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Kategorie: > Technik > Wasseraufbereitung
Suche Fachmenschen für Brunnenwasseraufarbeitung EisenMangan
Magnus
(Mailadresse bestätigt)

  03.12.2013

Ich beschäftige mich schon eine ganze Weile mit der Aufbereitung von Eisen-/Manganhaltigem Brunnenwassser.
Das Thema ist aber so Komplex, daß mir die Auslegung einer Anlage nicht wirklich aus der reinen Theorie heraus gelingen will.
Ich suche daher einen Profie der sich wirklich gut damit aus kennt und nicht "nur" Fachverkäufer ist.

Es werden Anlagen für drei Brunnen benötigt, mit einer auf zu bereitenden Trinkwassermenge von 8m³/h; 8m³/h; und 16m³/h und einem Eisen- und Mangangehalt bis zu 2,53 mg/l / 0,411 mg/l.

Bitte bei mir melden um genauere Angaben zu erhalten.



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 1
Renrew
(Mailadresse bestätigt)

  09.12.2013

Hallo Magnus,
in der Tat ist das Thema sehr komplex. Für Genehmigung, Bau und Betrieb einer derartigen Anlage für die Aufbereitung von Grundwasser zu Trinkwasser  wirst du schwerlich den einen Fachmann finden, der kompetent und verantwortungsvoll alle Aspekte berücksichtigt. Mein Vorschlag: Es gibt durchaus Fachfirmen, die dir ein schlüsselfertiges Wasserwerk hinstellen. Lasse dir einfach mehrere Angebote machen und achte darauf, dass diese Anbieter auch entsprechende Referenzen haben. Interessierte Firmen werden dir auch bereitwillig Anlagen, die in Betrieb sind, zeigen (nicht nur Hochglanzprospekte).
Grundsätzlich solltest du dir aber selbst vorher über einige Punkte im Klaren sein:
Grundwasserenteisenung und –entmanganung kann man „in situ“ also direkt im Untergrund im Grundwasser durchführen. Das erfordert höheren Aufwand bei der Erkundung und Erprobung jedoch geringeren Aufwand beim Betrieb.
Wird eine oberirdische Anlage bevorzugt, so stellt sich die Frage, ob chemisch/katalytisch durch Vollbelüftung oder biologisch mit Hilfe von eisenspeichernden Mikroorganismen aufbereitet werden soll.
Offene Anlagen (Filtrationsgeschwindigkeiten bis ca. 6 m/h) haben einen größeren Platzbedarf  sind aber leichter zugänglich.
Geschlossene Schnellfilter erreichen Filtrationsgeschwindigkeiten  von ca. 15 m/h, biologische Filter bis zu 40 m/h). Entsprechend kleiner sind dann auch die erforderlichen Filterflächen.
Die Reaktionszeit zur Umwandlung von gelöstem Eisen in abscheidbare Eisenoxidhydrate kann bei chemisch/katalytischer Enteisenung durchaus eine halbe Stunde betragen. Biologische Enteisenung und Entmanganung ist nach weniger als einer Minute abgeschlossen, erfordert aber häufig für jeden Verfahrensschritt eine eigene Filterstufe. Entsprechend müssen die Filterflächen und Filterhöhen dimensioniert sein.
Weiter sollte erwogen werden, die Anlage kontinuierlich zu betreiben und einen entsprechenden Wasserspeicher zu errichten. Solche Anlagen sind betriebssicherer und kleiner (abgesehen vom Speicher).
Berücksichtigt werden muß auch, dass bei der Rückspülung der Filter etwa 1 bis 3% der geförderten Wassermenge als zu entsorgendes Abwasser anfällt.
Nicht zu vergessen: regelmäßige Wartung, Betriebsbuch und regelmäßige Untersuchungen (chemisch und bakteriologisch). Soll das Wasser in eine nicht korrosionsfeste Hausinstallation eingespeist werden, werden eventuell weitere Maßnahmen wie Entsäuerung oder Enthärtung nötig.
Du siehst, alles nicht so einfach (und obiges ist sicher noch lange nicht vollständig) aber wenn man Zeit und Lust und Geld hat, sollte es machbar sein.
Einfacher, betriebssicherer aber eventuell auch teurer ist der Anschluß an den örtlichen Wasserversorger.
Grüße aus Berlin,
Renrew



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