Wasser.de
Lexikon
Shop
Wasser Forum
   mehr als 6500 Themen und 31600 Antworten
Zurück zur Übersicht!
Kategorie verlassen!
Datenschutz FAQ Hilfe Impressum



 

Kategorie: > Technik > Haus- Wasserversorgung
Nickel im Trinkwasser Hausinstallation
Wulf
beo.wulfweb.de
(gute Seele des Forums)

  21.08.2006

hallo Korrosionsexperten,

ich würde gerne eine Diskussion über erhöhte Nickelgehalte (mehrere mg/l) in der Hausinstallation beginnen.
Leider bin ich nicht Eigentümer der Untersuchungsergebnisse, so dass ich diese hier nicht veröffentlichen kann.
Ich möchte Euch daher zu einer privaten Diskussion per E-Mail einladen.

Insbesondere möchte ich H2O bitten sich zu melden, da Du/Sie einige Erfahrung mit Armaturen haben.

Vielen Dank für Euer Verständnis
viele Grüße
Wulf



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 20
Gast (Bernd Dossinger)
(Gast - Daten unbestätigt)

  13.03.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Michael Schmidt vom 23.08.2006!  Zum Bezugstext

Ich habe aktuell die doppelte Nickelmenge im Trinkwasser wie erlaubt (Laborbericht).
Das Wasser läuft nicht durch eine Amartur, sondern
wurde aus dem Kunstoffspender des Kühlschranks
entnommen.

Das Haus ist ein ganz neu gebautes Haus. Wie kann es
zu einer zu hohen Nickelmenge kommen ?

Können Sie mir helfen ?
Gast (H2O)
(Gast - Daten unbestätigt)

  24.08.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Wulf vom 24.08.2006!  Zum Bezugstext

Hallo Wulf,

wenn es sich tatsächlich um Spaltkorrosion handelt, ist der Effekt eventuell erklärbar. Es handelt sich dabei dann allerdings um einen Konstruktionsfehler und oder Fehler beim Galvanisieren. Eigentlich sind Armaturen innen nicht beschichtet. Das Werkstück wird normalerweise in fertigem Zustand galvanisiert. Ein dichtes Verschließen verbietet sich wegen wechselnden Temperaturen (Ausdehnung im Gasraum bzw. Einsaugen verschiedener Behandlungslösungen). Man hängt die Werkstücke daher meist so wie sie sind auf Gestelle die dann den Galvanikprozess durchlaufen. Das führt dann dazu, dass auch am Übergang zum Inneren der Armatur eine gewisse Abscheidung erfolgt. Die Bedingungen sind wegen Behindung, Abschirmung des elektrischen Felds hier nicht optimal. Das kann dann auch zu Haftungsstörungen führen. Das ist eventuell auch eine Fehlerquelle, wenn z.B. Nickel nicht gelöst sondern in Form feiner Partikel im Wasser vorhanden ist. Gängige Praxis in den Analyselabors ist, die Probe (nach Entnahme einer Teilmenge für z.B. Härte u. Karbonathärte) in der Probeflasche anzusäuern. Fein verteiltes Nickel wird dabei aufgelöst und bei der Bestimmung am AAS miterfasst.

Zurück zur Spaltkorrosion: wie schon beschrieben tritt sie auf wenn die Diffusion behindert ist (Sauerstoffveramung) das gilt dann natürlich auch für die Abgabe der hohen Nickelkonzentration aus den engen Spalten an die strömende Wassermenge, die dadurch auch ebenfalls stark verzögert wird.

Auch die von Dr. Koeckritz erwähnte Kontaktkorrosion spielt hier mit. In diesem Fall wird das unedlere Element Nickel das direkt neben dem edleren Kupfer/Messing vorliegt "geopfert"(sofern sich eben keine Passivschicht ausbilden kann). Da sich diese Erscheinung auch auf den Zinkgehalt des Messingwerkstoffs auswirkt, müsste beim Aufsägen der Armatur auch eine deutliche Entzinkungskorrosion sichtbar werden.

mfg
H2O
Gast (Peter Dörries)
(Gast - Daten unbestätigt)

  24.08.2006

Hallo Wulf,

ist Kalt- und Warmwasser betroffen, wie wird Warmwasser bereitet? Solch große Ni-Mengen können nicht von einer Edelstahlinstallation herrühren, auch Armaturen als Ursache sind eher unwahrscheinlich.
Nach deiner Beschreibung könnte ein vernickelter Heizkörper zur WW-Bereitung Ursache sein.

Viele Grüße

Peter
Gast (Wulf)
(Gast - Daten unbestätigt)

  24.08.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von H2O vom 23.08.2006!  Zum Bezugstext

hallo H2O,

"Eine neue Theorie zur Diskussion."
Warum Theorie? Das ist genau das, was ich als Ursache vermute.
Was mich nur irritiert, ist folgendes:
Dann müsste es doch eigentlich ausreichen, wenn ich das Volumen der Armatur ablaufen lasse. Anschließend müsste der Grenzwert der TrinkwV unterschritten sein. Dies ist aber nicht der Fall: Erst nach ca. 2,5 l wird der Grenzwert unterschritten und nach 6 l ist immer noch Nickel nachweisbar.

Die Armatur wird übrigens ausgetauscht.

Gruß
Wulf
Gast (H2O)
(Gast - Daten unbestätigt)

  23.08.2006

Hallo Wulf, hallo Forum,

tut mir leid dass ich mich so spät melde. Bin zur Zeit im Urlaub und schaue hier deshalb nur zufällig rein.

Ich nehme nicht an, dass die Nickelverunreinigung aus Edelstahlarmaturen oder -leitungen stammt. Ich vermute eher, dass wie in den meisten Fällen Armaturen aus normalem Messing verwendet werden. Messing wird für diesen Zweck zunächst relativ dick vernickelt (10-20µm) und anschließend dünn verchromt (0,5-1,0 µm). Bestehen nun ungünstige Bedingungen kann unter Umständen die galvanische Nickelbeschichtung korrosiv angegriffen werden und zu den erhöhten Nickelwerten führen. Dies ist beispielsweise bei der Spaltkorrosion der Fall. Ausgesprochenen Passivschichtbildner (auf Basis von Oxiden) wie Chrom, Nickel, Aluminium u.a. reagieren empfindlich gegen Sauerstoffverarmung im Medium. Durch Beschädigung der Passivschicht und fehlendem Sauerstoff zu deren Ausheilung, kann rascher Korrosionsangriff erfolgen. Eine neue Theorie zur Diskussion.

mfG
H2O  

Wilfried
wilfried.rosendahlrsdsolar.de
(gute Seele des Forums)

  23.08.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Michael Schmidt vom 23.08.2006!  Zum Bezugstext

Hallo Michael,

2.4066 und 2.4068 habe ich aus der Liste von BUTTING und dort steht, "bewährt: Herstellung von Natronlauge, Chlor, Chlorwasserstoff, Lebensmittelverarbeitung, Seifen- und Waschmittelherstellung."

Beste Grüße
Wilfried
Gast (walter wied)
(Gast - Daten unbestätigt)

  23.08.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Dr. T. Koeckritz vom 23.08.2006!  Zum Bezugstext

Hallo Herr Dr. Koeckritz!

Wareneingangskontrollen sind in großen Firmen selbstverständlich, in unserer Company auch beim Trinkwasser. Und das war bisher - von kleinen Abweichungen abgesehen - immer einwandfrei.

Der Normalbürger muss sich aber zunächst auf die Wasserversorger verlassen. Wir konnten dies - wie gesagt - bisher. Wenn Sie andere Erfahrungen haben, sollten Sie diese nicht für sich behalten, speziell wenn es Grenzwertüberschreitungen des hier diskutierten Ausmaßes geht.

Gruß Walter
Michael Schmidt
(Mailadresse bestätigt)

  23.08.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Dr. T. Koeckritz vom 23.08.2006!  Zum Bezugstext

Hallo zusammen,

auch wenn ich mich gerade im Urlaub tummle, sei mir gestattet, hier auch mal wieder etwas beizutragen.


@ Dr. T.K.
Im von Wulf beschriebenen Fall scheidet a) wohl definitiv aus. Das wäre bei uns auch sehr unüblich. Bei b) und c) habe ich so meine Zweifel und von d) habe ich in “korrodierenden Fachkreisen” noch nie etwas gehört.


@ Wilfried:
Ich weiß nicht, auf welche Liste Du dich beziehst, aber die erwähnten Alloys 2.4066 und 2.4068 sind hochnickelhaltige (Nickel ist Basiselement) Sonderstähle, die z.B. in der chemischen Industrie (vielleicht/wahrscheinlich auch Lebensmittelindustrie) eingesetzt werden, nicht aber im Trinkwasserbereich. Die wären dort auch gar nicht bezahlbar. Das mit Chlor habe ich in dem Zusammenhang auch nicht verstanden. Die üblichen Chlormengen im TW, wenn überhaupt gechlort wird, spielen hier auch keine Rolle. Selbst höhere Chlormengen machen so ohne weiteres keine Probleme, solange die Passivschicht intakt bleibt.

Nachtrag: Ich lese in den neueren Beiträgen gerade das Wort "Chlorid". Bitte nicht Chlor mit Chlorid verwechseln und in einen Topf werfen. Das hatte ich vor einigen Jahren schon mal.

@ Wulf:
 
Richtig. Im Bereich der Hausinstallationen nimmt der Einsatz von nichtrostendem Stahl zu; insbesondere weil viele in die Jahre gekommene, ehemals verzinkte Rohrleitungen unter ungünstigen Bedingungen (z.B. lange Stagnation) zu Rostwasser neigen und bei Erneuerungen (und Neubau) dann häufig der etwas teurere “Edelstahl” zum Einsatz kommt.

Wenngleich grundsätzlich einige nichtrostende Stähle (u.a. 1.4541, 1.4571, sogar der Feld-, Wald- und Wiesenstahl 1.4301) für den Trinkwasserbereich zugelassen sind, wird in der Hausinstallation für die Preßfittingverbindungen nur 1.4401 (austenitischer Stahl) eingesetzt. Dort darf auch nur “preßgefittingt” werden! Schweißen ist eine Kunst und führt dann oft, wegen Mängeln beim Schweißen, gerade im Wasserwerksbereich zu Problemen.

Die Abgabe von Nickel aus diesen Rohrleitungen ist bei Trinkwasser nach TrinkwV aber absolut vernachlässigbar. Das haben schon vor über zwanzig Jahren die Untersuchungen u.a. von Prof. Dr. Wilhelm Schwenk et all [damals MFI = Mannesmann-Forschungsinstitut Duisburg] gezeigt. Übrigens, dazu muß man nicht unbedingt die schweizer Kollegen bemühen. Die deutschen Korrodeure sind auch nicht ganz ohne.  :-)

Wenn also die Wulf vorliegenden Zahlen richtig sind (kann man Falschmessungen wirklich ausschließen?), dann ist die einzige vernünftige Ursache wirklich im Bereich der Hausinstallation und hier wahrscheinlich bei den Armaturen zu sehen. Vor dem Verchromen werden die, wie Wulf schreibt, vernickelt und das führt u.U. tatsächlich zu erhöhten Nickelkonzentrationen. Auch der Einsatz von Nickelüberzügen kann eine Ursache sein. Reine Nickelüberzüge auf Bauteilen (Wasserzähler, Armaturen, z.B. Kugeln von Kugelhähnen) erfüllen normalerweise die Anforderungen der Trinkwasserverordnung an den Nickelwert nicht und werden normalerweise heute so nicht mehr verwendet. Es sei denn, die Armaturen kommen von weiß Gott wo her und sind für Trinkwasser gar nicht vorgesehen (ich will mal gar nicht "zugelassen" sagen).

Ich will’s hier mal dabei bewenden lassen, sonst wird es wieder eine meiner seitenlangen Abhandlungen. Fazit: 1.) Stimmen die Analysenwerte? 2.) Im Trinkwasserbereich nur Werkstoffe einsetzen, die den Anforderungen der TrinkwV (§ 17) und den einschlägigen Normen (DIN 50930-6, DIN 50931-1), Regelwerken und DVGW-Arbeitsblättern genügen.

Gruß
Michael
Gast (Dr. T. Koeckritz)
(Gast - Daten unbestätigt)

  23.08.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Wulf vom 23.08.2006!  Zum Bezugstext

Hallo,

zur Korrosion: Für Edelstahl können Sie als Faustformel >200mg Chlorid/l annehmen. Dann geht es erfahrungsgemäß los. Für Trinkwasser ist dies ein hoher Wert.

Wenn es sich hier wirklich um eine Korrosion handelt, dann tippe ich ohne Kenntnis der Wasserwerte auf eine Kontaktkorrosion. D.h. es wurde eine Mischinstallation vorgenommen, in der die Komponenten nicht ordentlich gegeneinander isoliert wurden. In diesen Fällen finden Sie im Wasser häufig noch andere erhöhte Metallwerte z.B. Kupfer, Eisen, Zink.

TK
Gast (Wulf)
(Gast - Daten unbestätigt)

  23.08.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Wilfried vom 22.08.2006!  Zum Bezugstext

eine Zusammenstellung von geeigneten Leitungsmaterialien findet sich unter
http://www.dvgw.de/pdf/twin9_02.pdf

"ein sehr hohes Korrosionspotential hat Chlor..."
Chlorgehalte im Rahmen der TrinkwV stellen in der Regel für Edelstahl als Leitungsmaterial kein Problem dar. Bei Desinfektionsmaßnahmen, die darüber hinausgehen, sollte man sich mit dem Hersteller in Verbindung setzten. Ansonsten fliegt man aus der Gewährleistung. Edelstahlleitungen vertragen auch höhere Chloridgehalte ohne Schäden davonzutragen. NUR die Obergrenze sollte man wie gesagt beim Hersteller erfragen.

Weitere Infos zum Thema in der Broschüre des UBA"Trink was - Trinkwasser aus dem Hahn":
http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3058.pdf
S. 12 ff Materialien,
S. 17 f Nickel, Armaturen

Das verchromte Armaturen Nickel ans Wasser abgeben ist schon länger bekannt. Die Vermutung bezieht sich auf diesen konkreten Fall.

Es ist richtig, dass auch in manchen Grundwasservorkommen erhöhte bis stark erhöhte Nickekonzentrationen vorhanden sind. Dies ist hier aber nicht der Fall.

Gruß
Wulf
Gast (Dr. T. Koeckritz)
(Gast - Daten unbestätigt)

  23.08.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von walter wied vom 23.08.2006!  Zum Bezugstext

Guten Tag Herr Wied,

wie ich bereits bemerkt habe, sind dies meine Praxiserfahrungen. Dass ein Wasserwerk Werte einzuhalten hat ist doch überhaupt keine Frage. Doch auch Wasserwerke haben so ihre Probleme. Sie können doch nicht behaupten, dass all diejenigen, welche Grenzwerte einzuhalten haben, die nicht auch mal überschreiten. Mit Vertrauen hat dies nichts zu tun und die Vertrauensfrage gehört auch nicht hier hin. Man könnte genauso gut sagen: Vertrauen Sie allen TÜV, DIN-ISO, WHG, GS und was weiss ich für Zertifikaten.
In der Produktion des Massenstromes Wasser treten wie bei allen Massenproduktionen Fehler auf. Da hilft auch eine Nickelanalyse nichts, welche das Wasserwerk erst Tage nach der Probenahme erreicht. In dieser Zeit ist das Wasser längst beim Kunden und kann leider nicht zurückgerufen werden.
In der Suche nach einer Kontaminationsquelle zählen allein Zahlen, Daten und Fakten. Vertrauen ist an dieser Stelle kontraproduktiv. Oder machen Sie bei BASF keine Qualitätskontrolle Ihrer Wareneingänge und vertrauen auf die Angaben Ihrer Zulieferer?

Alles Gute

TK

Gast (walter wied)
(Gast - Daten unbestätigt)

  23.08.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Dr. T. Koeckritz vom 23.08.2006!  Zum Bezugstext

Guten Morgen Herr Doktor!

Zu Punkt a) Ihrer Argumentation möchte ich doch mein Veto einlegen. Die Nickelkonzentration ist nun einmal nach der Trinkwasser-Verordnung limitiert, Ni somt Bestandteil der Routineanalytik. Kein Wasserversorger kann es sich erlauben, Trinkwasser mit der 100fachen Ni-Konzentration (und dort wären wir bei Ni-Gehalten im mg/l-Bereich) abzugeben.

Dass bei Reklamationen die Beweislast beim Rekalmierenden liegt, ist nun mal deutsche Gepflogenheit. Man muss bei einer Mängelrüge nun mal demonstrieren, dass beispielsweise das Auto nicht anspringt oder das Fernsehgerät kein Bild zeigt. Im Falle von Mängeln bei der Trinkwasser-Qualität kann man den Wasserversorger oder die Gesundheitsbehörde einschalten. Die klären das dann. Ob das Ganze im Falle einer unberechtigten Reklamation allerdings kostenlos für den "Anzeigenden" bleibt, ist wohl vom Einzelfall abhängig.

Viele Grüße und die Hoffnung auf etwas mehr Vetrtrauen in die Qualität unseres Trinkwassers
Walter  
Gast (Dr. T. Koeckritz)
(Gast - Daten unbestätigt)

  23.08.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Wulf vom 22.08.2006!  Zum Bezugstext

Guten Tag,

ich möchte zu dieser Diskussion kurz Erfahrungen aus meiner Praxis beisteuern. Hiernach können erhöhte Nickelkonzentrationen durchaus aus der Grundwasseraufbereitung stammen. Schwermetalle werden normalerweise ja in der Eisenfiltration zurückgehalten. Nickel kann u.U. jedoch Carbonate bilden, die nicht mehr am Eisen adsorbieren und dann einfach die Filterstufe passieren. Der Grund hierfür liegt sowohl in der Auslegung (z.B. mangelnde Entcarbonatisierung oder falsche pH-Einstellung in der Filtration) als auch dem Betrieb (Rückspülintervalle, Nutzung unterschiedlicher Brunnen).
Wenn Sie sagen, dass das Nickel nicht vom Wasseranbieter stammt, so ist es wichtig die Datengrundlage dieser Aussage zu überprüfen.
Ich möchte darüber hinaus bezweifeln, dass aus einer Armatur oder einer Rohrleitung, die nach dem Stand der Technik installiert worden sind, Nickelkonzentrationen in der von Ihnen erwähnten Höhe austreten. Ich will damit sagen, dass solche Armaturen etc. nichts in unserem Trinkwasser und damit auch nichts im Markt zu suchen haben.
Die hier geführte Diskussion zeigt leider wieder mal, dass die Beweislast letztendlich beim Verbraucher liegt. Dies ist unzumutbar, denn die beschriebene Nickelkonzentration kann
a) aus der Grundwasseraufbereitung
b) aus einer Installation/Leitung mangelnder Qualität
c) aus einer Korrosion (Kontaktkorrosion oder Flächenkorrosion)
oder
d) aus einer Akkumulation stammen.

Zu d): nehmen Sie einmal an, in Ihrer Rohrleitung hat sich eine Rostschicht gebildet. An dieser Rostschicht werden Schwermetallionen über viele Jahre adsorbiert.
Nun wird aus irgendeinem Grund der pH-Wert in ihrem Wasser leicht herabgesetzt. Die Folge ist, dass die Nickelionen wieder freigesetzt werden.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg!

Tim Koeckritz


Gast (walter wied)
(Gast - Daten unbestätigt)

  23.08.2006

Guten Morgen an Alle!

Mir ist gerade ein Artikel über "Schwermetalle in Trinkwasser" untergekommen. Eine schweizer Untersuchung bestätigt die Vermutung von Wulf, dass auch neue Armaturen zu Nickelabgaben führen können. Der Artikel steht in gwa 6/2006. Autor ist Dr. B. Brüschweiler vom schweizer Bundesamt für Gesundheit in Zürich, mail beat.brueschweiler@bag.admin.ch.

Gruß Walter
Wilfried
wilfried.rosendahlrsdsolar.de
(gute Seele des Forums)

  22.08.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von sepp s vom 22.08.2006!  Zum Bezugstext

Hallo Sepp,

V2A, V4A oder Niro sind allgemeine Begriffe. Ich habe hier eine Liste mit fast 40 Sorten. Je nach Anforderung läßt sich eine Legierung "kochen", dass sich aus dem Werkstoff auch die Nickelionen schwer lösen.

Gruß
Wilfried

(hat sich gerade überschnitten mit Wulfs Beitrag)

Hallo Wulf,

ein sehr hohes Korrosionspotential hat Chlor...
Und bei den Empfehlungen in meiner Liste taucht das Wort Trinkwasser nirgens auf, nur bei 2.4066/2.4068 "bewährt in der Lebensmittelverarbeitung".

Gruß
Wilfried
Wulf
beo.wulfweb.de
(gute Seele des Forums)

  22.08.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Klaus J. Nick vom 22.08.2006!  Zum Bezugstext

vielen Dank für die Antworten

der Grenzwert der TrinkwV ist mir natürlich bekannt. Weil  die festgestellten Gehalte unnatürlich hoch sind, bin ich auf der Suche nach der/den Ursache/n.
Ich bin nicht Vermieter, Mieter, Hausverwalter o. ä.
Es liegen mitlerweile mehrere Untersuchungen vor.

Der Wasserversorger liefert "nickelfreies Trinkwasser". Die Ursache liegt eindeutig in der Hausinstallation.
Meiner Meinung nach sind Edelstahlleitungen im Prívatbereich nicht mehr so selten.
Auch wenn es sich um Chrom-Nickel-Stahl handelt, gibt dieses nach meinen Informationen kein Nickel ab und scheidet als Ursache aus. Es bestehen nach DIN 50930-6 keine Einschränkungen für Edelstahl als Leitungsmaterial für Trinkwasser.

Die Quellen für Nickel im Trinkwasser sind in der Regel Armaturen und Rohrverbinder, wobei sich dies nicht auf "alte Materialien" beschränkt. Wenn ich das richtig verstanden habe, müssen Armaturen vor dem Verchromen vernickelt werden, damit die Chromschicht hält.
Auch neue Exemplare können zu erhöhten Nickelgehalten im Trinkwasser führen.

Mich erstaunen die sehr hohen Gehalte, die erst nach mehreren Litern unter den Grenzwert sinken. Insofern ist Ablaufenlassen nicht die beste Lösung.
Es wird darauf hinauslaufen, dass die Armatur ausgetauscht wird.

@Sepp s
ich kenne einige Wasserversorgungen, die Brunnenrohre aus Edelstahl haben. Aber wie gesagt, diese sind nicht die Ursache für erhöhte Nickelgehalte.

Viele Grüße
Wulf
Gast (Klaus J. Nick)
(Gast - Daten unbestätigt)

  22.08.2006

Hallo zusammen,

ich hatte mal mit folgendem Fall zu tun: Hauswasserversorgung mit erheblichen Kupfer und Nickel- Konzentrationen, letztere im oberen µg/l-Bereich. Es war eine sog. magnetische Wasserbehandlungsanlage vorhanden, die sich in ihre Bestandteile auflöste und offensichtlich durch elektrolytische Oxidationsvorgänge Metalle ins Trinkwasser entließ. Leider habe ich keine Fotos.

Gruß
Klaus
Gast (sepp s)
(Gast - Daten unbestätigt)

  22.08.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Wilfried vom 22.08.2006!  Zum Bezugstext

Hallo Wilfried
Ein Brunnenbauer verwendet zum Bau vonnTiefbrunnen (an die einhundert Meter) welche bei uns sehr eisenhältiges Waser liefern und deshalb sehr oft Schäden auftreten, Edelsstahlrohre ( Niro)ist dies in so einem Fall gut. Nickel im Wasser ?
Wilfried
wilfried.rosendahlrsdsolar.de
(gute Seele des Forums)

  22.08.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von walter wied vom 22.08.2006!  Zum Bezugstext

Hallo Wulf,

eine kleine Ergänzung zu Walters Beitrag. Hauptursache sind Armaturen aus der Zeit vor ca. 30 Jahren. Mir ist ein Nickelproblem aus einem hiesigen Kindergarten bekannt. Da für neue Armaturen kein Geld da ist, gab man die Anweisung heraus, jeden Morgen das Stagnationswasser abzulassen.

Edelstahl-Rohrleitungen sind im Privatbereich eher selten, aber die sog. Dampfdestilliergeräte von Ernährungsfanatikern sind häufig aus Edelstahl...

Beste Grüße
Wilfried
Gast (walter wied)
(Gast - Daten unbestätigt)

  22.08.2006

Guten Tag Wulf!

Ich nehme an, die Frage bezieht sich auf den Nickelgehalt im Trinkwasser. "Mehrere mg/l" sind untolerierbar hoch. Nach Trinkwasser-Verordnung (TVO) ist Ni auf 0,02 mg/l limitiert.

Vom Wasserversorger wird ein Trinkwasser mit hohen Ni-Gehalten sicher nicht geliefert. Die Quelle müsste folglich die hausinterne Installation sein. Also hilft nur systematisches Vorgehen. Klären ob,
- Versorgungsleitungen aus Edelstahl bestehen,
- Entnahmearmaturen möglicherweise Ni abgeben können
- an "allen" Zapfhähnen erhöhte Ni-Konzentrationen auftreten.

Diese Suche ist Aufgabe des Vermieters, der Mieter hat Anrecht auf eine TVO-gerechte Trinkwasserqualität. Wenn man die allerdings als Mieter ohne erkennbaren Grund (Nickel sieht und riecht man nun mal nicht) und ohne direkt betroffen zu sein anzweifelt, muss man notfalls selbst einen Nachweis führen. Also in eine Analyse investieren.

Gruß und viel Erfolg
Walter





Werbung (3/3)
Laboruntersuchung für Ihr Brunnenwasser


Zurück zu Wasser.de
© 1999 - 2018 by Fa. A.Klaas