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Kategorie: > Wissenschaft > Biologie / Gesundheit / Medizin
fernwasser im vergleich zu herkömmlichem mineralwasser
Gast (Frank Reichert)
(Gast - Daten unbestätigt)

  20.06.2005

hallo,

ich stöbere jetzt schon eine weile hier herum und finde keine antwort auf eine ganz einfache frage, die sich mir stellt nachdem gelesen habe, dass chlor bakterien abtötet.
inwieweit ist die menschliche darmflora bzw, die gesamtgesundheit durch die fernwasserchlorung gefährdet?
auf der anderen seite habe ich mal im fernsehen einen beitrag gesehen, wonach das "gute" mit kohlensäure haltbar gemachte mineralwasser nicht zwingend eine bessere qualität haben muss als fernwasser.
kann ich ihrer meinung nach (ich stamme aus dem raum würzburg, landkreis kitzingen) bedenkenlos täglich vier bis fünf liter unabgekochtes fernwasser konsumieren? oder anders gesagt: stellt das fernwasser qualitativ und was die gesundheitlichen risiken angeht eine empfehlbare alternative zu gekauftem wasser da oder ist es im warsten sinne des wortes mit vorsicht zu genießen? bitte auch meinen konsum in die antwort miteinbeziehen, ca vier bis fünf liter täglich über langen zeitraum geplant. bin azubi in krebsnachbehandlung und brauche mein geld für arzneimittel. denn vom geschmack her finde ich das fernwasser nicht schlecht.
über eine kompetente und vor allem ehrliche antwort auf meine möglicherweise etwas naiv anmutende frage würde ich mich freuen.

viele liebe grüße

Frank Reichert





Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 8
Gast (Frank Reichert)
(Gast - Daten unbestätigt)

  22.06.2005

Hi JayBee,

schön das du dir die zeit genommen hast mich aufzuklären. dein beitrag ist sehr aufschlussreich und man kann deutlich eine gewisse kompetenz erkennen.

vielen dank

Frank Reichert
JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  21.06.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Paul Stabin vom 21.06.2005!  Zum Bezugstext

Hallo Paul,

Du beschäftigst Dich mit Zahlen; Du solltest Dich aber auch mit dem Zustandekommen und der Plausibiltät dieser Zahlen auseinandersetzen. Ausserdem ist Dir anscheinend entgangen, dass die von Dir zitierte Studie mittlerweile sogar von den Autoren dieser Studie bei der UNESCO selbst als fehlerhaft aus dem Verkehr gezogen wurde.

In der Studie wurde NICHT das Trinkwasser sondern das nicht aufbereitete Grundwasser nach zweifelhaften Kriterien bewertet. Sinn und Zweck dieser Studie war nicht etwa eine Einschätzung der Trinkwasserverorgung sondern eine Empfehlung zur Liberalisierung des Weltwassermarktes, als Grundlage für Finanzierungen der Weltbank. Finanziert wurde Sie von den USA, Grossbritanien und Frankreich, die in dieser Studie nicht nur hervoragend abschnitten sondern deren Multis sich momentan die Weltwasserversorgung unter den Nagel reissen (wollen).
Da Du als kritischer Geist, mir wahrscheinlich eh nicht glauben wirst ;-), lassen wir doch einmal die UNESCO selbst zu Wort kommen:

"Nicht nur das BMU, sondern alle Experten sind sich einig, dass Deutschland hinsichtlich seiner tatsächlichen Trinkwasserqualität sehr weit oben steht im weltweiten Vergleich. Es wurden bei der Studie keine falschen Daten oder Messwerte verwertet. Jedoch wurde ein Indikator für "Wasserqualität" entwickelt, der in ungeeigneter Weise verschiedene Messwerte zusammenfasst.

Inzwischen ist auch von den Verfassern der ersten Ausgabe des WWDR anerkannt, dass die zitierte Rangliste die Realität stark verzerrt. Diese wird auch bei der weiteren Verwertung, z.B. auf CD-ROM, nicht mehr verwendet. Daher fehlt die Rangliste auch in der Version, die auf der Website der UNESCO veröffentlicht ist. Die genannte Seite 140 des Online-Dokuments ist eine leere Seite. Die Entscheidung, diese Statistik herauszunehmen, wurde von den Verfassern der Studie selbst getroffen. "

Nachzulesen unter:

  http://www.unesco.de/c_arbeitsgebiete/wwdr.htm  

Ich denke damit sollten sämtliche Kommentare zu dieser UNESCO-Studie überflüssigs ein und die Studie entgültig dort hin verschwinden, wo sie hingehört, nämlich in den Schredder.

Gruss

JB
JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  21.06.2005

Hallo Frank,

a) Fernwasser ist meistens Wasser aus Talsperren und somit Oberflächenwasser. Eine Behandlung mit Chlor ist daher unerlässlich um eine Gefährdung durch Keime und Bakterien auszuschliessen. Die Konzentration von Chlor in diesem Wasser ist jedoch meist sehr weit unterhalb der Grenzwerte der Trinkwasserverordnung, die als strenges Regulativ, die Qualität des Trinkwassers garantiert. Nach medizinischen Erkenntnissen ist ein Wasser, dass die Grenzwerte für den beschriebenen Stoff (oder Summenparameter) einhält (kleine Aushnahme ist die Kombibewertung von nitrat und Nitrit), für den langfristigen Konsum geeignet. Die Grenzwerte sind so aufgstellt, dass selbst bei einer unterstellten ausschliesslichen Flüssigkeitsbedarfdeckung über das "Leitungswasser" keine gesundheitlichen Risiken zu erwarten sind. In der Praxis wird der Grenzwert von Chlor bei Fernversorgern meist um 90% unterschritten, somit ist keine Gefährdung zu befürchten. Im Vergleich zu Grundwasser hat Fernwasser aus Oberflächenbeständen übrigens viele grosse Vorteile: Es ist meist wesentlich weicher, es hat einen höheren pH-Wert (greift daher Kupferleitungen seltener an), es hat nur minimale Nitrat und Nitritwerte und sher geringe Schwermetallbelastungen. Selbst die ewige Panikmache vor Hormonen, Medikamentenrückständen etc. ist bei Talsperrenwasser vollkommen unbegründet - womit ich nicht sagen will, dass sie bei Grundwasser begründet ist ;-)

b) Mineralwasser: "Leitungswasser" hat schärfere Grenzwerte als Mineralwasser - so gesehen ist ein potentieller Nachteil ausgeschlossen. Mineralwasser hat mehr Mineralstoffe, die aber bei einer normaler Ernährung fast keine Rolle spielen, insofern ist der Aufpreis für Mineralwasser aus ernährungsphysiologischer Sicht nicht gerechtfertigt. Sollte das Thema dich interessieren, empfehle ich Dir folgende Studie:
    http://www.forum-trinkwasser.de/studien/Studie1/Studie1.htm    
oder
    http://www.forum-trinkwasser.de/studien/Studie1/download/Studienbericht.pdf    
und
    http://www.forum-trinkwasser.de/studien/Studie1/download/Studienbericht_Abb.pdf    

c) Aufbereitung (der unsinnige Beitrag von Herrn Stabin): Lass Dir keine Angst machen. Eine Aufbereitung des "Leitungswasser" macht überhaupt nur in ganz wenigen Ausnahmefällen Sinn und ist weder medizinisch noch ernährungsphysiologisch sinnvoll; von den immensen Kosten für dieses Unterfangen möchte ich erst gar nicht reden ;-)

d) UNESCO-Studie zur Wasserqualität: siehe meine Antwort an den Herrn Stabin.

Ich hoffe ich konnte Dir helfen

Gruss

JB
Wilfried
wilfried.rosendahlrsdsolar.de
(gute Seele des Forums)

  21.06.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Paul Stabin vom 21.06.2005!  Zum Bezugstext

Herr Stabin,

wenn Sie sowas behaupten, geben Sie bitte auch an was untersucht wurde und auf welche Untersuchungen Sie sich beziehen (lit. Quellenangabe). Bis dahin behaupte ich weiter, Trinkwasser ist in Deutschland das bestkontrollierte Lebensmittel und eines der Besten der Welt.
Und da ich weltweit in der Wasseraufbereitung arbeite, weiß ich wovon ich rede.

Beste Grüße
Wilfried
Gast (Frank Reichert)
(Gast - Daten unbestätigt)

  21.06.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Paul Stabin vom 21.06.2005!  Zum Bezugstext

sehr geehrter Herr Stabin,

danke für die informative antwort.
Paul Stabin
paulnetcomaol.com
(Mailadresse bestätigt)

  21.06.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Wilfried vom 21.06.2005!  Zum Bezugstext

Hallo Wilfried,

Ich möchte die Aussage "Die Schadstoffbelastungen in unserer übrigen Nahrung sind meist immens höher" nicht als Argument auffassen. Das stimmt zwar, ist aber kein Grund warum ich Schadstoffaunahme bei geringeren risiken zulassen sollte.
Viele Untersuchungen beweisen, dass das Deutsche Leitungswasser ihrer bekannten Qualität nicht nachkommt! Deutschland liegt bei der Internationalen Untersuchungen auf Platz 57 von 122(Welt weit) und in Europa auf VORLETZTEM Platz! Ich bin CTA und vertraue deshalb sehr stark auf Analysen Ergebnissen.
Wilfried
wilfried.rosendahlrsdsolar.de
(gute Seele des Forums)

  21.06.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Paul Stabin vom 21.06.2005!  Zum Bezugstext

Hallo Paul Stabin,

das Thema mit Wasserfiltern ist hier im Forum nur dann umstritten, wenn einiger Verkäufer von Spezialfiltern und Zauberosmose unser Trinkwasser pauschal als schlecht verteufeln.
Von Ausnahmen abgesehen, hat es allerbeste Lebensmittelqualität und wird überdies nach strengen Normen kontrolliert. Die Schadstoffbelastungen in unserer übrigen Nahrung sind meist immens höher.

Beste Grüße
Wilfried
Paul Stabin
paulnetcomaol.com
(Mailadresse bestätigt)

  21.06.2005

Hallo Frank Reichert,

Vorweg möchte ich deine Frage beantworten zum Thema Chlor. Mir ist leider nicht bekannt das Fernwasser mit Chlor versetzt wird, das Chlor wird gegebenfals im Wasserwerk gefiltert! Die TVO schreibt vor wieviel Chlor das Trinkwasser maximal enthalten darf. Dieser Grenzwert ist so berechnet, dass du ruig deine 5 Liter am tag trinken kannst und vielleicht noch doppelt soviel.
Du kannst ohne bedenken aufs Fernwasser umsteigen. Untersuchungen zeigen sogar, dass das Leitungswasser bessere Qualität hat als Mineralwasser.
Bestes Bsp.: Stiftung Warentest testete 2003 Viele Mineralässer und das ergebnis war nicht erfreulich:

- fast bei der hälfte der getesteten Mineralwässer wurde Acetaldehyd gefunden (Abbauprodukt von PET-Flaschen)
- viele enthielten Huminstoffe (steigert den Keimgehalt)
- zu hoher Keimgehalt
- zwei Wässer überstiegen die zugelassenen Mineralgrezwerte

Leider ist aber auch das Leitungswasser nicht ohne Belastung. Auch hier ergaben einige Untersuchungen zu hoche Konzentration bei Blei, Kupfer und noch einigen anderen Stoffen verursacht durch schlechte Rohleitungen. Du kannst dein Wasser auch kostenlos untersuchen lassen. Nach der TVO von 2003 hast du diese Möglichkeit! Die Kosten trägt der Vermieter.
Noch eien andere Möglichkeit, die jedoch leider teils mit hochen Kosten verbunden ist, ist das anschaffen eines Wasseraufbereitungssystem. Ich selbst gebe lieber Geld für eine Wasserfilteranlage mit Qualität aus, anstatt geld für Mineralwasser ohne Qualität. Wie du feststellen wirst ist dieses Thema jedoch in diesem Forum stark umstritten. Jeder muss es für sich entscheiden und ich habe mich dafür entschieden, weil ich die Laborergebnisse gesehen habe und auf nummer sicher gehe.

Danke.



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