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Kategorie: > Technik > Abwasser/-aufbereitung
Abwasserreinigung von absetzbaren Verunreinigungen
Gast (Knut Rettig)
(Gast - Daten unbestätigt)

  15.09.2008

Hallo Leute,

ich habe folgendes Problem bei meiner Diplomarbeit: Bei einen Prüfprozess fällt Abwasser (bis etwa 70 m³ pro Prüfung) an das ziemlich stark mit Rost und Sand verschmutzt ist (zumindest ist es dass was man bei einer Sichtprüfung sieht). Bisher geht dann das Abwasser größteilig in den Abfluss weil die derzeitige Filteranlage sehr schnell verdreckt.

Aber bei ein paar 1000 m³ im Jahr die dafür verbraucht werden wäre eine bessere Mehrfachnutzung des Wassers ziemlich sinnvoll. Jetzt überlege ich wie man das Abwasser am besten Reinigen kann. Theoretisch würde ich sagen, dass man vor dem Filter ein Absetztbecken schaltet wo sich der Großteil des „Drecks“ vorher absetzen kann.

Jetzt würde ich gerne wissen wie man so ein Becken bemisst und ob man schon groß die Kosten für ein solches Becken abschätzen kann?

Aber auch für Alternativideen bin ich aufgeschlossen! Z.B. würde mich mal interessieren wie die Reinigung bei einer Autowaschanlage erfolgt. Denn die müssen ja auch irgendwie die absetzbaren Verunreinigungen loswerden und dabei sollte die Anlage nicht allzu Wartungsaufwendig sein.

Über jede Hilfe wäre ich sehr dankbar!



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 12
Ulrich Pfeffer
pfefferpfeffer-filtertechnik.de
(Mailadresse bestätigt)

  19.09.2008

Hallo
Sand wird üblicherweise mit einem so genannten Hydro Zyklonfilter abgeschieden, bei dem das Wasser in Drehbewegung versetzt wird, die schweren Teile sinken an der Filteraußenwand nach unten, das gereinigte Wasser wird nach oben abgeführt.
Sehr einfach, sehr effektiv und Platzsparend bei "Sand" beziehungsweise allen spezifisch schwereren Feststoffen. Danach würde ich dir einfach einen automatisch rückspülenden Filter empfehlen.  Gibt es schon sehr kleinen Abmessungen, 70 m³/h kann man auf weniger als 1 m² filtern.

Entscheidend ist die Qualität des Filtrates, hier müssen klare Vorgaben von Seiten des Abnehmers vorliegen, außerdem wäre es sicher sinnvoll eine genaue Analyse des Ausgangswassers zu haben. Alternativ zu den vorab genannten Filtern (sind alles Maschenfilter) wäre noch eine Scheibenfiltration eventuell die bessere Lösung. Hier hat man eine Tiefenfiltration die bessere Rückhaltequoten erlaubt jedoch eine geringere Rückspülwassermenge als zum Beispiel bei üblichen Sandfiltern.
Schau mal unter " Scheibenfilter" oder "Diskfilter" im Internet.

Grüße

Uli
Gast (tröpfchen)
(Gast - Daten unbestätigt)

  18.09.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Knut Rettig vom 18.09.2008!  Zum Bezugstext

Guten Morgen Knut,

wenn die Brauchwassergeschichte für dich nur ein Nebenkriegsschauplatz ist, so schau doch nach, was der Markt an Standardlösungen anbietet. Damit meine ich, dass du zunächst nur klären solltest, welche Wasserqualität (Feststoffgehalt ...) gefordert wird. Mit dieser Information kannst du dich an Firmen wenden, deren Geschäft die Filtration (Feststoffabtrennung in wässrigen Medien) ist. Dies sind beispielsweise Boll & Kirch, Dango & Dienenthal, Faudi sowie Schünemann (Adressen sollten im internet zu finden sein). Lass dir von denen Angebote für die Brauchwasseraufbereitung machen. Du erhältst sicher Ausarbeitungen auf Basis unterschiedlicher Technik und damit ein Großteil deiner gesuchten Daten. Das Einbinden der angebotenen Technik (Platz, Rohrleitungen, Energieversorgung ...) musst du dann allerdings selbst abschätzen.

Hoffe, das hilft dir weiter. Viel Erfolg und Gruß aus der Pfalz
Tröpfchen  
Gast (Knut Rettig)
(Gast - Daten unbestätigt)

  18.09.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Wilfried vom 18.09.2008!  Zum Bezugstext

Hallo Leute

also die Idee mit der Autowaschanlage hatte ich mittlerweile auch schon. Aber scheinbar muss ich die ja nicht mehr weiter verfolgen.

Und noch mal zu meiner Arbeit. Wenn meine Diplomarbeit sich hauptsächlich um die Kreislaufnutzung das Brauchwassers drehen würde wäre das ganze auch nicht so schlimm. denn dann würde ich auch versuchen die wichtsten Daten experimentell zu erfassen, danach dann die Anlage ausgelegt und mit den Daten dann mal eine Anfrage bei einen Hersteller gemacht.

Aber eigentlich geht es bei meiner Arbeit um Energieeinsparung und ich bin mehr nebenbei auf diese Wasserverschwendung gestoßen und soll mir nun dazu was ausdenken.

So hab ich aber nun das Problem das ich mehrere Baustellen haben die ich bearbeiten muss. Und eigentlich hatte ich gehofft das ich den Teil etwas schneller bearbeiten kann.
Wilfried
wilfried.rosendahlrsdsolar.de
(gute Seele des Forums)

  18.09.2008

Hallo Lothar,

mit Skimmern werden schwimmende Stoffe abgenommen, bei Autowaschanlagen hauptsächlich Fette, Wachse, Ruß, etc.
Für die weitere Reinigung verwendet man meist Umkehrosmose - nicht ganz billig. Knut kämpft hingegen nur mit Sand und Rostpartikeln, beides mit rel. hoher Sinkgeschwindigkeit.

Hallo Tröpfchen,

das Volumen war mit 70 m3 angegeben und wenn ich die Zeit ermitteln kann, ab wann die Trübung einen gewissen Wert unterschreitet, dann habe ich die Verweilzeit für ein Becken, dessen endgültigen Abmessunen natürlich noch den Örtlichkeiten anzupassen sind.

Natürlich sind dann noch weitere Überlegungen von Bedeutung, wie z.B. der Austrag der Sedimente. Eine Frage für die Weiterverwendung ist auch, welche Wasserqualität überhaupt gefordert ist - ev. kann der Filter ganz entfallen. Ganz so einfach sind Diplomarbeiten eben nie ;-))

Beste Grüße
Wilfried
Lothar Gutjahr
erfinderleint-online.de
(gute Seele des Forums)

  17.09.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von tröpfchen vom 17.09.2008!  Zum Bezugstext

Hallo ihr,

was mir da noch durch den Kopf geht, sind die eventuellen Schwebstoffe, wie sie bei der Autowaschanlage anfallen. Dort sieht/sah man dafür eine Flotationsanlage mit Skimmer vor.( 15 years ago ) Das heisst diesen Punkt müsste Knut noch in Tröpfchens Liste aufnehmen.

LG aus GR

Lothar
Gast (tröpfchen)
(Gast - Daten unbestätigt)

  17.09.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Wilfried vom 17.09.2008!  Zum Bezugstext

Hallo Wilfried,

ich hatte Knut so verstanden, dass er die Kosten für eine Feststoff-Vorabscheidung gegen den dann verminderten Aufwand der Filter-Regeneration rechnen will. Natürlich ist dabei die Sinkgeschwindigkeit derFeststoffe von Bedeutung. Was mache ich aber nach deren Ermittlung ohne Kenntnis von Volumenstrom, Platzverhältnissen, Austrag von vorgereinigtem Wasser und abgeschiedenen Feststoffen, neuer Filterstandzeit ...??? Für eine "Wirtschaftlichkeitsrechnung" (Knut am 15.09.) braucht es meines Erachtens ein paar mehr Details als den Versuch zur Sinkgeschwindigkeit.

Gruß aus der Pfalz
Tröpfchen
Wilfried
wilfried.rosendahlrsdsolar.de
(gute Seele des Forums)

  17.09.2008

Hallo Knut, hallo Tröpfchen,

wenn es nur um ein Absetzbecken geht, so wie angefragt, sind doch nur die Wassermenge und die Sinkgeschwindigkeit der vorhandenen Partikel bei der Vorprojektion zu berücksichtigen. Um letztere zu ermitteln empfehle ich einen praktischen Versuch mit z.B. 2 m transparentem PVC-Rohr.

Beste Grüße
Wilfried
Gast (tröpfchen)
(Gast - Daten unbestätigt)

  17.09.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Knut Rettig vom 17.09.2008!  Zum Bezugstext

Hallo Knut,

ich verstehe dein Problem, glaube dennoch, dass du ohne das Kontaktieren von Fachfirmen nicht weiter kommst.

Ohne den Prozess zu kennen, fallen mir spontan mehrere Fragen ein, deren Antwort sich massiv auf Kosten und Wirtschaftlichkeit auswirken können:

Wie oft fällt das Abwasser an?
Mit welcher Spitzenbelastung (Volumenstrom) ist zu rechnen?
Soll die Feststoffabtrennung die vorhandene Filteranlage nur entlasten oder ganz ersetzen? (Frage nach dem zulässigen Restfeststoffgehalt).
Ist Platz für eine ebenerdige Aufstellung vorhanden? Dann müsste möglicherweise noch Pumpe (und deren Folgekosten) für die Beschickung der vorhandenen Filter berücksichtigt werden.
Stellt man die Anlage hoch auf und nutzt die statische Höhe zum Beschicken der vorhandenen Filter? (Statik).
Welche Partikelgröße haben die abzutrennenden Feststoffe? Ist ein Abscheider die richtige Wahl oder kann man mit Vorfiltern arbeiten? Zum Abtrennen von harten Feststoffen können beispielsweise selbsttätig abreinigende Kantenspaltfilter eingesetzt werden, die standardmäßig bis zu minimalen Spaltweiten (= Filterfeinheit)von 0,15 mm zu haben sind.

Also selbst "auf die Schnelle" Fragen über Fragen. Und bei genauerer Betrachtung könnten es noch mehr werden. Aber eine Diplomarbeit ist ja auch kein Schüleraufsatz, den man mal so an einem Nachmittag herunterschreibt. Daher noch viel Erfolg bei der Erarbeitung des Themas.

Viele Grüße aus der Pfalz
Tröpfchen
Gast (Knut Rettig)
(Gast - Daten unbestätigt)

  17.09.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von tröpfchen vom 16.09.2008!  Zum Bezugstext

Hallo Tröpfchen,

ich bin schon davon ausgegangen das man eine solche Anlage nicht einfach so auslegen kann und man mindestens eine ordentliche Untersuchung des Schmutzwassers braucht (Feststoffanteil, Sinkverhalten,...).

Aber ich denke mal das ich Probleme haben werde eine Firma zu finden die mir eine solche Anlage halbwegs auslegt und daraus einen Kostenvoranschlag macht wenn ich denen sage, dass das für eine Diplomarbeit und somit nur eine Vorvorüberlegung ist.

Eigentlich wäre ich schon zufrieden wenn ich wüsste was der Weg mit einen Esel und was er mit einen Daimler kosten würde (natürlich mit einer halbwegs seriösen Quelle). Wenn ich dann noch die ungefähren Kosten für die Versuche hätte könnte ich schon eine Best Case und eine Worst Case Rechnung aufmachen und abschätzen wie hoch die Chancen sind das sich die Anlage lohnt. Dann müsste ich nur noch drunterschreiben das dies nur eine Voruntersuchung ist und das die Anlage noch genauer ausgelegt werden muss.
Gast (tröpfchen)
(Gast - Daten unbestätigt)

  16.09.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Knut Rettig vom 15.09.2008!  Zum Bezugstext

Hallo Knut,

genau das wollte ich dir klarmachen. Seriöse Wirtschaftlichkeitsrechnungen, auch in der Wasseraufbereitung/-behandlung, basieren auf Kenntnis der einzusetzenden Technik. Da ist es meines Erachtens nicht ausreichend, sich vorzustellen was das Zurücklegen des Weges von A nach B kostet, ohne die Wegbeschaffenheit zu kennen oder sich über das Transportmittel (Esel oder Daimler) im klaren zu sein.

Gruß aus der Pfalz
Tröpfchen
Gast (Knut Rettig)
(Gast - Daten unbestätigt)

  15.09.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von tröpfchen vom 15.09.2008!  Zum Bezugstext

naja, ich wollte eigentlich nur mal eine erste grobe Annahme machen für eine Wirtschaftlichkeitsrechnung.
Gast (tröpfchen)
(Gast - Daten unbestätigt)

  15.09.2008

Hallo Knut,

vom grünen Tisch aus kann man vernünftigerweise keine Vorkläreinrichtung (beispielsweise Absetzbecken, Schrägklärer o.ä.) auslegen. Die abzutrennenden Feststoffe - selbst wenn sie so banal klingen wie Sand und Rost - verhalten sich in der Regel nicht nach Theorie und Lehrbuch. Daher wird ein seriöser Anlagenbauer meist einen Versuch mit einer kleinen Leihanlage empfehlen, mit der dann die richtigen Daten für eine Betriebsanlage ermittelt werden. Wende dich mit deiner Frage daher an entsprechende Anlagenbauer und lasse dich fachkundig beraten,sonst kann man viel Geld im wahrsten Sinne des Wortes in den Sand setzen.

Gruß aus der Pfalz
Tröpfchen



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