Wasser.de
Lexikon
Shop
Wasser Forum
   mehr als 6500 Themen und 31600 Antworten
Zurück zur Übersicht! Datenschutz FAQ Hilfe Impressum



 

Kategorie: > Technik > Wasseraufbereitung
Techniken zur Wasseraufbereitung
TobiBN
(Mailadresse bestätigt)

  04.04.2013

Liebe Mitglieder,

ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit dem Thema Wasseraufbereitung und bin hier auf dieses Forum gestoßen.

Da das Thema hier sehr brisant zu sein scheint, möchte ich klar stellen, dass ich keine Werbung für irgendjemanden machen, sondern nur auf eure Kompetenz und Meinung zurückgreifen will.
Zum Aufbau - damit nicht der Einrdruck entsteht, dass ich Meinungsmache betreiben will: ich schreibe erst meine persönliche Einschätzung und Meinung nieder und setze die Fragen ans Ende.

a) Notwendigkeit: hier scheiden sich die Geister, die TrinkwV regelt ja einige Grenzwerte. Grenzwerte für chemische Verunreinigungen sind jedoch größtenteils nicht vorhanden. Das ist aus meiner Sicht insbesondere für Medikamentenrückstende interessant. Kurzfristig scheinen die Rückstände keine Auswirkungen auf den Organismus zu haben, Langzeitwirkungen sind, soweit ich weiß, weitestgehend nicht untersucht und methodisch schwer umsetzbar.

Ich habe die TrinkwV so verstanden, dass die Grenzwerte am Ausgang des Wasserwerks überwacht werden und nur auf spezielle Nachfrage direkt beim Verbraucher. Medien berichten immer wieder über Leckagen in Rohrsystemen und Schadstoffe/Ablagerungen in unseren Wassernetzen.

Wie die Grenzwerte in Bezug auf Gesundheit in der TrinkwV zustande gekommen sind, ist für mich nicht ersichtlich.

Wie schätzt ihr die Notwendigkeit einer Filterung bzgl. Schadstoffe ein (auch wenn sie unterhalb der Grenzwerte liegen) und wie sind die Grenzwerte zustande gekommen?


b) Filtermethode:
Auch das scheint ein stark emotionales und schwer diskutiertes Thema zu sein, jede Methode hat seine Vor- und Nachteile, oft herrscht scheinbar Unwissenheit bzgl. der Methoden.

Um chemische Verbindungen herauszufiltern ist mir bislang nur die Umkehrosmose bekannt, die wiederum ebenfalls Mineralstoffe usw. filtert. Wie

Welche Methode würdet ihr einsetzen, wenn es darum geht, chemische Rückstände etc. auszufiltern, Mineralien und Spurenelemente aber nicht?

Ich hoffe das Thema bleibt einigermaßen sachlich und freue mich auf eure Antworten!

LG
Tobi






Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 3
Wassertropfen
(Mailadresse bestätigt)

  19.04.2013
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Lothar Gutjahr vom 04.04.2013!  Zum Bezugstext

Ich habe gerade hier im Forum eine Frage gestellt, und lese deshalb Euren Beitrag.
Ich fasse die Frage so auf, dass gemeint ist, wie sich der "Normalverbraucher" schützen kann.
Gegen den Eintrag von Schadstoffen in das Grundwasser ist natürlich kein Schutz möglich.(Hat die Menschheit zumindest bisher bewiesen)
Ich glaube deshalb als Tip "Aktivkohlefiltration" geben zu können.
Ich meine nicht die von einigen Firmen angebotenen superteuren Schwindelgeräte, sondern die einfachen Filter mit der A-Kohle-Kartusche. Mit etwas Geschick kann man sich aus einem einfachem Filter auch so ein Gerät selberbauen und immer selberbefüllen, was entsprechend preiswert ist. Die Aktivkohle gibt es ebenfalls sehr preiswert und es wird doch eine Menge zurückgehalten.
Sauberes Wasser sei mit uns..........
 
Renrew
(Mailadresse bestätigt)

  09.04.2013

Hallo Tobi, hallo Lothar,

für die Erhaltung und Beförderung unserer Gesundheit beim Genuß des Trinkwassers wurde die Trinkwasserverordnung erarbeitet und diese wird auch von Zeit zu Zeit überarbeitet und verbessert. Eine brauchbare Darstellung dieser Verordnung findet sich im Internet bei Wikipedia unter „Trinkwasserverordnung“ und dort besonders zum Entstehen der Grenzwerte unter Punkt 1 „Philosophie der Grenzwerte“. Die Grenzwerte müssen nicht nur am Wasserwerksausgang eingehalten werden sondern  an allen Zapfstellen, die der Entnahme von Trinkwasser dienen. Auch der Rat der Europäischen Gemeinschaft und nicht zuletzt die Weltgesundheitsorganisation legen fest, wie unser Trinkwasser beschaffen sein soll damit gesundheitlichen Beeinträchtigungen vermieden werden.
Eine endgültige Bewertung aller Stoffe die im Trinkwasser enthalten sein können kann es nicht geben, wenn jedoch Anhaltspunkte vorliegen, daß es gesundheitliche Beeinträchtigungen  geben könnte, werden die Grenzwerte auch korrigiert (siehe Absenkung des Urangrenzwertes von 50 auf 10 µg/L). Wissenschaft schafft auch hier neues Wissen.
Wasserversorgungsbetriebe unterliegen einer strengen Aufsicht und werden regelmäßig und häufig auf die Einhaltung der TVO überprüft.

Schwieriger ist die Lage bei Eigenwasserversorgungsanlagen. Bau und Betrieb erfordern umfangreiche Sachkenntnisse, die ganz besonders auch die örtlichen Gegebenheiten berücksichtigen müssen. Hydrogeologen, Chemiker, Mikrobiologen und nicht zuletzt Brunnenbauer und Installateure können zum einwandfreien Betrieb beitragen. Enge Zusammenarbeit mit dem örtlichen Wasserversorger und dem zuständigen Gesundheitsamt sind erforderlich, wenn ein Anschluß an die öffentliche Wasserversorgung nicht möglich ist.

Dann ist in den meisten Fällen eine mehrstufige Anlage erforderlich, besonders wenn höhermolekulare Stoffe (z.B. Medikamente oder deren Abbauprodukte) mit Nanofiltration oder Umkehrosmose entfernt werden sollen. Umkehrosmose entfernt nahezu vollständig die wichtigen Minerale, die das Wasser natürlicherweise enthält. Eisen- und Manganverbindungen verstopfen regelmäßig die Membrane dieser Anlagen. Ungelöst ist auch das Problem, daß bei Beschädigung der Membrane die gesammelten Schadstoffe in das Trinkwasser gelangen können.

Zuletzt sollte nicht vergessen werden, daß in unseren Breiten die Lebenserwartung immer noch steigt. So schlecht kann es also mit der Versorgung mit Lebensmitteln (und dazu gehört zum großen Teil unser Trinkwasser) nicht stehen. Das soll uns aber nicht davon abhalten, alles zu unternehmen, daß auch in Zukunft Trinkwasserschutzgebiete, Flüsse und Seen immer sauberer werden. Fracking geht gar nicht.

Ich kann ja verstehen, daß nach wochenlangem trüben Wetter auch die Stimmung auf einem Tiefpunkt ist, aber sicher ist, irgendwann kommt auch der Sommer.

Viele Grüße aus Berlin,
Renrew
Lothar Gutjahr
erfinderleint-online.de
(gute Seele des Forums)

  04.04.2013

Hallo Tobias,

das klingt etwas nach "wasch mir den Rücken, aber mach mich nicht nass"

Du hast selbst schon festgestellt, daß man Dinge die nur als "Spuren" vorhanden sind bestenfalls mit der Umkehrosmose herausholen kann. Vielleicht wäre da noch die Ultrafiltration zu betrachten ? Eine selektive Filterung gibt es meines Wissens bis heute nicht. Da wäre die Herangehensweise eher so, daß man schon gar nicht auf Verdacht sondern im konkreten Fall zur Beseitigung einer bekannten Substanz über den Einsatz von Absorbern oder chemischen Umwandlungen nachdenken müßte.
Noch besser, das Zeug gar nicht erst bis ins Wasser gelangen läßt. Keine Medikamente herstellen, die vom Menschen wieder ausgeschieden werden, grins.

So könnte man weitermachen und zum Beispiel keine Kunststoffteile mehr herstellen, die ins Meer gelangen können. Damit könnte man tausende Seevögel vor einem qualvollen Tode retten.
Unter dem Strich heißt unser Problem doch weltweiter Umweltschutz und ist alles andere als praktikabel. Weiter unten droht einer mit Atomschlägen. Und so weiter.

Unter dem Motto, "die schönste Zeit ist vorbei" könnte man weitersinnieren.

Wenn ich sehe wie stark die Beteiligung an der Nachfrage zum Fracking ist, sage ich mal vergebene Liebesmüh, hier etwas bewegen zu wollen.

Der uns nicht ein mal bekannte Chemikalieneinsatz bei der beknackten Technologie zur Erdgasrestgewinnung welche ja nur auf dem Mist kranker Gehirne global agierender Gewinnsüchtiger gewachsen sein kann, wird danach mit viel Mühe aus dem Trinkwasser zu analysieren sein. Irgendwann ist alles zu spät und der "Schimmelpiz Mensch" wird sich selbst vergiften.

Wer seine eigenen Soldaten durch ein stark strahlendes Atomwaffentestgelände schickt,wer unterirdisch nuklare Sprengsätze zündet um das Gestein zu zerbröseln und die Spuren von Erdgas darin zu konzentrieren ist auch in der Lage unser Trinkwasser extrem zu gefährden! Wir brauchen nur zulassen, daß so etwas in Europa auf breiter Basis angegangen wird.
Der in USA inzwischen zur Schulbuchweisheit gewordene NEOLIBERALISMUS machts möglich ! Global ausquetschen um jeden Preis. Dollar Zeichen in den Augen.

Eine Regierung, die so etwas zuläßt gehört in die Wüste gejagt !

So jetzt habe ich mich mal ausgekotzt. Tut mir Leid, das du ausgerechnet die Steilvorlage dazu geliefert hast.
Es klingt fast etwas beschämend, wenn man über die Filterung von Wasser nachdenken soll und der Brunnenvergiftung machtlos zuschaut, anstatt das Übel an den Wurzeln zu packen.

Was mich selbst anbelangt muß ich das nicht mehr unbedingt miterleben, denn meine Herstellergarantie ist sozusagen längst abgelaufen und man freut sich über jeden Tag, der einem bleibt.

nachdenkliche Grüße eines älter werdenden Pragmatikers

Lothar

( lösch ichs besser oder schicke ich den Beitrag ab ? )



Werbung (1/3)
Trinkwasser Schnelltests supergünstig bei http://shop.wasser.de


Zurück zu Wasser.de
© 1999 - 2018 by Fa. A.Klaas