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Kategorie: > Technik > Brunnen / Quellen / Pumpen
Brunnenbohrung - Gemeinschaftsprojekt umsetzbar?
Gregor80
(Mailadresse bestätigt)

  22.07.2021

Hallo geschätzte Forengemeinde,

ein guter Freund hat mir folgendes Problem geschildert und wollte meine Meinung dazu hören.
Er ist Besitzer einer kleinen Datsche in einer Gartensiedlung. Wasser fördert er durch einen alten Brunnen mit einer Pumpe (inkl. Kessel und Druckschalter). Das System läuft bis dato solide und völlig problemlos. In der Gartennachbarschaft treten allerdings vermehrt Probleme mit veralteten Brunnen auf, aus welchen Gründen auch immer. Pumpen gehen kaputt, werden durch neue Modelle ersetzt und fördern dann wieder (wer weiß wie lange) Wasser. Früher oder später wird also jeder Datschenbesitzer einen neuen Brunnen bohren müssen, da die alten bereits Mitte der 70iger Jahre gebohrt wurden und vermutlich so langsam den Geist aufgeben werden.
Aus Platzgründen wäre die Umsetzung von Neubohrungen bei einigen "Laubenpieper" nur sehr schwer möglich. Außerdem sind einige Grundstücke nur sehr schwer für die notwendige Technik erreichbar (Hecken, Schuppen etc.). Im Ernstfall wären 2 Varianten denkbar.

1. Jeder bohrt, wie auch immer, seinen eigenen Brunnen. ODER
2. Man bohrt einen großen Gemeinschaftsbrunnen für 3-4 Datschen.

Wäre eine solche Umsetzung sinnvoll und auch umsetzbar? Alle Datschenbesitzer beteiligen sich an den Kosten der Brunnenbohrung. Die Stromkosten etc. sollten dann aber im Idealfall separat, also je nach Verbrauch, abgerechnet werden.
Was sagen die Experten zur Überlegung meines Freundes? Es kann ja schließlich nichts schaden, wenn man sich rechtzeitig Gedanken darüber macht.

PS: Ach so, der Brunnen würde auf neutralen Boden einer Waldgesellschaft entstehen, in der alle Datschenbesitzer auch Mitglied (Gesellschafter) sind. Somit wären evtl. später auftretende Streitigkeiten ausgeschlossen.

PS1: Wo konkret kann man sich über die aktuellen Grundwasserstände erkundigen? Gibt es eventuell eine Seite im Netz, welche derartige Werte liefert oder muss man den offiziellen Weg über die Behörde "gehen"? Trotz Recherche bin ich noch nicht so ganz fündig geworden.

Über ein paar Tipps oder Ansätze würde ich mich sehr freuen.




Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 9
Brunnenbaumeister
(Mailadresse bestätigt)

  30.07.2021
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Gregor80 vom 29.07.2021!  Zum Bezugstext

Der Preis hängt natürlich von der Region ab. Aber ein 15m Brunnen DN100 oder DN115 schätze ich mal so auf 1500€ Netto in Brandenburg oder Mecklenburg(ausgehend vom Begriff Datsche mal angenommen).

Pumpen gibt es unendlich viele. Ich empfehle immer die Grundfos SQ 2-55 bei 230V und die SP2A-13 bei 400V. Die beiden reichen für einen normalen Garten/Haushalt oder eben eine Datsche. Natürlich nur bis zu einem gewissen Wasserspiegel. Aber 10m-15m sind voll im Rahmen.
Dazu kommt natürlich noch die Schaltung der Pumpe.

Man bohrt am besten immer mit wenigstens ein paar Metern Abstand zum Altbrunnen neu. Um den Altbrunnen herum können die Sande nämlich verockert sein.

Ein zentraler Brunnen mit mehreren Saugleitungen funktioniert nur, wenn der Wasserspiegel auch passt. Die Pumpen saugen ja nur maximal 8-9m im besten Fall.
Eine zentrale Pumpe benötigt auch eine zentrale Schaltung mit Druckkessel. Das braucht natürlich Platz. Da muss man sich überlegen was man am besten verbaut.
Eine SQ 5-50 mit Presscontrol und 60l Kessel wäre vielleicht eine platzsparende Option für 3 Datschen, aber mit erhöhtem Verschleiß(häufiges an/aus).
Gregor80
(Mailadresse bestätigt)

  29.07.2021
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Brunnenbaumeister vom 26.07.2021!  Zum Bezugstext

Die Idee "Verbrauch über Stromzähler und Wasseruhr" hört sich nicht schlecht an. Physikalisch betrachtet, reden wir von einer Tiefe von ca. 15 m und einer "Weiterleitung" (horizontal) von max. 50 m. Pumpen sind prinzipiell vorhanden.

Wenn man nun die andere Variante (1 Brunnen pro Datsche) in Betracht ziehen würde.

1.Wie viel dürfte denn ein max. 15 Meter Brunnen kosten? Durch einige Gespräche mit anderen Nachbarn, welche bereits in den letzten Jahren gebohrt haben, weiß ich, dass auf 15 Meter gebohrt wurde und die Pumpe bei ca. 12 Meter hängt. Bei den Neubohrungen sind mir bezüglich konstanter Wasserentnahme keinerlei Probleme bekannt.

2. Welche Pumpe können mir die Experten, sofern dies erforderlich sein wird, für die genannten Zwecke empfehlen? Also ein "gesundes" Preis-Leistungs-Verhältnis...

3. Die aktuelle Pumpe befindet sich in einem Schacht aus Brunnenringe (ca. 3m tief / 1 Meter Durchmesser). Das alte Saugrohr befindet sich nicht mittig, sondern ziemlich am Rand. Könnte man diesen Schacht bei einer evtl. Neubohrung nutzen, wenn man bspw. einen Abstand von 60 - 70 cm von der alten Saugleitung hat? Oder ist die Bohrung an einer komplett anderen Stelle empfehlenswert?

DANKE
Brunnenbaumeister
(Mailadresse bestätigt)

  26.07.2021
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Gregor80 vom 26.07.2021!  Zum Bezugstext

Die Stromkosten kann man auch über den Wasserverbrauch ermitteln. Also ein Stromzähler und pro Datsche ein Wasserzähler. Fertig.

Im Prinzip funktioniert deine Zeichnung schon, die Frage ist nur, wie lang sind die einzelnen Saugleitungen? Die Physik setzt irgendwann Grenzen.

Die Pumpen sind ja sicherlich vorhanden und sollen weiter verwendet werden?
Ansonsten wäre eine einzige zentrale  Pumpe besser. Eventuell frequenzgesteuert oder mit größerem Druckspeicher. Abrechnung dann über Wasserzähler.
Gregor80
(Mailadresse bestätigt)

  26.07.2021
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Claus vom 26.07.2021!  Zum Bezugstext

Hallo Claus, wieso "in Rätseln"? Wie soll man denn mit nur einer Pumpe die Stromkosten separat, nach Verbrauch abrechnen? Aber egal. Ich habe mal eine kleine Skizze angefertigt, um meine Vorstellung von einem Gemeinschaftsbrunnen zu konkretisieren. Ist ja auch nur eine grobe Idee, nichts KONKRETES.

Auf dem neutralen Gelände XYZ wird ein neuer Brunnen gebohrt. Am Saugrohr wird eine Verteilung verbaut, so dass mehrere PE-Rohre zu den jeweiligen Datschen angeschlossen werden können. Sobald Grundstück A den Wasserhahn aufdreht, springt Pumpe 1 an und wird auch über den Stromzähler von A abgerechnet. Genauso verhält es sich mit den anderen Grundstücken.
Das Ganze sollte natürlich auch funktionieren, wenn alle gleichzeitig Wasser benötigen. Deshalb meine Fragen:

1. Wäre eine solche Idee umsetzbar? Also würde eine derartige Wasserförderung für mehrere Datschen funktionieren?
2. Und wäre diese Überlegung aus finanzieller Hinsicht sinnvoll?

Beispiel für meine Überlegung: 4 Besitzer lassen sich für jeweils 2500 Euro Brunnen bohren. Ein Gemeinschaftsbrunnen würde aber nur insgesamt 5000 Euro kosten.


Claus
(Mailadresse bestätigt)

  26.07.2021
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Gregor80 vom 25.07.2021!  Zum Bezugstext

Leider sprichst Du in Rätseln. Im ersten Post stand:
"Die Stromkosten etc. sollten dann aber im Idealfall separat, also je nach Verbrauch, abgerechnet werden."
Für mich bedeutet das, das sich _eine_ Pumpe im oder am Brunnen befinden soll, deren Stromkosten geteilt werden.
Welche Stromkosten willst Du sonst teilen?
Gregor80
(Mailadresse bestätigt)

  25.07.2021
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Claus vom 22.07.2021!  Zum Bezugstext

Hallo Claus, vielen Dank für deinen Ansatz.
Die Verteilung der Förderzeiten wäre nicht ganz so optimal, würde ich behaupten. Prinzipiell dachte ich an einen (großen) Brunnen, der ohne Weiteres 3-4 Pumpen (Grundstücke), unabhängig voneinander, versorgen könnte. Also ein Hauptsaugrohr, welches sich dann auf die Pumpen verteilt.
Demzufolge wollte ich wissen, ob diese Überlegung technisch umsetzbar ist und sich auch aus finanziellen Gesichtspunkten am Ende "rechnen" würde?
Gregor80
(Mailadresse bestätigt)

  25.07.2021
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Renrew vom 23.07.2021!  Zum Bezugstext

Vielen Dank Renrew für deine Empfehlungen und Hinweise.
Primär wäre das Wasser zur Gartenbewässerung sowie für Dusche & Toilette gedacht. Zum Abwaschen/Kochen etc. wäre ja Wasser aus dem Handel (abgefüllt in Flaschen) möglich. Genau so könnte man vor der entscheidenden Behörde bzw. vor dem Verband argumentieren. Da ja bereits ein Brunnen existiert, wäre vielleicht auch eine Art "Instandhaltung"/Restauration o.ä., demzufolge keine Neubohrung, anzumelden.

Aktuell gibt es vor Ort, also auf dem Gelände der Datsche, einen massiven Schacht (ca. 2.5 m tief) aus Brunnenringe, in dem unten das Saugrohr ansetzt. Wir reden hier von einer damaligen Bohrungstiefe von ca. 7-10 Meter, meinte zumindest der Besitzer.
Wäre eine Neubohrung neben der alten Stelle innerhalb des Schachtes (nur wesentlich tiefer) möglich oder müsste/sollte man im Bedarfsfall an einer komplett anderen Stelle bohren?
Renrew
(Mailadresse bestätigt)

  23.07.2021

Hallo Gregor,
wenn das Wasser ausschließlich für Gartenbewässerung genutzt werden soll und nicht als Trinkwasser, so muss die Grundwasserentnahme nur der Wasserwirtschaftsverwaltung angezeigt werden. Soll jedoch Trinkwasser bereitgestellt werden, wird es aufwändig und es sind vielfältige Vorschriften zu beachten.
Z.B.
https://www.hygieneinspektoren-bw.de/user_uploads/1117634481N_0058_DIN_2001-1_Mai_2005.pdf

Die neueste Fassung der DIN 2001
DIN 2001-1 - 2019-01 - Beuth.de

Hinweise und Anregungen des Umweltbundesamtes:

"Kleine Trinkwasserversorgungen"

"Gesundes Trinkwasser aus eigenen Brunnen und Quellen"

Gruss, renrew
Claus
(Mailadresse bestätigt)

  22.07.2021

Ein _grosser_ Brunnen für 3-4 Grundstücke?
Da reicht einer in normaler Ausführung, wenn man die Förderzeiten angemessen an die Grundstücke verteilt.



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