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Kategorie: > Technik > Haus- Wasserversorgung
Braunes Wasser Rost aus den Wasserleitungen
Gast (Sepp Horn)
(Gast - Daten unbestätigt)

  29.12.2007

Sehr geehrte Leser/innen,
Ich besitze ein MFH mit 3 WE, 1958 erbaut, liegt am Alpenrand mit sehr harten, kalkreichem Wasser und ist an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen.
Die Mieter beschweren sich, daß beim Öffnen der Hähne braunes Leitungswasser austritt - besonders beim Warmwasser und besonders stark nach längerem Stillstand.   Wir gehen davon aus, daß es sich hier um Rost handelt. Hier geht es nicht um gesundheitliche Probleme, sondern ich möchte das Problem bereinigen mit möglichst wenig Abbrucharbeiten,Lärm- und Schmutzbelästigung.
Was kann ich tun und wie gehe ich vor?
Vielen Dank für die Mühen.



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 8
Gast (KIM ALEXANDER)
(Gast - Daten unbestätigt)

  02.01.2008

Hallo Sepp Horn,

warum willst Du nach 50 Jahren noch mit Deinen Wasserleitungen und Mietern experimentieren?

Deine Mieter haben nach Trinkwasserverordnung Anspruch auf Wasser für den menschlichen Gebrauch, welches frei von Krankheitserregern, genusstauglich und rein sein muss. Dafür bist Du verantwortlich, deshalb solltest Du schnellstens etwas unternehmen.

"tröpfchen" hatte Dir doch schon einen guten Tipp gegeben. Nach 50 Jahren solltest Du wirklich an eine Neuinstallation denken, danach hast Du dann auch wieder 50 Jahre Ruhe.

Lasse Dir nur keine schnellen und billigen Lösungen aufschwatzen, diese haben oft keine Zulassungen (wie Epoxidharzbeschichtungen)und können Deine Probleme nicht lösen. Sie kosten nur viel Geld und gefährden evtl. die Gesundheit Deiner Mieter.

Denke daran, nach TrinkwV und AVBWasserV darfst Du nur Materialien und Geräte verwenden, die entsprechend den allgemein anerkannten Regeln der Technik beschaffen und für den Verwendungszweck geeignet sind. Diese Voraussetzungen bekundet das Zeichen einer anerkannten Prüfstelle, z.B. DIN-DVGW- oder DVGW-Prüfzeichen.


Gruß

KIM ALEXANDER  
Hartmut Schmitt
hartmutschmitthartmutschmitt.de
(Mailadresse bestätigt)

  02.01.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Sepp Horn vom 02.01.2008!  Zum Bezugstext

Hallo Herr Horn,

eine Übersicht über die in Deutschland gemäß der Trinkwasserverordnung zugelassenen Institute und Labors erhalten Sie auf der Internetseite http://www.trinkwasser-fuer-europa.de/untersuchungsstellen.htm . Dort können Sie mit dem Labor Ihrer Wahl auch den für Sie interessanten Untersuchungsumfang usw. absprechen.

Mit freundlichen Grüßen

Hartmut Schmitt
Gast (Sepp Horn)
(Gast - Daten unbestätigt)

  02.01.2008

Vielen Dank für die Antworten.
Den Hinweis eine Wasseranalyse zu erstellen lassen, möchte ich nachkommen. Habe hier gelesen, daß bei solchen Analysen nur nach bestimmten Elementen untersucht wird, wie z.B. Schwermetalle. Welche Analyse benötige ich und wo bekomme ich die?

mfG
Sepp Horn
Gast (seita)
(Gast - Daten unbestätigt)

  31.12.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von sepp s vom 29.12.2007!  Zum Bezugstext

Moin,
hört, hört :
Stahl verzinkte Installatin im Bereich der WWV und dann kein Rost !
Man lernt nie aus - irgendwie habe ich wohl den Begriff
"Potentialumkehr" wohl falsch interpretiert !

Guten Rutsch !!
seita
Bernhard Schmitt
berndschmitt1aol.com
(Mailadresse bestätigt)

  29.12.2007

Hallo Herr Horn,

im Gegensatz zu Tröpchen und Sepp S sehe ich durchaus die Chance, mit einer Wasseraufbereitungsmaßnahme das Problem in so weit in den Griff zu kriegen, dass die Verbraucher ein ordentliches Wasser erhalten, das darüberhinaus auch den Anforderungen der Trinkwasserverordnung genügt. Zur genaueren Beurteilung bräuchte man einige detaillierte Daten wie Wasseranalyse, Rohrleitungsmaterial und  -dimensionierung, Betriebsbedingungen usw.
Als erstes sollten Sie sicherstellen, dass die Warmwassertemperatur nicht über 60 °C liegt. Sollte eine Zirkulation vorhanden sein, lassen Sie diese 24h/Tag laufen, damit die Leitungen über Nacht nicht abkühlen. Tauschen Sie Perlatoren gegen Siebstrahlregler aus und erhöhen Sie so die Fließgeschwindigkeit im Leitungsnetz. Diese Maßnahmen kosten nicht viel und bringen wahrscheinlich schon eine Verbesserung.
Darüber hinaus gibt es je nach Situation die Möglichkeit, durch die Dosierung eines ortho- Polyphosphatgemisches eine Deckschicht aufzubauen, die in der Lage ist, die Symptome zu mindern. Eventuell ist eine Enthärtungsanlage empfehlenswert, aber das kann nur anhand einer Wasseranalyse und nach einer Bestandsaufnahme vor Ort beurteilt werden.
Fairerweise muß ich hinzufügen, dass Ihnen wahrscheinlich kein Wasseraufbereiter eine Garantie geben wird, dass seine Maßnahme hundertprozentig erfolgreich sein wird. Sie haben aber eine Chance, mit einem finanziellen Aufwand in der Größenordnung von 2000 - 4000 € und jährlichen Betriebskosten bei ca. 400 € die Totalsanierung um einige Jahre hinauszuziehen.

Gruß
Bernhard Schmitt
Wulf
beo.wulfweb.de
(gute Seele des Forums)

  29.12.2007

hallo Sepp,

ich vermute mal, das eine zentrale Warmwasserbereitung vorhanden ist.
Wann wurde die denn das letzte Mal gewartet?
Wurde dabei auch der Speicher kontrolliert / gereinigt?
Möglicherweise ist der Speicher verschlammt.

weitere Hinweise wurden schon von tröpfchen gegeben.

Gruß
Wulf
Gast (sepp s)
(Gast - Daten unbestätigt)

  29.12.2007

Hallo Sepp stark kalkhältiges Wasser ist meist  nicht koroisiv, bei Warmwasser führt dies fast immer zu starkenn Kalklagerungen  aber nicht zu Rost  bei Mischinstalationen / verzinkte Rohre /Kupfer kann dies akerdings auch der Fall sein, ob da nicht  andere korrosiv wirkene Stoffe im Wasser sind müsste abgeklärt werden. mfg sepp
Gast (tröpfchen)
(Gast - Daten unbestätigt)

  29.12.2007

Hallo Herr Horn!

Der Beschreibung nach kommt wahrscheinlich rostiges Wasser aus den Leitungen. Diese dürften aus verzinktem Stahl bestehen. Wenn das so ist, gibt es wenig Hoffnung auf eine Sanierung ohne Hämmern und Klopfen.

Wenn aus verzinkten Stahlleitungen rostiges Wasser fließt, ist die Zinkdeckschicht weitgehend wegkorrodiert. Die Zinkkorrosionsprodukte waren weniger auffällig als der Rost, wurden somit nicht bemerkt. Das jetzt "frei liegende" Stahlrohr ist unbeständig gegenüber Trinkwasser. Mit Leckagen ist zu rechnen.

Am Markt angepriesene Verfahren, wie die Dosierung von Inhibitoren (Phosphate, Silicate) oder die Innenbeschichtung der Rohre zeigen meines Erachtens bei einem vorgeschädigten System keine sichere Wirkung oder sind nach unserer Gesetzeslage unzulässig. Daher mein Tipp: In der Nachbarschaft den Sanitärbetrieb des "geringsten Misstrauens" suchen und sich fachmännisch beraten lassen. Bei einer seriösen Firma wird höchstwahrscheinlich die Empfehlung "Leitungsaustausch" herauskommen. Das neu zu installierende Material sollte korrosionsfester sein, als verzinkter Stahl. Also Kupfer, Edelstahl oder Kunststoff.

Gruß aus der Pfalz
Tröpfchen



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