen, das Problem. Worin soll denn das bestehen? "... ob es ein oligotropher oder eutropher ist" Wenn darin nicht massenhaft die Algen gedeihen (tun sie offenbar nicht, das Wasser ist ja relativ klar), dann ist der Teich wohl kaum eutrophisch (überdüngt). Solange die Fische nicht dauernd oben nach Luft schnappen, ist auch genügend Sauerstoff im Wasser. Wenn das mein Teich wäre, würde ich mir keine Gedanken machen. Grüße Heiner |
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