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Kategorie: > Wissenschaft > Wasserqualität |
praktisch vorkommender Eisengehalt | |
Gast (Thorben Gruhl) (Gast - Daten unbestätigt) 17.07.2006 |
Moin, was ist denn so das maximum was an Eisenfracht, die einem in Oberflächengewässern (Schiffe sind aber nicht gemeint :o)) oder oberflächennahem Grundwasser typischerweise begegnen kann? Gelegentlich sieht man ja deutlich bräunlich getrübte Bäche. Hat dazu wer 'n überschlägigen Wert, in welcher Größenordnung dort Eisen zu finden ist? Grenzwerte für's Trinkwasser sind ja noch halbwegs zu ergooglen, aber mich interessiert nun eher das Rohwasser. ciao, Thorben |
Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 4 |
Gast (Walter Wied) (Gast - Daten unbestätigt) 18.07.2006 |
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Thorben Gruhl vom 18.07.2006! Hallo Thorben! Die Eisen-Konzentration in Flachbrunnen (Tiefe <=20 m) ist wie bereits gesagt lokal sehr unterschiedlich. In der Rheinebene findet man im Abstand von wenigen 100 Metern Unterschiede von <0,1 m/l bis über 10 mg/l Fe. Es gibt bei uns also keinen verlässlichen "Allgemeinwert". Möglicherweise ist dies im Norden (schließe ich aus dem Moin) anders. Wenn das Wasser aus anaeroben (sauerstofffreien)Schichten kommt, liegt das Eisen überwiegend in Form von Fe(II)-Salzen vor, passiert also problemlos ein 0,45 µm-Filter. Diese Größe dient in der Analytik zur Unterscheidung von gelöstem und ungelöstem Eisen. Kommt das Fe(II) mit Sauerstoff (Luft) in Kontakt, oxidiert es zu Fe(III) und bildet Eisenhydroxid. Dies sind zunächst kleine Flöckchen, die aber zusammenballen und bis auf mehrere Millimeter Größe anwachsen. Also klar: Gelöstes Eisen <0,45 µm Ungelöstes Eisen 0,45 µm bis einige mm Gruß Walter |
Gast (Thorben Gruhl) (Gast - Daten unbestätigt) 18.07.2006 |
Moin, Bei Stadtwerken hab ich schon nachgefragt, aber die können eigneltich nur Auskunft geben über das, auf der Trinkwasserseite rauskommt. Mir geht's halt um 'ne Hausnummer, welcher Eisengehalt in einem beliebigen Grund/Oberflächenwasser im schlimmsten Fall zu erwarten ist, um Auswirkungen auf ein anderes Messverfahren abschätzen zu können. In welchen Abmessungen liegt das Eisen typischer Weise vor? Atomar dann der Partikel-Aussage nach wohl nicht. Kolloidal? µm? mm? ciao, Thorben |
Gast (Walter Wied) (Gast - Daten unbestätigt) 18.07.2006 |
Hallo Thorben! Klaus hat schon den richtigen Vorschlag gemacht, sich bei lokalen "Wasserkennern" zu erkundigen. Der Eisengehalt ist in Grund- und Oberflächenwässern geogen bedingt extrem unterschiedlich. Es gibt Gegenden, da könnte man Grundwasser - wenn es nur auf das Eisen ankäme - direkt in das Trinkwassernetz einspeisen. An anderen Orten (z. B. an einigen Stellen in Rheinland-Pfalz) bringt Grundwasser so viel Eisen mit, dass es an den Austrittsstellen (Quellen) zu Eisen-Lagerstätten geführt hat, die noch bis in die Anfänge des letzten Jahrhunderts abgebaut und verhüttet wurden. Noch ein Hinweis zum bräunlichen Bachwasser. Die Farbe kann aber muß nicht eisenbedingt sein. Huminstoffe sind auch gefärbt. Denke beispielsweise an Wasser aus Moorgebieten. Gruß Walter |
Gast (Klaus J. Nick) (Gast - Daten unbestätigt) 18.07.2006 |
Hallo Thorben, wenn ich mich recht erinnere, liegen die Spitzenwerte bei Hochwasser z.B. im Rhein bei Bonn (durch Abschwemmung) bei wenigen mg/l. Ich würde beim nächstgelegenen größeren Wasserversorger, der Oberflächenwasser nutzt (z.B. Trinkwassertalsperren) anrufen, dort gibt es zeitlich fortlaufende Daten. Typisch ist das Ansteigen von Eisen, Aluminium und Mangan (gesamt = partikulär + gelöst) bei Hochwasser. Es handelt sich vorwiegend aber um partikuläres Fe, Al und Mn, das durch die Uferfiltration zurückgehalten wird. Gruß, Klaus |
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