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Kategorie: > Öffentliche Versorgung
Änderung der Wasserhärte?
Gast (Bernie)
(Gast - Daten unbestätigt)

  29.11.2007

Hallo,

Wir hatten in unserer Wohnanlage im letzten Jahr ein massives Kalkproblem. Warmwasser Transportrohre im Keller waren komplett durch Ablagerungen verstopft und mussten ausgetauscht werden.

Die von der Gemeinde laut WRMG veröffentl. Werte für das Wasser sind:

Calcium :  87,3 mg/l
Magnesium: 24,2 mg/l
Härtebereich: 17,8° deutscher Härte = Bereich III
Analyse aus 03/2007

Daneben sind nochmal die neuen Grenzwerte / Richtlinien von 2007 veröffentlicht.

Überschlagsmäßig komme ich auf ~2.1 mM Calcium u. ~1 mM Magnesium.

Frage 1)
Stimmt es, daß im WRMG sich die Härteeinteilung nur noch auf die Calciumcarbonat Konzentration bezieht und nicht auf die Summe an Erdalkali-Carbonaten? Warum wurde das so definiert?
2.1 mM Calcium wäre dann sogar nur mittlere Härte und das sollte eine Enthärtung eigentlich nicht nötig machen.

Frage 2)
Nach dem Desaster mit den Rohren haben wir Angebote über Enthärtungsanlagen eingeholt. Dabei wurde eine Wasserprobe am Zufluß entnommen. In einem Angebot wurde darauf hingewiesen, daß das Wasser an Carbonat übersättigt sei bei einer Härte von 20 °dH, und bereits im Kaltwasser Kalkabscheidung stattfindet.
Soweit mir bekannt beziehen sich die gemeindlich veröffentlichten Werte auf Entnahme am Brunnen, wo das Wasser gewonnen wird.
Leider habe ich nicht die kompletten Daten beider Analysen.
Ist es denkbar, daß eine Aufkonzentrierung vom Brunnen bis zum Verbraucher eintritt, die ein derart massives Kalkproblem zur Folge hat?
Ich denke etwa an niederschlagsarme warme Jahreszeiten und Verluste durch Verdunstung.

Ich habe durch Lesen etlicher Beiträge den Eindruck gewonnen, daß es hier kompetente Teilnehmer gibt, die mir vielleicht weiterhelfen können.

Vielen Dank voraus
Bernie




Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 4
Gast (Bernie)
(Gast - Daten unbestätigt)

  29.11.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Ernster Regulator vom 29.11.2007!  Zum Bezugstext

Hallo,

Vielen Dank erstmal. Es waren in der Tat Stahlrohre, aber das was bisher beobachtet wurde, Verstopfte Armaturen Duschköpfe etc. sah nicht nach Rost aus. Es gab auch vorher keine Anzeichen von Eisenrost (z.B. bräunliche Fließspuren in Waschbecken oder Badewanne).

Ich hab so ein aufgesägtes Rohr im Querschnitt gesehen. Sah aus als hätte jemand Papier 'reingeknüllt. Wenig anders als der Kalk der bei uns im Heißwasserkocher sich in Plättchen abscheidet. Es ist im übrigen auch laut Aussage unserer Verwalter so, daß die Heißplatten der Warmwasserbereitung genauso betroffen sind u.entkalkt werden mußten.
Ich denke daher immer noch eher an Kalk als an Rost.
Ich versuch aber noch die vollständige Analyse des Wassers hier zu bekommen.

Gruß
Bernie
Gast (Bernie)
(Gast - Daten unbestätigt)

  29.11.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von H2O vom 29.11.2007!  Zum Bezugstext

Hallo H2O,

Vielen Dank einstweilen auch für den Link mit der Info. Ich bemüh mich die Analysewerte zu bekommen.

Werde mich dann vielleicht nochmal melden.

Bernie
H2O
(gute Seele des Forums)

  29.11.2007

Hallo Bernie,

der DVGW geht zumindest davon aus, dass weiterhin auch Magnesium berücksichtigt wird. Es sind jedoch im Gesetzestext diesbezüglich keine Anmerkungen gemacht worden.

siehe DVGW-Kommentar hier:

http://www.dvgw.de/wasser/informationen-fuer-verbraucher/wasserhaerte/

Es kommt durchaus häufiger vor, dass Wasserversorger leicht kalkabscheidendes Wasser liefern. Insbesondere wenn entsäuert werden muß. Calciumsalze neigen dazu sich übersättigt zu lösen. Die vollständige Kalk-Ausscheidung bis zum Gleichgewichtszustand, kann sich dann zeitlich auch bis zum Verbraucher hin verschieben.

Wenn Du folgende Angaben liefern könntes, wäre eine Einschätzung der Calcitsättigung (und erwartete Kalkausscheidung bei 60°C) möglich:

pH-Wert mit zugehöriger Temperatur
Säurekapazität pH 4,3 (früher m-Wert)
Natrium
Calcium
Magnesium
Sulfat
Chlorid
Nitrat

Gruß
H2O
Gast (Ernster Regulator)
(Gast - Daten unbestätigt)

  29.11.2007

Guten Morgen, Bernie!

So, wie Du das schreibst, kann man nur schlecht eine eindeutige Schlussfolgerung ziehen.

Die entscheidende Größe für die Frage der Ablagerung von Kalk ist eher die Konzentration des Hydrogencarbonats im Wasser. In vielen Bereichen gibt es mehr oder weniger große Anteile der Erdalkalionen, die nicht als Hydrogenkarbonat, sondern als Sulfat gelöst sind. Die fallen dann gar nicht aus (Stichwort permanente/temporäre Härte). Wenn es wirklich so wäre, dass bei Euch ein merklich kalkabscheidendes Wasser vorliegt so wäre dies in der Tat ungewöhnlich und problematisch. Das Verhältnis Calcium/Magnesium ist auch eher ungewöhnlich, meist findet man eher den Faktor 10/1. Eibne Aufhärtung im Verteilungsnetz kann ich mir nicht vorstellen, wohl aber gewisse Schwankungen der Werte. Der Versorger zumindest muss Dir eine aktuelle, aussagekräftige und vollständige Wasseranalyse zur Verfügung stellen, da könntest Du schon verwertbnare Hinweise bekommen. Viele Versorger stellen die Werte im Internet zur Verfügung.

Meine Vermutung bei Deiner Schilderung: Ihr hattet verzinkte Stahlrohre in der Warmwasserinstallation. Dann wird es sich bei den Ablagerungen höchstwahrscheinlich weniger um Kalk als vielmehr um Rost handeln. Natürlich fällt der Kalk beim Erwärmen aus, meist aber an den besonders heißen Stellen im Kreislauf, das ist in der Regel die Wärmeübertragerfläche, also der Durchlauferhitzer oder der Warmwasserspeicher, eher nicht die Rohre. Ob dann wirklich eine Enthärtung notwendig ist, sollte genauer geprüft werden

E. Regulator



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