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Kategorie: > Wissenschaft > Wasserqualität |
Kesselwasseranalysewerte | |
Gast (Harald Hagen) (Gast - Daten unbestätigt) 27.02.2008 |
Hallo zusammen!! Hoffe ihr könnt mir helfen. Ich betreue einen Dampfkessel. Die Wasserwerte des Kessels haben sich in letzter Zeit verschlechtert. Insbesonder der "p-Wert" liegt z.Zt. bei 15 und der PH-Wert sinkt gleichzeitig. Kann mir jemand sagen, wie das zustande kommt, bzw. wie ich dieses Problem beheben kann??? Danke |
Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 10 |
H2O (gute Seele des Forums) 22.03.2008 |
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Thomas Schwenkreis vom 21.03.2008! "Wie schon hier erwähnt, müsste bei Sodaspaltung der pH-Wert wesentlich höher sein" Nur die Frage ob Sie das auch so gelernt hatte, dass der pH-Wert eine Konzentrationsangabe darstellt? Würde dann nicht aus einer gringfügigen Karbonathärte auch eine nur geringfügige Verschiebung des pH-Werts resultieren? Also eine total unhaltbare Wischi-Waschi-Aussage vom einzigen "Profi" Gruß H2O |
Thomas Schwenkreis infoprofichem.de (Mailadresse bestätigt) 21.03.2008 |
Sehr geehrter Herr Hagen, wie hoch ist eigentlich ihre Kondensatrückführung? Wie schon hier erwähnt, müsste bei Sodaspaltung der pH-Wert wesentlich höher sein. Ich vermute, der hohe P-Wert resultiert von DEHA. Ist da schon mal kontrolliert worden, ob da richtig dosiert wird? Für weitere Fragen, können Sie gerne direkt Kontakt mit mir aufnehmen. xxxx Gruss Dr. Schwenkreis P.S: Wird der Kessel in einer Wäscherei eingesetzt? editiert wegen Werbung H2O Dieser Beitrag wurde nachträglich editiert! |
H2O (gute Seele des Forums) 01.03.2008 |
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Bernhard Schmitt vom 29.02.2008! Hallo Bernhard, wir sind uns denke ich weitgehend einig, wenn ich auch geringfügig anderer Meinung zu Sodaspaltung und den Bedingungen dazu bin. Die Sodaspaltung ist im wesentlichen abhängig von der Temperatur und von der Zeit. In einer alten "Steinmüller-Wasserchemie"-Ausgabe sind die Zusammenhänge noch tabellarisch und grafisch aufgezeigt. Die pH-Wert und p-Wert-Verschiebung ist auch leicht drucklos im Kochtopf nachzustellen. Druck wirkt aus meiner Sicht der Soda-Spaltung eher entgegen. Es gab eine Zeit in der gehäuft Korrosionsprobleme mit enthärtetem Wasser auftraten. Besonders an der Grenzline des Wasserstands zum Gasraum. Hier kommt ein saures Kondensat (durch die CO2-Abspaltung) und das alkalische Wasser nebeneinander zur Wirkung. Deshalb wird wie beschrieben auch oft mit vollensaltzen Wasserqualitäten oder auch wie Du schreibst mit entcarboniserten Wässern gearbeitet. Wenn man aber durch die Wasseraufbereiung bedingt, ständig Soda nachschiebt wird eben ein vorgegebener Grenzwert schneller erreicht bzw. überschritten. Das heißt es muß entweder das Wasser ausgetauscht, teilausgetauscht werden oder es muß ein anders aufbereitetes Wasser nachgespeist werden. Gruß H2O |
Bernhard Schmitt berndschmitt1aol.com (Mailadresse bestätigt) 29.02.2008 |
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von H2O vom 28.02.2008! Hallo H2O, ich stimme dir grundsätzlich zu, wobei ich gerne unterscheiden möchte zwischen Ausgangswasser ( ich nenne es mal Frischwasser ) und dem Speisewasser, das sich ja aus Frischwasser und ggf. rückgeführten Kondensat zusammensetzt, dem noch die Konditionierungsmittel zudosiert werden. Die Richtlinien geben i.A. vor, dass das Speisewasser nicht mehr als 25 mg / l gebundene Kohlensäure enthalten sollte, was umgerechnet einem m-Wert von 0,56 entspricht. Dieser Wert kann im Speisewasser (lt. Haralds Angabe 200 - 300 µS/cm LF) durchaus überschritten sein. Damit wäre auch HCO3 vorhanden, das an der Bikarbonatspaltung beteiligt wäre. Die Bikarbonat/Sodaspaltung ist aber abhängig vom Betriebsdruck und spielt unterhalb 20 bar nur eine unbedeutende Rolle. Harald sollte mal eine Analyse des Speisewassers angeben und auch das Konditionierungsmittel näher beschreiben. Aus meiner Sicht gibt es mehrere Möglichkeiten, das Kesselwasser innerhalb der Richtlinien zu halten, angefangen beim häufigeren Absalzen über Entkarbonisieren des Frischwassers bis zur Entsalzung des Frischwassers über Umkehrosmose. Anhand der Betriebsdaten lässt sich dann eine Wirtschaftlichkeitsberechnung durchführen. Gruß Bernhard |
Gast (Harald Hagen) (Gast - Daten unbestätigt) 29.02.2008 |
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von H2O vom 28.02.2008! Ich möchte mich hier mal für die hervorragenden und schnellen Antworten von euch bedanken. Sehr kompetentes Forum!!!!!!!!!!! DANKE |
H2O (gute Seele des Forums) 28.02.2008 |
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Harald Hagen vom 28.02.2008! Hallo Harald, es handelt sich um eine vorhersehbare Reaktion, die eigentlich jedem der mit Kesselwasser umgeht bekannt sein sollte. Die Verschiebung des p- und pH-Werts ist direkt abhängig von der Karbonathärte des nicht enthärteten Ausgangswassers. Sprechen Sie mit dem Hersteller und schildern Sie ihm den Sachverhalt. Sofern der Kessellieferant auch die Wasseraufbereitung geliefert hat, scheint es nicht möglich bei vorgegebener Wasserqualität (Karbonathärte) die Sollwerte einzuhalten wenn die Wasseraufbereitung durch Neutraltausch (Ca-Na) erfolgt. Gruß H2O |
Gast (Harald Hagen) (Gast - Daten unbestätigt) 28.02.2008 |
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von H2O vom 28.02.2008! Danke!! Gehe ich dann recht in der Annahme, dass ich da keine Möglichkeit habe die Werte einzuregeln, da es sich um eine normale Reaktion handelt??? Sollte dem so sein, muss ich dann mit dem Kesselhersteller die vorgegebenen Werte korrigieren wegen evtl. Gewährleistungsansprüche. |
H2O (gute Seele des Forums) 28.02.2008 |
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Harald Hagen vom 28.02.2008! Hallo Harald, wenn die Leitfähigkeit vom Speisewasser stimmt, handelt es sich vermutlich um ein enthärtetes Wasser aus einem Ca-Na-Tauscher. Wenn ein solches Wasser erhitzt wird, kommt es zur sogenannten Soda-Spaltung: 2 NaHCO3 --> Na2CO3 + H2O + CO2 und dann weiter Na2CO3 + H2O ---> 2 NaOH + CO2 dabei steigt sowohl der p-Wert als auch der pH-Wert. Da es sich bei beim pH-Wert um eine logarithmische Skala handelt verändert sich der p-Wert anders als der pH-Wert. Viele Kesselbetreiber setzen daher vollentsalztes Wasser als Speisewasser ein und regulieren dann durch Zusatzchemikalien. |
Gast (Harald Hagen) (Gast - Daten unbestätigt) 28.02.2008 |
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Bernhard Schmitt vom 27.02.2008! Da habe ich mich wohl etwas falsch ausgedrückt. Hier die Daten: Kesselspeisewasser: PH-Wert: 7,5 Soll lt. TRD über 9 Leitwert: 240 - 300 Gesamthärte: 0,01 mmol Kesselwasser: PH-Wert 11,5 Soll lt. TRD 12 P-Wert: 22 M-Wert: 24 Leitwert: 3800 - 4800 Gesamthärte: 1,1 Der PH-Wert vom Kesselwasser bleibt soweit konstant, aber der P-Wert steigt bis ca. 25 und bleibt dann konstant. Ich habe zwischenzeitlich auch mal das Kesselspeisewasser und Kesselwasser komplett ausgetauscht. Da war der p-Wert dann bei unter 10 und stieg dann aber wieder auf 25. Ich habe für das Kesselspeisewasser eine Teilentgasung. Da ich nur eine einzige Einspeisung habe, benötige ich ein Kombimittel - Sauerstoffbindemittel, DEHA, Konservierung -. |
Bernhard Schmitt berndschmitt1aol.com (Mailadresse bestätigt) 27.02.2008 |
Hallo Harald, das ist sicherlich ungewöhnlich, normalerweise geht der pH Wert nach oben, wenn der p-Wert steigt. Ich gehe mal davon aus, dass die Messungen richtig erfolgen und die Messmittel in Ordnung sind. Wie entwickelten sich denn m-Wert und Leitfähigkeit? Welche Betriebsdaten leigen denn vor ( Betriebsdruck, Kesselart, Einspeisewasserqualität, Konditionierung ), hat sich da was geändert? Ideal wäre es, wenn ein Kontrollbuchauszug vorläge, aus dem diese Daten hervorgehen. Gruß Bernhard |
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