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Kategorie: > Technik > Wasseraufbereitung
Enteisung
Meier
(Mailadresse bestätigt)

  04.08.2018

Hallo,

möchte mal nachfragen ob jemand Erfahrungen im Enteisen gesammelt hat. Habe seid einem viertel Jahr einen Brunnen d=120, Tiefe 10m davon 3m Filterrohr, Schraubenpumpe 8bar, Membranausgleichsbehälter 100l in Betrieb. Filtern tu ich über 3 Stück 10" Außenfilter.

Leider habe ich trotz Filter, der feinste ist 5 my, braunes Wasser. In einem Glas fällt nach mehreren Stunden braun Kristalle aus.


Seit einer Woche belüfte ich das Brunnenwasser mit einer Kolbenpumpe und einem Aquarienbelüftungssprudelstein für 1h täglich. Der Sprudelstein hängt ca 1m unter der Wasseroberfläche und ca 1m über der Pumpe. Tiefer geht nicht, da die Pumpe keinen ausreichenden Druck erzeugt um den Sprudel tiefer zu hängen.


Daher meine Frage: Wenn man jetzt einen ölfrei Silent Kompressor dran hängen würde und den Sprudel in ca 8-9m hängt, wird das komplette Wasser im Brunnenrohr mit Sauerstoff angereichert. Wäre das nicht der gleiche Effekt wie wenn ich Fermanox-Prinzip anwende. Hier wird doch auch nur Sauerstoffreiches Wasser mit dem Brunnenwasser vermischt und über die Zeit bildet sich im Erdreich eine Ausfallblase.

Ich stelle die Frage mal anders: Wo ist der Unterschied wenn ich mittels Kompressor in ca 10m Tiefe Sauerstoff in den Brunnen leite und Eisen im Brunnerohr ausgefällt wird und die zweite Variante, das ich dass Fermanox-Prinzip anwende und Sauerstoff angereichtertes Wasser in das Brunnenrohr laufen lasse und dadurch Eisen im Brunnenrohr ausgefällt wird wird?



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 3
Renrew
(Mailadresse bestätigt)

  06.08.2018
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Meier vom 05.08.2018!  Zum Bezugstext

Hallo,
die Wassermenge ist ausreichend, wenn genügend Sauerstoff dorthin gelangt wo er gebraucht wird. Dieses lässt sich nur nach genauerer Kenntnis der Wasseranalyse und den hydrogeologischen Gegebenheiten im Einzugsbereich des Brunnens grob abschätzen. Eisen, Mangan, Ammonium, Methan und andere Stoffe verbrauchen Sauerstoff. Bei hoher Grundwasserströmung wird das mit Luft angereicherte Wasser möglicherweise gleich wieder weiter transportiert.
Wenn das gut belüftete Wasser zwei- bis dreimal täglich zurückgeführt wird kann man die Menge langsam über mehrere Tage (für die Entfernung von Mangan über mehrere Wochen)immer weiter reduzieren. Beginnen kann man mit 80% des geförderten Wasser. Gut eingefahrene Anlagen mit geringen Eisengehalten (< 1mg/L) kommen häufig mit weniger als 20% aus.  
Wie das belüftete Wasser eingebracht wird sollte man ausprobieren. Tendenziell eher schnell und im freien Fall.
Gruss, renrew
Meier
(Mailadresse bestätigt)

  05.08.2018
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Renrew vom 05.08.2018!  Zum Bezugstext

Ok. Was heißt jetzt ausreichende Wassermenge? Mein Innedurchmesser Rohr sid 12 cm, Wassersäule 700cm = 80l Wasser volumen im Rohr. Reicht ein Aufbereitungsbehälter mit der fachen Menge als 300l aus wenn dieser täglich abgelassen wird? Und soll das Wasser reinplätschern oder mit der größt möglichen zu realisierenden Menge in den Brunnen fließen? Muß der Schlauch im Wasser hängen oder kann es im freien Fall eingeleitet werden.
Gruß Meier
Renrew
(Mailadresse bestätigt)

  05.08.2018

Moin,
Grundlage des „Fermanox-Prinzips“ ist, dass gelöste Eisen-ll-Ionen durch Sauerstoff und eisenspeichernde Mikroorganismen zu schwerlöslichen Eisen-lll-oxidhydraten oxidiert werden und im Grundwasserleiter an Kies, Sand oder anderen Formationen festgehalten werden. Dieser „Biofilm“ oxidiert das im zuströmenden Wasser gelöste Eisen und legt es auch vor Ort fest. Eine Filtration des geförderten Wassers ist nicht mehr erforderlich. Der  Luftsauerstoff muss also dorthin gebracht werden, wo Biofilm und gelöstes Eisen vorhanden ist. Wird nur der Brunnen belüftet so fehlen Bereiche in denen genügend Eisenoxihydrat abgelagert werden kann. Da bleibt dann nur  das Filterrohr und die Brunnenpumpe mit der Verrohrung und der Membranbehälter zur Ablagerung: der Brunnen verockert.
Es kommt also darauf an, belüftetes Wasser in ausreichender Menge in den Einzugsbereich des Brunnens zu bringen um dort die Enteisenung in Gang zu setzen. Belüftung des Brunnens und der Pumpe ist eher schädlich.
Gruss, renrew



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