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Kategorie: > Technik > Haus- Wasserversorgung
Leitungssanierung ohne Kunststoff?
Gast (Walter D.)
(Gast - Daten unbestätigt)

  04.07.2007

Hallo allerseits,

folgendes Problem: in einem 36 Jahre alten, dreistöckigen Haus ist insbesondere in den oberen Stockwerken aufgrund Verkalkung und -rostung der Wasserleitungen aus verzinktem Stahl der Wasserdruck und -durchfluß stark eingeschränkt. Zusätzlich traten kürzlich mikrobiologische Probleme wegen Verkeimung eines seltener benutzten Warmwasser-Abzweigs auf (in den Leitungen wird wegen Kalk und Rost wohl auch gut Biofilm sitzen).

Bekanntermaßen bieten verschiedene Firmen eine Reinigungsspülung des Rohrsystems (mechanisch und chemisch) an. Hinterher soll dann Epoxydharz reingespritzt werden. Ich habe die ganzen Postings und Diskussionen dazu gelesen und bin davon nicht überzeugt. Ich will hier daher auch nicht Version 137 dieser Diskussion auflegen, sondern folgende Fragen stellen:

1. Wenn ich erstmal nur die Spülung mache und kein Ausspritzen mit Kunststoff, gibt es Alternativen, die Leitungen dann zu konservieren? Ich befürchte, daß sie mir sonst binnen 2-3 Jahren vollends wegrosten. Hat damit jemand Erfahrungen?

2. Kennt jemand generell alternative Verfahren, die Leitungen wieder halbwegs sauber und noch einige Jahre gebrauchstauglich zu bekommen? Mal abgesehen von der Totalsanierung mit komplettem Austausch...

Vielen Dank schon vorab!
Walter



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 8
Gast (KIM ALEXANDER)
(Gast - Daten unbestätigt)

  20.08.2010
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Lothar Gutjahr vom 19.08.2010!  Zum Bezugstext

Hallo Lothar,

kein Grund zur Sorge, ich werde HIER nicht die vielen Pannen und Ängste der Bewohner nach Rohrinnensanierungen mit Epoxidharzbeschichtungen aufzeigen, ich werde nicht von laufenden Verfahren berichten und ich werde nicht die Frage stellen, inwieweit auch die Lizenzgeber verantwortlich zu machen sind, wenn ihr Harz das Trinkwasser der Bewohner verunreinigt.



KIM ALEXANDER
Lothar Gutjahr
erfinderleint-online.de
(gute Seele des Forums)

  19.08.2010
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von KIM ALEXANDER vom 19.08.2010!  Zum Bezugstext

Danke für die Vorabinfo. Aber lasst bitte diesen thread  keine Wiederholung des alten "Monsterthreads" zu diesem Thema werden.

Gruß Lothar
Gast (KIM ALEXANDER)
(Gast - Daten unbestätigt)

  19.08.2010
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Ernster Regulator vom 19.08.2010!  Zum Bezugstext

Polemik ist hier die falsche Wortwahl.....

Warum hat das Umweltbundesamt nicht längst reagiert?
Spätestens seit Junkersdorf (2005) weiß man doch, wie viel Bisphenol A dieses Harz an das Trinkwasser abgibt.

Wie konnte das Harz eigentlich gelistet werden? Hat es nicht schon bei der Prüfung die Anforderungen der Epoxidharzleitlinie nicht erfüllen können, schlimmer noch, gab es nicht sogar schon bei der Prüfung Grenzwertüberschreitungen nach TrinkwV 2001?

Wie konnte dieses Harz überhaupt gelistet werden?
Warum hat das Umweltbundesamt nicht reagiert und das Harz sofort wieder entlistet?

Wollte das Umweltbundesamt diese prekäre "Sache" aussitzen?

Das ist jedoch der falsche Weg, denn hier werden Verbraucher einer potenziellen Gesundheitsgefährdung ausgesetzt, hier müssen selbstverständlich die Verbraucher vom Umweltbundesamt gewarnt werden - Stichwort: Ross und Reiter!


Auch kann ein Umweltbundesamt "Chemikalien im Trinkwasser" (s. Link) mit seiner Beschichtungsleitlinie nicht verhindern, deshalb bleibt es dabei,

mein FAZIT:  

UBA-Beschichtungsleitlinie = Mogelpackung

 

KIM ALEXANDER
Gast (Ernster Regulator)
(Gast - Daten unbestätigt)

  19.08.2010
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von KIM ALEXANDER vom 18.08.2010!  Zum Bezugstext

Tja, wie soll ich sagen:

Es wird am Ende dieses Monats kein Harz mit einem gültigen Prüfzeugnis mehr geben.

Daher sollte man die Polemik ein wenig flacher halten.

E. Regulator
Gast (KIM ALEXANDER)
(Gast - Daten unbestätigt)

  18.08.2010
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Ernster Regulator vom 18.08.2010!  Zum Bezugstext

>Dazu gehört die hygienische Beurteilung
>des Beschichtungsstoffes nach
>der Beschichtungsleitlinie des UBA.

Einspruch: Das Harz in der UBA-Leitlinie ist genau das Harz, das an mehreren Stellen in Deutschland Bisphenol A an das Trinkwasser abgibt - aus Warm- aber auch aus Kaltwasserleitungen. Also bitte keine irreführenden Aussagen!

Siehe dazu mein Beispiel aus Junkersdorf (s. Link), dort kam auch das XXX-System zur Anwendung. Jetzt leben die Anwohner seit Jahren mit Nutzungseinschränkungen und hohen Bisphenol A-Werten.

Deshalb mein
FAZIT: UBA-Beschichtungsleitlinie = Mogelpackung



KIM ALEXANDER  
Gast (Ernster Regulator)
(Gast - Daten unbestätigt)

  18.08.2010
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Andreas H. vom 17.08.2010!  Zum Bezugstext

Guten Morgen!

Neben der Frage, ob es sicher und hygienisch einwandfrei gelingt, so eine komplexe Aufganbe wie das Reinigen, Trocknen, Beschichten, Aushärten ... einer nicht genau bekannten Leitung durchzuführen, ist ein weiterer Punkt zu beachten: Die Wirtschaftlichkeit. Sicher werben die Anbieter mit geringeren Kosten als bei einer konventionellen Sanierung, aber die Lebensdauer der Verfahren ist auch erheblich geringer als die einer Neuinstallation. Dies natürlich besonders, wenn man nicht wieder verzinkte Stahlrohre einbaut, die sind aus heutiger Sicht nicht mehr Stand der Technik.

Das bedeutet, man sollte zunächst die gesamten technischen Fragen zum verfahren abprüfen. Dazu gehört die hygienische Beurteilung des Beschichtungsstoffes nach der Beschichtungsleitlinie des UBA. Danach sollte ein entsprechendes Zertifikat des Verfahrens vorliegen, und, ganz besonders wichtig, das Unternehmen, das die Arbeiten ausführt, muss eine Zertifizierung nachweisen. Ohne diese Unbedingt erforderlichen Nachweise der Eignung empfiehlt es sich in keinem Fall, ein Unternehmen zu beauftragen.

Der Haken an dieser Sache ist: Trotz der seit Jahren bestehenden Prüfanforderungen gibt es bisher kein Unternehmen, dass diese Mindestanforderungen erfüllt.

Damit ist Punkt 1 leider nur negativ zu beurteilen. Bei der Wirtschaftlichkeitsrechnung sollte man dann die Lebensdauer einer Neuinstallation von meist 50 Jahren mit der einer Sanierung von meist weniger als 15 Jahren (im Warmwasser oft < 5 Jahre) unter Berücksichtigung der Investitionen betrachten. Danach schneiden derartige Verfahren meist nicht mehr so lukrativ ab.

Insbesondere für ein EFH ist so etwas niemals sinnvoll, es sei denn der Auftraggeber ist schon 80.

E. Regulator
Gast (KIM ALEXANDER)
(Gast - Daten unbestätigt)

  17.08.2010
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Andreas H. vom 17.08.2010!  Zum Bezugstext

>Sollte man das dieses Spül und
>Beschichtungsverfahren wählen?
>Gibt es da inzwischen Erfahrungen?

Ja, es gibt Erfahrungen mit Epoxidharzbeschichtung in Trinkwasserleitungen:

Über Jahre Nutzungseinschränkungen (muss beim Verkauf und Vermietung angegeben werden) und Chemikalien im Trinkwasser

http://www.express.de/regional/koeln/chemikalien-im-trinkwasser/-/2856/727218/-/index.html



KIM ALEXANDER
Gast (Andreas H.)
(Gast - Daten unbestätigt)

  17.08.2010

Hallo,
Ich stehe auch vor dem Problem mit einem 35 Jahre alten Haus. Habe die lange leer stehende Dachwohnung gemietet. Aus den verzinkten Stahlrohr Leitungen kommt einiges an Rost. Was da noch an Keimen drin ist weiß ich gar nicht. Im Dachgeschoß könnte man die Leitungen gegen Kunststoff austauschen, das sie in der Dachschräge abgemauert am Haus entlang liegen.
Wie ist es dann aber in der EG Wohnung bis zum Keller? Sollte man das dieses Spül und Beschichtungsverfahren wählen? Gibt es da inzwischen Erfahrungen?
Gruß Andreas H.



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