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Kategorie: > Wissenschaft > Wasserqualität
Keime in Eigenwasserversorgung
Stefan Opp
stefan.oppt-online.de
(Mailadresse bestätigt)

  04.09.2006

Sehr geehrte Damen und Herren,
als Betreiber einer privaten Trinkwasseranlage in meinem Einfamilienhaus habe ich seit geraumer Zeit Probleme mit der Keimbelastung meines Trinkwassers.
Meine Trinkwasseranlage sieht folgendermaßen aus:

Brunnen mit 1m Durchmesser ca. 4m tief, Betonringe, Deckel mit Dichtung.
Saugleitung Schlauch und PVC-Rohr, Cilit Klarfilter.
Löwe Wasserknecht Pumpe.
Edelstahl Druckkessel Durchmesser 80 cm, 1m lang, 500 l Inhalt.
Hausverteilung in Kupferrohr, nach dem Druckkessel ein Feinfilter und eine UV-Bestrahlung.
Die UV-Bestrahlung habe ich vor ca. 6 Monaten einbauen lassen, aber ohne den erwarteten Erfolg.

Meine Frage an dieser Stelle ist, ob Sie mir eine Empfehlung zur Behandlung meines Wassers,oder zur Reinigung und Desinfektion meiner gesamten Anlage geben können.

Den aktuellen Prüfbericht meines Wassers kann ich gerne zur Verfügung stellen.

Ich würde mich freuen von Ihnen zu hören.

Stefan Opp



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 19
Gast (Sven Seifert)
(Gast - Daten unbestätigt)

  16.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Christian Paetzold vom 15.12.2006!  Zum Bezugstext

Lieber Christian, bin gerade zufällig auf deine Antwort zu einer Frage der wasseraufbereitung gestossen und las dass du dich mit einem Vergleich der gängisten TW Aufbereitungsmethoden befasst. Da wir ein Verein sind, der im Bereich TW Versorgung in Katastrophen und Wiederaufbau ( www.arche-nova.org)tätig ist und ich gerade an einer Diplomarbeit zu einem ähnlichen thema sitze, wäre ich sehr neugierig auf deine Arbeit und Erfahrungen.
Rainer Kluth
rainer.kluthgmx.net
(gute Seele des Forums)

  15.12.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Christian Paetzold vom 15.12.2006!  Zum Bezugstext

Hallo Christian,

danke für Deine Ausführungen die ich in einigen Punkten kommentieren möchte.

Wenn ich "lediglich" eine Keimsperre benötige, tut es auch schon eine Ultrafiltrationsanlage. Auch diese hält schon sicher Baktereine und Vieren zurück.

Im Bezug auf Deine Angaben zur Ausbeute gilt dies nur für Kleinstanlagen( die berühmt berüchtigten Untertischgeräte ohne Druckerhöhung). Eine technisch gut gebaute UO fährt mit einer Ausbeute zwischen 70 und 80 %. Antiscalant ist dabei eine der möglichen Vorbehandlungen. Im industriellen Bereich wird noch oft eine Enthärtung vorgeschaltet.
Eine Anlage mit einer Ausbeute unter 70% (Ausnahme ist hier die Meerwasserentsalzung mit einer Ausbeute zwischen 30 und 50%) ist in der Regel nicht wirtschaftlich. So etwas bekommt man nicht verkauft.

Ansonsten mal in die FAQ Umkehrosmsoe reinsehen, dort steht alles wesentliche zur UO.

Gruß aus Bonn

Rainer Kluth
Gast (Christian Paetzold)
(Gast - Daten unbestätigt)

  15.12.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Mathias Grünewald vom 05.09.2006!  Zum Bezugstext

Bin per Zufall auf eure Seite getroffen, da ich Erfahrungsberichte ueber UV Entkeimungsanlagen suche (beruflich bedingt).
Arbeite seit 19 jahren bei einem Umkehrosmose Membran Hersteller, und mache zur Zeit eine Gegenueberstellung der gaengigsten Wasseraufbereitungstechnologien.
Zu der Frage, was eine UO bringt, meine Erfahrung.

Eine UO kann nicht nur alle Viren und Bacterien zurueckhalten, sie entzieht dem Wasser auch alle fuer Bacteriumswachstum notwendige Naehrstoffe, bzw. zumindest fuer die Bacterien, die dem Menschen dann gefaehrlich werden koennen. Natuerlich bilden sich auch in destilliertem Wasser, welches einige Tage frei der Luft ausgesetzt ist, ein Biofilm. der ist aber verhaeltnismaessig harmlos.
Das gleiche Ergebniss kann man uebrigens schon mit einer NF Nanofiltrationsmembran erziehlen. im vergleich zu einer UO Membran braucht die etwas weniger Druck, bzw. produziert mit gleichem druck etwas mehr Wasser.
nebeneffekt ist auch, dass mono valente ionen noch durchgehen, bivalente aber nicht mehr so stark (Calcium und Magnesium). je nach NF Type unterschiedlich. dadurch gewinnt man enthaertetes Wasser, hat aber noch einige wichtige Ionen im Trinkwasser uebrig.
Eine UO produziert fast komplett entsalztes Wasser. Dass kann zu Korrosionsproblemen fuehren, besonders wenn das Wasser noch viel CO2 enthaelt, und dann durch kupfer- oder Eisenleitungen geschickt wird.

Auf der anderen Seite ist eine UO oder NF Anlage nicht gerade billig, und laeuft mit schlechtem Wirkungsgrad (je nach eingestelltem Aufkonzentrierungsgrad, um Ueberschreitungen der Saettigungsgrenze einzelner Ionen zu verhindern). Eine Ausbeute von 30-40% ist dann schon viel (70-60% gehen als Konzentrat in den gulli). Die Ausbeute kann man erhoehen, aber nur durch Einsatz von Antiscaling Mitteln. Das bedeutet aber eine sehr genaue Dosierung von Chemikalien ins Rohwasser.
Druckmaessig lassen sich sowohl UO als auch NF Membranen bereits gut mit 5 bar Druck betreiben.

So das wars mal vorerst. hoffe, es hat etwas fuer euch gebracht.

gruss,

christian

Wilfried
wilfried.rosendahlrsdsolar.de
(gute Seele des Forums)

  06.09.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von sepp s vom 05.09.2006!  Zum Bezugstext

Hallo Sepp,

die Tankentkeimung wurde nicht erwähnt, weil auch das hier nicht die Lösung ist. Oder man gebraucht 2 Tanks mit diskontinuierlicher Entnahme, d.h. einer wird gerade entkeimt (das kann ein paar Stunden dauern) und einer steht zur Entnahme bereit. Übrigens, das Umwälzen verkürzt nur die Bestrahlungszeit.

Eine getauchte Entkeimung direkt im Brunnen könnte die Keimzahl zwar erheblich reduzieren, aber garantiert keimfrei wird das Wasser aus verschiedenen Gründen nicht.

Hallo Mathias,

kein Problem, aber bitte haben Sie Verständnis, wenn wir hier auf Werbung sehr alergisch reagieren.

Die Sicherheit bei Stromausfällen ließe sich steuerungstechnisch leicht garantieren - im einfachsten Fall durch ein selbsthaltendes Schütz, so dass die Pumpe nach einem Stromausfall nur manuell wieder in Betrieb genommen werden kann - natürlich erst nach dem Einschalten der UVC-Entkeimung ;-))

Umkehrosmose hat den Vorteil, dass auch noch andere Stoffe aus dem Wasser entfernt werden können, ja sogar gelöste Salze. Aber damit wäre ja das Problem der Wiederverkeimung auch nicht gelöst.

Beste Grüße
Wilfried
Gast (sepp s)
(Gast - Daten unbestätigt)

  05.09.2006

Wortgetreue Wiedergabe aus einem Brunnen- Ratgeber
Wirkungsweise einer UV Desinfektionsanlage
In einem von Wasser durchströmten Behälter befindet sich eine UV Lampe die das vorbeifliesende Wasser der Tödlichen UV Strahlung aussetzt .Durch diese Strahlung werden Keime und Bakterien abgetötet. Ein Nachteil der UV Entkeimung ist die Wiederverkeimungsgefahr  d. h. nach durchlaufen durch die Lampe kann das Wasser wieder verkeimen.
Als Lösung des Problems werden spezielle  UV Entkeimungsanlagen angeboten, die über eine Umwälzeinrichtung verfügen. Dabei läuft das Wasser in einem Kreislauf immer wieder durch die Entkeimungsanlage, auch es nicht verwendet wird. Es wird unbedingt der Abschluss eines Wartungsvertrages empfohlen.
UV Entkeimungsanlagen sind nicht billig. Neben den Anschaffungskosten  fallen noch Strom und Wartungskosten an.
UV Lampen brennen ständig und müssen rund 1x pro Jahr getauscht werden.
Das Wasser muss frei von Trübstoffen sein.
UV –Entkeimungsanlagen werden  sowohl für einzelne Zapfhähne als auch für komplette Häuser angeboten.
Mit freundlichen Grüßen Sepp
PS ich habe obigen Artikel ins Forum gestellt weil hier von einer Umwälzeinrichtung die Rede ist welche in  den Beiträgen nicht erwähnt wird!
Mathias Grünewald
gruenewgmx.de
(Mailadresse bestätigt)

  05.09.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Wilfried vom 05.09.2006!  Zum Bezugstext

Hallo Wilfried,

dass diese Firma diese Art von Filter erfunden hat, hatte ich auch nicht erwartet. Es ist allerdings das einzige Angebot, das wir in dieser Art haben. Ich wollte hier auch keine Werbung für diesen Filter machen sondern lediglich eine Alternative aufzeigen und die Meinung anderer zu dieser Art von Filter in die Diskussion mit aufnehmen. Der Link sollte den anderen die Möglichkeit geben sich über den Filter zu informieren, so dass ich nicht alle Informationen liefern muss.
Stromausfälle sind auf abgelegenen Höfen gar nicht mal so selten, die Warmlaufphase der Lampen ist meines Erachtens deshalb nicht zu vernachlässigen, da eine Wasserentnahme während des Stromausfalles zu einem Einschalten der Pumpe nach dem Stromausfall führt und verkeimtes Wasser an der UV Lampe vorbeischleust. Bei uns ist dies zumindest bei fast jedem Stromausfall so.
Eine Trennung der verkeimten und keimfreien Seite, die auch ohne Strom funktioniert ist also wünschenswert.

Welche Vorteile hätte ein Umkehrosmosefilter?

Außer dass ich ein Angebot von der besagten Firma habe, habe ich übrigens nichts mit der Firma zu tun.

Mit freundlichen Grüßen
Mathias Grünewald
Gast (Walter)
(Gast - Daten unbestätigt)

  05.09.2006

Hallo Stefan
Wenn die oxidierbarkeit < 0,4 mg ist kommt sicher kein abwasser in deinen brunnen
würde auch wie wilfried schon gesagt hat eine stoßchlorung durchführen
wie hoch ist die uv-durchlässigkeit von deinem brunnenwasser? geht sie unter 65% gibts probleme da brauch man einen entsprechenden vorfilter
sind im cilit filter ablagerungen erkennbar bzw. wie oft muß er gewechselt werden (ich nehme an das er schon vor der uv-anlage ist,habe aber auch schon einen gesehen der nachher eingebaut wurde-versehentlich?!)
das problem müsste schon ohne größeren aufwand gelöst werden können, was meint der probennehmer eigentlich dazu? er müsste sich schon auskennen und ein wenig ursachenforschung betreiben wenn er schon öfter eine probe entnommen hat nicht nur hahn abflammen, probe nehmen und eine wolke sein. bei uns ist das halt so üblich!
gruß
walter  
Gast (H2O)
(Gast - Daten unbestätigt)

  05.09.2006

Hallo Stefan,

zum Verkeimungsproblem können dir andere besser helfen, aber ein anderes Problem solltest du wie Wulf und Berhard schön erwähnt haben unbedingt im Auge haben.
Für den niedrigen pH-Wert ist eine Kupferinstallation nicht geeignet. Bei Verwendung von Kupfer muß mindestens ein pH-Wert von 7 gegeben sein, weil ansonsten mit über der Trinkwasserverordnung liegenden Kupferwerte im Wasser zu rechnen ist.

Gruß
H2O
Gast (Klaus J. Nick)
(Gast - Daten unbestätigt)

  05.09.2006

Hallo Stefan,

es handelt sich offensichtlich um ein oberflächennahes, durch Abwasser (Landwirtschaft ist ja nicht in der Nähe) beeinflusstes Brunnenwasser.
Entscheidend für die Wirksamkeit ist der sog. SAK 254 nm (spektraler Absorptionskoeffizient) der ein Maß für die UV-Licht-Absorption ist.
Mitarbeiter des Herstellers sind mir gut bekannt, ich weiß daß Sie dort genaue Spezifikationen Ihrer Anlage hinsichtlich geeigneter Rohwasserdaten bekommen können (Nitrit, Eisen, Mangan, SAK 254 nm). Sie werden aber wahrscheinlich ein TOC-Problem haben, wodurch Wiederverkeimung nach der Desinfektion stattfindet, wie Wilfried erwähnte.
Dafür gibt es leider keinen "Königsweg" aber mehrere mögliche Verbesserungsmöglichkeiten, die jetzt aus Zeitnot nicht aufzählen möchte.
Hoffe, trotzdem etwas Substantielles beigetragen zu haben.

Gruß,
Klaus
Wilfried
wilfried.rosendahlrsdsolar.de
(gute Seele des Forums)

  05.09.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Mathias Grünewald vom 05.09.2006!  Zum Bezugstext

Hallo Mathias,

Filter die keine Keime durch lassen hat der von Ihnen benannte Hersteller gewiss nicht erfunden - wie man leicht meinen könnte, wenn man die euphorischen Texte seiner Internetseiten liest.

Auch halte ich die pauschale Verurteilung von "chemischer Desinfektion" für unangebracht. Ein dosiert gechlortes Wasser ist mir allemal lieber als ein vermeintlich keimfreis Filterwasser. Keime werden übrigens auch durch Umkehrosmose zurück gehalten.

Eine zentrale Filteranlagen kann eine Verkeimung der nachfolgenden Rohrleitung ebensowenig verhindern wie die UVC-Entkeimung. Da muß der Betreiber von Zeit zu Zeit schon selbst tätig werden. Und das Argument, nach einem Stromausfall würden ein paar Liter unentkeimt durch die Anlage schleichen, ist doch wohl wirklich an den Haaren herbei gezogen. Auch das ist eine Bedienungs- oder Steuerungsfrage.

Eine wirkliche Verbesserung oder gar eine Lösung des Problems von Stefan Opp konnte ich in Ihrem Beitrag nicht erkennen - nur die Filterwerbung...

Beste Grüße
Wilfried
Gast (Unbekannt!)
(Gast - Daten unbestätigt)

  05.09.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Mathias Grünewald vom 05.09.2006!  Zum Bezugstext

Hallo Mathias,

ich vermute, dass es für den Legiofilter deshalb kein DVGW Zertifikat gibt, weil diese Art Filter normalerweise nicht im Trinkwasser eingesetzt werden. Trinkwasser wird normalerweise mit einer Porenweite von ca. 100 µm filtriert. Der Einsatz eines 0,02 µm Filters ist ohne zusätzliche Vorfiltration, am besten abgestuft in den Größenordnungen 100, 20 und 5 µm, nicht empfehlenswert. Der feine Filter setzt sich sonst schnell zu und es gibt erhebliche Probleme mit dem Wasserdurchsatz.
Zur Desinfektion mit UV: Es gibt Anlagen am Markt, bei denen der Brenner permananent in Betrieb ist, die Einschaltphase also nicht die große Rolle spielt. Die Strahler haben eine Lebensdauer von ca. 8 - 10.000 h, halten also etwa ein Jahr. Bei Strahlern, die nicht permanent in Betrieb sind, musst du für jeden Einschaltvorgang eine Stunde von der prognostizierten Lebenserwartung abziehen.
Zur Entnitratisierung noch folgende Info: Das Entnatritisierungsharz nimmt nicht nur Nitrat, sondern auch Bikarbonat und Sulfat aus dem Wasser. Es kommt nach der Regeneration zunächst zu einer pH Wert Senkung im Wasser( solange, wie Bikarbonat entfernt wird), später ist der pH Wert in etwa gleich dem des Einspeisewassers und vorm Erreichen des Erschöpfungszustandes steigt der pH Wert an, weil das Harz Bikarbonat wieder abgibt. Die anfängliche pH Wert senkung kann Korrosionen beschleunigen, die spätere pH Wert Anhebung fördert die Kalkausfällung.

Mit freundllichen Grüßen
Bernhard Schmitt
Mathias Grünewald
gruenewgmx.de
(Mailadresse bestätigt)

  05.09.2006

Hallo Stefan,

ich habe ähnliche Probleme und möchte deshalb hier meine Erfahrungen schildern. Unser Brunnenwasser enthält auch Keime, die wir vertreiben müssen und der Nitratwert bewegt sich zwischen 50 und 70 mg/L. Um die Keime loszuwerden wurde uns von einer UV Bestrahlung abgeraten, da die Lampen eine recht lange Aufwärmzeit benötigen und die Pumpe mit ziemlicher Sicherheit nach einem Stromausfall erst einmal verkeimtes Wasser an der Lampe vorbeipumpt. Die Trübung des Wassers hinterlässt langsam aber sicher einen Film auf der Lampe, der die Leistung der Lampe einschränkt. Auf eine Chlordosierung möchte ich möglichst verzichten, da mir das nicht zusagt (eine Stoßchlorung zur Desinfektion des Systems muss wohl sein).
Uns wurde ein Filter angeboten xxxxxxxxxxx - www.xxxxxxxxx.de) der auf 0,02µm filtert und somit keine Bakterien passieren lässt. Leider konnte ich zu diesem Filter keine DVGW Zertifizierung finden und bin deshalb nicht sicher ob das das Richtige ist. Vielleicht kann einer der Wasserfachleute mal ein paar Worte dazu schreiben.
Um den Nitratwert loszuwerden wollen wir einen Ionentauscher hinter dem Filter einbauen.

Die komplette Anlage soll um 5000,- Euro kosten, was zwar viel Geld ist aber im Vergleich zu einem neuen Brunnen, bei dem die Wasserqualität auch nicht gesichert ist, immer noch preiswert.

Ich hoffe ich habe Dich nicht zu stark verunsichert.

Mit freundlichen Grüßen
Mathias Grünewald

editiert wegen Werbung
Wilfried

Dieser Beitrag wurde nachträglich editiert!
Wilfried
wilfried.rosendahlrsdsolar.de
(gute Seele des Forums)

  04.09.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Stefan Opp vom 04.09.2006!  Zum Bezugstext

Hallo Stefan,

Ihr UVC-Entkeimungsgerät ist bestimmt ok. - ist ein Markenfabrikat. Allerdings nützt die beste Entkeimung nichts, wenn danach in den Rohrleitungen ein sog. biologischer Rasen den Keimen ein gemütliches Zuhause beschert. Erste Maßnahme muß darum die Desinfektion der Rohrleitungen sein - nicht nur bis zur Küche, sondern auch alle Nebenstränge.

Ihre Wasseranalyse ist nicht besonders aufregend. Der niederige pH-Wert und der Nitratgehalt sind zwar grenzwertig, aber da vermute ich als Mitursache gewisses Oberflächenwasser, das nach der langen Trockenheit mit den ergiebigen Regenfällen im August einsickerte. Ansonsten mal überlegen, woher sonst noch Übel für den Brunnen herkommen könnte. Ich würde den pH-Wert in den nächsten Wochen beobachten (keine Indikatorstäbchen, es gibt dafür schon sehr preiswerte Meßgeräte) und ggf. anheben, dann schauen ob er sich stabilisiert.

Also, ein durchaus lösbares Problem - ich würde gerne von der weiteren Entwicklung Ihre Infos lesen.

Mit besten Grüßen
Wilfried
Wulf
beo.wulfweb.de
(gute Seele des Forums)

  04.09.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Stefan Opp vom 04.09.2006!  Zum Bezugstext

Hallo Stefan Opp,

vielen Dank für die Übersendung des Untersuchungsbefundes.
Ich erlaube mir, diesen hier Auszugsweise zu zitieren.

Zu erst einmal einige Anmerkungen zu den Untersuchungen selber:
• Die Untersuchungen wurden durch eine zugelassene Trinkwasseruntersuchungstelle durchgeführt.
• Die Untersuchung auf die Koloniezahlen ist ungewöhnlich:
 Koloniezahlen 22 °C   > 300 KBE/ml      ISO 6222
 Koloniezahlen 36 °C     280 KBE/ml      TrinkwVO, Anl. 1
Ich gehe davon aus, dass damit das Verfahren der „alten“ TrinkwV 1990 gemeint ist. In der Regel werden beide Koloniezahlen nach dem gleichen Verfahren untersucht. Wird das Verfahren der ISO 6222 heißt der Grenzwert der TrinkwV „ohne anormale Veränderung“. D. h. es ist kein fester Wert hinterlegt. „Normal“ kann also z. B auch sein, wenn der Wert ständig bei 2.000 KBE/ml liegt.
Wird die Untersuchung der Koloniezahlen 22 °C nach dem Verfahren der TrinkwV 1990 durchgeführt ist der Grenzwert 1.000 KBE/ml. D. h. im Zweifelsfalle muss das Labor hier eine Verdünnung durchführen. Die Angabe > 300 reicht dann nicht aus. Es muss ersichtlich sein, ob 1.000 KBE/ml überschritten werden oder nicht.
Die Empfehlung des UBA lautet eindeutig, dass die Koloniezahlen nach dem „alten“ Verfahren der TrinkwV 1990 durchzuführen ist. (u. a. zuletzt veröffentlicht in der Ausgabe 7/2006 des Bundesgesundheitsblattes)

E. coli, coliforme Keime und Enterokokken wurden nicht nachgewiesen.

Fazit:
Die Koloniezahlen sind erhöht. Dies ist in meinen Augen nicht „dramatisch“. Eine Gesundheitsgefährdung entsteht dadurch nicht.

Auffällig sind weiterhin (wie teilweise auch das Labor schreibt) folgende Parameter:
pH-Wert        6,47: Unterschreitung des unteren Grenzwertes von 6,5!
Trübung        0,79 NTU
Nitrat        49,9 mg/l: Grenzwert erreicht (50 mg/l)
Nitrit         0,0820 mg/l
Kalium         6,5: kein Grenzwert vorhanden
Ammonium       0,0210 mg/l

Unauffällig sind:
Färbung / 436 nm   < 0,040 m-1
Gesamteisen          0,064 mg/l
Mangan             < 0,0150 mg/l
Oxidierbarkeit     < 0,40 mg/l

Der Nachweis von Nitrat, Nitrit, Kalium und Ammonium deutet m. E. auf einen Abwassereinfluss hin!!!

Wenn ich mich recht entsinne, soll bei einer UV-Desinfektion die Trübung den Wert von 0,3 NTU unterschreiten! Ursache für die erhöhte Trübung könnte der Eisengehalt sein, auch wenn der Grenzwert von 0,2 mg/l unterschritten ist.

In jedem Fall musst Du was tun, um den pH-Wert zu erhöhen. Dies ist aber völlig unabhängig von der Verkeimungsproblematik.

Ich würde Dir empfehlen, eine Nachprobe nehmen zu lassen.
Bestehe darauf, dass die Untersuchung auf die Koloniezahlen nach dem Verfahren der alten TrinkwV gemacht wird. Sollte das Labor protestieren, wende Dich noch mal an Herrn M. aus S. (Ich denke Du weist wer gemeint ist)   ))
Bitte denke dran, dass ihm die Grenzwertüber- bzw. –unterschreitungen anzuzeigen sind: § 16 Abs. 1 TrinkwV.

Ich würde Nachproben an folgenden Stellen entnehmen:
- direkt im Brunnen
- hinter dem Druckkessel
- hinter der UV-Desinfektion / in der Küche

Wie sepp s schon schreibt, ist vermutlich Dein Brunnen die Ursache des „Übels“!
Wie gesagt, möglicherweise hast Du einen Abwassereinfluss. undichte Grube? undichter Kanal?
Was sagt denn das Gesundheitsamt zu deinem Brunnen?
Ich würde mal einen Brunnenbauer dazu ziehen. Vermutlich muss der Schacht abgedichtet werden, evtl. auch der Brunnenkopf. Aber das sind natürlich nun Ferndiagnosen.

Gruß
Wulf
Stefan Opp
stefan.oppt-online.de
(Mailadresse bestätigt)

  04.09.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von sepp s vom 04.09.2006!  Zum Bezugstext

Hallo Sepp,

Keine Landwirtschaft etc. in der Nähe. Wahrscheinlich hat der Brunnen einen Anteil von Oberflächenwasser. Werde bei nächster Gelegenheit parallel zu der Wasserprobe aus der Hausverteilung auch mal das unbehandelte Brunnenwasser untersuchen lassen. Dann werde ich etwas schlauer sei. Wir werden die fiesen kleinen Keime schon kriege......

Gruß Stefan
Gast (sepp s)
(Gast - Daten unbestätigt)

  04.09.2006

 HALLO Stefan
Deine Fragen sind zwar anders aber trotzdem folgendes ein 4 Meter tiefer Brummen bringt sehr oft verkeimtes Wasser. Hast Du Dir schon die Frage gestellt woher dieses Wasser kommt, sind in Deiner Nähe landwirtschaftliche Betriebe mit Stallungen, Düngerstätten Güllegruben? oder hast Du selbst eine umdichte Kläranlage / Kanal sind die oberen Schachtringfugen wirklich dicht ein Lehmschlag bis in die Tiefe von mindestens 1,5 M ist unbedingt nötig Wird das Oberflächenwasser abgeleitet?
MfG Sepp
Stefan Opp
stefan.oppt-online.de
(Mailadresse bestätigt)

  04.09.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Wilfried vom 04.09.2006!  Zum Bezugstext

Hallo Wilfried,

es handelt sich bei der UV Anlage um eine Wedeco Aquada Maxima mit einer maximalen Durchflussmenge von 3 m3 pro Stunde.
Die Anlage wurde von einem Installateur in Absprache mit dem hisigen Gesundheitsamt geplant.
Meine Laborwerte sende ich an Ihre Mailadresse.
Gast (Wulf)
(Gast - Daten unbestätigt)

  04.09.2006

hallo Stefan Opp,

könnten Sie Ihre Untersuchungsergebnisse hier einstellen?
wo wurde die Probe entnommen? direkt im Brunnenschacht, direkt hinter der UV-Anlage, in der Küche?
entspricht die Anlage den Anforderungen der TrinkwV?
"Es sind nur gemäß technischer Regel geprüfte Anlagen zulässig, die eine Desinfektionswirksamkeit entsprechend einer Bestrahlung von mindestens 400 J/m² (bezogen auf 254 nm) einhalten.
Die Übereinstimmung mit den Anforderungen ist über ein Konformitätsbewertungsverfahren einer akkreditierten Drittstelle nachzuweisen."
Wurde die Anlage gemäß dem DVGW-Arbeitsblatt W 294 geprüft. Liegt Ihnen eine Kopie des Prüfzeugnisses vor?

Gruß
Wulf
Wilfried
wilfried.rosendahlrsdsolar.de
(gute Seele des Forums)

  04.09.2006

Hallo Herr Opp,

sicher ist eine Reinigung und Desinfektion Ihres Systems angeraten. UVC kann zwar entkeimen, hat in den Rohrleitungen aber leider keine Speicherwirkung. Am preiswertesten ist da sicher eine Chlorung.

Unabhängig davon sollte die UVC-Entkeimung auch funktionieren. Meine Hauptfragen dazu sind:
Wurde die Anlage von Fachleuten geplant?
Wie groß,ist die Durchflußmenge und wie groß die Strahlerleistung?
Übersteigt die planmäßige Wassermenge nie (!) die tatsächliche Wassermenge?
Wurde hierzu der Eisengehalt des Wassers analysiert?

Beste Grüße
Wilfried



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