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Kategorie: > Technik > Haus- Wasserversorgung
Eigenwasserversorgung für Ferienhaus in Schweden
Elchsee
(Mailadresse bestätigt)

  17.06.2008

Hallo,

ich habe mir ein Ferienhaus weitab der Zivilisation in Schweden gekauft. Nur Solarstrom 12V, einen 5 m tiefen Brunnen, keine weitere Wasserinstallation.

Nach langem Suchen im Web bin mir noch immer nicht sicher, welche Lösung für eine Wasserinstallation die richtige(re) wäre. Es wäre sehr nett, wenn die hier answesenden Experten mir weiterhelfen könnten.

Wasserbedarf: ca. 120 L pro Tag für 4 Personen
Für: Küche, Bad ohne WC (Komposttoilette)
Warmwasser wird auf dem Herd erzeugt, Duschen mit 12V-Campingdusche
Es geht also um eine reine Kaltwasserinstallation.

2 Lösungsansätze habe ich bisher:

1. Druckhaltiges System mit Druckmembranbehälter
Mittels einer Tauchpumpe (Strom käme von Stromerzeuger) wird ein Druckmembranbehälter (200 - 300 Liter) befüllt.

2. Druckloses System mit Behälter auf dem Dachboden
Der "offene" 300 - 500 Liter Behälter wird mit der Tauchpumpe befüllt, Behälter steht über Küche und Bad auf dem Dachboden.

Das Haus wird als Ferienhaus benutzt. Im Winterhalbjahr wird während der Abwesenheit das gesamte System entleert.

Unsicher bin mir, welches System besser wäre. Ist eine Filterfunktion gegen Keimbelastung zwingend notwendig, oder reicht es, nach jedem Aufenthalt das System trockenzulegen. Oder vielleicht ab und zu mit ein bißchen Chemie für Keimfreiheit sorgen? Alternativ könnte ich auch darauf verzichten, das Wasser aus dem System zu trinken, sondern den Tagesbedarf für Trinkzwecke direkt dem Brunnen entnehmen. Es geht hier weniger um Komfort sondern um eine pragmatische, aber nicht gesundheitsgefährdende Lösung.

Für Ratschläge und Tips wäre sehr dankbar.

Viele Grüße

Elchsee



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 6
Wilfried
wilfried.rosendahlrsdsolar.de
(gute Seele des Forums)

  22.06.2008

Hallo Elchsee,

garantiert keimfreies Wasser erfordert in jedem Fall kontinuierlich infizierende Maßnahmen. Auch wenn eine Analyse keine KBE zeigt, bedeutet das noch keine Sicherheit - zumal dieser sehr flache Brunnen sich aus unsicherem Oberflächenwasser speist.

Ob da nun ständig mit Chlor & Co. gewerkelt wird, oder ob man z.B. eine UVC-Entkeimung einsetzt, das ist dann eine Frage des Komforts.

"Der Brunnen wird seit über 100 Jahren als Trinkwasserquelle genutzt, heute als Ferienhaus auch. Wenn ich den Membrandruckbehälter mit 200 l, also für einen 1,5 - 2 Tagesbedarf auslege, stellt sich für mich als Laien die Frage, wie kritisch das alles wirklich ist."

Ich bin mit Wasser aus einem ähnlichen Brunnen gesund aufgewachsen. Da waren die Viehställe und der Misthaufen nur 10 m entfernt. Das kann gut gehen, aber wir fahren ja heute auch nicht mehr ohne genügend Profil und schnallen uns im Auto an...

Interessant wäre auch zu erfahren, wie solche Eigenversorgungen in Schweden seitens der zuständigen Behörden behandelt werden.

Beste Grüße

Wilfried



Gast (sepp s)
(Gast - Daten unbestätigt)

  21.06.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Elchsee vom 20.06.2008!  Zum Bezugstext

Hallo Elchsee Ich hätte keine Bedenken gegen die Verwendug eines Membranbehälters   meiner Ansicht wesentlich besser als ein Behälter im  Dachboden .Früher wurden auch Trikwaserzistenen in Kombiation mit einem Widder verwendet wobei dort der  Wasservotrrat sogar eine Woche  betrug .Wen du eine Wm verwenden willst dan dürfte der Waserdruck vom drucklosen Hochbehälter  im Dachboden zu gering sein zudem erwärmt sich das Wasser im Dachboden zu sehr warmes Trinkwasser) Da manche Bedenken gegen einen Membrankessel  hegen (Verkeimung der Gummimenbran) käme bei dir auch ein Druchwindkessel in Frage. Der Aufbau ist dann zwar betwas aufwändiger aber auch sehr betriebssicher.
Bernhard Schmitt
berndschmitt1aol.com
(Mailadresse bestätigt)

  20.06.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Elchsee vom 20.06.2008!  Zum Bezugstext

Hallo Elchsee,

Zur Entkeimung könntest du eine Dosierboje nehmen, wie sie im Privat-Schwimmbad verwendet wird. Diese schwimmt in dem Behälter, sie enthält eine oder mehrere 5 g Chlortablette(n), diese lösen sich langsam, aber kontinuierlich, auf, sodass immer ein bestimmtes Level an Chlor im Wasser ist. Je nach Entnahmebedingungen kann der Chlorgehalt aber unangenehm hoch werden, insbesondere nach längerer Zeit ohne Entnahme.
Du kannst aber auch in die Zuspeiseleitung zum Behälter einen Kartuschenfilter einbauen, in den du Chlorgranulat einfüllst. Dann wird jedesmal beim Nachspeisen in den Behälter chlorhaltiges Wasser nachgespeist. Ansonsten ist zu dem Wasser noch anzumerken, dass es gegenüber metallenen Rohrleitungen ( außer Edelstahl ) sehr korrosiv ist. Du solltest darauf achten, dass die wasserführenden Installationen nicht aus Kupferrohr besteht, Kunststoff wäre vorzuziehen.

Gruß Bernhard
Elchsee
(Mailadresse bestätigt)

  20.06.2008

Hallo,

danke für die Infos. Folgende Werte hat die Wasseranalyse ergeben, wobei nicht auf Keimbelastung getestet wurde:

pH-Wert: 7,1
Leitfähigkeit: 27 µS/cm
DOC: 4 mg/l
Gesamt Härte: <0,5 dH
Karbonat Härte: <0,7 dH
Calcium: <5 mg/l
Magnesium: < 5 mg/l
Chlorid: 16 mg/l
NH4-N: 0,055 mg/l
NO2-N: 0,001 mg/l
NO3-N: <1,0 mg/l
Stickstoff gesamt anorg.: 0,6 mg/l
Eisen: 0,05 mg/l
Phosphat-P gesamt: 0,06 mg/l

Es stellt sich die Frage, ob ich wirklich eine kontinuierliche Entkeimung installieren muss, oder ob es nicht reicht, wenn ich bei zum jeweiligen Beginn einer Nutzungsphase (Urlaub) das System desinfiziere. Weiter könnte man 1x pro Woche nachdosieren.

Der Brunnen wird seit über 100 Jahren als Trinkwasserquelle genutzt, heute als Ferienhaus auch.

Wenn ich den Membrandruckbehälter mit 200 l, also für einen 1,5 - 2 Tagesbedarf auslege, stellt sich für mich als Laien die Frage, wie kritisch das alles wirklich ist.

Über weitere Ratschläge würde ich mich freuen.

Viele Grüße
Elchsee
Gast (Walter)
(Gast - Daten unbestätigt)

  20.06.2008

Hallo Elchsee
würde die erste Variante wählen, denn am Dachboden bekommt dein Wasser bald ideale Keimtemperatur mit Biofilmbildung ausser du isolierst das Ganze gut.Auch in Schweden wird es warm!Ein kleiner Chemiestoß vor inbetriebnahme ist sicher zu empfehlen wie Wielfried schon meinte.Sonst würde ich keinen großen Zinober veranstalten, im Gebirge auf Almhütten wird auch nicht entkeimt und mir sind keine gröberen Krankheitsfälle im Alpenraum bekannt.Schnaps hilft immer! Eine Untersuchung ist halt nur eine Momentaufnahme und man müsste den Brunnen schon öfter untersuchen um eine genaue Aussage zu tätigen.Eisen oder Moorhaltiges Wasser wirst du optisch schon nicht trinken.
lg
Walter
Wilfried
wilfried.rosendahlrsdsolar.de
(gute Seele des Forums)

  17.06.2008

Hallo Elchsee,

die Vor- und Nachteile der beiden Systeme lassen sich ohne detaillierte Infos kaum beurteilen. Möglich ist sicher beides und beides bedarf einer sachkundigen Pflege. Nur das Wasser im Herbst ablassen reicht nicht.Bei der Inbetriebnahme im Frühjahr ist auf jeden Fall das komplette System zu reinigen und zu desinfizieren.

Vorausgesetzt das Brunnenwasser ist als Trinkwasser geeignet (Analyse), auf jeden Fall etwas für eine kontinuierliche Entkeimung zu tun. Das kann z.B. chemisch über eine Dosieranlage erfolgen, oder auch mittels einer UVC-Entkeimung. Ob Letzteres möglich ist hängt om Eisengehalt des Wasser ab. Eine eventuelle Trübung ließe sich ggf. ausfiltern. Der Energiebedarf ist jedenfalls gering, so, dass die Versorgung durchaus solar erfolgen kann.

Beste Grüße

Wilfried



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