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Kategorie: > Technik > Haus- Wasserversorgung
Korrosion durch neuen Wasserzähler?
Gast (Martin Lange)
(Gast - Daten unbestätigt)

  25.05.2005

Hallo Forum
Mein Problem:
Die Hauswasserinstallation ist 40 Jahre alt und es gab bis vor vier Jahren nie ein Problem.
Vor vier Jahren wurden dann ein Rohrstück (Zinkrohr) hinter dem Wasserzähler ausgetauscht, da es undicht geworden war. Die undichte Stelle war an einem Fitting (Abzweig) ca. 3m vom Wasserzähler entfernt. Hierbei viel auf, daß es in diesen Rohr deutliche Ablagerungen gab.
In 2004 (also drei Jahre später) wurde nun der Wasserzähler ausgetauscht und bereits kurz darauf wurde die gleiche Stelle wieder undicht. Vor kurzem ist das Rohr erneut ausgetauscht worden und, die Überraschung war groß, das Rohr war schon wieder völlig "zu". Jetzt nach weiteren fünf Wochen fängt es an einer weiteren Stelle (im alten bislang unberührtem Bereich an einem Fitting an zu korrodieren und tropfen. Diese Stelle liegt noch hinter der ersten Problemstelle.

Nun meine Fragen an die Spezialisten:
Kann es durch den Einbau des neuen Wasserzählers zur Korrosion im Rohrnetz kommen?
Kann diese Korrosion ca. drei oder auch ca. fünf Meter entfernt vom Zähler stattfinden?
Wie sieht es mit Korrosion innerhalb der Wände, des Bodens, etc. aus?
Könnte ein Wasserzähler mit Kunststsoffgehäuse Abhilfe schaffen?
Was kann ich überhaupt tun?

Das Wasserwerk sagt natürlich, alles mein Problem. "Haben wir noch nie gehabt/gehört".

Ich habe noch nicht gecheckt, wann der Wasserzähler zuvor ausgetausch wurde, aber mir ist ein Austausch in 1999/2000 in Erinnerung.
Alles nur Zufall?

Ich bin für jede Hilfe/Idee dankbar. Ungern würde ich die gesamte Installation austauschen. Das wäre wäre der reinste Horror!

Viele Dank im Voraus
Martin



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 6
H2O
(gute Seele des Forums)

  23.06.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Doolitle vom 23.06.2005!  Zum Bezugstext

Hallo Doolitle,

auch  Dein Beitrag kann noch ein klein wenig korrigiert werden:

Es ist nicht so, dass das unedler Metall vor dem edleren in Lösung geht. Es gestaltet sich so, dass das edle Metall in der Lösung, also z.B. Kupfer sich auf dem unedlen Metall z.B. Zink abscheidet(zementiert). Kupfer wird dabei reduziert Zink wird oxidiert und geht in Lösung. Durch die Abscheidung des Kupfers in metallischer Form auf dem Zink entsteht ein Lokalelement das den Korrosionsvorgang in Gang hält und jetzt zur beschleunigten Auflösung des unedleren Zinks führt. Der Rohrwerkstoff wird also zur "Opferanode".
Für die Rohrinstallation ist daher die Einhaltung der sogenannten Fließregel wichtig, die besagt dass Werkstoffe in Fließrichtung von unedel nach edel verbaut werden dürfen nicht umgekehrt.

Die Verwendung von Opferanoden ist auch heute noch gebräuchlich. Neben  maritimer Anwendungen trifft man Opferanoden auch häufig in Warmwasser-Boilern und natürlich als Feuerverzinkung zum Schutz von Stahl an.

mfG
H2O
Gast (Doolitle)
(Gast - Daten unbestätigt)

  23.06.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Carsten vom 30.05.2005!  Zum Bezugstext

edleres metall *frisst* nicht unedleres, sondern das unedlere geht vor dem edleren in lösung.
gewollt ist dieser effekt beim verzinken von stahlteilen oder auch die sog. opferanoden an schiffsrümpfen (falls das überhaupt noch gemacht wird)

je grösser die flächenunterschiede dabei sind (grosse edle fläche zu kleiner unedlen fläche) also zb: kupfer, seine legierungen zu eisen, zink, desto schneller geht die lösung von statten.
noch ein faktor ist dabei der potential unterschied zwischen den metallen. je grösser, desto schneller. (spannungsreihe der metalle)
Wilm T. Klaas
wilmwasser.de
(Administrator)

  19.06.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Martin Lange vom 19.06.2005!  Zum Bezugstext

Hi,

hier der Deeplink:
http://www.wasserwerk-vechta.de/wasser.html#Analyse

Gruß Wilm T. Klaas
Gast (Martin Lange)
(Gast - Daten unbestätigt)

  19.06.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Rainer Kluth vom 27.05.2005!  Zum Bezugstext

Hallo Rainer,
die Wasseranalyse scheint nicht besonders auffällig. http://www.wasserwerk-vechta.de/frameset.html
Habe ein Foto von den Verkrustungen angefügt.
Die Fittinge sind aus verzinktem Stahl und auch schon 40 Jahre eingebaut. Die Fittinge selbst sind nicht korrodiert. Als Dichtmaterial wurde Hanf und "Dichtfett" (??) verwendet.
Kupfer, wie auch schon vermutet, ist nicht verbaut.
Nun noch die Fotos

Viele Grüße
Martin


Carsten
(Mailadresse bestätigt)

  30.05.2005

Hallo Martin,

das Problem kann darin liegen, wenn Du (z.B.) Kupfer vor alten Eisenleitungen einbaust. Im edleren Metall lösen sich die (Kupfer-)Ionen und "zerfressen" das unedlere Metall. Also kurz: edleres Material zerstört unedleres Material.
Wenn Du im Keller irgendwo ein Stück alte Eisenleitung durch ein Stück Kupfer austauscht, baust Du eine tickende Zeitbombe, da ALLE nachfolgenden Leitungen aus Eisen über kurz oder lang kaputtgehen...

Im Wasserzähler sollte eigentlich kein Kupfer verbaut sein, ich denke das Problem liegt eher woanders. Ist denn schon ein Teil der alten Eisenleitung durch Kupfer ausgetauscht worden?

MfG

Carsten
Rainer Kluth
rainer.kluthgmx.net
(gute Seele des Forums)

  27.05.2005

Hallo Martin,

am Wasserzähler wird es sicherlich nicht liegen.
Um den Dingen auf den Grund zu gehen, sind erst mal einige Infos nötig:

- Wasseranalyse Deines Versorgers (bekommst Du umsonst; evtl. sogar im Internet)
- Wie sehen die Ablagerungen aus? (Farbe etc.)
- evtl. ein Bild machen und mir mailen
- Wie sind die Fittinge eingedichtet und aus welchem material sind sie?
- Wie sehen die undichten Fittinge aus? Bild?

Erstmal müssen wir herausfinden um welche Art von Ablagerungen es sich handelt und woher sie kommen. Danach sehen wir dann weiter.

Gruß aus Bonn

Rainer Kluth



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