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Kategorie: > Umwelt
Eisberge zu Trinkwasser
Gast (Unbekannt!)
(Gast - Daten unbestätigt)

  10.08.2007

Hallo,

vor kurzem habe ich von der Idee der Firma Icetrack gehört. Sie wollen Eisberge aus der Antarktis nach Südafrika schleppen und sie dort kontrolliert abschmelzen und in Trinkwassermangelgebiete weiterleiten.
Was haltet ihr davon? So ein großer Eisberg kann mitunter seine 100Mio Tonnen wiegen. Und wie sieht es mit der CO2 Emission aus und was könnte so ein Liter Wasser dann kosten?
Hat da jemand ne Meinung dazu?
gruß



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 28
Gast (Dominic Scharffetter)
(Gast - Daten unbestätigt)

  16.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von otto vom 16.08.2007!  Zum Bezugstext

Mir ist schon klar, dass noch weitaus viel gefährlichere Treibhausgase entstehen, aber die wollte ich jetzt erstmal außer Acht lassen.
Es geht mir wirklich nur darum um grob abzuschätzen ob das Projekt überhaupt eine Zukunft hat.
Gast (Dominic Scharffetter)
(Gast - Daten unbestätigt)

  16.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von JayBee vom 16.08.2007!  Zum Bezugstext

Hallo,

wie schon erwähnt hatte ich als Referenzwert den Treibstoffverbrauch eines Hochseeschiffes benutzt. Es handelt sich hierbei nicht um einen Riesentanker, also denke ich mal, dass das ungefähr hinhaut. Ich habe halt den ungefähren Durchschnittsverbrauch von Schiffen genommen. Aber auch wenn ich für meine Rechnung den geringsten Verbrauch nehmen würde, würden der Spritverbrauch förmlich explodieren, da es sich ja um ein enormes Gewicht handelt was der Eisberg wiegt.
Die Firma Icetrack hat mir zwar geantwortet, aber die Antworten bringen mir nichts.
"Nein im Ernst, der Eisberg wird mittels vielfach eingesetzter SChleppschiffe mit der notwendigen Pfahlzugkraft und mit einem von icetrack entwickelten Schleppgeschirr bewegt. Übrigens auf einer während des Transports stets überwachten und optimierten Route...
So, noch zum CO2-Ausstoss, der unzweifelhaft natürlich vorhanden ist. Selbstverständlich lassen wir eine Öko-Bilanz für das Vorhaben erstellen. Diese berücksichtigt aber neben dem CO2-Ausstoss auch zahlreiche andere ökologische Faktoren und Auswirkungen, die alternative Formen der Wassergewinnung (z.B. Meerwasserentsalzung, Staudaämme etc.) ja zum Teil in beträchtlichem Umfang aufweisen und die wir bei der Bewertung eines solchen Vorhabens auch alle heranziehen müssen. Daher ist unsere Öko-Bilanz auf jeden Fall 'ausgeglichen'"

otto
(Mailadresse bestätigt)

  16.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von JayBee vom 16.08.2007!  Zum Bezugstext

Ein kleiner Einschub; ich glaube dass die Berechnung des CO2 Ausstoßes bei jedem Enegieintensiven Projekt kritisiert werden kann solange C verbrannt wird.

Erst wenn wir anderes verbrennen oder Sonnenenergie verwenden können wir die CO2 emission wirksam vermindern .  Wobei die Energiegewinnung ohne CO2 produktion nicht automatisch ein Segen ist, z.B Atomkraft.

Umweltökologisch ist es eigentlich sehr erfreulich wenn bei einer Verbrennung nur CO2 und H2O ensteht. Viel gefährlicher ist eigentlich der ganze andere Mist in den Abgasen und ich glaube dass wir da einfach falsch ansetzen und die CO2 Produktion bei solchen einzelnen Unternehmungen zu Beurteilung in die Wagschaale werfen.

So,  das mußte ich mal einbringen.
JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  16.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Dominic Scharffetter vom 15.08.2007!  Zum Bezugstext

Hallo Dominic,

bei der Meereswasserentsalzung würde ich mich bei einem fakultativen Referenzobjekt dieser Größenordnung am "state of the art" orientieren. Dafür könnte man das israelische Ashkelon-Projekt heranziehen:

http://www.water-technology.net/projects/israel/specs.html

Als Wert hättest Du dann 4 kWh/m³ und als Preis $0.527/m³. Das erscheint mir für diesen Größenmaßstab realistisch.

Bei der Icetrack-Lösung komme ich indes ins Schwimmen. Es ist natürlich unrealistisch anzunehmen, das Gewicht würde in Form von Ladung transportiert. Was sagen denn die Icetrack-Macher, so sie denn irgendwas sagen, was ich persönlich nicht glaube? ;-)

Den CO² Ausstoss einer kleineren Schlepperflotte dürfte berechenbar sein, wenn man wüßte, wie viele Schlepper eingesetzt werden. Zur Not, einfach mal bei der Hamburger Hafen und Logistik AG anrufen - sicher können die Dir Referenzwerte für den Treibstoffverbrauch eines Schleppers nennen, über den Du den CO²-Ausstoss schätzen kannst.

Gruß

JB
Gast (Dominic Scharffetter)
(Gast - Daten unbestätigt)

  15.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von JayBee vom 13.08.2007!  Zum Bezugstext

Meerwasseranlagen:
Der Energieaufwand liegt bei 4-5 Kilowattstunden pro Kubikmeter Trinkwasser. Das entspricht einem CO2 Ausstoß von 3kg pro Kubikmeter Wasser.
Im Internet gabs so einen Rechner, der hat mir den CO2 Ausstoß ermittelt. daher habe ich den Wert.

http://www.iwr.de/re/eu/co2/co2.html
Gast (Dominic Scharffetter)
(Gast - Daten unbestätigt)

  15.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von JayBee vom 13.08.2007!  Zum Bezugstext

Bei der Meerwasserentsalzung habe ich das als Anhaltspunkt genommen:

"„Beispiel: RO-Anlage (30.000 m3/Tag):
Unter der Annahme, dass die spezifischen
Investitionskosten einer RO-Anlage 2.500
DM/m3/Tag betragen, fixe jährliche
Wartungs- und Betriebskosten
(einschließlich Ersatzinvestitionen) in
Höhe von 8% der Investitionskosten
anfallen, und 6 kWh/m3 zum Preis von
0,10 DM/kWh verbraucht werden, ergeben
sich bei einer Nutzungsdauer von 20
Jahren (5% Verzinsung)9 und einem
Auslastungsgrad von 85% spezifische
Destillatkosten von 1,90 DM/m3. Der
Betrag setzt sich wie folgt zusammen:10
Kapitalkosten 0,65 DM/m3 (34%)
Fixe Betriebskosten 0,65 DM/m3 (34%)
Energiekosten 0,60 DM/m3 (32%)
_______________________________
Summe 1,90 DM/m3 (100%)“

Quelle: http://www.wau.boku.ac.at/fileadmin/_/H81/H811/Skripten/811308/05_technik/308_05_C_gtz_meerwasserentsalzung.pdf

Es muss sich um konventionellen Strom handeln, Strom durch regenerative Energienquellen ist laut dieser Internetquelle noch zu teuer.
Gast (Dominic Scharffetter)
(Gast - Daten unbestätigt)

  15.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von JayBee vom 13.08.2007!  Zum Bezugstext

Meine Rechnung sieht folgendermaßen aus:

Einmal habe ich den CO2-Ausstoß und dann nen ungefähren Treibstoffverbrauch errechnet.

So habe ich gerechnet:

CO2-Ausstoß= 0,00866 kg/tkm
Strecke= 2500 km
Gewicht= 60.000.000 t

60.000.000t * 2.500km= 150.000.000.000
150.000.000.000 * 0,00866 kg/tkm= 1.299.000.000

Das würde einen CO2- Ausstoß von ca. 1,3 Mio t entsprechen.

Ein Schiff verbraucht 1,3 Liter Treibstoff für 100 Tonnenkilometer.
Das macht bei mir dann 0,013 Liter/t*km.
Auch hier wieder ein Gewicht von 60 Mio Tonnen und eine Entfernung von 2.500km.
Das ergibt bei mir:
1.950.000.000 Liter. Also 1,95 Milliarden Liter Treibstoff.

An Hand der Werte sieht man deutlich, wie absurd das ganze ist. Mir ist ja auch klar, das Wind, Strömung, Verdrängung etc. eine enorme Rolle spielen, aber das kann ich persönlich nicht berechnen und wollte es deswegen grob überschlagen.
Gast (Fred)
(Gast - Daten unbestätigt)

  14.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Christoph vom 14.08.2007!  Zum Bezugstext

Hallo Christoph,

irgenwie hast Du ja recht. Da kann man mal sehen, wie sich diese Begriffe schon klammheimlich in den alltäglichen Sprachgebrauch eingeschlichen haben.

Grüsse
Fred
Gast (Christoph)
(Gast - Daten unbestätigt)

  14.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Fred vom 14.08.2007!  Zum Bezugstext

Guten Tag Fred (Friederich?),

"ok"....Du meintest sicherlich "in Ordnung"
"Forum" ? Hm, meintest du "Umplankung", "Marktplatz" oder "Versammlungsort" ?
"plädieren" Du meintest "einsetzen für"?

aber bitte, was ist das:
"gute alte deutsche Muttersprache"?

Gott zum Gruß
Hochachtungsvoll
Gut Heil

Christoph
Gast (Fred)
(Gast - Daten unbestätigt)

  14.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von H2O vom 14.08.2007!  Zum Bezugstext

Hallo zusammen,

ok, danke, habe ich gefunden und verstanden. Aber muss es denn in einem Forum sein, dass man dort Begriffe benutzt, die man erst irgendwo nachschlagen muss.
Ich würde dazu plädieren, unsere gute alte deutsche Muttersprache zu benutzen, selbt wenn ein anderer Begriff evtl. eine Sache, Vorgang, Person, Hanldung ...... kürzer beschreibt.

Grüsse

Fred
H2O
(gute Seele des Forums)

  14.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Fred vom 14.08.2007!  Zum Bezugstext

Hallo Fred,

schau Dir mal an was Wikipedia zum Begriff Fake weiß:

http://de.wikipedia.org/wiki/Fake

Gruß
H2O
Gast (Fred)
(Gast - Daten unbestätigt)

  14.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von JayBee vom 13.08.2007!  Zum Bezugstext

Hallo JB, hallo Wilfried,

gestattet einem Unwissenden doch bitte mal eine Frage:

Wer oder was ist "Fake"

Grüsse

Fred
JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  13.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Wilfried vom 13.08.2007!  Zum Bezugstext

> Du scheinst Dich ja auszukennen - aber Karaoke gibt es
> ja auch noch - speziell für Langnasen :-))))

Jaaa, ich weiß. Ich durfte bereits eine ganze Horde kleiner Chinesen erfreuen, indem ich Dean Martins "Thats Amore" schmetterte *lol*

-> Impressum und Media-Agentur

Es ist keineswegs unüblich, dass Medien-Agenturen Internetauftritte konzipiren und realisieren, wie kommst Du auf die Idee, dies sei deshalb ein Fake *wunder*

Es ist sicher ungewöhnlich, dass gleich fünf verschiedene(!) PR-, Medien- und Kommunikationagenturen Partner oder Projektbeteiligte sind ... aber das spricht ja eher für meine Theorie des Marektingcoups :-)

Viel Spaß oder besser Erfolg in der Provinz!

JB
Gast (Wilfried)
(Gast - Daten unbestätigt)

  13.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von JayBee vom 13.08.2007!  Zum Bezugstext

..."und meide die chinesische Oper!"
Du scheinst Dich ja auszukennen - aber Karaoke gibt es ja auch noch - speziell für Langnasen :-))))
Die Multi Media Firma wirb mit der Seite und steht selbst auch im Impressum.
http://www.icetrack.de/cms/front_content.php?idcat=7
Ond:
Realisierung
softwerk Multimedia Agentur - Würzburg
http://www.smma.de  

Nun wurde die ganze Sache aber so verschachtelt, dass man wirklich schwer erkennen kann, wer Fake zugibt und wer eventuell versucht damit Geld zu sammeln - nach dem Motto, es gibt Millionen Doofe auf der Welt und einige haben sogar Geld...
Ich soll morgen in die Provinz, geh dann mal besser solide ins Bett ;-)

Beste Grüße
Wilfried

JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  13.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Wilfried vom 13.08.2007!  Zum Bezugstext

Hallo Wilfried,

dass das ganze ein Fake ist, glaube ich mittlerweile auch. Wie kommst Du aber auf die Idee, dies sei eine "Multimedia-Probe"? Bank und Impressum erscheinen mir echt, nur beim Aufsichtsrat habe ich so meine Zweifel.

Ich habe einen völlig anderen Verdacht!

Der Geschäftsführer ist ein gewisser André Neun - eine kurze Google-Recherche weißt einen André Neun als  Repräsentanten der acquatico GmbH Fürth (ist ja gleich bei Nürnberg) aus, einem Unternehmen, das u.a. auf dem Gebiet der "Wasserbelebung" tätig ist - also schon mal verdächtig per se!
An einer anderen Stelle taucht ein André Neun als e-Commerce "Beauftragter" der IHK Nürnberg auf.

Icetrack selbst weist auf seinen Seiten die Firma Drinks4YOU GmbH als Partner für den Vertrieb aus. Dies ist eine deutsche Vertriebsfirma für Erfrischungsgetränke, wie z.B. Energy-Drinks. Ob die SAF mit Trinkwasser versorgen wollen *g*?

Wenn man jetzt 1 und 1 zusammenzählt, kommt man zu dem Ergebnis, dass das altruistische Ziel, wasserarme Gegenden in Südafrika mit Trinkwasser zu versorgen nur ein Marketingfake ist um ein überteuertes Lifesytleprodukt in Deutschland auf den Markt zu bringen. Wenn ich mich täusche, soll mich der Blitz erschlagen!

Mit meinem kleinen Scherz über das 10 € High-Society Wasser lag ich wohl richtig, ohne es wirklich zu ahnen ;-)

Gruß an die alte Langnase und meide die chinesische Oper!

JB
Gast (Wilfried)
(Gast - Daten unbestätigt)

  13.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von JayBee vom 13.08.2007!  Zum Bezugstext

Hallo JayBee,

für sowas nimmt man ja auch kein Tau, oder gar eine Stahltrosse - Expandergummis sind das Geheimnis :-))

Das Thema "Eisberge zu Trinkwasser" brachte
sonst immer die Journallie einer großen Boulevardzeitung als Füller ins Sommerloch, vielleicht auch mal zum 1. April ein paar Eisberge nach Gran Canaria, aber offenbar wurde nun doch die Idee aufgegriffen, nicht etwa um "Geld zu sammeln" wie ich zuerst dachte. Dem sagt die "icetrack AG" ziemlich undeutlich ab - aber eine Multi Media Agentur preist diese URL als Referenz und Arbeitsprobe, samt sämtlichen Fakes, im Impressum, von der Anschrift bis zum Handelsregistereintrag und dem Konto bei der Fürst Fugger Privatbank.

Also, bitte alle die Taschenrechner wieder einpacken :-))

Beste Grüße aus Beijig
Wilfied
JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  13.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von JayBee vom 13.08.2007!  Zum Bezugstext

Ein kleiner Nachtrag zur Durchführbarkeit des Projektes.
Die Icetrack AG weiß, dass sie einen riesigen Eisberg mitten durch die Roaring Forties, die Furios Fifties und die Screaming Sixties schleppen will? Einem ehemaligen Seefahrer treibt dieses Vorhaben unweigerlich ein Schmunzeln ins Gesicht, ist es doch sogar bei leichter Strömung und mittleren Winden schon nicht einfach mit Schleppern ein großes träges Objekt zu bewegen. In diesen Breitengraden spielen Neptun und Aiolos allerdings regelmäßig verrückt. Na denn, Mast und Schotbruch ;-)

JB
JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  13.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Dominic Scharffetter vom 13.08.2007!  Zum Bezugstext

Hallo Dominic,

> mir erscheint deine Kostenrechnung als zu preiswert
> zu sein.

Es war ja auch nur eine Kaffeesatzrechnung ;-)
Für die Aufgabe, die Du hier konkretisierst (v.a. wegen der Größe des Eisbergs) und die ich von den Internetseiten entnommen habe, werden die Kosten förmlich explodieren.

> CO2-Vergleich
> Hochseeschiff: 0,00866 kg/tkm.
> Eisberg/Schnitt ein Gewicht von 60 Mio Tonnen
> Entfernung 2.500km
> CO2-Ausstoß von 1.3 Mio Tonnen.

Wie hast Du das gerechnet?
Das Gewicht des Eisbergs ist ja nicht äquivalent zum Transportgewicht eines Containers oder Schüttguts. Der Großteil liegt unter Wasser und es bedarf schon einer Rechnung, die komplexe Strömungsphysik mit einschließt. Nicht das Gewicht, sondern Verdrängung und Widerstand sind von Bedeutung. Außerdem spielt die Meeresströmung einen ganz entscheidenden Faktor. So pi mal Daumen, wie ich meine Kaffeesatzrechnung gemacht habe, kann man da freilich nicht vorgehen ;-)

> Das gleiche habe ich mit einer Meerwasserentsalzungsanlage
> durchgespielt, dazu findet man viele Daten im
> Internet. Da beläuft sich der CO2-Ausstoß auf 300.000
> Tonnen für 100 Milliarden Liter Wasser oder 100 Mio
> Tonnen.

Stellt sich die Frage, wie die Anlage arbeitet. Mit Nuklearstrom? Mit Kohlekraftwerk? Gas-, Öl-, Sonnenenergie?

> Meine Frage ist: Gibt es überhaupt Schiffe, die so
> ein Gewicht ziehen können? Wenn ja, wie?

Ein Schiff ganz sicher nicht, aber eine Flotte von Hochseeschleppern wird das uU hinbekommen. Das ist aber auch nicht so einfach auszurechnen (s.o.). Bei Schleppern wird aus diesen Gründen auch der Pfahlzug in Tonnen als Leistung angegeben.

> Ich mache gerade ein Praktikum und soll die
> Machbarkeit dieses Projektes überprüfen.

Nette Aufgabe ;-)
Das das Projekt nicht durchführbar ist, kann Dir ein Blinder mit dem Krückstock sagen. Wäre ich Finanzinvestor, würde mich v.a. interessieren, wie es sich die Leute vorstellen, dass Wasser zum zahlungskräftigen(!) Kunden zu bringen. Dort, wo in SAF die zahlungskräftigen Kunden sind, ist mW entweder keine Küste oder kein Wassermangel (Capetown). Dort wo Wassermangel vorherrscht ist der nächste Hafen weit oder es gibt kaum zahlungskräftige Kunden (Kalahari). Eine leitungsgebundene Wasserversorgung scheidet mE daher fast aus, bleibt das Abfüllen in Flaschen, was a) für den Endkunden zu teuer sein wird und b) in so großen Mengen mE schwerlich möglich ist, außer man investiert Unsummen in eine Distributionslogistik.

Als "Gag" für die High-Society in Europa und den USA wird das Eisbergwasser aus Flaschen á 10 Euro sicher Erfolg haben ;-)

Gruß

JB
Gast (Fred)
(Gast - Daten unbestätigt)

  13.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Dominic Scharffetter vom 13.08.2007!  Zum Bezugstext

Hallo Dominic!

"Meine Frage ist: Gibt es überhaupt Schiffe, die so ein Gewicht ziehen können? Wenn ja, wie?"

Das Problem ist doch da nicht das Gewicht - Eisberge schwimmen doch schon allein. Ich denke das Problem ist vielmehr die Verdrängung die der Eisberg hat, (s.unten) da ja der größte Teil des Eisberges unter Wasser liegt / schwimmt. Diese Masse müsste dann gegen den Widerstand des Wassers bewegt werden.

Grüsse

Fred
Gast (Dominic Scharffetter)
(Gast - Daten unbestätigt)

  13.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von JayBee vom 13.08.2007!  Zum Bezugstext

Hallo,
mir erscheint deine Kostenrechnung als zu preiswert zu sein.
Ich habe bis jetzt nur einen CO2- Vergleich aufstellen können. Im Internet habe ich den CO2- Ausstoß eines Hochseeschiffes gefunden, der lag bei 0,00866 kg/tkm.
Ein Eisberg wiegt am Anfang 120 Mio Tonnen, am Ende wird von einem Gewicht von 24 Mio Tonnen ausgegangen. Somit habe ich als Schnitt ein Gewicht von 60 Mio Tonnen genommen. Als Entfernung habe ich 2.500km gewählt. Somit kam ich auf einen CO2-Ausstoß von
1.3 Mio Tonnen. Das gleiche habe ich mit einer Meerwasserentsalzungsanlage durchgespielt, dazu findet man viele Daten im Internet. Da beläuft sich der CO2-Ausstoß auf 300.000 Tonnen für 100 Milliarden Liter Wasser oder 100 Mio Tonnen.
Meine Frage ist: Gibt es überhaupt Schiffe, die so ein Gewicht ziehen können? Wenn ja, wie?
Ich mache gerade ein Praktikum und soll die Machbarkeit dieses Projektes überprüfen.
Nähere Infos findet man auf Icetrack.de



JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  13.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Fred vom 13.08.2007!  Zum Bezugstext

Hallo Fred,

die Eisbären verpflegen sich mit den Pinguinen - ganz einfach!

Was? Es gibt keine Eisbären in der Antarktis? Mist, da muss ich meine Kaffeesatzrechnung noch mal überarbeiten ;-)

Gruß

JB
Gast (Fred)
(Gast - Daten unbestätigt)

  13.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von JayBee vom 13.08.2007!  Zum Bezugstext

Hallo JB,

würde der auch noch so große Eisberg auf dem Transport nach Südafrika, vorbei an den bzw. durch die  warmen Z9nen unserer Erde nicht zu einem erheblichen Abschmelzprozess führen, was dann Deine Rechnung etwas anders aussehen lassen würde.
Aber als Ergebnis mag Deine "Kaffeesatzberechnung"  immer noch stimmen.

Aber Frage: wer verpflegt unterwegs die Pinguine und die Eisbären auf dem Eisberg?   ;-))

Grüsse
Fred
JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  13.08.2007

Hallo Praefectus,

ich überschlage das mal sehr vereinfacht.

Anhand von Vergleichen kann man die Charter eines solchen Schiffes (125 Meter) mit ca. 7.500 Euro pro Tag ansetzen. Hinzu kommen Energiekosten - hier habe ich keine Vergleichswerte, aber ich schätze mal grob 500 Euro pro Tag könnten hinkommen. Das würde also 8.000 Euro pro Tag ausmachen.

Für das Ausfahren gen Antarktis, das Finden und Abschleppen des Eisberges und den Rücktransport nach SAF würde ich mal so grob 14 Tage schätzen. Das hiesse, nur der Transport von einem Eisberg würde mit rind 112.000 Euro zu Buch schlagen.

Laut den Definitionen der International Ice Patrol ist ein Eisberg wie von Dir genannt nicht nur groß sondern gigantisch. Ein sehr großer Eisberg nach IIP-Definition wäre beispielsweise 100 Meter hoch und 250 Meter lang und breit, d.h. rund 6.250.000 m³.

Die reinen Beschaffungskosten für das Eis wären also tragbar (1,8 Cent pro m³).

Bliebe nur noch die Frage, wie das Eis/Wasser zum Kunden kommen soll. Wenn in Hafennähe eine geeignete Aufbereitung stattfinden würde und die Verteilinfrastruktur vorhanden wäre, könnte das Projekt - so seltsam es sich anhört - sogar rentabel sein, *vorausgesetzt* es gibt auch Kunden, die dafür bezahlen, was in SAF sicher nicht selbstverständlich ist.

Gruß
JB aka der Kaffeesatzrechner
H2O
(gute Seele des Forums)

  13.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von brunnenotto vom 13.08.2007!  Zum Bezugstext

Hallo Brunnenotto, hallo Fred

rausschauen tut nur ca. 1/10 der Rest also ca. 9/10 sind unter Wasser. Beim Schmelzen ändert sich die Dichte von ca. 0,92 zu ca. 1 g/dm³. Das Volumen verringert sich dadurch also um den Wert von ca. 1/10 und das ist relativ genau das was vorher rausgeschaut hat. Also keine Zunahme des Wasserspiegels.

Gruß
H2O
Gast (brunnenotto)
(Gast - Daten unbestätigt)

  13.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Fred vom 13.08.2007!  Zum Bezugstext

1/3 vom Eis schaut oben raus. entsprechend dem speifischen Gewicht von Eis. schmilzt das Eis hat das geschmolzen Wasser in etwa das Volumen der eingtauchten 2/3 somit steigt der Meeresspiegel nicht.
(bei 3°C kann das Volumen sogar kleiner sein= Anomalie des Wassers)
Gast (Fred)
(Gast - Daten unbestätigt)

  13.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Heiner Grimm vom 10.08.2007!  Zum Bezugstext

Hallo Heiner,

warum sollte sich das Volumen des Meeres nicht ändern? Ok, Eis ist vom Volumen größer als Wasser, aber dafür ragen doch trotzdem Eisberge über die Wasseroberfläche hinaus. Sollten sich diese beiden Faktoren gegeneinander aufheben?

neugierige (auf die Antwort) Grüsse

Fred
Heiner Grimm
(gute Seele des Forums)

  10.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Fred vom 10.08.2007!  Zum Bezugstext

Hallo Fred,

durch das Schmelzen von im Meer schwimmendem Eis (Eisberge, Nordpolareis) steigt der Meeresspiegel um keinen Millimeter. Nur wenn Inlandeis (Gletscher, Großteil der Antarktis) schmilzt und ins Meer läuft (oder nicht schmilzt und hineinplumpst), kann der Meeresspiegel entsprechend steigen. Das Abschleppen von Eisbergen hat deshalb insofern keine negativen Auswirkungen.

An Praefectus:
Ob bezüglich Energieverbrauch/CO2-Emissionen das Schleppen eines Eisbergs über ein paar 1000 km oder die Entsalzung einer entsprechenden Menge Meerwasser günstiger wäre, kann ich so aus der Lamäng nicht sagen.

Grüße, Heiner
Gast (Fred)
(Gast - Daten unbestätigt)

  10.08.2007

Hallo Praefectus,

viele warnen vor dem Abschmelzen der Pole und der Eisberge, weil dann der/die Meersspiegel nicht unerheblich ansteigen werden. Dabei dürfte es doch wohl keine Rolle spielen wo sie schmelzen. Sämtliches Wasser (auch in Südafrika) hat doch das Bestreben, irgenwann im Meer zu landen.

Grüsse
Fred



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