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Kategorie: > Technik > Haus- Wasserversorgung
Ionenaustauscher problematisch wegen Salz im Wasser?
Andreas Stieglitz
(Mailadresse bestätigt)

  27.11.2009

Wir haben für unser Ferienhaus in Irland eine eigene Wasserversorgung, d.h. einen Tiefbrunnen, der extrem stark mineralisches Wasser liefert (u.a. hohe Eisen- u. Mangankonzentration). Durch einen Ionenaustauscher wird das Wasser einwandfrei entmineralisiert. Das kalte Wasser ist vollkommen geruchs- und farblos und hat einen absolut neutralen Geschmack. Leider sieht es ganz anders aus, sobald das Wasser im Durchlauferhitzer oder Boiler erwärmt wird. Das Warmwasser stinkt ziemlich unangenehm nach Schwefelwasserstoff und ist Gästen nicht zuzumuten. Erstaunlicherweise passiert dies aber nicht, wenn das Wasser im Edelstahlkocher oder auf dem Herd erhitzt wird! Meine Frage: kann es an der leichten Salzkonzentration im Wasser liegen? Der Ionenaustauscher arbeitet ja mit Kochsalz, das in geringer Menge im gereinigten Wasser enthalten bleibt. Könnte es durch das - wenn auch nur gering konzentrierte - Salz zu einer chemischen Reaktion im Boiler/Durchlauferhitzer kommen? Und was wäre die Lösung - eine an den Ionenaustauscher anschließende Umkehrosmose?



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 5
Gast (Aquarius)
(Gast - Daten unbestätigt)

  13.01.2012
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Frank E vom 12.01.2012!  Zum Bezugstext

Hallo Frank,

schon öfter wurde eine Geruchsbildung durch Korrosion im Warmwasserboiler beschrieben. Möglicherweise muss die Opferanode getauscht werden (bei emailiertem Stahlboiler), und der Spuk ist vorbei. Eventuell ist der Sauerstoffgehalt des Brunnenwassers niedrig oder wird durch Korrosion/Bakterien vermindert, so dass für weitere sauerstoffzehrende Vorgänge (ebenfalls Korrosion/Bakterielle Umsetzung) Schwefelverbindungen geknackt und zu weniger angenehm riechenden Molekülen umgebaut werden.

Weitere mögliche Ursachen:
-Schwefelbakterien auf der Magnesiumanode (Boiler)
http://www.wasser.de/aktuell/forum/index.pl?job=thema&tnr=100000000003610&seite=2&begriff=geruch warmwasser&tin=&kategorie=
-Bakterienbesiedlung durch zu geringe Warmwassertemperatur
-Ablagerungen im Boiler

Viel Erfolg bei der Suche

Aquarius
Gast (Frank E)
(Gast - Daten unbestätigt)

  12.01.2012
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von tröpfchen vom 28.11.2009!  Zum Bezugstext

Hallo, bin eben auf diesen Beitrag gestoßen, auch wenn er schon etwas älter ist.
Wir haben ein ähnliches Problem und wissen nicht was zu tun ist.
Unser Haus auf dem Land hat keinen Festwasseranschluß, deshalb bekommen wir unser Trink- und Brauchwasser aus dem Hauseigenenbrunnen, der Brunnen wurde um 2007 neu angelegt und wurde dabei über 20 m tief gebort.
Nun haben wir folgendes Problem (fast die gleiche Geschichte wie zu Anfangs berichtet), das Warmwasser aus dem Wasserhahn in Küche und Bad richt nach Schwefel, auch der Silberschmuck verfärbt sich unter der Dusche dunkel.
Da ich mir nicht sicher war ob der Geruch aus dem Brunnen kommt oder erst im Haus entsteht, habe ich am ersten Wasserhahn im Keller (direkt von der Pumpe aus, noch vor der Enthärtungsanlage) Wasser entnommen. Das Wasser war kalt und geruchsneutral, vielleicht etwas erdig, habe es dann im Wasserkocher erhitz und auch hier keinen Schwefelgeruch warnehmen können. Wie kann das sein und woher kommt das H2S und noch wichtiger, was können wir dagegen tun ??? Vielen Dank für Eure Hilfe.
Andreas Stieglitz
(Mailadresse bestätigt)

  29.11.2009
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von tröpfchen vom 28.11.2009!  Zum Bezugstext

Ich habe eben nochmal nachgesehen, da ich nicht genau sicher bin wegen der Salzmenge zur Regenierung. Eingestellt sind: Salt amount: 5 (was immer das bedeutet); Capacity: 1,6 kg
Andreas Stieglitz
(Mailadresse bestätigt)

  29.11.2009
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von tröpfchen vom 28.11.2009!  Zum Bezugstext

Hallo Tröpfchen,

vielen Dank für die Einschätzungen und den Hinweis auf den H2S-Schnelltest - ich werde ihn mir besorgen und und bin auf die Ergebnisse gespannt!

Noch ein paar ergänzende Infos zu unserem Ionenaustauscher (es handelt sich um eine ca. 1,60 m hohe Kartusche wie in Irland üblich). Ja, wir regenerieren ihn mit Kochsalz, und zwar zweimal in der Woche mit je 5 kg Kochsalz (das erscheint mir sehr viel!). Die Spülung dauert 2 Stunden. Es gibt keine Messsonde, die das Regenerieren auslöst, sondern es findet mit Zeitschaltuhr statt.

Das Enthärten ist in unserer Gegend (Schiefergestein) nicht so wesentlich und tatsächlich haben wir eine sehr geringe Wasserhärte. Es ist gerade genug Kalk im Wasser, dass der Ionenaustauscher überhaupt funktioniert (so sagte uns der irische Installateur).

Eisen und Mangan haben wir leider reichlich. Beides wird durch den Ionenaustauscher bestens entfernt. Das zeigt auch die Wasseranalyse. Soweit funktioniert es also gut. Bei Kochsalz sieht es im gereinigten Wasser so aus: Natrium 88 mg/l und Chlorid 28 mg/l.

Viele Grüße
Andreas
Gast (tröpfchen)
(Gast - Daten unbestätigt)

  28.11.2009

Hallo Andreas,

so einiges ist mir unklar. Dennoch ein Hilfeversuch.

Ihr betreibt zur Wasseraufbereitung einen Ionenaustauscher, den ihr anscheinend mit Kochsalz regeneriert. Damit dürfte das Gerät nur als Enthärter fungieren, das Wasser aber nicht entmineralisieren. Eisen und Mangan kann die Anlage in begrenztem Umfang auch zurückhalten, nur werden diese bei der Regeneration mit Kochsalz praktisch nicht entfernt. Euer Ionenaustauscher verblockt daher relativ rasch und muss dann ersetzt werden. Übrigens verbleiben bei ordentlichem Betrieb/richtiger Spülung eines Ionenaustauschers lediglich unbedeutende Kochsalzspuren im Wasser, die nur analytisch erfassbar sind.

Das alles hat aber nichts mit dem üblen Geruch zu tun. Schwefelwasserstoff (H2S)kommt in einigen Brunnenwässern von Natur aus vor. Er wird in einem Kochsalz-regenerierten Ionenaustauscher nicht zurückgehalten. Im Warmwasser ist H2S - wie alle anderen Gase auch - schlechter löslich. als im kalten. Also gast der Schwefelwasserstoff beim Entspannen des Warmwassers - beispielsweise am Duschkopf - aus und ist dann geruchlich warnehmbar. Jeder Stoff hat eine Geruchsschwelle, das heißt es muss davon eine Mindestkonzentration in der Luft sein, um ihn zu riechen. Möglicherweise sind die beim Erwärmen des Wassers im Eierkocher oder Topf freigesetzten H2S-Mengen zu gering, um sie zu erkennen.

Um zu klären, ob H2S im Brunnenwasser ist, sollte ein Schnelltest (aus der Apotheke) ausreichen. Wird kein Schwefelwasserstoff gefunden, so kann H2S auch bei der thermischen Zersetzung von Wasserinhaltstoffen entstanden sein (Mikrobiologie nicht ausgeschlossen). Um dies zu klären würde ich mich mit einem lokalen Labor in Verbindung setzen.

Gruß aus der Pfalz
Tröpfchen      



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