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Kategorie: > Technik > Haus- Wasserversorgung
sandfilter erneuern bzw lufteinblasen in brunnen ???
anton lang
(Mailadresse bestätigt)

  20.05.2011

mein haus liegt teilweise unter dem grundwasserspiegel und hat eine eigenwasserversorgung ohne anschluss ans öffentliche netz.
vor 5 jahren bekam ich wegen zu vielen keimen die auflage das wasser abzukochen und wegen viel mangan darf das wasser nicht an babys verfütttert werden.
nächste woche kommt das gesundheitsamt mit der zielsetzung mir den zwangsanschluss aufs auge zu drücken.

das damalige labor analysierte, die grenzwertüberschreitungen deuten auf eindringen von oberflächenwasser aus dem nahegelegenen bach hin.

mein brunnen ist nix anderes als ein 80 cm betonrohr so um die 4 meter tief, schätz ich, sichtbar ist 1,80 unterm haus, gefüllt mit sand, da kann das grundwasser von unten rein und über dem wasser sammelt sich soviel wasser dass ich damit die küche versorgen kann.
wc versorg ich vom bach.

jetzt meine drei fragen:
1. kann ich die filterwirkung dieses sandfilters verbessern?? sand erneuern? speziellen sand rein? irgendwas mit silber oder ????? dazu rein?

2. hilft es wenn ich die länge des  sandfilters neben dem haus verlängere.(den brunnen tiefer graben will ich keinem zumuten), also ein riesenrohr mit sand fülle oben brunnenwasser rein, unten sauberes wasser raus???

3. in meiner schilfkläranlage verbessere ich die abwasserqualität erheblich, da blas ich mit nem staubsauger täglich 3 stunden luft rein, was passiert wenn ich per kompressor frischluft so einen meter tief in den sand des bestehenden brunnens reinpuste. werden da die keime weniger oder wirble ich nur den schlamm auf??
für sandfilter und deren reinigungsleistung müsste es doch sowas wie faustformeln geben??



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 5
anton lang
(Mailadresse bestätigt)

  25.05.2011
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Rainer Kluth vom 21.05.2011!  Zum Bezugstext

vielen dank für deine klare aussage, ich halte also fest dass ein kies- oder sandfilter die keime nicht zurückhält.

zu deinem vorschlag mit dem chlor in den brunnen eine frage:   genügt es wenn ich das chlor einfach oben auf den sandfilter kippe oder soll ich das chlor mit irgendeiner hilfskonstruktion ziemlich weit unten in den sandfilter reinpressen damit auch alles durchtränkt wird??
Rainer Kluth
rainer.kluthgmx.net
(gute Seele des Forums)

  21.05.2011
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von anton lang vom 20.05.2011!  Zum Bezugstext

Hall Anton Lang,

mit einem kiesfilter, und sei er noch so gut, wirst du die Keimbelastung des Wassers nicht geändert bekommen. Wie bereits schon geschrieben ist eine Keimrückhaltung erst ab einer Mikrofiltration gegeben. Ein Kiesfilter ist vom Rückhalt da Welten von entfernt.
Daher ist der Kiesfilter hier definitiv ungeeignet!!

Die Sache mit dem Chlordioxid, nicht Chlor oder Natriumhyperchlord, soll ja auch eine einmalige Aktion und keine kontinuierliche Dosierung darstellen.
Das Wasser soll ja dann auch verworfen werden.
Ohne den Einsatz von Chemie und Chlordioxid ist da mit das harmloseste was zur Verfügung steht, bekommst Du das Wasser nicht in den Griff. Ich bezweifle auch das sich das Gesundheitsamt auf abkochen einlassen wird.

Beszüglich der manganproblematik verweise ich nochmals auf den angesprochenen Filter.

Gruß

Rainer
anton lang
(Mailadresse bestätigt)

  20.05.2011
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Rainer Kluth vom 20.05.2011!  Zum Bezugstext

hallo, es handelt sich hier nicht um einen modernen, berechneten brunnen sondern um das werk eines mühlenbetreibers. die mühle ist 1000 jahre alt, 1km von der nächsten siedlung und logischerweise direkt am bach und auch noch auf gleicher höhe.
also hat der mann in der zeit als es noch keine betonringe gab, der beton war aber schon erfunden, ein loch im mühlenraum gegraben, eine viereckige schalung reingestellt und den schacht bis über hochwassrkante hochgezogen. ich schätze dass in handarbeit maximal 4 meter tiefe machbar sind, d.h. der sandfilter ist maximal 2 meter stark. der beton ist 10 cm dick, aufgrund des alters und der lage kann ich die dichtheit nicht testen, ist auch nicht relevant weil davon auszugehen ist dass bachwasser unten reindrückt.

der bach gilt als eines der saubersten fischgewässer süddeutschlandes, der boden ist gipskeuper und schliff d.h. am unteren ende des sandfilters steht sauberes bachwasser an. nachdem diese anlage eigentlich eine bastellösung aus uralten zeiten ist, ist das ergebnis ziemlich gut, nur keimzahl und mangan liegen geringfügig im roten bereich.

jahrhundertelang lebte hier nur der müller und seit 25 jahren eine wohngemeinschaft, es gab noch nie gesundheitliche probleme wegen dem wasser.

wir bewohner sind uns einig dass wir keine chemie in form von chlor im wasser haben wollen, wir kochen die keime lieber ab.
meine frage also nochmals, kann ich mit einem nachgeschalteten weiteren sandfilter die wasserqualität vollends in den grünen bereich bringen?  
Gast (Wolfgang Reuter)
(Gast - Daten unbestätigt)

  20.05.2011

Hallo Anton Lang,
ich war über 30 Jahre in der Trinkwasserüberwachung tätig u. kenne die Probleme u. auch die Taktik vieler Eigenwasserbetreiber. Wenn dir das Gesundheitsamt 5 Jahre Zeit gelassen hat deine Versorgung zu sanieren würde ich jetzt vesuchen mit dem Gesundheitsamt zusammen zu arbeiten  um zu überprüen inwiefern meine Eigenversorgung wenn überhaupt, saniert werden kann. Eine ordentliche Aufbereitung es Eigenwassers dürfte immer noch günstiger sein als der Anschluß an die zentrale Versogung.
Mfg Wolfgang
Rainer Kluth
rainer.kluthgmx.net
(gute Seele des Forums)

  20.05.2011

Hallo Anton Lang,

ich schlage Dir folgende Vorgehensweise vor:
- Überprüfung der "Betonringe" und der Brunnenabdeckung ob sie dicht sind und somit kein Oberflächenwaser eindringen kann.
- Grundsanierung des Brunnens mit Chlordioxid zur Entkeimung. Durchführung von 2 - 3 Stoßdosierungen mit ca 1 mg/l ClO2. Anschliessend mindestens 3-4 Stunden ruhen lassen. Dann Wasser durch bestehndes Rohrleitungssystem (Küche) abpumpen und Prozedur mit einer geringeren Konzentrtion (ca 0,4 mg/l)wiederholen.
- Brunnen beproben lassen.
Du solltest dann (wenn die Betonringe dicht sind) kein Problem mehr mit Keimen haben.

Am Sand würde ich nichts machen.
Eine Sandfilter ist auch keine Keimbarriere hier müsstest Du schon mit einer Mikro- oder Ultrafiltration arbeiten. Das ist aber sehr teuer.
Mit einem Sand/Kiesfilter kannst du lediglich Fest und teilweise Trübstoffe entfernen.

Von einer belüftung im Brunnen rate ich Dir ab, da es nur ztu einer Verwirbelung des Sand kommt.
Um deine manganproblematik in den Griff zu bekommen kannst du einen manganfilter mit Magnafilt in die leitung setzten.

Anhand der dann hoffentlich sehr guten Analyseergebnisse, sollte das Gespräch mit dem Gesundheitsamt kein Problem sein.


Gruß

Rainer



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