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Kategorie: > Technik > Wasseraufbereitung
Umkehrosmose und welche Chemikalien?
Gast (Hannes)
(Gast - Daten unbestätigt)

  08.02.2008

Angenommen man will aus einem Wasser mit einer Härte 40 °dH und einer Nicht-Carbonathärte 15°dH ein zum Bierbrauen geeignetes  Wasser machen (Härte von 5°dH) und dafür will man die Umkehrosmose benutzen.

Welche Chemikalien werden hierfür gebraucht und vor allem
wie viele???

Phosphate und Schwefelsäure werden eingesetzt, in welchen Mengen aber habe ich leider nicht finden können.

Eine mg/l Angabe wäre sehr hilfreich.  

Studentengruppe beim versuch einer Ökobilanz....
Danke!



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 5
Rainer Kluth
rainer.kluthgmx.net
(gute Seele des Forums)

  09.02.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Hannes Pieper vom 08.02.2008!  Zum Bezugstext

Hallo Hannes,

die Dosiermenge bezieht sich immer auf den Feed.
Die Hersteller von Antiscalants bieten entsprechende Auslegungsprogtamme an. Hier gibt man die relevanten Ionenkonzentrationen ein. Das Prog. errechnet dann die Dosierung. Meist liegt der errechnete Wert sogar etwas tiefer. In der Praxis gibt man halt lieber ein ppm mehr drauf.
PPM = parts per million (ist daher unabhängig von der Volumeneinheit.

Beispiel: auf 1 m³/h Feed bezogen sind das 8g/m³/h

Ich kenne viele Anlagen die in der Praxis so betrieben werden.
Zu Überprüfung kannst due übrigens folgenden Test machen.
Grad dH im Feed und im Konzentrat messen.
Die Härte im Konzentrat muß der Härte im Feed multipliziert mit der Aufkonzentrierung entsprechen.
Wenns im Konzentrat weniger ist, legt sich Härte auf die membrane.

Dies ist unter anderem auch an einem Anstieg der Leitfähigkeit im Permeat zu erkennen.

Gruß

Rainer


Gruß

Rainer
Gast (Hannes Pieper)
(Gast - Daten unbestätigt)

  08.02.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Rainer Kluth vom 08.02.2008!  Zum Bezugstext

Hallo Rainer, ja super!

Hast du vielleicht noch eine Quelle für die 8ppm und beziehen sich diese auf 1 Liter Permeat (oder den Feed)?

Und weißt du was die Praxis von diesen geringen Mengen hält? Gibt es zuverlässige Dosiermöglichkeiten oder wird gern mehr genommen?

Danke!
Gast (Hannes Pieper)
(Gast - Daten unbestätigt)

  08.02.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Ulrich Pfeffer vom 08.02.2008!  Zum Bezugstext

Danke Uli,

auch für den Tip mit dem Ionentauscher.

Doch ist die eigentliche Frage genau das: wieviel Phosphate (mg/l) braucht man um eine Ausfällung von Carbonaten bei diesen wasserwerten zu verhindern?  Oder Wenigstens eine relativen Bereich sind es ca 10mg, 1mg, 100µg/l oder doch mehr oder noch weniger also wenn es geht die zehner Potenz.
Und das gleiche für Schwefelsäure, (zitronensäure nimmt man doch nur für zu haus oder).

Daraus wollen wir wenn´s geht das Eutrophierungspotential, Versauerungspotential quantifizieren und zum Ionentauscher und kalkmilch  "vergleichen".

Also wenn man keine Ionentauscher benutzen darf (laut Bio Bier Richtlinie) und eine Kalkmilchbehandlung auch nicht gemacht werden soll.
Eben alles die UO leisten muss.

Danke!
studentischer  Versuch einer Ökobilanz, Teil Brauwasserbereitstellung
Rainer Kluth
rainer.kluthgmx.net
(gute Seele des Forums)

  08.02.2008

Hallo Hannes,

die UO wird bereits im großem Stil in den Brauereien eingesetzt.
Das Wasser wird über die UO entsalzt (Härte und einwertige Salze)und dann für den entsprechenden Brauprozeß designt sprich aufgehärtet.
Da für verschiedene Bierarten unterschiedliche Härten benötigen ist dies das geeignete verfahren.
In der letzten Zeit findet man auch öfters Nanofiltrationen die die Härte ausreichend reduzieren
aber einwertige Salze noch durchlassen. Da sie mit geringerem Druck arbeiten liegen zudem die Betriebskosten etwas niedriger.

Eine vorgeschaltete Enthärtung ist dabei meines Erachtens nicht nötig. Die heutigen Antiscalnts sind hier mehr als ausreichend und auch erheblich Preiswerter als Enthärtungsanlagen. Je höher die Eingangshärte ist um so mehr geht der Vorteil dabei in Richtung des Antiscalant.

Bei einer Eingangshärte von 40 Grad dH benötigst Du ca 7 - 8 ppm Antiscalant. Die Antiscalants bestehen in der Regel aus einer Mischung aus Polyphosphaten und Polyacrylaten. Anbieter gibt es hier reichlich.


Gruß

Rainer



Ulrich Pfeffer
pfefferpfeffer-filtertechnik.de
(Mailadresse bestätigt)

  08.02.2008

hallo

eine UO geht nur mit vorheriger Enthärtung über Ionentauscher oder Kalkstabilisierung über Phosphatzugabe.
Wenn das Wasser mit 5° Härte ok ist und das ausgetauschte Natrium keine Rolle spielt ( bin kein Bierbrauer), brauchst du nicht mal die UO Anlage.  
Für den Ionentauscher brauchst du Salz zum regenerieren  
und zwar bei 40°dH etwa 2,5 kg Salz pro 1000 ltr mit ~ 0,05 - 0,1°dH ( akademische Größe).

nach dem verschneiden sinds noch 2,23 kg / 1000 ltr /5°

wenn du dann noch eine UO dahinterschaltest um die Restsalze zu entfernen, mit sagen wir 80% Permeat - Ausbeute kannst Du ja ausrechnen, wie die Wassermenge ist die danach rauskommt - je nach Verschnitt mit dem Rohwasser - weil Null Salzgehalt macht ja auch keinen Sinn.  
Die UO braucht nur Strom und ab und an eine Spülung mit  Membranreiniger ( Zitronensäure)

Die Phosphatierung vor UO zur Kalkstabilisierung  würde ich nicht empfehlen, muss man aber ökonomisch betrachten was billiger ist. Die  Aufwandmengen sind sehr gering, die gleichmäßige  Dosierung ein technisches Problem
Evtl brings Vorteile bei sehr grossen Wassermengen.

Andere Möglichkeit ist die Kalkfällung mit Säure, aber da kenn ich mich zu wenig aus.

Im Prinzip braucht man eine Vollanalyse um  das sinnvoll zu beurteilen, nur den Kalk zu betrachten ist nicht ganz ausreichend-  aber wenn das die gestellte Frage ist?


Grüße


Uli



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