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Kategorie: > Wissenschaft > Wasserqualität
Kupfer im Trinkwasser
Gast (Joachim Kummrow)
(Gast - Daten unbestätigt)

  22.09.1999

Wer kann mich schlau machen, wieviel Prozent der deutschen Häuser/ Wohneinheiten noch erneuerungsbedürftige Wasserrohre haben, die aufgrund ihres Alters oder Materials die Wasserqualität verschlechtern?
Freue mich auf eine schnelle Antwort!



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 13
Gast (Randolf Coburg)
(Gast - Daten unbestätigt)

  09.02.2009

Kupferkorrosin in Zentralheizung
Habe das Wasser meiner ca. 20 Jahre alten Fussboden-Zentralheizung analysieren lassen: Kupfer 13 mg/l; pH 9,6; Leitfähigkeit 1910; das Wasser wies eine leichte bläuliche Färbung auf.
Ist dies ein Fall von Kupferkorrosin und wenn ja, was kann ich dagegen sinvollerweise tun?
Gast (H.-C. Geißler )
(Gast - Daten unbestätigt)

  26.09.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Ernster Regulator vom 19.09.2007!  Zum Bezugstext

Vielen Dank für Ihre Hinweise, versuche Ihnen ein paar Details zu übermitteln.
Wasseranalyse ergab einen pH-Wert von 7,7 (Sättigungs-pH von 7,3) und
einen TOC-Wert von 5,0 mg/l, bei 15,7 °dH,
dies ist ja schon grenzlastig.
Zwischenzeitlich habe ich ein Rohrstück herausschneiden lassen.
Innen keine feste Patina, (läßt sich abwischen) keine Inkrustation, kein örtlicher Lochfraß, teils glänzend wirkende Streifen. Eststeht eher der Eindruck das Rohr wäre neu installiert, nicht schon über zehn Jahre in Betrieb.
In der Anlage sind keine Enthärtungsanlagen installiert.
In zwei WE kann ich die Zählerunterteile ausbauen lassen.
Eine direkte Zuordnung Rohrbruch / Zähler gibt es nicht.
Die Wasseranalyse liegt vor, sofern noch Werte gewünscht wären, kann ich diese zur Verfügung stellen, der Kupfergehalt ist nicht gemessen worden.
Mit Dank für Ihre Bemühungen
H.-C. Geißler
Gast (Ernster Regulator)
(Gast - Daten unbestätigt)

  19.09.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von H.-C. Geißler vom 18.09.2007!  Zum Bezugstext

Guten Morgen!

>In einem in Berlin vor ca. 10 Jahren neu errichteten
>Wohngebiet mit ca. 200 WE ist die Kupferkorrosion
>derart fortgeschritten, dass die TW- und TWW-Zähler
>nicht mehr korrekt arbeiten, von den diversen,
>zunehmenden Rohrbrüchen abgesehen.

Das sind sicher zwei unterschiedliche Dinge. Die Zählereinbauten sind höchstwahrscheinlich aus Messing, das korrodiert wieder anders al Kupfer. Und die Schadensursache kann dann ganz anders sein. Wenn im direkten Umfeld der Zähler die Leckagen auftreten: Das sind komplette Einbaukombinationen, die durchaus problematisch sein können.

>Nach Vorstellung der Betreiber sollten hier
>Wasseraufbereitungsanlagen installiert werden, um den
>Schaden zu begrenzen.

Ohne genaue Untersuchung der Schadensursache: Reine Spekulation. Gibt es gar schon eine Enthärtung?

>An dieser Stelle wurde ich hinzugezogen und habe
>zunächst das TW an der Einspeisung untersuchen lassen,
>mit dem Ergebnis, dass das TW für eine >
>Kupferinstallation durchaus geeignet ist.

Was ist mit dem TOC? Was mit dem pH? Kann in Berlin kritisch sein.

>Als nächste Untersuchungen lasse ich den Verlauf >testen, d.h. Einspeisung und TW- und TWW-Zapfstelle in
>x-beliebiger Wohnung.

Siehe oben. Wie hoch sind die Kupferwerte?

Alles weitere lässt sich ohne genaue Untersuchungen nicht klären.

E. Regulator
H2O
(gute Seele des Forums)

  19.09.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von H.-C. Geißler vom 18.09.2007!  Zum Bezugstext

Hallo Herr Geißler,

es ist relativ unwahrscheinlich, dass Sie eine Antwort von Herrn Tomaschek erhalten werden. Der thread ist inzwischen sehr alt.

Versuchen Sie eventuell sich direkt an das Deutsche Kupferinstitut zu wenden (googeln).

Gruß
H2O
Gast (H.-C. Geißler )
(Gast - Daten unbestätigt)

  18.09.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von U. Tomaschek, Dt. Kupfer-Institut, Düsseldorf vom 24.09.1999!  Zum Bezugstext

Sehr geehrter Herr Tomaschek,
Habe derzeit beruflich mit einem Kupferkorrosionsproblem zu tun, welches mir einige Kopfschmerzen bereitet.
In einem in Berlin vor ca. 10 Jahren neu errichteten Wohngebiet mit ca. 200 WE ist die Kupferkorrosion derart fortgeschritten, dass die TW- und TWW-Zähler nicht mehr korrekt arbeiten, von den diversen, zunehmenden Rohrbrüchen abgesehen.
Nach Vorstellung der Betreiber sollten hier Wasseraufbereitungsanlagen installiert werden, um den Schaden zu begrenzen.
An dieser Stelle wurde ich hinzugezogen und habe zunächst das TW an der Einspeisung untersuchen lassen, mit dem Ergebnis, dass das TW für eine Kupferinstallation durchaus geeignet ist.
Als nächste Untersuchungen lasse ich den Verlauf testen, d.h. Einspeisung und TW- und TWW-Zapfstelle in x-beliebiger Wohnung.
Bei TWW gleich mit bakteriologischer Begutachtung.
In den nächsten Tagen erhalte ich ein herausgeschnittenes Rohrstück zur Untersuchung. Wäre hier ein Fall von verfehltem Materialeinsatz, oder könnte hier stagnierendes Wasser ggf. chemische Reaktionen hervorrufen (auf dem Gelände liegt eine Verteilleitung die für die drei Hydranten dimensioniert ist)dies ist in jedem Fall keine bedarfsgerechte Installation. Selbst wenn hier falsche Materialwahl vorliegt, ist diese Anlage noch weiter zu betreiben oder sollte hier grundsätzlich ein Austausch erfolgen?
Gast (Gast)
(Gast - Daten unbestätigt)

  10.01.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von H2O vom 10.01.2007!  Zum Bezugstext

Erstmal vielen Dank für die Antworten!
Ich hatte mich nur gewundert, weil der Wasserkocher (scheinbar) aus Edelstahl gefertigt ist und über ein verdecktes Heizelement verfügt. Bei einer unverdeckten Kupferheizspirale hätte ich die Frage auch garnicht gestellt ;). Ausserdem ist mir beim (verkalkten) Gießrand ein bläuliches Kupfersalz aufgefallen.

PS: die bei www.bam.de aufgeführten Edelstahllegierungen scheinen keinen Kupfer zu enthalten.
Gast (H2O)
(Gast - Daten unbestätigt)

  10.01.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von walter wied vom 10.01.2007!  Zum Bezugstext

Hallo Gast,

nur eine kleine ergänzende Erklärung zu der schon von Walter gegebenen Antwort. Im Gebrauch überzieht sich Kupfer mit einer äußerst schwer wasserlöslichen Schicht aus basischen Kupfercarbonat. Diese Schicht bildet sich aus der Wasserhärte in Reaktion mit dem Kupfer und bestimmt die geringe Kupferlöslichkeit.

Die intensive Färbung der Entkalkungslösung entsteht dadurch, dass diese Schicht, die zwar in neutralem Wasser so gut wie nicht löslich ist, sich in Säure leicht auflöst. Alle Karbonate reagieren leicht mit Säuren und sind unter einem pH-Wert von 4,3 nicht mehr beständig. Ein wesentlicher Angriff auf den Werkstoff selbst ist bei kurzer Einwirkdauer nicht zu erwarten, da Kupfer wegen seines edlen Potentials von nicht oxidierend wirkenden Säuregemischen nicht angegriffen wird.

Gruß
H2O
Gast (walter wied)
(Gast - Daten unbestätigt)

  10.01.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Gast vom 09.01.2007!  Zum Bezugstext

Moin Gast!

Beim Entkalken von Kaffeemaschinen und Wasserkochern greift die Säure immer etwas den Werkstoff an. Vielfach ist dieser Kupfer bzw. kupferhaltig. Die dann entstehenden Kupfersalze sind farbig, je nach Säure grün oder blau.

Die Färbung einer sauren Reinigungslösung hat also nichts mit dem Kupfergehalt des Trinkwassers zu tuen. Dieser liegt im verteilten Trinkwasser in der Regel unter oder im Bereich der analytischen Nachweisgrenze und steigt in Hausinstallationen mit Kupferrohren erfahrungsgemäß leicht an. Die Vorgabe der Trinkwasser-VO (Cu max. 2 mg/l) wird dabei aber nur in seltenen Fällen erreicht.

Viele Grüße
Walter
Gast (Gast)
(Gast - Daten unbestätigt)

  09.01.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von U. Tomaschek, Dt. Kupfer-Institut, Düsseldorf vom 24.09.1999!  Zum Bezugstext

Kurze Frage: ist es normal, dass sich der Essig vom Reinigen eines Wasserkochers tiefgrün verfärbt oder ist schon von einer gesundheitlich bedenklichen Kupferkonzentration im Trinkwasser auszugehen?
Gast (Thirsty Fish)
(Gast - Daten unbestätigt)

  26.12.1999
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von U. Tomaschek, Dt. Kupfer-Institut, Düsseldorf vom 24.09.1999!  Zum Bezugstext

"Die Zahl der Ionen, die man trinkt, ist normalerweise gering. Wenn
allerdings sehr weiches oder saures Wasser durch Kupferleitungen
fließt, kann der Richtwert von drei Milligramm Kupfer pro Liter
überschritten werden. Deshalb empfiehlt die
Trinkwasserverordnung, Kupfer dann nicht zu gebrauchen.
Während Erwachsene nämlich die überschüssigen Kupfer-Ionen
ausscheiden, erkrankt bei kleinen Kindern und Säuglingen die Leber,
weil sich die Ionen in ihr anreichern. Einige Kinder starben daran."

Anmerkung: Es gab sogar schon Fälle von Kupfervergiftungen bei Kindern
durch den Genuss von Nuss-Nougat-Cremes...

"Auch der Richtwert ist umstritten: Kritiker sagen, daß der
Richtwert von drei Milligramm pro Liter zu hoch sei. Gesundheitliche
Störungen sollen bereits ab 0,8 Milligramm pro Liter auftreten."

Gast (Rüdiger Miller)
(Gast - Daten unbestätigt)

  15.11.1999

Einige Angaben hierzu ggf. u. a. im Umwelt-Survey 1990/92 Band V: Trinkwasser
Erschienen unter der Reihe:WaBoLu im Umweltbundesamt.
Vertrieb: Fa. Werbung und Vertrieb
Ahornstraße 1-2
10787 Berlin

Gruß Rüdiger Miller



Gast (Gerd-W. Klaas)
(Gast - Daten unbestätigt)

  28.09.1999

: Wer kann mich schlau machen, wieviel Prozent der deutschen Häuser/ Wohneinheiten noch erneuerungsbedürftige Wasserrohre haben, die aufgrund ihres Alters oder Materials die Wasserqualität verschlechtern?
: Freue mich auf eine schnelle Antwort!

Sehr geehrter Herr Kummrow,
nach meinem Wissen gibt es keine Statistik darüber,
wieviel Wasserleitungen im Haus aus Blei sind.
Habe mit meinen Kollegen in Südwestfalen über dieses Thema gesprochen. Unserer Meinung liegt der Anteil im 0,X %- Bereich. Der Wert von o,5 %
dürfte wohl richtig sein.
Dieser Wert gilt allerdings nur in den alten Bundesländern.
Es wäre interessant zu wissen, ob es in den neuen Bundesländern größere Abweichungen gibt, was ich allerdings nicht glaube.
Mit freundlichen Grüßen

Gerd-W. Klaas


Gast (U. Tomaschek, Dt. Kupfer-Institut, Düsseldorf)
(Gast - Daten unbestätigt)

  24.09.1999

Sehr geehrter Herr Kummrow,

eine Verschlechterung der Trinkwasserqualität in Hausinstallationen kann im allgemeinen nur durch nicht oder nicht mehr zugelassene Werkstoffe wie z. B. Blei verursacht werden. Genaue Angaben über die Anzahl der sich noch in der Nutzung befindlichen Installationen aus Bleirohren gibt es nicht.

Es hat uns etwas befremdet, daß sie in diesem Forum unter dem Stichwort "Kupfer im Trink-wasser" von einer Verschlechterung der Trinkwasserqualität durch Rohre in Trinkwasserin-stallationen reden.
Da zu diesem Thema offensichtlich Aufklärungsbedarf besteht, möchten wir in unserer Funktion als technisch-wissenschaftliche Auskunfts- und Beratungsstelle für die Verwendung von Kupfer und Kupferlegierungen hierzu Stellung nehmen.

Kupfer gehört, wie auch Eisen oder Blei, zu den Schwermetallen.
In der Presse werden Schwermetalle immer gleichgesetzt mit schädlichen Eigenschaften. Hierdurch entsteht beim Leser der Eindruck, daß nur toxikologisch bedenkliche Metalle in dieser Gruppe zusammen-gefaßt sind. Dies trifft aber nicht zu. Vielmehr handelt es sich hier nur um eine Gruppe von Metallen, die anhand ihrer Dichte von den Leichtmetallen unterschieden werden. So sind alle Metalle mit einem Gewicht von mehr als 4,5g/cm³ Schwermetalle, die darunter Leichtmetalle.

Beispielsweise gehören auch Eisen und Selen zu den Schwermetallen. Aber gerade diese Elemente sind im menschlichen Körper, insbesondere bei Frauen, oftmals in zu geringen Mengen vorhanden und müssen über Medikamente zugeführt werden.

Kupfer gehört zu den lebensnotwendigen Spurenelementen, denn Kupfer hat eine wichtige Funktion im Stoffwechsel und auch bei der Immunabwehr gegen Bakterien. So hat ein gesunder Erwachsener ungefähr 100 mg Kupfer im Körper; das entspricht einem mittleren Gehalt von 1,5 mg/kg. Bei Neugeborenen ist dieser Wert mit 4,7 mg/kg sogar noch höher.

Kupfer geht dem Körper über Ausscheidungsmechanismen dauernd verloren. Deshalb müssen Tiere wie auch Menschen Kupfer immer wieder mit der Nahrung und durch Flüssig-keiten neu aufnehmen. Dabei ist Kupfer in den Lebensmitteln in unterschiedlichem Umfang vorhanden. Beispiels-weise enthalten 100 mg Erdnüsse bis zu 7 mg Kupfer; für Trinkwasser beträgt der Richt-wert (kein Grenzwert!) 3 mg pro Liter Wasser, wird aber nur selten erreicht.
Die Aufnahmerate von Kupfer im Körper liegt bei ungefähr 30 %, so daß laut Ernährungs-bericht für die Bundesrepublik im Mittel Frauen 2,4 mg je Tag und Männer 2,9 mg je Tag aufnehmen sollten. Dabei kann der Mensch unbedenklich etwa 6 - 10 mg Kupfer täglich zu sich nehmen. Da es bei einer Unterversorgung mit Kupfer zu Mangelerscheinungen kommen kann, nimmt der Körper bei einem niedrigen Kupferniveau mehr Kupfer auf und scheidet weniger aus. Diese natürliche Steuerung schafft Reserven und Sicherheit.

Kupfermangelerscheinungen sind beim Menschen -im Gegensatz zu Tieren- eher selten. Neuere Erkenntnisse legen die Vermutung nahe, daß kupferarme Nahrung das Risiko einer Erkrankung der Herzgefäße bei Erwachsenen erhöht. In einem Bericht der Weltgesundheits-organisation (WHO) zum Thema Kupfer wird über Tier-versuche berichtet, bei denen bei Do-sierung von nachweislich krebserregenden Substanzen und gleichzeitig von Kupferverbindungen das Risiko von Krebsgeschwulsten deutlich ver-ringert ist. Auch Prof. Dr. Dieter und Prof. Dr. Meyer vom Bundesgesundheitsamt in Berlin führen in der “Erläuterung zur Trink-wasserverordnung“ aus, daß „Kupfer sich in Langzeit-versuchen ...... nicht als karzinogen“ (krebserregend) erwies.


Allerdings soll auch nicht verschwiegen werden, daß es vor mehreren Jahren im Bayerischen Wald zu einzelnen Todesfällen bei ungestillten Säuglingen gekommen ist, deren Säuglings-nahrung mit kupferhaltigen Wasser aus hauseigenen Brunnen zubereitet worden war. Diese Wässer entsprachen nicht den Anforderungen der Trinkwasser-verordnung und hätten somit gar nicht als Trinkwässer genutzt werden dürfen.
Bei Trinkwässern der öffentlichen zentralen Trinkwasserversorgung sind solche Fälle nicht aufgetreten, da hier in der Regel ein Wasser verteilt wird, das der Trinkwasserverordnung entspricht.

In den vergangenen Jahren haben sich darüber hinaus die Anzeichen verdichtet, das neben den oben genannten Rahmenbedingungen (Wasser aus hauseigenen Brunnen mit zu niedrigen pH-Werten, ungestillte Säuglinge bis ca. 6 Monate, kupferhaltige Komponenten wie z.B. kupfernes Kochgeschirr, kupferne Heizschlangen im Warmwasserbereiter oder Kupferrohre, Sta-gnationswässer) auch ein genetisch bedingter Faktor bei den erkrankten Säuglingen vorlag. Deshalb wird zur Zeit versucht, das betreffende Gen zu identifizieren.

Um generell hygienische Probleme im Zusammenhang mit Trinkwasser zu vermeiden, hat der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. die Empfehlung ausgesprochen, Stagnationswasser nicht zur Zubereitung von Säuglingsnahrung zu verwenden.
Diese Empfehlung, kein Stagnationswasser zur Zubereitung von Säuglingsnahrung zu verwenden, ist jedoch unabhängig vom Werkstoff, da alle Stagnationswässer bei allen Werkstoffen chemischen, physikalischen und mikrobiologischen Änderungen unterliegen, ohne daß dies im Einzelfall vom Verbraucher erkannt werden kann. Deshalb soll das gesamte in den Leitungen stagnierende Wasser vor der Nutzung zur Zu-bereitung von Säuglingsnahrung abgeflossen sein. Dieser Zeitpunkt ist leicht daran zu erkennen, daß das Wasser deutlich kälter ist als zuvor.

Soweit diese Vorsichtsmaßnahme eingehalten wird, ist nicht mit hygienischen Problemen zu rechnen. Allerdings muß dennoch gerade bei einer Eigenwasserversorgung mit saurem Brunnenwasser eine Wasserbehandlung mit dem Ziel der Einhaltung der Trinkwasser-verordnung angestrebt werden.

In Trinkwasser- Installationen aus Kupferrohren bildet sich zunächst aufgrund einer Reaktion mit dem im Wasser gelösten Sauerstoff eine Schutzschicht aus Kupfer(1)- Oxid auf den Rohr- Innenoberflächen. Danach reagiert diese Schutzschicht mit den im Wasser vorhandenen Ga-sen und Salzen, über der Schutzschicht bildet sich eine meist grüne Deckschicht, die haupt-sächlich aus basischen Kupferkarbonaten besteht.(Diese Schichten haben nichts mit Grünspan zu tun, was manchmal fälschlicherweise angenommen wird. Grünspan ist ein Salz der Essig-säure, die, ebensowenig wie ihre Salze, nicht im Trinkwasser anzutreffen ist !)

Form und Ausbildung der Kupferkarbonatschicht hängen unter anderem sehr stark von der Zusammensetzung des Wassers und den Betriebsbedingungen ab. In keinem Fall wird die Schichtdicke jedoch mehr als wenige Zehntel Millimeter Dicke betragen. Ein Zuwachsen der Leitungen durch Korrosionsprodukte (Inkrustation) ist also bei Kupfer sowohl im Kalt- als auch im Warmwasser nicht zu befürchten.

Schon seit langem sind die antibakteriellen Eigenschaften von Kupferwerkstoffen bekannt, wenngleich sie bis heute noch nicht in allen wissenschaftlichen Einzelheiten erforscht wurden.

Um die Wirkung von verschiedenen Materialien auf das Wachstum von im Wasser enthaltenen Bakterien zu vergleichen, wurde ein bakterienhaltiges Wasser durch gleichlange, vonein-ander getrennte Leitungen aus Kupfer, Glas und Kunststoff mit gleichem Durchmesser geleitet.Messungen ergaben, daß nach Ablauf von 24 h sämtliche Bakterien in Kupferleitungen abgestorben waren, während sich bei Verwendung von Glas- und unterschiedlichen Kunststoffleitungen keine Wirkung zeigte. Erweiterte Untersuchungen mit unterschiedlichen Bakterienarten brachten ähnliche Ergebnisse. Andere Untersuchungen über den Einfluß von Rohr-materialien des Trinkwassernetzes auf die Legionellenhäufigkeit ergaben, daß in Proben aus Kupferrohr- Installationen gar keine oder nur verschwindend geringe Belastungen durch Le-gionellen auftraten, während in Rohren aus anderen Werkstoffen durchaus Legionellen nach-gewiesen werden konnten.
Erwartungsgemäß gibt Kupfer also keinerlei mikrobiell verwertbaren Substanzen an das Lei-tungswasser ab. Die antibakterielle Wirkung von Kupfer ist hier deshalb auch von Bedeutung, da Legionellen in Symbiose mit bestimmten Bakterien, Algen und Amöben leben.

Bei der Überlegung, welches Rohrmaterial bei einer vorliegenden Wasserbeschaffenheit ein-gesetzt werden kann, ist grundsätzlich auf die Vorgaben der Trinkwasserverordnung und im Falle von Kupfer zusätzlich auf die in DIN 50930, Teil 5 (Korrosion metallischer Werkstoffe im Innern von Rohrleitungen, Behältern und Apparaten bei Korrosionsbelastung durch Wässer, Beurteilung der Korrosionswahrscheinlichkeit von Kupfer und Kupferwerkstoffen) festgelegten Einsatzkriterien zu achten.

Im folgenden werden die Kriterien beider Regelwerke für den allgemeinen Einsatz metalli-scher Werkstoffe bzw. speziell für Kupfer aufgeführt. Wer sich nicht mit der zugegebenerma-ßen etwas schwierigen Wasserchemie beschäftigen will, kann dem Deutschen Kupfer-Institut eine Wasseranalyse, die man kostenlos beim Versorgungsunternehmen oder beim Gesund-heitsamt bekommen kann, zuschicken oder –faxen. Diese wird dann von uns (ebenfalls kostenlos) bewertet.

- Die TrinkwV legt fest, daß der pH-Wert eines Wassers zwischen 6,5 und 9,5 liegen muß. Zusätzlich ist darin festgelegt, daß das Wasser, mit Rücksicht auf Faserzement-, zementhaltige und metallische Werkstoffe für Rohrleitungen und Bauteile wie z.B. Armaturen, in vorgegebenen pH-Wert-Bereichen entsäuert sein muß. Schwankungen des pH-Wertes unter den pH-Wert der CaCO3-Sättigung (Sättigungs- oder Gleichgewichts-pH-Wert) bleiben bis zu 0,2 pH-Einheiten unberücksichtigt. Diese Vorgabe betrifft also nicht nur den Werkstoff Kupfer (der gar nicht gesondert aufgeführt wird), sondern alle metallischen Komponenten in einer Hausinstallation.

- Zusätzlich fordert die DIN 50930 Teil 5 für den Einsatz von Kupfer in Absatz 5.7 „Beein-flussung der Wasserbeschaffenheit“ einen Wert für die Basenkapazität von KB 8,2 <1,0 mol/m3. Sofern dieser Wert in der Wasseranalyse nicht aufgeführt ist, gilt diese Bedingung als erfüllt, wenn pH >7 und Säurekapazität KS 4,3 < 5,0 mol/m3.

Sämtliche Kupferrohre für die Hausinstallation werden aus sauerstoffreiem Kupfer Cu-DHP (alte Bezeichnung SF-Cu) hergestellt. Der Werkstoff zeichnet sich durch hohe mechanische Widerstandsfähigkeit, geringe thermische Längenausdehnung, absolute Diffusionsdichtigkeit und hohe Druck- und Temperaturbelastbarkeit aus.
Kupferrohre bis zur Nennweite DN 50 sind für die Trinkwasser- (DIN1988), Gas- (TRGI), Flüssiggas- (TRF/TRR100) und Heizölinstallation (TRbF) sowie für die Heizungsinstallation zugelassen.

Hier einige Vorteile der Kupferrohr- und Fittingsinstallation:

 Für die Temperatur- und Alterungsbeständigkeit von Kupferrohren liegen über 50 Jahre Langzeit- und Praxiserfahrung vor.
 Geringerer Reibungswiderstand von Kupfer ermöglicht den Einsatz kleinerer Rohrdimensionen ( Der Reibungswiderstand von z. B. Kunststoffrohren ist fünfmal höher! ).
 Hohe mechanische Festigkeitswerte lassen geringere Wandstärken zu.
 Kupfer kann bei jeder Witterung und Baustellentemperatur verarbeitet werden, es ist kein Vorwärmen oder Aufheizen erforderlich.
 Es entstehen keine Abfälle oder Sondermüll wie bei Kunststoffen, da Kupfer schon heute zu 100 % recyclebar ist.
 Es stehen sehr vielfältige Verbindungstechniken wie Löten, Pressen, Klemmen, Schweißen, etc. zur Verfügung.
 Das europaweit verfügbare und international genormte, offene System ist durch eine breite Typen- und Dimensionsvielfalt gekennzeichnet.

Bei Berücksichtigung der Hinweise und Normen zur Planung, Verarbeitung und Inbetriebnahme von Installationen mit Kupferrohren ist ein solches System mit den heute lieferbaren Rohr- und Fittingsqualitäten völlig betriebssicher herstellbar, daß heißt, daß Kupfer als Rohrwerkstoff ein Höchstmaß an Sicherheit und Langlebigkeit bietet!




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