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Kategorie: > Technik > Haus- Wasserversorgung
Erneuerung Haupt-Wasserleitung aufm Bauernhof
Gast (Karsten Große-Wöhrmann)
(Gast - Daten unbestätigt)

  11.08.2005

Hallo liebe Wasserbauexperten,

mal wieder ein paar Fragen von einer Dauerbaustelle...
Ganz so alt wie der Bauernhof (1801) ist die Wasserleitung nicht, aber doch mindestens deutlich älter als 1981!

Da ein Mieter im 1. Stock immer wieder Probleme mit einer gleichmäßigen Wasserversorgung insbesondere beim Duschen hatte, haben wir uns auf die Such nach der Ursache gemacht.

Schließlich haben wir festgestellt, dass mehr oder weniger unmittelbar nach dem Hauptzähler im Keller der Hauptwasserzuleitung sich das unisolierte Wasserrohr auf ein ¾- bzw. ½- zölliges verzinktes Rohr verjüngt. Das verzinkte Stahlrohr wurde circa im Keller Aufputz verlegt und lag im weiteren Verlauf in Lehmboden unter der Deele in circa 20 cm Tiefe. Gesamtlänge circa 35 m. Das mittlerweile freigelegte Rohr ist durch den feuchten Lehmboden von außen stark korrodiert.
Es ist derzeit kein Filter hinter dem Hauswasseranschluss (wahrscheinlich PE-Rohr)installiert.

Weiter haben die Um- und Ausbauten auf dem Hof dazu geführt, dass alle Abnehmer mit dieser Leitung versorgt werden: insgesamt 3 Küchen, 4 Bäder plus Waschküche und Heizungsanlage. Bei der Heizungsanlage kommt letztlich nur ein ½-zölliges Rohr an. Ab hier werden Heizungsanlage sowie zwei Bäder und eine Küche versorgt. Die Küche und ein Bad befinden sich im 1. Stock. Die anderen Abnehmer zweigen ungefähr auf halber Strecke dazwischen ab.
Folgende Rohrtypen sind in den Küchen und Bädern eingebaut: verzinktes Stahlrohr, Kupferrohr und PE-Rohr sowie Armaturen aus Messing.

Die neue Kaltwasserleitung soll im Keller wieder Aufputz und auf der Deele in circa 35 cm Tiefe in ein offenes Sandbett verlegt werden. Dabei wird die Leitung inkl. Nebenabzweigungen durch 4 Wanddurchbrüche ebenfalls in circa 35 cm Tiefe verlegt.
Infos zur Wasserqualität vor Ort unter: http://www.gwh-hiddenhausen.de/wasser/wasserqualitaet.php

Inzwischen habe ich dank des Forums viel gelernt, aber dennoch einige Fragen:
Rohr-Leitung:
1. Aus welchem Material sollte eine Leitung, die Aufputz und / bzw. im Boden verlegt wird, bestehen? (PEHD, PELD, PE-x, PVC, …)
2. Was ist von Verbundmaterialien zu halten, da hier keine besondere mechanische oder chemische Belastung zu erwarten ist?
3. Was ist der Unterschied zwischen PEHP 80 und PEHD 100? Hat das was mit Druckstufen (PN) zu tun?
4. Welcher Betriebsdruck sollte hier angenommen werden?
5.  Welchen Durchmesser sollte die Leitung haben? 32 mm oder 42 mm? Wovon ist dieser abhängig? Eventuell kommen weitere Verbraucher dazu.
6. Welche Materialien haben die vermeintlich größten Standzeiten? (Damit ich möglichst in meinem Leben nicht wieder buddeln muss !)
6. Wie wichtig ist eine 100 %ige Sauerstoffsperre? Wie ist diese an Rohren ausgewiesen?
7. Da es sich um eine Kaltwasserleitung handelt, ist die thermische Beständigkeit eher nebensächlich?
8. Ist eine Isolierung der Leitung im Boden auf Grund des feuchten Lehms notwendig? (Auskunft eines Installateurs!) Zugefroren ist die alte Leitung bislang auch ohne Isolierung nie!
9. Was ist bei Mauerdurchführungen zu beachten?

Verbindungselemente:
Laut meiner Recherchen gibt es thermische (Heizelement-Stumpfschweißen, Heizwendelschweißen) und mechanische Verbindungstechniken (Stecken, Schrauben, Pressen): Aus der Vielfalt der Möglichkeiten und Materialien nun das „Richtige“ auszuwählen, stellt ein deutliches Problem für mich dar:
10. Thermische Verbindungen, besonders Heizelement-Stumpfschweißen, sind angeblich am stabilsten und dichtesten, da hier keine aufwendigen Presselemente mit zusätzlich Dichtringen notwendig sind?
Können diese wiederholt thermisch gelöst und neu zusammengefügt werden?
Die Verbindungselemente sind in der Regel alle aus Kunststoff?
11. Das beste Material für mechanische Verbindungen ist Edelstahl?
Ist bei diesem Material ein weiterer Korrosionsschutz (Schutzbänder, Schrumpfmanschetten, etc.) notwendig?
Welche Vor- und Nachteile sind bei mechanischen Techniken zu beachten? Wie sind sie mit Hinblick auf Variabilität einzuschätzen?
Wie werden zum Beispiel Absperrhähne, Zähler und sonstige Armaturen „verpresst“?

Wasserfilter/ Korrosion /Inkrustierung:
12. Was für ein Filter sollte nach dem Hauswasseranschluss installiert werden? Pro Jahr werden derzeit circa 250 cbm verbraucht. Sollte es ein automatischer Rückspülfilter sein? Welche Systeme gibt es hier?
13. Wie kann einer Inkrustierung bzw. Korrosion des Leitungssystems sinnvoll vorgebeugt werden?

Ich hoffe, die Lage hinreichend geschildert zu haben und auf wie immer gute Tips zur Lösung dieser Baustelle. Dank und herzlichen Grüße!
Karsten Große-Wöhrmann



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 2
Gast (Karsten Große-Wöhrmann)
(Gast - Daten unbestätigt)

  16.08.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Gerd-Wilhelm Klaas vom 11.08.2005!  Zum Bezugstext

Lieber Herr Klaas,
vielen Dank für Ihre Antwort. Gern überlasse ich die Arbeiten einem Installateursmeister! Um unkalkulierbare Kosten zu sparen habe ich lediglich die Handlangertätigkeit "Buddeln" und Wanddurchbrüche selbst erledigt. So sollte auch ein Angebot der Fachleute vereinfacht werden, weil vorher keiner wusste, wo welche Leitung eigentlich ist ...

Meine detaillierten Fragen lassen mich eventuell etwas pedantisch erscheinen, leider muß ich aber insbesondere im Installateursbereich auf eine sehr traurige Vergangenheit zurückblicken - eine zwar meistens funktionstüchtige, aber in weiten Teilen absolut nicht dem Stand der Technik entsprechende Heizungsanlage für viel, viel Geld.

Die nun vorliegenden Angebote sind nun wiederum von pauschal nach detailliert mit unterschiedlichsten Materialien, so dass ich mich als Laie in diesem Bereich doch wundere. Zumal auch die Lektüre dieser Internetseite für mich oben stehende Fragen aufwarf.
Ein Angebot enthält z.B. ein rückspülbaren Wasserfilter dafür aber keinen Druckminderer bzw. anders herum.
Sie empfehlen auf der gesamten Rohrlänge (Aufputz wie im Sandbett) Edelstahlrohre? Oder waren nur Winkel, T-Stücke, etc. gemeint?
Die Angebote für die Rohrleitungen Geberit-Mepla-Metallverbundrohr (www.geberit.de) bzw. Wavin PE-Rohr (www.wavin.de). In einem Angebot wird nicht darauf eingegangen, welche Rohrdurchmesser geplant sind, in dem anderen wird nicht klar ersichtlich welches Rohr genau eingebaut werden soll: PE80, PE100, ... Weiter werden hier entweder Kunststoffverbindungselemente oder / und Messingteile eingesetzt.

Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich? Meine Fragen oder besser, die für mich als Laien verständlichen Antworten, sollen mich in die Lage versetzen, gezielt nachfragen zu können bzw. den hoffentlich "Richtigen" Installateur mit den Arbeiten beauftragen zu können. Ich würde mich freuen, wenn Sie mir hier noch den einen oder anderen Tipp geben könnten.
Herzlichen Gruß
Karsten Große-Wöhrmann
Gerd-Wilhelm Klaas
infowasser.de
(Administrator)

  11.08.2005

Lieber Herr Karsten Große-Wöhrmann,
da sie aufgrund der Fragen kein Fachmann in der Wasserinstallation sind, überlassen Sie das getrost ihrem Installateurmeister. Der wird sie richtig beraten. Sie dürfen jedenfalls als Laie diese Installation nicht durchführen. Ein Rohrstrangschema etc. kann z.B, anhand ihrer Aussagen und somit keine Empfehlung für die Nennweite gegeben werden. Als Leitungsmaterial empfehle ich Ihnen natürlich nur Edelstahlrohre.
Bei der Veränderung ihrer Trinkwasseranlage ist auf jedenfall nach DIN 1988 ein Filter einzubauen. Ebenso muß ein Druckminderer eingebaut werden.
Der Wasserversorger kann bis 10 bar liefern.
MfG
Gerd-W. Klaas



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