Wasser.de
Lexikon
Shop
Wasser Forum
   mehr als 6500 Themen und 31600 Antworten
Zurück zur Übersicht!
Kategorie verlassen!
Datenschutz FAQ Hilfe Impressum



 

Kategorie: > Wissenschaft > Physik / Chemie
Hat Nitrat Einfluß auf verzinkte Rohre
Gast (Josef Ramboeck)
(Gast - Daten unbestätigt)

  05.09.1999

Frage an das Forum, wer kann helfen?

Hat Nitrat Einfluß auf verzinkte Rohre
Brief eines Wasserkunden an das Forum
Sehr geehrte Damen u. Herren, Seit ca. 4 Jahren wohnen wir in einem neuem Doppelhaus in Anzing. Seit kurzem kommt beim ersten mal aufdrehen des Wasserhahn an der Badewanne öfters (die ersten 5 l) braunes Wasser. Dies hat uns natürlich sehr erschrocken. Andererseits mussten wir bereits im Zyklus von ca. 8..10 Wochen regelmässig die Perlatoren an den Wasserhaehnen reinigen, damit wieder Wasser durchfliessen konnte. Ein deutliches Zeichen, dass hier etwas nicht in Ordnung ist. Die Wasserqualitaet am Ort enthält einen Nitratgehalt von ca. 35 mg/l. Der Europäische Grenzwert liegt bei 15 mg/l. In Deutschland gilt jedoch ein Grenzwert von 50 mg/l Wasser. Nitrat ist angeblich damit beteiligt, den Zinkschutz in den Wasserrohren abzufressen. Was kann man zum Schutz seiner verzinkten Rohrleitungen unternehmen, um den Abbau des Zinkschutzes einzuschränken bzw. ganz zu verhindern. Ein weiteres Problem ist der hohe Kalkgehalt (Wasserhärte) der mit 22 Härtegrade durchaus ein Problem darstellt. Alles verkalt realitiv schnell (Topf zum Abkochen von Teewasser, Dusche etc.). Reinigungsarbeiten sind mühevoll. Kann man seinen Wasserversorger in die Pflicht nehmen, besseres Wasser zu liefern (ein stolzer Preis wird dafü r gefordert, zudem zahlt man auch für Abwasser). Wie sind die Härtegrade der Wasserversorger in Bayern ? Vielleicht haben Sie einige Ratschläge, wenn ja lassen Sie mich wissen!

m.f.G Josef Ramboeck, Anzing




Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 2
Gast (Rainer Schmitz)
(Gast - Daten unbestätigt)

  17.09.1999
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Dipl.Ing.Gerd-Wilhelm Klaas vom 05.09.1999!  Zum Bezugstext

Nitrate haben keinen Einfluß auf die Eisenlößbarkeit. Die Faktoren die dabei eine Rolle spielen ist das Kalk-Kohlensäure Gleichgewicht. Da im Wasser gelößter "Kalk" vorliegt, muß eine bestimmte Menge an freier dazugehöriger Kohlensäure(CO2 im Wasser gelößt) im Wasser vorhanden sein. Dann fällt kein Kalk aus uns das Wasser ist durch die Kohlensäure nicht agressiv(eisenlößend), das Wasser befindet sich so im Kalk-Kohlensäure Gleichgewicht. Ist das Wasser im Wasserwerk nicht ordnungsgemäß belüftet worden, befindet sich zu der dazugehörigen auch noch freie agressive Kohlensäure im Wasser, und diese bewirkt das das Wasser die Eisenrohre anlößt. Also fällt nur Kalk aus wenn KKG aus dem Gleichgewicht gebracht wird, also wenn die dazugehörige Kohlensäure aus dem Wasser ausgetrieben wird (Kochen, Kohlensäure binden, pH Wert Veränderung)

Rainer

Gast (Dipl.Ing.Gerd-Wilhelm Klaas )
(Gast - Daten unbestätigt)

  05.09.1999

Ich habe keine Kenntnisse, ob Nitrat Einfluß auf verzinkte Rohre hat!
Wenn das Wasser allerdings längere Zeit in der Eisenleitung steht, wird es braun. 5l Wasser kosten einen Preis von 10 DM pro Kubikmeter vorausgesetzt immerhin schlappe 5 Pf. Ein Anruf beim Wasserwerk lohnt sich somit erst ab 23 Liter. Allerdings wird das Wasserwerk bald sauer reagieren wenn sie öfters Anrufen und mitteilen, dass sie in der eigenen Hausinstallation braunes Wasser haben. Abhilfe kann geschaffen werden, wenn sie die Eisenwasserleitungen gegen Kunststoffleitungen austauschen. In vielen Gegenden Deutschland werden schon seit etlichen Jahren keine Stahlleitungen mehr für die Hausinstallation verwendet. Fragen sie doch mal den Innungsobermeister des Gas- und Wasserfachs. Jedes Wasserwerk, auch in Anzing, liefert sauberes Wasser. Aber es gibt viele Faktoren, dass braunes Wasser aus der Trinkwasserleitung kommt. Zum Beispiel die Feuerwehr zieht aus einem Gussrohrnetz in großen Mengen Löschwasser. Sie liegen an einer Endleitung oder es liegt ein Rohrbruch vor. Sie als Kunde müssen sich selbst vor braunes Wasser schützen. Die Din 1988 sagt lapidar, ein Filter ist einzubauen. Fragen sie deshalb ihr Wasserwerk oder ihren Installationsmeister. Den Filter muss der Kunde bezahlen. Rückspülbare Filter kosten ca 400 DM. Zum Kalkgehalt: Viele Wasserwerke haben einen höheren Kalkgehalt. Nun zum Nitratgehalt selbst. Die Nitratwerte sind mit 35mg/l im Bundesgebiet im Mittelfeld. Einige Wasserversorger liefern Wasser oberhalb 50 mg/ früherer wert 90mg/l
Sie zitierten den Europäischen Grenzwert. Ist es nicht komisch, daß man in weiten Teilen Europas Wasser nicht aus dem Wasserhahn trinken kann, weil man sonst Durchfall bekommt. Das Trinkwasser in Deutschland, Österreich und in der Schweiz ist hervorragend und kann bedenkenlos getrunken werden. Allerdings darf das Wasser nicht zu lange in der Leitung stehen.

Dipl.Ing.Gerd-Wilhelm Klaas




Werbung (3/3)
Laboruntersuchung für Ihr Brunnenwasser


Zurück zu Wasser.de
© 1999 - 2018 by Fa. A.Klaas