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Kategorie: > Umwelt > Gewässer
Änderung des Härtegrad von Grundwasser?
Cord
(Mailadresse bestätigt)

  10.01.2017

Hallo,
wir sind auf der Suche nach dem Grund unseres Wasserschadens im Keller.
Derzeit wird ein Eintritt von Grundwasser durch den Keller (trotz Weißer Wanne und Bitumenschicht) vermutet.

Allerdings weichen Härtegrad vom Grundwasser (aufgefangen draußen im Drainageschacht) und Härtegrad des Wasser im Keller deutlich ab (32 °dH Grundwasser, 6 °dH Wasserschaden).
Kann sich der Härtegrad des Grundwassers z.b. durch Beton, Estrich o.ä. derart ändern?

Vielen Dank



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 5
Hydrogeotest
hydrogeotestgmail.com
(Mailadresse bestätigt)

  13.01.2017

Hallo Cord,

ich gehe davon aus, dass ihr die Eintrittsstelle lokalisieren und nachweisen wollt, dass es sich bei dem Wasser um von außen eindringendes Grundwasser handelt.
Die Leitfähigkeit wird sich vermutlich auch nach dem Durchdringen des Betons ändern.

Der sicherste und einfachste Weg wäre das Grundwasser außen mit einem Markierungsstoff (Tracer) zu versehen. Hier wäre z.B. Uranin möglich. Ist ein flureszierender Tracer und lässt sich unter UV-Bestrahlung sehr gut erkennen.
Anders als der Name es vermuten lässt - das Zeug ist nicht radioaktiv.

Ihr bekommt es aber nicht mehr raus, was soweit nicht schlimm ist, aber habt ihr es verpasst den Eintritt rechtzeitig zu lokalisieren und sich das Wasser dann bereits auf einer größeren Fläche im Keller ausgebreitet hat, so könnte ich mir vorstellen, das es nicht mehr genau zu lokalisieren ist, wo das Wasser genau eintritt.

Ihr habt also von dem Punkt her nur den berühmten "einen Schuss" und der muss sitzen.
Was anderes ist noch die Planung der Durchführung in Bezug auf die Einbringung außen in den Boden / Grundwasser.

Hängt von den Örtlichkeiten, dem Grundwasserstand, von der Durchlässigkeit und den Bodenschichten ab, sowie von der Gründungstiefe.

Um es vorab zu sagen, das ist kein übliches Verfahren bei solch einer Fragestellung.
Diese Tests werden normalerweise zur Markierung von Grundwasser durchgeführt, um dessen Fließrichtung /-wege nachverfolgen zu können.

Der Einsatz bei euch wäre sozusagen Neuland betreten.

Wichtig wäre zu wissen, wie der Wassereintritt sich bisher dargestellt hat und welche Randbedingungen es gibt.
Also wo kommt es rein, welche Mengen, Beton im Keller roh oder bereits beschichtet. Gründungstiefe, Wasserstand draußen, Lage / Höhe der Drainage und Sickerwasserschacht ect.

Alternativ - aber das ist auch von der Menge und Ausbreitung des eintretenden Wassers abhängig, könntet ihr evtl. den Keller aufheizen und mit einer Wärmebildkamera versuchen den Zutritt zu lokalisieren.
Es gibt da auch spezielle Wärmebild-Folien die man auflegen kann, falls es sich um defekte Rohrleitungen handelt.

Cord - jetzt bist du am Zug

Gruß
Cord
(Mailadresse bestätigt)

  12.01.2017
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Renrew vom 12.01.2017!  Zum Bezugstext

Vielen Dank schonmal für euer Feedback.
Ich überlasse die Ermittlung auch eigentlich den Profis, allerdings sieht es bisher so aus:
Innen nichts gefunden, muss also von außen kommen. Mit meinen Überlegungen zu Härte und pH-Wert (Leitfähigkeit habe ich noch nicht beachtet) waren sie aber bisher überfordert und auch nach mehreren Wochen wurde der Grund noch nicht gefunden. :-/
Renrew
(Mailadresse bestätigt)

  12.01.2017
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Jan vom 11.01.2017!  Zum Bezugstext

Moin Jan, moin Cord,
es ist natürlich schwierig per Ferndiagnose eindeutige Ursachen zu finden. Meine Überlegung war die, dass harte Wässer auf Grund der hohen Werte an Härtebildnern (Calcium- und Magnesiumionen) auch eine erhöhte Leitfähigkeit aufweisen. Wenn beim Durchtritt dieses Wassers durch schadhafte Betonschichten diese Härtebildner gegen Natriumionen ausgetauscht werden, so wird sich an der Leitfähigkeit des Wassers im Keller nur wenig ändern, die Härte würde jedoch sinken und der pH-Wert durch Aufnahme von OH- Ionen (aus dem Beton) steigen.
Wenn das Wasser im Keller jedoch aus anderen Quellen stammt (undichte Abwasser- oder Trinkwasserleitung, größere Risse im Beton, nicht sachgemäß ausgeführte Rohr- oder E-Leitungsdurchführung), können Leitfähigkeitsmessungen ebenfalls Hinweise geben.
Ursachenfindung und Vorschläge zur Beseitigung des Schadens wird man sicherlich Fachleuten überlassen müssen die sich vor Ort ein umfassendes Bild machen können.
Grüße, renrew
Jan
(Mailadresse bestätigt)

  11.01.2017
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Renrew vom 11.01.2017!  Zum Bezugstext

Hallo Cord, hallo Renrew,

leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass weder eine Leitfähigkeitsmessung noch eine pH Messung Aufschluss über die Herkunft eines Wassers, welches durch Beton gesickert ist, geben. Ebenso hatten sich in meinem Fall Sulfat und Nitrat und wenn ich mich recht erinnere auch Chlorid deutlich verändert.

Grüße Jan
Renrew
(Mailadresse bestätigt)

  11.01.2017

Hallo Cord,
möglich ist das schon, hier ein Zitat aus
Wikipedia 11.Jan.2017:
„Eines der ältesten Verfahren für eine weitgehende Enthärtung ist das Kalk-Soda-Verfahren.. Mit diesem, bereits im 19. Jahrhundert entwickelten Verfahren kann die Gesamthärte auf weniger als 2,0 °dH ... vermindert werden. Calcium und Magnesium werden bevorzugt als Dolomit gefällt ....  Durch den Zusatz von Soda wird jedoch der Natriumgehalt des Wassers erhöht. Dieses Verfahren war für die Herstellung härtearmer Wässer für den Betrieb von Dampfmaschinen und Dampf-Lokomotiven wichtig. Durch die Entwicklung und Einführung von Ionenaustauschern zur Enthärtung verlor das Verfahren an Bedeutung und wird heute nicht mehr angewendet.“

Durch Messung der Leitfähigkeit und des pH-Wertes kommt man dem Ursprung des Wassers im Keller möglicherweise näher.
Gruß, renrew



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