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Kategorie: > Technik > Wasseraufbereitung
Privatisierung
Gast (Johann)
(Gast - Daten unbestätigt)

  06.05.2006

Hab da mal ne Frage, kann mir vielleicht jemand Vorteile zur Privatisierung von Wasser nennen? Es handelt sich um ein Schulprojekt und ich suche vergebens nach Argumenten. Bitte um Hilfe.



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 7
Gast (Hartmut Rennep)
(Gast - Daten unbestätigt)

  21.05.2006

Da hilt nur eins: Pressemitteilungen und Gutachten von Kommunen durchlesen, die ihrem Rat eine Privatisierung aufschwatzen wollen.

Schau z.B. auf den Seiten der Stadt Braunschweig nach, dort wurde der Wasserbereich vor wenigen Monaten "abgewickelt". Interessant sind hier auch die Ausführungen zum kommunalen Haushalt. Bei nackten Zahlen fragt niemand nach dem Risiko für die Bürger, die nicht alle fünf Jahre neu gewählt werden...
Carsten
(Mailadresse bestätigt)

  08.05.2006

Hallo Johann,

Privatisierungen haben auf jeden Fall eine Preissteigerung zur Folge. Ein weiterer netter Nebeneffekt ist, dass der Service am Kunden auf ein Minimum reduziert wird. Ein Unternehmen ist ja bestrebt, Profit zu erwirtschaften, und aus Spaß an der Freude betreibt keiner eine Wasserversorgung.
Meist werden auch nur WV´s übernommen, welche mit Fernüberwachungstechnik ausgerüstet sind und der Zustand des Ortsnetzes bzw. der Ortsnetze sowie der Anlagenteile in gutem Zustand sind. Kein Versorger hat großes Interesse daran, viel Geld in die Wartung etc. zu investieren.
Meist werden in den Verträgen mit dem Kommunen kleine "Nettigkeiten" eingebaut, sodass die Wartung / Reparatur von den Kommunen durchzuführen sind... Viele Bürgermeister / Magisträte / Gemeindevorstände sind erstmal, aufgrund ihrer desolaten wirtschaftlichen Lage, geblendet von der Aussicht auf das "große Geld". Das bittere Ende kommt dann meist nach Jahren. Wenn die WV´s "ausgebeutet" sind, die Netze veraltet, marode etc. bekommen die Kommunen ihre Netze oft zurück; enorme Investitionen sind dann die Folge...
Sinnvoller ist es für kleine Versorgungsunternehmen (wenn möglich) sich mit anderen kleinen Versorgern zusammen zu schließen und unabhängig zu bleiben. All dies beziehe ich auf die nationale Ebene; international mag das anders aussehen.
Im Fall von Störungen, Rohrbrüchen und sonstigen negativen Ereignissen wird meist nicht so schnell reagiert, oftmals vergehen Tage, bis eine Reaktion erfolgt...
Es muss aber nicht immer alles so negativ sein; wie bereits erwähnt steht bei einer Privatisierung immer wirtschaftliches Denken im Vordergrund, darin sehe ich die Gefahr. Man siehts ja bei den Energieversorgern...

Gruß Carsten
JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  08.05.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Wilfried vom 08.05.2006!  Zum Bezugstext

Hallo Wilfried,

>  Soviel zum hohen Wert unserer Pressefreiheit :-((

Du weisst doch - "Wes´ Brot ich ess´, des´ Lied ich sing".

E.ON und Konsorten sind sehr guten Anzeigenkunden "unserer" Medien - kleine Windstromproduzenten und kommunale Wasserversorger sind da eher uninteressant. Auch ansonsten passen die gut ins "neue" Bild der Zeit, während die Kommunalen doch so was von "Old-School" sind ;-)

Da wird gerne ein wenig "Spin" betrieben - das goldene Kalb "neoliberale Wirtschaftspolitik" um das Spiegel, Focus und Co. singend tanzen, wird´s schon richten.
Nur glaubt das keiner - noch nichtmals die Aktionäre obgleich sie gerne die Dividenden und Renditen einfahren. Volkswirtschaftlich ist das Gift.

Der Aufkauf der letzten Stadtwerke durch die Energieoligarchen ist ja auch im vollen Gange, es ist nur nur eine Frage der Zeit. Die Versprechungen der Politik, sich für gute Qualität, hohe Versorgungssicherheit und geringe Preise einzusetzen sind das Papier nicht wert, auf dem sie stehen.
Sicher werden sie es versuchen wollen - nur besteht ein Unterschied zwischen "wollen" und "können".

Wobei die Wasserversorgung in Deutschland mehr ein Koppelgeschäft ist, mit dem sich kaum Geld verdienen lässt. Der große Reibach wird ja bei Strom und Gas gemacht.

Wer sieht, wie die Energieoligarchen auf diesen beiden Sektoren dem Bürger und der Wirtschaft das Geld aus der Tasche ziehen, glaubt nicht ernsthaft, dies könnte im Wassersektor von der Politik zu verhindern sein.

Gruß

JB
Wilfried
wilfried.rosendahlrsdsolar.de
(gute Seele des Forums)

  08.05.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Lothar Gutjahr vom 07.05.2006!  Zum Bezugstext

Hallo Lothar,

ich verstehe durchaus Dein Misstrauen, denke aber nicht, dass die Manipulation schon über die Kultesministerien orgarnisiert wird. Aber wie gut das über die Medien funktioniert, dafür hat man in Sachen Windenergie seit Jahrzehnten solche Beispiele: http://www.windmesse.de/presse/603.html

**Schumann, der als penibler Rechercheur gilt (!), hatte gemeinsam mit einem anderen Kollegen eine Geschichte über die Windenergie geschrieben, die der Chefredaktion nicht negativ genug gewesen sein soll**

Soviel zum hohen Wert unserer Pressefreiheit :-((

Beste Grüße
Wilfried
Lothar Gutjahr
erfinderleint-online.de
(gute Seele des Forums)

  07.05.2006

Hallo Johann,

wie Wilfried schon schreibt, ist das zweischneidig. Mich interessiert dabei in erster Linie die sogenannte Lehrmeinung an den Schulen. Würde mich freuen, wenn du das ein wenig mehr hinterfragen könntest. Es würde mich echt wundern, wenn da nicht schon eine sehr frühe Meinungsmache pro Privatisierung dahinter steckt, welche von so genannten Lobbyisten der neuen "Wassermafia blaues Gold" ausgehend über das Kultusministerium in die Schulen getragen wird.

Kann natürlich auch sein, dass es nur eine Marotte eures Lehrers ist. Kannst das mal etwas unter die Lupe nehmen und noch ein mal darüber berichten ? Auch das was sich nach eurem Projekt letztendlich als Vorteil abzeichnet ?
Vielen Dank im Voraus und Grüsse aus Griechenland

Lothar

P.S.: wenn du das nicht öffentlich machen kannst, darfst mir auch gerne eine mail schicken.
Wilfried
wilfried.rosendahlrsdsolar.de
(gute Seele des Forums)

  07.05.2006

Hallo Johann,

wie bei vielen Dingen gibt es auch hier Vor- und Nachteile. Die Privatisierung der Wasserversorgung ist für viele Kommunen in Deutschland eine verlockende Möglichkeit die Wasserversorgung aufrecht zu erhalten und gleichzeitig den Haushalt zu entlasten. Dagegen spricht auch nichts, so lange die Kommune in einer neu gegründeten Gesellschaft beteiligt ist und ein Mitbestimmungsrecht erhält.

Besonders in Entwicklungs- und Schwellenländern ist ohne private Investitionen eine Wasserversorgung gar nicht erst aufzubauen, oder total marode Wassernetze sind nicht zu sanieren. Privatisierung ist darum nicht generell schlecht. Um sich aber nicht in die Abhängigkeit internationaler Großkonzerne zu begeben, sind kleinere Wassergesellschaften und dezentrale Versorgungskonzepte vorzuziehen, wie es von der Weltbank seit kurzem auch gefördert wird.

Die Lösungen der globalen Wasserprobleme wäre ohne Kooperation privater Investoren und internationaler Entwicklungs- und Finanzhilfe kaum denkbar.

Auf dem Weltgipfel von Johannesburg wurden Ziele und Zeithorizonte genannt. Etwa 180 Mrd. US-Dollar müssten jährlich im Wassersektor investiert werden, um bis zum Jahr 2015 die Zahl derjenigen, die keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, zu halbieren – pro Einwohner also 3.600 US$ in den nächsten 12 Jahren.

Wo investiert wird, da erwarten die Investoren natürlich auch eine Rendite - Wasser hat dann seinen Preis. Das ist aber allemal besser als gar kein Wasser und es hält auch zum Wassersparen an.

Beste Grüße
Wilfried

Carsten
(Mailadresse bestätigt)

  07.05.2006

Hallo Johann,

da kannst Du lange suchen, es gibt keine!

Gruß Carsten



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