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Kategorie: > Technik > Haus- Wasserversorgung
ph Anhebung
Gast (Maria-Luise Goller)
(Gast - Daten unbestätigt)

  22.02.2011

Hallo zusammen !
Wir haben folgendes Problem.Da wir zu weit vom öffentlichen Wassernetz wohnen, besitzen wir einen eigenen Trinkwasserbrunnen. Bei den letzten Wasseruntersuchungen wurde ein recht niedriger ph Wert (ca 5,9 bis 6,1) festgestellt. Uns wurde empfohlen mit Marmorkies oder Jurakalk dieses Problem zu lösen ,um längerfristig Ruhe zu haben.Kann man diese Stoffe bedenkenlos im beliebigen Heimwerkermarkt kaufen? Wieviel KG benötigt man bei Ca 3cbm Wasser?
Da die nächste Wasserprobe in Kürze ansteht,beabsichtigen wir mit einer 50% Lös.Natriumhydroxid den ph Wert kurzfristig anzuheben und  dann längerfristig oben genannte materialien anzuwenden.



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 11
sepp Schick
josef.schick.senioraon.at
(Mailadresse bestätigt)

  25.02.2011
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Maria-Luise Goller vom 25.02.2011!  Zum Bezugstext

Hallo ich nehme an dass ein in Säcken im Brunnen gelagerter Marmorkies nicht viel  Wirkung haben kann.Wen aber das Wasser durch einen mit Marmorkies gefüllten   Behälter fließt muss   dies sehr wohl wirksam sein,In einem  Brunnen ist es ja so dass das Waser ständig zu und auch wieder abfließt sollte es wirklich zu einer entsäuerung kommen was ich ausschließe dann fließt ja das meiste  Wasser  sofort  wieder ab.Schließlich ist ja ein Brunnen kein Wasserspeicher.
Man bedenke folgendes  Zufluss ca  30 Liter Min./üblich also täglich 43  m³.Verbrauch  täglich  1  m³ ,du würdest daher 43 m³ entsäuern  davon aber nur 1 m³  also    nur 1% verbrauchen und  davon 99% weiterleiten also einen riesigen Verbrauch an  Marmorkies haben. Deshalb wohl auch die Meinung das dies Quatsch ist. mfg sepp
Maria-Luise Goller
(Mailadresse bestätigt)

  25.02.2011
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von tröpfchen vom 25.02.2011!  Zum Bezugstext

Hallo Tröpfchen !!
Die Sache mit der Natronlauge hat sich schon erledigt.
Was ich unter " Marmorkies in den Brunnen einbringen" verstehe, kann ich Dir sagen.
Ein Mitarbeiter des Gesundheitsamtes empfahl uns, Marmorkies zu kaufen, den in Jutesäckchen zu packen und diese auf den Brunnenboden zu befördern. Dort sollten sie dann solange verbleiben bis daß der Marmorkies seine Wirkung verloren hätte.
Allerdings meinte der Techniker einer Wasseraufbereitungsfirma, mit dem wir heute telefonierten,dies wäre vollkommener Quatsch und völlig wirkungslos. Er empfiehlt uns eine Filteranlge, die allerdings sehr teuer werden wird. Für ca 1900 Euro sind wir dabei.
Kommende Woche wird er vorbeikommen um eine Wasserprobe zu nehmen , da die vorhandenen Prüfergebnisse wohl nicht ausreichen.
Da uns der Preis für sehr hoch erscheint werden wir uns noch bei anderen Firmen nach den Preisen erkundigen.
Vielen Dank nochmal für Eure Mithilfe.
Viele Grüße von Maria-Luise
Bernhard Schmitt
berndschmitt1aol.com
(Mailadresse bestätigt)

  25.02.2011
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von tröpfchen vom 25.02.2011!  Zum Bezugstext

Hallo Tröpfchen,

normalerweise lese ich deine Beiträge mit Freude und oft auch mit Schmunzeln, den hier aber eher mit Erstaunen. Mit einer anständigen Dosieranlage, DVGW- TÜV und GS Zeichen versehen, wird das Dosiermittel nicht einfach ins Wasser gekippt, sondern wasserzählergesteuert mengenproportional zudosiert. Nun ist Natronlauge lt. UBA Liste zum Anheben des pH-Wertes erlaubt, ich sehe da nichts gesetzeswidriges.
Sicher ist der Umgang mit der Natronlauge nicht unproblematisch, man muß aber nicht den Teufel an die Wand malen. Ich kenne in der Praxis dutzende Fälle, in denen Natronlauge dosiert wird, bis hin zu einer Konzentration von 30 %, ohne dass jemals eine Verletzung des Betreibers passiert wäre oder dass eine so deutliche Überdosierung erfolgt wäre, dass jemand Schaden genommen hätte. Sicher ist die Entsäuerung über eine Filteranlage unproblematischer, aber es gibt Fälle, da passt so ein Teil nicht in das Objekt, oder das Wasser ist schon zu hart für den einwandfreien Betrieb oder es ist ein zusätzlicher Spülwasserbehälter erforderlich, weil die Brunnenpumpe nicht die zur Rückspülung erforderliche Leistung bringt oder es ist kein Kanalanschluß vorhanden, der das Rückspülwasser wegbringt. Gruß aus dem vernebelten Ludwigshafen
Gast (tröpfchen)
(Gast - Daten unbestätigt)

  25.02.2011
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Maria-Luise Goller vom 23.02.2011!  Zum Bezugstext

Hallo Maria-Luise,

für eine vorübergehende Lösung wäre mir eine pH-geregelte NaOH-Dosierung zu teuer. Und einfach einmal so die Natronlauge in das Wasser zu kippen, geht zwar praktisch, sollte man aber tunlichst unterlassen. So eine "Hau-Ruck-Methode" wäre völlig unkontrolliert, sicherheits- und gesetzeswidrig.

Die beste Lösung eures Problems wäre die mit dem Marmorkies. Aber was verstehst du unter "in den Brunnen einbringen"? Man füllt Marmor nicht in den Brunnen, sondern in einen Behälter, der von dem Wasser durchströmt wird. Dort hat man definierte Strömung, Verweilzeit (also Reaktionszeit der Kohlensäure - die den niedrigen pH-Wert verursacht - mit dem Marmor, CaCO3), kann den natürlicherweise eintretenden Verbrauch an Marmor kontrollieren und dann gezielt ergänzen. Derartige Behälter und das Füllmaterial gibt es standardisiert und zugelassen unter der Bezeichnung "Marmorfilter", "Entsäuerungsfilter" ... bei Wasseraufbereitungsfirmen.

Bastelt daher nicht, sondern macht Nägel mit Köpfen.

Gruß aus der Pfalz
Tröpfchen
Bernhard Schmitt
berndschmitt1aol.com
(Mailadresse bestätigt)

  24.02.2011
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von sepp Schick vom 23.02.2011!  Zum Bezugstext

Hallo Sepp,

wieviel Natronlauge du zum Anheben des pH-Wertes auf 8,17 brauchst, kannst du überschlägig einfach berechnen, wenn du weißt, wieviel freie Kohlensäure in dem Wasser ist. Du brauchst auf 44 mg freie CO2 45 mg NaOH (100%) oder 450 mg NaOH  (10 %). Bei einem Spitzendurchfluß von angenommen 2 m³/h und einem Gehalt von 20 mg freie CO2 / l brauchst du also 225 g 10 % ige NaOH, also rund 200 ml in der Stunde. Da das sehr wenig ist, würde ich hier vielleicht eine 5 % ige NaOH einsetzen und 400 ml max. / Stunde dosieren.
Wenn davon versehentlich die doppelte oder dreifache Menge dosiert werden würde, ist das sicherlich eine geschmackliche Beeinträchtigung und auch nicht zulässig, aber wir sind doch ganz weit weg von ätzend.

Optimal wäre es auf jeden Fall, die Dosierung pH Wert geregelt zu gestalten.

Gruß Bernhard.
sepp Schick
josef.schick.senioraon.at
(Mailadresse bestätigt)

  23.02.2011
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Bernhard Schmitt vom 23.02.2011!  Zum Bezugstext

Hallo   Bernhard da Wasser   praktisch kaum  eine  Pufferwirkung   ist eine Überdosierung schnell  ätzend .  
Dass eine 50% Lösung   in Dosegeräten  unbrauchbar  ist steht  fest.schließlich ist  das der Grenzwert bei  welchen so einen Lauge gerade noch flüssig,also zu kristallisieren  anfängt.
Wieviel NAOH benötigt  man um den PH Wert von (ca 5,9 bis 6,1, auf 8,17  PH anzuheben (wie unser Brunnenwasser)  ist mir nicht bekannt .
mfg  sepp
Bernhard Schmitt
berndschmitt1aol.com
(Mailadresse bestätigt)

  23.02.2011
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von sepp Schick vom 23.02.2011!  Zum Bezugstext

Hallo Sepp,
da übertreibst du aber gewaltig, geringste Mengen überdosiert sind nicht stark ätzend, eine weniger als 5 % ige Natronlauge ist für den Straßentransport noch nicht mal kennzeichnungspflichtig. Trotzdem würde ich in diesem Fall auch keine 50 % ige Natronlauge dosieren, sondern max. 10 % ig. Genauer geht es nur, wenn man den pH Wert und die freie Kohlensäure kennt.
Allerdings kostet so eine Dosieranlage ca. 1000 €, pH Wert geregelt sogar noch ein paar Hunderter mehr.

Ob die Entsäuerung über einen Filter möglich ist, kann man auch erst anhand einer Wasseranalyse mit pH, Kohlnsäure,GH und KH berechnen. Das geht nicht bei zu hoher Härte.
sepp Schick
josef.schick.senioraon.at
(Mailadresse bestätigt)

  23.02.2011
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von tröpfchen vom 23.02.2011!  Zum Bezugstext

Hallo  tröpfchen da ich beruflich lange Zeit mit NAOH  zu tun  hatte kenne ich Ätznatron nur zu gut ,ich hätte jedenfalls Angst einem  Schluck Wasser zu trinken bei welchen so etwas auch nur in geringsten Mengen dazu dosiert wird ,schließlich könnte bei  der Dosierung etwas schieflaufen  da schon die geringste Menge  sehr stark  ätzend  ist .Alte Seifensieder zu denen auch ich gehört habe, prüften mit der Zunge die  alkalität   der Seife. Ist eine sehr sichere Methode.    Habe die Z... noch!
mfg sepp
Maria-Luise Goller
(Mailadresse bestätigt)

  23.02.2011
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von tröpfchen vom 23.02.2011!  Zum Bezugstext

Hallo Tröpfchen !
Vielen Dank für Deine promte Antwort. Wir dachten ,daß wir mit diesem flüssigen ph Heber einmalig und ganz kurzfristig den ph Wert erhöhen wollen.(Jahreshauptuntersuchung)
Wir haben keine häufigen Rohrbrüche,einige Jahre uberhaupt nichts und dann kann es natürlich auch mal passieren, daß 2 mal kurz hinternander ein Rohrbruch auftritt.Obwohl wir einen Teil der Leitungen aus Kunststoff verlegten,sind immer noch 50 Jahre alte Rohrverbindungen vorhanden.
Trotz alledem wollen wir nun diesen Marmorkies oder ähnliches in den Brunnen einbringen .
Viele Grüße von Maria-Luise
Gast (tröpfchen)
(Gast - Daten unbestätigt)

  23.02.2011

Hallo Maria-Luise,

noch eine Ergänzung zu meiner vorherigen Antwort. Der pH-Wert des Trinkwassers ist im Wesentlichen aus Korrosionsschutzgründen geregelt. Ein Wasser mit einem pH-Wert von ca. 6, wie bei euch, ist keinesfalls gesundheitsschädlich. Wenn eure gesamte Trinkwasserinstallation aus korrosionsfesten Werkstoffen (Kunststoff und/oder Edelstahl) besteht, gibt es keine Korrosionsgefahr. Dann solltet ihr mit der zuständigen Behörde darüber reden und euch eine Ausnahmegenehmigung geben lassen. Das erpart euch jegliche Aufbereitung.

Gruß aus der Pfalz
Tröpfchen
Gast (tröpfchen)
(Gast - Daten unbestätigt)

  23.02.2011

Hallo Maria-Luise,

ich würde auf keine pH-Wert-Anhebung mit NaOH machen. Diese Technik ist zwar zugelassen, es sind dazu aber eine wartungsabhängige pH-Wert-Messung und eine mengenproportional arbeitende Dosierpumpe erforderlich. Beides nicht ganz billig.

Die Entsäuerung von Wasser durch Filtration über Marmorkies oder ähnliche Materialien ist dagegen technisch einfach. Man benötigt einen Behälter, in den man das Granulat einfüllt und dann kann man diese Anlage im Wesentlichen sich selbst überlassen. Gelegentliche Kontrolle des Füllstandes und gegebenenfalls Nachfüllen des Marmors sind alles.

Alle für die Trinkwasseraufbereitung eingesetzten Anlagen und Stoffe müssen vorgegebenen (technischen) Regeln entsprechen. So etwas findet man daher meist nicht im Baumarkt, sondern im einschlägigen Fachhandel (Wasseraufbereitungstechnik). Dein Brachentelefonbuch sollte dir die Suche nach einer Firma in der Nähe erleichtern.

Gruß aus der Pfalz
Tröpfchen




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