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Kategorie: > Technik > Regen- / Brauchwassernutzung
mein zisternenwasser stinkt
Gast (oliver hupe)
(Gast - Daten unbestätigt)

  21.08.2007

hallo an alle,

woran kann es liegen das mein zisternenwasser (teilweise penetrant) nach "faulen eiern" stinkt? unsere beton-zisterne ist jetzt 2 jahre alt und läuft sonst prima. ich habe sie diese frühjahr innen komplett gereinigt (inkl. einlauffilter); hatten noch sehr viel schlamm vom hausbau drinne. das geruchsproblem ist danach leider nicht besser geworden. meinen 5 nachbarn, die alle mit baugleichen zisterne ausgestattet sind, haben dieses problem nicht. es wäre schön, wenn mir jemand bei meinem problem helfen könnte.-----gruss aus kassel



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 8
Gast (Möller)
(Gast - Daten unbestätigt)

  27.08.2007

Hallo,
hören Sie auf Ihre Zisterne zu reinigen. Reinigen Sie den Filter und die Dachrinnen. Belassen Sie Sediment in Ihre Zisterne. Dadurch wird das Wasser gereinigt. Zisterne sollte nicht öfters als 1 mal in 10-20 Jahren gereinigt werden. Bildung von neuem Sediment dauert ca. 3 Monate. In diese Zeit kann das Wasser trüb sein. Bitten Sie ihr Nachbarn um ein Paar Gieskannen Wasser. Giesen Sie dies in Ihre Zisterne. Sie impfen das Wasser mit den Bakterien vom Nachbarn. Falls nicht funktioniert (sollte max 3 Monate dauern) müssen sie das Wasser abpumpen und alles wiederholen.
mfg
Möller
H2O
(gute Seele des Forums)

  24.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Hartmut Schmitt vom 24.08.2007!  Zum Bezugstext

Hallo Herr Schmitt,

Zitat "der von mir vorgeschlagene Untersuchungsumfang dürfte eine Art einfache Standarduntersuchung sein, die fast jedes Labor durchführen und beurteilen kann, um etwas Licht in die Verhältnisse vor Ort zu bringen"

Nur weil ein Labor eine Untersuchnung vorteilhaft durchführen kann, stellt das noch keinen Grund dar eine solche Untersuchung in Auftrag zu geben. Eine Beurteilung des Analysenergebnisses werden Sie vom Labor zudem nur in den seltesten Fällen erhalten. Wir hatte diese Diskussion schon mal an anderer Stelle. Aber selbst dann kann kein Mensch aus dem TOC-Wert gezielt auf die Bildung des Schwefelwassersstoffs Rückschlüsse ziehen.

Zitat: "Selbst einfache Untersuchungen auf organische Summenparameter abzulehnen, halte ich nicht für sinnvoll, besonders wenn für diese Parameter zahlreiche Vergleichswerte zur Beurteilung in der Fachwelt vorliegen"

Organische Summenparameter werden von mir nicht abgelehnt. Nur die entsprechend sinnfreie Bestimmung von Parametern mit deren Ergebnisse, man nichts anfangen kann. Der CSB-Wert als Summenparameter der auch organische Einflüsse anzeigt gefällt mir in diesem Fall sogar sehr gut. Nennen Sie mir doch bitte die Quelle für zahlreiche Vergleichswerte aus der Fachwelt die den Zusammenhang zwischen TOC und Schwefelwasserstoff aufzeigen.

Zitat: "Wie Sie mit Bakterienuntersuchungen auf einen vergleichbaren Erkenntnisstand kommen wollen wie mit chemisch-physikalischen Untersuchungen, sollten Sie dem Forum einmal erläutern, da dies für viele andere Fragestellungen auch von Bedeutung sein dürfte."

Ich glaube das muß ich weniger den Forum erklären sondern eher ihnen. Zunächst erhält man dadurch Aufklärung ob es sich tatsächlich um bakterielle Vorgänge handelt die zum Problem führen. Weiterhin wird durch die Bestimmung der Bakterien eine bessere Einschätzung der Vorgänge möglich aerob-anerob sulfatreduzierende Spezies usw. Sie hatten ja selbst schon eine mögliche Sulfatreduzierung aus dem Beton angedeutet. Wie Sie das aber mit dem TOC-Wert aufzeigen möchten ist nicht nachzuvollziehbar. Im übrigen wurde zu keiner Zeit behauptet, dass eine bakteriologische Untersuchung die Erkenntnisse aus der chemisch-physikalischen Untersuchung ersetzt. Es wurde lediglich der Parameter TOC angesprochen.

Zitat: "Die Aussage, dass der organisch gebundene Kohlenstoffgehalt gar nichts mit dem Schwefelwasserstoff zu tun hat, ist schlichtweg falsch"

Der TOC-Wert hat mit Schwefelwasserstoff nichts zu tun. Der TOC-Wert gibt den Gehalt an organisch gebundenm Kohlenstoff an. Wie zeigt denn der TOC-Wert den Schwefelgehalt an? Daher ist Ihre Ausage falsch in Ihrem besonderen Fall sogar "fachlich" falsch. Verschonen sich mich bitte vor einer ihrer speziellen Problemkonstruktionen, die dann durch die Brust ins Auge doch einen Zusammenhang aufzeigen sollen.

Zitat: "Interessierte Leser/innen mögen sich hierzu einmal den Schwefel- und Kohlenstoffkreislauf in der Gewässerökologie ansehen"

Das ist sicherlich sehr interessant. Aber fachlich wenig wertvoll wenn Sie dabei bleiben den Kohlenstoffgehalt zu bestimmen um daraus auf den Schwefelgehalt zu schließen. Das wird in verschiedenen Systemen zu unterschiedlichen Gleichgewichten führen. Das gilt auch für die Gewässerökologie in Herrn Hupe´s Zisterne.

Zitat: "Wenn Herrn Hupe dies alles zu teuer sein sollte, wird er eh einen anderen Weg einschlagen. Aber einen fachlichen Weg zur möglichen Problemlösung wollte ich ihm trotzdem aufzeigen"

Das ist ja ein ganz lobenswertes Ansinnen, jedoch wie hatten Sie so schön formuliert "Viele dieser Erfahrungen würden einer fachlichen Prüfung nicht standhalten".

Gruß
H2O
Gast (Hartmut Schmitt)
(Gast - Daten unbestätigt)

  24.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von H2O vom 24.08.2007!  Zum Bezugstext

Sehr geehrter H2O,

der von mir vorgeschlagene Untersuchungsumfang dürfte eine Art einfache Standarduntersuchung sein, die fast jedes Labor durchführen und beurteilen kann, um etwas Licht in die Verhältnisse vor Ort zu bringen. Selbst einfache Untersuchungen auf organische Summenparameter abzulehnen, halte ich nicht für sinnvoll, besonders wenn für diese Parameter zahlreiche Vergleichswerte zur Beurteilung in der Fachwelt vorliegen. Wie Sie mit Bakterienuntersuchungen auf einen vergleichbaren Erkenntnisstand kommen wollen wie mit chemisch-physikalischen Untersuchungen, sollten Sie dem Forum einmal erläutern, da dies für viele andere Fragestellungen auch von Bedeutung sein dürfte.

Die Aussage, dass der organisch gebundene Kohlenstoffgehalt gar nichts mit dem Schwefelwasserstoff zu tun hat, ist schlichtweg falsch. Interessierte Leser/innen mögen sich hierzu einmal den Schwefel- und Kohlenstoffkreislauf in der Gewässerökologie ansehen.

Wenn Herrn Hupe dies alles zu teuer sein sollte, wird er eh einen anderen Weg einschlagen. Aber einen fachlichen Weg zur möglichen Problemlösung wollte ich ihm trotzdem aufzeigen.

Mit freundlichen Grüßen

Hartmut Schmitt
H2O
(gute Seele des Forums)

  24.08.2007

Hallo Oliver,

für was verwendest Du das Zisternen-Wasser? Es gibt entsprechend eventuell eine relativ einfache Lösung. Eiweiße die Schwefel enthalten sind aus meiner Einschätzung nicht der Grund (Schwefel in Eiweißen ist rar). Da es sich anscheinend um bakterielle Vorgänge handelt, erscheinen mir Keimunteruchungen wichtiger als den organisch vorliegenden Kohlenstoffgehalt zu untersuchen der mit dem Schwefelwasserstoffgehalt nun so gar nichts zu tun hat. Eine TOC-Untersuchung ist ebenfalls nicht sinnig wenn wie erwähnt Sulfatreduzierer aus anorganischen Verbindungen (Beton) wiksam wären.

Gruß
H2O

Wulf
beo.wulfweb.de
(gute Seele des Forums)

  23.08.2007

hallo Oliver,

wieso hattest Du "noch sehr viel schlamm vom hausbau drinne"???
Normalerweise gelangt nur Dachablaufwasser in eine Zisterne, da sollte kein Schlamm mit in die Zisterne eingetragen werden, oder fängst Du auch Oberflächenwasser mit auf?
Wie ist denn deine Anlage aufgebaut?
Was für einen Filter benutzt du?
Ist ein beruhigter Einlauf vorhanden?
Gibt es eine schwimmende Entnahme?
Kann die Zisterne überlaufen? Wie häufig geschieht dies?

Meist stinken Zisternen, weil sie falsch geplant / gebaut oder betrieben werden.
Eine Ferndiagnose ist leider schwierig.

Gruß
Wulf
Gast (Hartmut Schmitt)
(Gast - Daten unbestätigt)

  23.08.2007

Sehr geehrter Herr Hupe,

der Geruch von "faulen Eiern" entsteht meist durch die mikrobiologische Reduktion organischer Schwefelverbindungen (z.B. Eiweise) oder die Reduktion von Sulfat (z.B. aus Beton, Zement) zu Sulfid (z.B. der giftige Schwefelwasserstoff). Die bereits empfohlene Belüftung und Umwälzung kann sicherlich bei ausreichender Dimensionierung eine schnelle Abhilfe gegen die Geruchsbelästigung darstellen. Langfristig sollten Sie aber den Ursachen auf den Grund gehen und prüfen, was an Ihrer Anlage anders ist als die funktionierenden Ihrer Nachbarn. Wenn Sie nämlich Ihr Zisternenwasser ständig behandeln müssen, kostet das Geld, Energie und Rohstoffe. Dann stellt sich irgendwann einmal die Frage, ob Trinkwasser für den geplanten Zweck nicht billiger wäre.

Woher kommen die sauerstoffzehrenden organischen Stoffe? Fließt noch anderes Wasser als das Regenwasser in Ihre Zisterne (z.B. Grund- oder Drainagewasser aus Zuleitungen oder Undichtigkeiten)? Befinden sich sauerstoffzehrende Ablagerungen am Grund Ihrer Zisterne? Wird evtl. der Beton durch die Eigenschaften des Zisternenwassers angegriffen? Entspricht die Betonqualität hinsichtlich des Materials und der Verarbeitung vor Ort den Anforderungen Ihrer Wasserzusammensetzung?

Sie sehen also, dass hier eine ganze Reihe von Faktoren eine Rolle spielen können. Vielleicht hilft hier auch eine repräsentative Wasseruntersuchung weiter. Diese sollte wenigstens die Parameter nach DIN 4030, die Leitfähigkeit, Gesamthärte, Sauerstoff und TOC/DOC oder die Oxidierbarkeit beinhalten. Die Probenahme sollte wegen der hier besonders wichtigen repräsentativen Probenahme von einem/r Fachmann/frau durchgeführt werden.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen einige wichtige Tipps geben, wenn auch keine einfachen Lösungen dabei sind.

Mit freundlichen Grüßen

Hartmut Schmitt
Gast (sepp s)
(Gast - Daten unbestätigt)

  22.08.2007

Hallo oliver Wir habenn eine etwa 800 Liter fassende Regenwasserzyterne aus Niro schon einige Jahre für Gartenbew.in  Verwendung.Vor 2 Jahen hat dieses Wasser fürchterlich gestunken.Obwohl wir nichts dagen unternommen haben hat es seither nicht mehr gestunken,auch in denJahren zuvor trat dieser Effekt nicht auf.Ist mir auch ein Rätsel.  mfg sepp
Gast (Bernd Kolpin)
(Gast - Daten unbestätigt)

  22.08.2007

Hallo
Im Normalfall Stinken Regen- Wasserbehälter nur wenn Blätter oder andere organische Stoffe verfaulen und zu wenig Sauerstoff im Wasser vorhanden ist ich würde einfach eine Große Luftpumpe vom Aquarium nehmen eine Ausströhmer ansetzen und das in die Zisterne einbringen
zum einen wird das Regenwasser geringfügig umgewelst zum anderen mit Sauerstoff angereichert
hoffe ich konnte weiterhelfen
MFG Bernd



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