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Kategorie: > Technik > Abwasser/-aufbereitung
Schlammtrocknung
Manuel Paries
(Mailadresse bestätigt)

  22.05.2008

Hallo,
ich hab folgendes Problem, und zwar plane ich eine Klärschlammtrockungsanlage für 2500m³ Klärschlamm und benötige die Wärmemenge mit der ich den Schlamm von 22% auf 80% Feststoffgehalt trocknen kann.
Mir steht für die Trocknung 300kW Abwärme aus einem BHKW zur Verfügung. Diese wird über eine Rohrleitung mit 80°C Vorlauftemperatur an der Trocknungsanlage ankommen.
Bisher konnte ich nur Berechnungsbeispiele für eine Verdampfung bei über 100°C finden aber ich brauch die Wärmemenge für eine Verdunstung von ca. 1800m³/a bei 80°C. Bitte erklärt mir wie ich das rechnen kann!
Vielen Dank für eure Hilfe!

Mit Freundlichen Grüßen

Manuel



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 8
Wilfried
wilfried.rosendahlrsdsolar.de
(gute Seele des Forums)

  05.08.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Kress vom 04.08.2008!  Zum Bezugstext

Hallo Hans,

der Energieinhalt von Klärschlamm ist sehr unterschiedlich und meist auch gering. Es war ja Aufgabe der Kläranlage die organische Masse möglichst vollständig zu vernichten. Durch das Verbrennen wird vor allem ein Entsorgungsproblem gelöst.

Wollte man die Energie des Abwassers nutzen, hier ist ja die organische Masse noch zu 100 % enthalten, könnte man das verfahrenstechnisch in Biogasanlagen viel effizienter gestalten, hätte allerdings das Klärschlammproblem damit auch nicht gelöst.

Beste Grüße
Wilfried
Gast (tröpfchen)
(Gast - Daten unbestätigt)

  05.08.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Kress vom 04.08.2008!  Zum Bezugstext

Hallo Hans,

die von dir erhofften Details kenne ich leider nicht. Wenn du aber mal bei BASF nachfragst, erhältst du möglicherweise die gewünschte Auskunft.

Gruß aus der Pfalz
Tröpfchen
Gast (Kress)
(Gast - Daten unbestätigt)

  04.08.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von tröpfchen vom 04.08.2008!  Zum Bezugstext

Hallo, Tröpfchen,
meine Frage nach dem Wert des getrockneten Klärschlammes zielte genau in die von Dir beschriebene Richtung.
Was glaubst Du,wie hoch die Effizienz bei der von Dir beschriebenen Gewinnung von Energie aus Klärschlamm sein könnte?
Mir ist nämlich ein Verfahren untergekommen, welches mehr als 60% Energie aus dem Klärschlamm gewinnen kann.
Damit wäre man wohl ein gutes Stück weiter auf dem Weg zur Energieautarkie, oder?
Hans
Gast (tröpfchen)
(Gast - Daten unbestätigt)

  04.08.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Hans Kress vom 04.08.2008!  Zum Bezugstext

Hallo Hans,

wenn Klärschlamm (organisch) belastet ist, es somit Probleme bei der landwirtschaftlichen Nutzung oder gar bei der Deponierung gibt, kann man ihn nach der Trocknung unter Energiegewinnung (Dampf, Fernwärme, Strom) verheizen. Dann ist man die(organische) Kontamination los, hat das zu entsorgende Volumen auf ein Bruchteil reduziert und noch Primärenergie gespart. Das man dies sogar wirtschaftlich gestalten kann, zeigt eine große Firma am Rhein, die sich im Untertitel "The Chemical Company" nennt.

Gruß aus der Pfalz
Tröpfchen  
Gast (Hans Kress)
(Gast - Daten unbestätigt)

  04.08.2008

Hallo Manuel,
mich würde mal interessieren, wozu Du getrockneten Klärschlamm benötigst?
Zumal dieser ja höchstwahrscheinlich organisch kontaminiert ist, oder?
mfG
Hans
Heiner Grimm
(gute Seele des Forums)

  26.05.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Manuel Paries vom 24.05.2008!  Zum Bezugstext

Hallo Manuel,

"Q = m * c * delta T oder?"
Das ist der springende Punkt. Da Du über den Daumen die Hälfte der 300 kW benötigst, musst Du das Wasser um etwa die Hälfte von Delta-T abkühlen. Im konkreten Fall (80 - 60 = 20)°C also auf ca. 70°C. Bei z.B. (80 - 30 = 50)°C würde das Heizwasser auf ca. 55°C abkühlen, bei 5,2 m^3/h und ebenfalls 300 kW Wärmeleistung.
Wenn Du Klärschlamm und Wasser im Gegenstrom führst, beginnst Du die Klärschlammtrocknung bei <70°C bzw. <55°C, und hast am Ende der Trocknung eine KS-Temp. von <80°C in beiden Fällen. In ersterem Fall (Glück gehabt!) wäre der apparative Aufwand erheblich geringer.

"Da muss ich nochmal mit Herstellern der WT`s reden."
Normalerweise werden die all das schon von selber sehen und berechnen, die machens ja hoffentlich nicht zum allerersten Mal. ;-)

Grüßle
Heiner
Gast (Manuel Paries)
(Gast - Daten unbestätigt)

  24.05.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Heiner Grimm vom 22.05.2008!  Zum Bezugstext

Vielen Dank Heiner,

dann war ich ja schon auf dem richtigen Weg. Brauchte nur noch die Bestätigung.
Das mit dem BHKW versteh ich jetzt allesdings nicht.
Die Nahwärmeleitung ist so ausgleget das ich am Wärmetauscher zur Trocknungsanlage noch 300 kW thermische Leistung anliegen hab.

Q = m * c * delta T oder?

Vorlauftemperatur 80°C Rücklauf um die 60°C und ca. 13 m³/h.

Die Trocknungstemperatur reduziert sich im Wärmetauscher nocheinmal von 80°C auf ??? Da muss ich nochmal mit Herstellern der WT`s reden.

Vielen Dank für deine Hilfe.

Gruß Manuel
Heiner Grimm
(gute Seele des Forums)

  22.05.2008

Hi Manuel,

das berechnet man im Prinzip genau wie bei 100°C, nur die Verdampfungsenthalpie des Wassers ist bei 80°C etwas höher, nämlich 2308 statt 2256 kJ/kg (bei 70°C 2333 kJ/kg).

Mit einem 80°C-Heizwasservorlauf der genannten Größenordnung wirst Du aber nicht bei 80°C trocknen können. Angenommen, das Kühlwasser tritt mit 10°C ins BHKW ein, dann hast Du von den 300 kW nur einen nutzbaren Anteil von:

300 kW * (80°C - Verdampf.Temp.) / (80°C - 10°C)

zur Verfügung.

Beispielrechnung: Wärmeleistungsbedarf zur Verdampfung von 1800 t Wasser bei 70°C:

1800000 kg/a = 4932 kg/d = 205 kg/h = 0,0571 kg/s

0,0571 kg/s * 2333 kJ/kg = 133 kJ/s = 133 kW.

Ähnlich geht es auch für andere Temperaturen (Verdampfungsenthalpien siehe http://www.wissenschaft-technik-ethik.de/wasser_eigenschaften.html)

Für nähere Erläuterungen rufst Du mich ggfs. besser einfach an: 05323-72-3139.

Grüße, Heiner



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