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Kategorie: > Technik > Wasseraufbereitung
Probleme mit FeMg Aufbereitung aus Brunnen Empfehlung?
kjo
(Mailadresse bestätigt)

  22.02.2021

Hallo,
mein Nachbar und ich (insges. 4 Personen) bekommen  Trinkwasser aus einem 40m tiefen, in Fels gebohrten Brunnen. Nun habe ich innerhalb von zehn Jahren die dritte Filteranlage fast hinüber, d.h. die Werte sind wieder dauerhaft schlecht. Nun muss ich die Anlage wieder ersetzten und freue mich über Empfehlungen:
Rohwasser: Eisen 1,9; Mangan 0,57 (Mangan seit zehn Jahren konstant, Eisen abnehmend).

Die ersten drei Filter arbeiteten alle mit Filtersand und Kaliumpermanganat Rückspülung. Ist das das richtige Verfahren? Mittlerweile bin ich skeptisch geworden.

Ein Installateur bietet mir die GENO-mat MN-Z von Grünbeck an, die wieder mit Kaliumpermanganat arbeitet.
Ein anderer empfielt mir eine IDUWA OKF oder EKF Kiesfilteranlage.

Falls es interessiert: die jetzige Anlage von aquamanagement/kadotec war mir als 'garantiert wartungsfrei' verkauft worden (das war mein Kaufgrund). Das war falsch, der Injektor im Steuerkopf hat sich zugesetzt, die Rückspülung nicht mehr funktioniert. Jetzt (nach Injektor Austausch und Reinigung) filtert sie weiter gut Eisen, aber kein Mangan mehr.




Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 7
Renrew
(Mailadresse bestätigt)

  02.03.2021
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von kjo vom 27.02.2021!  Zum Bezugstext

Hallo Karl,
Ferndiagnosen sind schwierig um wie viel schwieriger die richtige Therapie. Wie gesagt wird bei der Entmanganung des (meist sauerstofffreien) Grundwassers das gelöste Mangan durch Oxidation in die schwerlösliche Form Mangandioxid (Braunstein) überführt und an geeignetem Filtermaterial festgelegt. Die Oxidation kann sowohl mit (Luft-)Sauerstoff als auch mit Kaliumpermanganat erfolgen. Da es sich hier um Redoxreaktionen handelt, muss nach erfolgreicher Enteisenung und Entmanganung im Reinwasser noch ein oxidierendes „Milieu“ herrschen. Sonst besteht die Möglichkeit, dass bereits festgelegtes Mangan (oder Eisen) durch Reduktion wieder löslich wird und im Reinwasser auftaucht.
Ein Überschuss von Sauerstoff im Reinwasser lässt sich mit einem Testkit „Sauerstoff“ aus der Aquaristik feststellen. Besser geeignet aber aufwändiger ist die Messung der Redoxspannung im Reinwasser.
Zur Rückspülung vorerst: „- kürzer rückspülen (also von 90 Minuten wieder auf weniger)“.
Wenn man ganz auf Permanganat, Filtration und Rückspülung verzichten will kann man in Betracht ziehen, einen Teil des Reinwassers über einen Injektor (zur Anreicherung mit Luftsauerstoff) wieder in den Brunnen zu leiten. Die Festlegung von Eisen und Mangan findet dann im Grundwasserleiter statt. Stichworte hier im Forum: Fermanox-, in situ- oder Untergrundenteisenung und ~entmanganung.
Gruß, renrew
kjo
(Mailadresse bestätigt)

  27.02.2021

Kann ich den (fehlerhaften) Titel des Beitrags nachträglich ändern und Mg durch Mn ersetzen? Oder kann ein Admin das?
Karl
kjo
(Mailadresse bestätigt)

  27.02.2021
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Renrew vom 27.02.2021!  Zum Bezugstext

Hallo renew, vielen Dank für die Infos. Das
"Als erste Maßnahme würde ich die Dosierung von Kaliumpermanganat reduzieren" wäre eine neue Maßnahme, ich hatte, im Gegenteil, die Dauer der Besalzung Anfang des Jahres von 60 auf 90 Minuten verlängert in der Annahme, dass dann besser gereinigt würde.

Um die Dosierung zu reduzieren hätte ich drei Möglichkeiten:
- seltener rückspülen (derzeit alle vier Tage oder nach 2,5 m3)
- kürzer rückspülen (also von 90 Minuten wieder auf weniger)
- oder einen kleineren Injektor einbauen (derzeit gelb im Clack WS1).

Gibt es eine bevorzugte Methode? Falls ja, mit welchem Parameter?

Karl
Renrew
(Mailadresse bestätigt)

  27.02.2021
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von kjo vom 26.02.2021!  Zum Bezugstext

Hallo kjo,
gelöstes Mangan (2-wertig) im Grundwasser kann durch Oxidation als schwerlösliches Mangandioxid an Filtermaterial abgeschieden werden. Als Oxidationmittel kann unter anderem auch Kaliumpermanganat verwendet werden.
Sowohl schon abgeschiedenes Mangandioxid als auch manganspeichernde Mikroorganismen können diesen Prozess beschleunigen. Nun ist Kaliumpermanganat auch ein bekanntes Desinfektionmittel und kann bei Überdosierung den mikrobiellen Prozess stören. Das kann dazu führen, dass sowohl Mangan aus Kaliumpermanganat als auch aus wieder reduziertem Mangandioxid vom Filtermaterial im Reinwasser auftaucht.
Mangandioxid haftet sehr stark am Filtermaterial und kann durch Rückspülung nur teilweise entfernt werden.
Als erste Maßnahme würde ich die Dosierung von Kaliumpermanganat reduzieren und das Reinwasser weiter auf Eisen und Mangan testen.
Eine Alternative käme vielleicht eine möglichst zweistufige Filteranlage mit ausreichender (nicht zu hoher) Luftdosierung oder das Fermanox-Verfahren infrage.
Beide Verfahren benötigen aber besonders für die Manganentfernung häufig eine längere Einarbeitungszeit (teilweise mehrere Monate).
Gruß, renrew
kjo
(Mailadresse bestätigt)

  26.02.2021

Nach einer Empfehlung habe ich meine Filteranlage dreimal von hand rückgespült. Das Ergebnis ist eine massive Verschlechterung der Filterleistung für Mn (Fe ist prima):
18.2. Rohwasser: 0,565
18.2. Trinkwasser: 0,768
19.2. dreimal Rückspülung
25.2. Trinkwasser: 1,597

Ich habe nun zwei Anfragen bei örtlichen Installateuren laufen, sobald ich deren Vorschläge kenne, melde ich mich hier wieder und würde mich über Kommentare freuen.

Karl
kjo
(Mailadresse bestätigt)

  24.02.2021
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Brunnenbaumeister vom 24.02.2021!  Zum Bezugstext

Ich vermute, dass das eine Frage der Wartung ist. Dass der Injektor regelmäßig (alle 2-3 Monate) gereinigt werden muss, hatte mir niemand gesagt, im Gegenteil. Die Anlagen wurden uns ja als 'wartungsfrei' verkauft.

Aktuell ist es sogar so, dass sich der Mangangehalt nach der Anlage erhöht. Die Anlage gibt also offensichtlich Mangan ab.
Brunnenbaumeister
(Mailadresse bestätigt)

  24.02.2021

Um Eisen und Mangan auszufällen, wird Sauerstoff benötigt. Sauerstoff bekommt man aus Kaliumpermanganat, direkt aus der Flasche oder aus der Umgebungsluft. Als Filtermaterial gibt es Quarzsand und Birm.

Welches System am sinnvollsten ist, hängt wohl von Einzelfall ab. Da sollte man den Filterhersteller kontaktieren.
Grundsätzlich laufen die Anlagen meines Partners aber zuverlässig über viele Jahre. Ich kann deine Probleme alle 3 Jahre gar nicht verstehen.



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