Wasser.de
Lexikon
Shop
Wasser Forum
   mehr als 6500 Themen und 31600 Antworten
Zurück zur Übersicht!
Kategorie verlassen!
Datenschutz FAQ Hilfe Impressum



 

Kategorie: > Wissenschaft > Physik / Chemie
Vorbereitungen um einem Verkäufer von Osmoseanlagen entgegen
Mazzzz
(Mailadresse bestätigt)

  06.06.2011

Hallo Leute!

Meine Tante ist seit dem Vortrag eines Verkäufers für Osmoseanlagen hellauf begeistert von Osmoseanlagen für den Hausgebrauch und hat meine Eltern zu einer Vorführung überredet... Oh mein Gott!!! :(

Ich hab mich jetzt mal angeboten mir diesen Mist auch anzuhören und möchte so Sattelfest wie möglich, dem Verkäufer den Wind aus den Segeln nehmen.

Auszüge der letzten Wasseranalysen der Stadtwerke liegen vor, Chemisch/ Physikalisch gesehen bin ich was Wasserhärte, Mikrobiologisches, Grenzwerte, Eigenschaften und Ähnliches angeht, halbwegs am laufenden.

Ich hab mir nur erklären lassen was der werte Herr da so aufführt, worauf mir gesagt wurde, dass er "Zwei ominöse Metallstäbe ins Leitungswasser hängt, Strom einschaltet und so die Verschmutzung sichtbar macht" (Ich fang immer noch zu lachen an!)... auf meine Frage hin welche Farbe das Wasser dann annimmt, wurde mir gesagt: Bräunlich (was für mich für eine Eisenelektrode spricht, quasi Eisenoxid und Eisenhydroxid durch Elektrolyse) aber auch Grün und Schwarz...

Jetzt zur Frage: Liege ich richtig, dass eine schwarzverfärbung für eine Aluminiumelektrode spricht, bzw. Grün für eine Kupferelektrode?

Des weiteren Frage ich mich wie ich gegen die Behauptung, dass in unserem Trinkwasser ja ach so viel Antibiotika, Krankheitserreger und Ähnliches zu finden sind, argumentieren kann? Werden die durch Osmose überhaupt entfernt?

Thema "Entschlackung"? Ok, dass Leitungswasser nicht grad eine gesättigte Lösung ist, ist mir klar... aber rein theoretisch wär es doch so, dass vollentsalztes Wasser mehr aufnehmen kann wie normales Leitungswasser... nur warum gibts dann Entschlackungstees? Da wär eine Antwort auch sehr hilfreich, da ich nicht der Meinung bin, dass eine entschlackung des Körpers unbedingt mit dem Sättigungsgrad von der Flüssigkeit zusammen hängt?

Ich danke Euch schon mal Vorab für die Hilfe und lg Martin



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 9
Gast (matthias stallmann)
(Gast - Daten unbestätigt)

  22.07.2011
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Rainer Kluth vom 07.06.2011!  Zum Bezugstext

Hallo Herr Kluth,

meine Empfehlung bei Nutzung von Permeat als Trinkwasser galt für älter Menschen.

Natürlich wird ein großer Teil der Mineralien durch die
Nahrund aufgenommen. Problematisch bei der Aufnahme von
voll entsalztem Wasser ist jedoch die Ausschwemmung die
hierdurch entsteht. Über den Urin, Schweiß etc. werden ständig Salze ausgeschieden, wodurch es besonders bei älteren Menschen zum Mangel von wichtigen Ionen wie Magnesium kommen kann. Magnesiummangel macht sich schon durch
Krämpfe etc. bei gesunden Sportlern bemerkbar. Nahrungsmittel werden heute industriell hergestellt wodurch manche Spurenelemente nur noch in geringen Mengen zur Verfügung stehen, die dann auch noch durch die Aufnahme von entsalztem Wasser zusätztlich ausgeschieden werden. Älter Menschen neigen zudem dazu wenig zu trinken und wenig Fleisch zu essen, welches dann auch noch schlecht umgesetzt wird.
Ein großer Teil der Bevölkerung im nahen Osten bezieht
Wasser aus Meerwasserentslzungsanlagen welches aber noch aufwendig für Trinkwasserzwecke aufgearbeitet werden muss, dieses Wasser ist nicht mit den aus den kleinen Haushaltsanlagen bereitete Wasser zu vergleichen. Daher immer noch meine Empfehlung dieses Wasser ist nicht für ältere Menschen als Trinkwasser geeignet und darf auch als solches nicht bezeichnet werden. Beste Grüße
Rainer Kluth
rainer.kluthgmx.net
(gute Seele des Forums)

  07.06.2011
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von matthias.stallmann vom 07.06.2011!  Zum Bezugstext

Hallo Matthias,

bitte unterschreibe Deine Beiträge mit Deinem Namen und nicht mit der Web-Adresse Deiner Firma.
Dann muß ich nicht alles nachträglich editieren.

Gruß

Rainer
Rainer Kluth
rainer.kluthgmx.net
(gute Seele des Forums)

  07.06.2011
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von matthias.stallmann vom 07.06.2011!  Zum Bezugstext

Hallo Matthias,

so kann man das nicht stehen lassen.
Wenn Du Mineralien über das Trinkwasser aufnehmen willst, musst Du aber mächtig viel trinken.
Mineralien werden über die Nahrung aufgenommen und nicht (bzw. nur in einem sehr geringen Teil) über das Wasser.
Daher ist hier Permeat einer UO unbedenklich.
Die Aufhärtung des permat hat nur den Grund um eine Korrosivität zu vermeiden.
Ansonsten trinken tausende Menschen Permat von UO welches aus der Meerwasserentsalzung stammt.

Gruß

Rainer
Gast (matthias.stallmann)
(Gast - Daten unbestätigt)

  07.06.2011

Hallo,

Umkehrosmosen entfernen die für uns wichtigen Mineralstoffe aus dem Trinkwasser, falls es sich um einen älteren Menschen handelt der dieses Wasser zu
Trinkwasserzwecken nutzen möchte. Kann dies zu ernsthaften gesundheitlichen Schäden führen.
Umkehrosmosewasser muss zudem nach TVO auf einen Mindesthärtegrad von 8 (alte Skalierung) mit Trinkwasser verschnitten werden und ist sonst nicht als Trinkwasser zugelassen.
Sollen Schadstoffe aus dem Trinkwasser entfernt werden
ist ein Aktivkohlefilter auf Kokosnussbasis die bessere Wahl. Dieser muss jedoch regelmäßig erneuert werden, da es hier zu einer mikrobiologischen Besiedlung kommen kann, und das Trinkwasser dann mit
Bakterien belastet sein könnte. Vom Gebrauch des Permeats einer Umkehrosmose als Trinkwasser ist dringend abzuraten. Immer wieder versuchen jedoch windige Geschäftsleute diese Produkte anzupreisen.

Beste Grüße, XXXXXXXXXXXXX

Keine Werbung im Forum

Dieser Beitrag wurde nachträglich editiert!
Gast (KIM ALEXANDER)
(Gast - Daten unbestätigt)

  07.06.2011
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Mazzzz vom 07.06.2011!  Zum Bezugstext

Schon 2003 gab es diese Warnungen

"Seit mehreren Jahren wird immer wieder versucht, durch Verfälschung des Trinkwassers die Verbraucher zu täuschen", warnt die Verbraucherzentrale Hamburg.
http://www.berliner-mieterverein.de/magazin/online/mm0403/040307a.htm

und Urteile
http://www.fwa-ffo.de/fwadocs/files/best_water.pdf

Hier noch der Beitrag "WISO ermittelt", der zeigt, warum der Farbtest "angeblich" gemacht wird:

"Die Kunden wollen diesen Farbtest sehen"
http://www.youtube.com/watch?v=7dnRB9Rt_YY


KIM ALEXANDER
Gast (Ernster Regulator)
(Gast - Daten unbestätigt)

  07.06.2011
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Mazzzz vom 07.06.2011!  Zum Bezugstext

Guten Morgen, Martin,

Der Zauber mit der Elektrolyse ist Dir doch schon recht gut klar geworden. Was man an den Elektroden sieht, ist nicht das, was im Wasser drin war, sondern in der Tat das, was von den Elektroden abgegeben wird. Der Effekt der Elektrolyse hängt direkt mit der Leitfähigkeit des Elektrolyten ab, wenn man ein UO-Wasser einsetzt, hat das eine sehr geringe Leitfähigkeit, also fließt weniger Strom, und damit werden weniger Ionen freigesetzt. Das kann man ausgleichen, indem man auf konstanten Strom in der Elektrolysezelle achtet, dann benötigt man aber viel höhere Spannungen, wenn es überhaupt noch sinnvoll funktioniert.

Die Farben, die sich im Wasser dann zeigen, sind in der Tat auf die aus der Anode austretenden Ionen zurück zu führen, das geht dann korrekt nach dem Chemiebuch.

Betrug ist für so eine Vorführung ein starkes Wort, nur dann wäre es strafbar. Aber es ist sicher irreführende Werbung, denke ich. Gründe also eine Firma für Wasserbehandlungsgeräte und mahne den Kollegen ab ;-)

E. Regulator
Mazzzz
(Mailadresse bestätigt)

  07.06.2011
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Rainer Kluth vom 06.06.2011!  Zum Bezugstext

Danke Jan und Rainer! :)

@Rainer: Dein Post hab ich in diesem Forum schon gefunden und ich bin ein absoluter Gegner solcher Installationen für den Hausgebrauch. Das es Großtechnisch funktioniert steht ausser  Frage, aber steckt da eben eine professionelle Installation dahinter, bzw. eine professionellere Wartung dieser Systeme.
Nur noch kurz weil ich etwas am Schlauch steh bezüglich UO und Osmose im Stillstand... ist es quasi so, dass die Membran bei Stillstand in die Gegenrichtung diffundiert wenn sie nicht entleert wird? Kann man das banal so formulieren?

Es wär echt noch spitze wenn mir wer die schwarz/grün Verfärbung durch Elektrolyse erklären könnte? Bzw. ist es nicht strafbar mit solchen Mitteln lügen zu verbreiten?

Der Rest ist mir eigentlich klar... Leitfähigkeit als Grad für die Verschmutzung heranzuziehen ist lächerlich, mikrobiologische Belastung ist gleich Null und bei jeder Scheibe Brot höher, Thema Medikamente: Zitat aus dem Forum hier: "Man kann sein Leben lang nicht so viel Leitungswasser trinken um auf eine ganze Antibabypille zu kommen" :), Mineralien und Salze zu entfernen zwecks Entschlackung... naja bis auf ein paar Fragen der grundsätzlichen biologischen Vorgänge im Körper, unlogisch und unnötig dafür entionisiertes Wasser zu trinken.... auf gut Deutsch: Auch bei fachgerechter Installation sehe ich keine Grund dafür, ausser ich will zuhause einen Dampfkessel betreiben, oder mir ein Labor einrichten! ;-)

lg und schönen Abend

Martin
Jan
(Mailadresse bestätigt)

  06.06.2011
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Rainer Kluth vom 06.06.2011!  Zum Bezugstext

Hallo!
Ich weiß das ich mit diesem Beitrag in keinster Weise die Frage beantworte aber in meinen Augen ist die Installation einer UO-Anlage für einen Haushalt unwirtschaftlich und wie Herr Kluth auch schreibt zum Teil sehr problematisch. Ich würde von einem Kauf abraten, weil es in Deutschland bestimmt kaum ein Trinkwasser gibt, was man nicht bedenkenlos trinken kann.

Rainer Kluth
rainer.kluthgmx.net
(gute Seele des Forums)

  06.06.2011

Hallo Martin,

anbei einige Infos zum Thema UO:

Die Installation eines "Untertischgerätes" erfordert eine gewisse Sorgfallt um nicht eine"Verschlimmbesserung" zu riskieren.
Dabei nehme ich keine Wertung über den Sinn oder Unsinn einer solchen Installation vor.

Der große Knackpunkt ist der Anschluss der Konzentratleitung an den Abfluss. Hier wird die Konzentratleitung meist, wie z.B. bei der Spülmaschiene üblich, direkt an das Abflussrohr angeschraubt. Genau hier liegt aber das Problem. Durch diese Montage kommt es zu einer Rückverkeimung. Statt eines "verbesserten" Wassers erhält man so ein strak verkeimtes Wasser.
Um eine solche Anlage richtig anzuschließen darf keine direkte Verbindung zwischen Ablaufrohr und Konzentratleitung der Anlage bestehen. Dies ist leider mit den gebräuchlichen Armaturen nicht einfach zu realisieren. Alleine dazu könnte man einen eigenen Beitrag eröffnen.

Was die Funktion der Anlagen, wenn es sich um Umkehrosmosesysteme handelt nur einige Punkte zum Nachdenken:

Eine UO braucht in der Regel einen Arbeitsdruck von 6 -8 bar  (bei der Verwendung von Niederdruckmodulen) um Ihren vollen Rückhalt zu erzielen.
Untertischgerät arbeiten meist nur mit dem anstehenden Wasserdruck !!!
Niederdruckmembranen haben für eine UO einen niedirgen Rückhalt zwischen 95% und 97% und das nur bei optimalen Betriebsdruck!
Eine UO-Membrane hat bei jedem Einschalten oder Wasserabnahme eine gewisse Einlaufzeit bis der Rückhalt der Membrane da ist.
Der nötige Betriebspunkt für einen optimalen Rückhalt wird somit seltenst erreicht.
Im Stillstand wird aus der Umkehrosmose eine Osmose
sprich je nach Installation arbeitet die Anlage in der umgekehrten Flussrichtung.

und so weiter ..............


Gruß

Rainer



Werbung (3/3)
Laboruntersuchung für Ihr Brunnenwasser


Zurück zu Wasser.de
© 1999 - 2018 by Fa. A.Klaas