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Kategorie: > Technik > Wasseraufbereitung
Desinfektionsverfahren
Diana
glavicagmx.at
(Mailadresse bestätigt)

  23.08.2007

Hallo zusammen,

hab mir viel zu den einzelnen Desinfektionsverfahren durchgelesen, und hätte noch ein paar Fragen zu den verschieden Verfahren.

1. Ozondesinfektion

Soll ja für den häuslichen Gebrauch zu teuer sein! Hab eine Firma gefunden, die solche Geräte zwischen 1800-2500€ anbietet. Zwar ist nur ein geringer Durchsatz möglich( 1-2,5 Liter/min) aber immerhin.
Das Gerät verspricht auch niedrige Betriebskosten.
Wo ist der Hacken?
Das Ozon muss dann wieder aus dem Wasser entfernt werden? Aktivkohlefilter?

2. UV-Desinfektion mit ozonerzeugenden Strahlern

Vorteil? Ist das besser als UV-Desinfektion allein? Die Strahler sind nur etwas teuerer als die ohne Ozon- Erzeugung, würden die Anlagekosten stark steigen? Hab darüber noch nix gefunden!
Bei einem Hersteller hab ich eine Beschreibung des Verfahrens gelesen die ich ehrlich gesagt nicht ganz verstehe! Vielleicht kann mir da wer helfen?

Also das bezieht sich auf den Zeitpunkt an dem das Ozon bereits dem Wasserstrom zugesetzt wurde:

''Eine Ozonakkumulation im zu behandelnden Wasser wird verhindert, da das UV-Licht der Wellenlänge 254nm aus dem im Wasser gelösten Ozon hochreaktive Hydroxilradikale erzeugt. Durch die Hydroxilradikale werden unerwünschte Wasserinhaltsstoffe abgebaut''

3. Thermische Desinfektion

Hat ja auch mehr Nachteile als Vorteile für den häuslichen Gebrauch. Hab leider noch keinen Anbieter dafür gefunden! Kennt vielleicht jemand einen guten?

4. ClO2 Dosierung

Kann mir da jemand ca. die Größenordnung sagen in der der Preis für so eine Anlage , für einen Durchsatz von ca. 7m3/h liegt?

Wäre echt dankbar für ein paar Anregungen.

glg Diana



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 9
H2O
(gute Seele des Forums)

  24.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Hartmut Schmitt vom 24.08.2007!  Zum Bezugstext

Hallo Herr Schmitt,

es erscheint wenig logisch ein Fitrationsverfahren für ein Filtrationsproblem zu verwenden für das es nicht geeignet ist. Noch weniger logischer erscheint eine theoretische Betrachtung dazu die nur dazu dienlich scheint "fachliche" Wischi-Waschi-Aussagen zu rechtfertigen. Meine Aussage enthielt keine Anhaltspunkte für Ihre Problemkonstruktion, sie gilt daher nach wie vor, wie gepostet.

Gruß
H2O
Klaus J. Nick
nickwasser-agentur.de
(Mailadresse bestätigt)

  24.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Diana vom 24.08.2007!  Zum Bezugstext

Hallo Diana,
da haben sich wohl unsere Posts überschnitten, bei meiner Antwort war mir der Grund Deiner Frage noch nicht bekannt. Hoffe trotzdem etwas geholfen zu haben.
Klaus
Klaus J. Nick
nickwasser-agentur.de
(Mailadresse bestätigt)

  24.08.2007

Hallo Diana,

Beitrag zu Pkt. 1 (Ozondesinfektion) Deiner Frage:

Ja, Ozon wirkt desinfizierend, hat aber im Gegensatz zu Chlor oder Chlordioxid die Eigenschaft, schneller zu zerfallen.
Außerdem kann es - noch stärker als Chlor oder Chlordioxid - kohlenstoffhaltige bzw. organische Verbindungen, die normalerweise nicht von Mikroorganismen verwertet werden können, für diese verfügbar machen ("aufschließen").
Typischerweise handelt es sich bei diesen Verbindungen um zunächst unschädliche sehr reaktionsträge Stoffe (Huminstoffe, allg. "refraktäre organische Verbindungen"), die besonders im Trinkwasser aus Oberfächenwässern im Bereichen bis zu wenigen mg/l vorkommen können.
Wenn nach dem "Ozon-Aufschluss" die Depotwirkung von z.B. Chlor fehlt, kann es nach der Ozonung sogar zu einer noch stärkeren Aufkeimung kommen. Zur Vermeidung derselben muß Ozon dann so konzentriert und lange einwirken können, bis auch die verwertbaren Folgeprodukte Oxidation von Huminstoffen (zu CO2 und Wasser) abgebaut sind.

An diesem Beispiel wird deutlich, daß (wie in den vorigen Beiträgen ja bereits angemerkt wurde) eine Bewertung von einem Desinfektionsverfahren nicht pauschal erfolgen kann, sondern nur, wenn:

1. eine Wasseranalyse vorliegt und die Herkunft des Wassers bekannt ist
2. die Parameter der Aufbereitungsanlage (Dosierung, Einwirkungsdauer, technische Auslegung..) bekannt sind.

Ich will es nicht zu kompliziert machen, aber jede Aufbereitung hat ihre "Haken", die von dem Wasserwerkspersonal berücksichtigt werden müssen.

Eine Darstellung aller mir bekannten Vor- und Nachteile aller Wasseraufbereitungsverfahren ist zu umfangreich und wäre sehr wahrscheinlich nicht vollständig.

Für eine Seminararbeit o.Ä. sollten aber die im Internet recherchierbaren Vor- und Nachteile ausreichen, ansonsten kann ich später auch hier nochmal Hinweise geben.

Viele Grüße

Klaus
Diana
glavicagmx.at
(Mailadresse bestätigt)

  24.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von H2O vom 24.08.2007!  Zum Bezugstext

Hallo,

hab einen Bekannten der hat Probleme mit seinem Hausbrunnen. Ich wollt mal ein bisschen helfen. Außerdem interresiert mich dieses Thema sehr. Mein Ziel ist es einen einigermaßen repräsentativen Kostenvergleich (je m3 Wasser) verschiedener möglicher Desinfekionsverfahren für Trinkwasser zu machen. Und da will ich natürlich, wirtschaftlich hin oder her, kein Verfahren vernachlässigen ;). Am wenigsten hab ich zu Ozon-Oxidation gefunden, deshalb hier der Schwerpunkt meiner Fragen.


Ausserdem finde ich kann ein Verfahren welches sich rein rechnerisch  als sehr teuer herausstellt, für manche Menschen doch eine Alternative sein kann. Der Nutzwert bzw. die persönliche Bewertung ist ja von Mensch zu Mensch verschieden! Wenn jemand das Geld hat und total von einer ClO2-Anlage überzeugt ist stellt auch diese für ihn eine Verfahrensalternative dar.

glg an alle Diana


Gast (Ernster Regulator)
(Gast - Daten unbestätigt)

  24.08.2007

Guten Morgen!

Die Frage, die sich hier stellt:

Wozu soll die Desinfektion in der Hausinstallation eingesetzt werden?

- Vorbeugend? Das ist sicher überflüssig!
- Es gibt Probleme mit Keimbildung in der Installation? Dann muss die Ursache ergründet und beseitigt werden. Eine den Regeln entsprechende Installation, die korrekt betrieben und gewartete wird, sollte keine Probleme mit einer übermäßigen Keimvermehrung haben. Probleme können durch eine zusätzlich Desinfektion nicht saniert werden.
- Es wird problematisches Trinkwasser angeliefert? Da ist der Versorger in der Pflicht.
- Es gibt eine Eigenwasserversorgung. Dann wäre genau zu prüfen, was hilfreich ist. Ohne Fachmann vor Ort gibt es da keine sinnvolle Lösung. Irgendein verfahren auf Zuruf zu empfehlen zeugt nicht von Fachkenntnis.

E. Regulator
Gast (Hartmut Schmitt)
(Gast - Daten unbestätigt)

  24.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von H2O vom 24.08.2007!  Zum Bezugstext

Sehr geehrter H2O,

der Begriff Filtration ist der Oberbegriff. Die Ultrafiltration ist eine spezielle Art der Filtration. Jede Art von Filtration führt in den meisten Fällen zu einer Keimverminderung. Es gibt aber auch Filterbetriebszustände, in denen es in den Filtern zu einer starken Keimvermehrung kommt. Nicht jeder Filter ist daher zur Entkeimung eines Wassers geeignet. Man sollte deshalb die Filtration und die Ultrafiltration in ihrer Entkeimungsfunktion nicht gleichsetzen.

Mit freundlichen Grüßen

Hartmut Schmitt
H2O
(gute Seele des Forums)

  24.08.2007

Hallo Diana,

mich würde interessieren was der eigentliche Grund Deiner Recherchen ist. Geht es dabei nur um eine theoretisch Betrachtung oder geht es um eine Anwendung? Im zweiten Fall wäre zunächst wichtig zu wissen um welche Art Wasser es sich handelt und warum desinfiziert werden soll. Da Du von häuslicher Anwendung schreibst, sind die meisten der Anwendungen die Du beschreibst teilweise unwirschaftlich bzw. nicht sinnvoll.

@ Herrn Schmitt, das Verfahren durch Filtration zu Entkeimen ist schon so alt wie Methuslaems Bart.

Gruß
H2O

Wilfried
wilfried.rosendahlrsdsolar.de
(gute Seele des Forums)

  23.08.2007

Hallo Diana,

da hast Du ja schon viel recherchiert und ein gutes Wissen gesammelt. Einiges möchte ich gern ergänzen:

UVC- und Ozondesinfektion werden gern kombiniert.  Geräte für den häuslichen Gebrauch sind heute gar nicht mehr so teuer. Gerade bringt eine große deutsche Lampenfirma eine Durchflussentkeimung für rund 1.200,00 € auf den Markt. Die Inaktivierungsrate beträgt bei 33 l/min. 99,99 % und die Leistungsaufnahme von 32 Watt scheint mir sehr wirtschaftlich.

UVC-Entkeimung wirkt nur im Bereich der Strahlung, kann Schattenbereiche und Rohrleitungen also nicht erreichen. Das Oxidationspotential von Ozon hingegen dringt in die kleinsten Ritzen. Da Ozon im Wasser nur sehr kurze Zeit beständig ist,  muss es normaler Weise nicht aus dem Wasser entfernt werden – nur bei Wasser mit wenig oxidierbaren Inhaltsstoffen und kurzen Leitungswegen. Da reicht dann ein kleiner Aktivkohlefilter.

Eine Alternative zum Ozonisieren sind temporäre Stoßdesinfektionen   mit den üblichen Mitteln.

''Eine Ozonakkumulation im zu behandelnden Wasser wird verhindert, da das UV-Licht der Wellenlänge 254nm aus dem im Wasser gelösten Ozon hochreaktive Hydroxilradikale erzeugt. Durch die Hydroxilradikale werden unerwünschte Wasserinhaltsstoffe abgebaut''

Hier ist gemeint, dass sich in bereits ozonisiertem Wasser unter UVC-Bestrahlung die besagten Hydroxiradikale bilden. Diese können dann auch Inhaltsstoffe knacken, welche sonst als fast unzerstörbar gelten.

Thermische Desinfektionen sind in der Regel bei Warmwassersystemen von Bedeutung. Hier wird zur Desinfektion die Temperatur kurzzeitig angehoben. Natürlich könnte man sich auch vor Kaltwasserleitungen einen Durchlauferhitzer installieren und diese dann kurzeitig mit ca. 90 °C spülen (nur wenn sie aus Metall sind! ...).

Die Preise für ClO2 Dosierungen schwanken stark und da will ich auch den Angeboten der Hersteller nicht vorgreifen – Werbung ist hier im Forum ohnehin nicht erlaubt ;-)

Beste Grüße
Wilfried
Gast (Hartmut Schmitt)
(Gast - Daten unbestätigt)

  23.08.2007

Hallo Diana,

wie alles haben auch die verschiedenen Desinfektionsverfahren Vor- und Nachteile. In Deutschland gibt es zur Trinkwasserverordnung eine Liste zulässiger Aufbereitungsstoffe und Desinfektionsverfahren. Vielleicht solltest Du Dir diese einmal herunterladen:

http://www.umweltbundesamt.de/wasser/themen/downloads/trinkwasser/trink11.pdf

Zusätzlich solltest Du im Internet nach einer relativ neuen Methode zur Keimentfernung, der sogenannten Ultrafiltration (UF) recherchieren. Welches Desinfektionsverfahren man letztlich wählt, hängt sehr stark von den örtlichen Gegebenheiten, vor allem auch von der Vorbelastung des Wassers mit Stoffen ab, die die jeweiligen Verfahren behindern können. Als evtl. Nichtfachfrau wirst Du wahrscheinlich um eine fundierte örtliche Beratung nicht herumkommen.

Nach Deiner E-Mailadresse kommst Du wohl aus Österreich. Vielleicht fragst Du einmal bei Eurem öffentlichen Wasserwerk nach, wie das in Österreich mit den Aufbereitungsstoffen und Desinfektionsverfahren gehandhabt wird. Da gibt es bestimmt auch eine vergleichbare Liste wie die oben angegebene.

Viele Grüße nach Österreich

Hartmut Schmitt



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