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Kategorie: > Technik > Abwasser/-aufbereitung
Behandlung von hochgradig mit Sulfat belastetem Abwasser
Seerose
(Mailadresse bestätigt)

  14.03.2008

Hallo zusammen,
ich habe ein Abwasser welches mit ca. 40.000 mg/l Sulfat und 180.000 mg/l CSB belastet ist.

Eine biologische Behandlung gestaltet sich nicht nur als schwierig, sondern führt im Fall des Sulfat auch zu einem toxischem Problem (H2S).

Eine Fällung mit Bariumhydroxid ist wahrscheinlich ebenfalls nicht zu empfehlen, da ebenfalls toxisch.

Genauso wenig ist ein Ionenaustauscher geeignet, muss ständig regeneriert werden.

Die einzige Idee die mir realisierbar erscheint ist eine Umkehrosmose.

Würde mich über jegliche Anregungen und Kommentare freuen, insbesondere hinsichtlich der Umkehrosmose und Barium-Fällung. Im Forum habe ich etwas über ein Ettringit Verfahren gelesen, könnte das interessant für mein Problem sein? Weitere Anregungen werden natürlich auch gerne entgegengenommen.

Vielen Dank im Voraus!



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 8
Gast (Dr. Koeckritz)
(Gast - Daten unbestätigt)

  17.03.2008

Guten Tag Seerose,

lassen Sie bitte die Finger von diesem Wasser bzw. holen Sie sich professionelle Hilfe. Wenn Sie hier mit einer Aufbereitung beginnen, werden sich noch sehr viele Probleme ergeben.
Ich kann mir auch garnicht vorstellen, dass Sie als Privatperson schreiben?!

MfG

TK
Seerose
(Mailadresse bestätigt)

  17.03.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Wilfried vom 14.03.2008!  Zum Bezugstext

Hallo Wilfried und H20,
erstmal vielen Dank für die ausführlichen Kommentare. Als Erstes werde ich versuchen das Wasser mit einer Calcium-Hydroxid Lösung zu behandeln.

Gruß,
Seerose
Wilfried
wilfried.rosendahlrsdsolar.de
(gute Seele des Forums)

  15.03.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von H2O vom 15.03.2008!  Zum Bezugstext

Hallo H2O,

danke für die Aufklärung. Dass Bakterien schon bei "nur" 40 g Sulfat pro Liter Probleme haben hätte ich nicht gedacht.
Das mit der thermischen Unterstützung kam mir, weil in solaren Destillen Rohgips schon ab ca. 70 °C ausfällt, in Warmwasserleitungen auch. Sicher spielen da die anderen Inhaltstoffe aber auch eine Rolle und wie sich das Ganze zu einem so extrem hohen CSB verhält.

Wünsche 'n schönes Wochenende und so herrliches Frühlingswetter wie in Hannover.
Wilfried
H2O
(gute Seele des Forums)

  15.03.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Wilfried vom 15.03.2008!  Zum Bezugstext

Hallo Wilfried,

bei der biologischen Behandlung wird´s ein Problem mit der Konzentration geben. Derartig konzentrierte Lösungen sind für Bakterien kein gutes Lebensmileau. Du kennst den Trick mit Haltbarkeitsmachung von Lebensmitteln wenn man sie besonders stark einsalzt. Wenn nicht der CSB wäre könnte man eigentlich sogar verdünnen, Sulfat ist im eigentlichen Sinne kein Schadstoff. Sulfat darf lt. Abwasserverordnung als einziger Inhaltsstoff auch verdünnt werden.

Thermische Unterstützung kann ein bisschen was bringen, weil Gips in der Wärme schlechter löslich wird. Es handelt sich jedoch nur um relativ wenig Mehrausfällung, daher ist es aus meiner Sicht zu teuer insbesondere wenn große Mengen behandelt werden müssen.

Ich muss gestehen, dass ich den Aufsatz der TU Wien nicht gelesen habe. Der Prozess muss aber anerob ablaufen und zur Reduzierung des Sulfats führen wobei wie schon bemerkt große Mengen giftigen Schwefelwasserstoff entstehen würden.

Gruß
H2O  
Wilfried
wilfried.rosendahlrsdsolar.de
(gute Seele des Forums)

  15.03.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von H2O vom 15.03.2008!  Zum Bezugstext

Hallo H2O,

ich denke auch, der CSB ist das größere Problem. Aber gerade in dieser Hinsicht, was spricht gegen eine biologische Behandlung, wie sie von der TU Wien dargestellt ist?

Und käme beim Ausfällen eventuell auch eine thermische Unterstützung in Betracht, besonders wenn sich die eingesetzte Energie wiederverwenden/rückgewinnen lässt?

Beste Grüße
Wilfried
H2O
(gute Seele des Forums)

  15.03.2008

Hallo Seerose,

wenns um Entsorgung geht ist die UO für diese Anwendung nicht der richtige Weg. Du kriegst relativ wenig salzfreies Permeat dafür viel Retentat das jetzt noch mehr Sulfat enthält. Wohin damit?

Versuch das Sulfat als Gips zu fällen indem Du ein Caliciumsalz zugibst. Wenn die Brühe sauer ist kannst Du auch Kalkmilch verwenden bis zum neutralen pH-Wert dann z.B. Calciumchlorid. Damit kommst Du von den 40.000 mg/l auf etwa 1.400 mg/l runter. Der ausgefallene Gips muß abfiltriert werden. Zu beachten ist, daß man zur Fällung mindestens 24 Stunden abwarten muß, am Besten noch etwas länger. Rühren während der Ausfällung ist vorteilhaft. Gips neigt zur Bildung übersättigter Lösungen die Fällung ist daher stark zeitverzögert.
Mit dem  Etringitverfahren kommt man wesentlich weiter in der Konzentration runter, da muß man sich aber schon fast eine chemische Fabrik aufbauen. Wird wahrscheinlich recht teuer.
Der hohe CSB-Wert deutet aber auch noch auf hohe Gehalte an Reduktionsmittel. Sulfit? Hydrogensulfit? Dithionit? Dagegen muß ebenfalls etwas unternommen werden.
Um welche Mengen handelt es sich denn?

Gruß
H2O
Wilfried
wilfried.rosendahlrsdsolar.de
(gute Seele des Forums)

  14.03.2008

Hallo Seerose,

habe hier einen Link zu einer gut gemachten Info, wie ich meine:
http://www.tu-dresden.de/fghhisi/src/download.php?id=6&file_id=1175765826151067837&session_id=none

Ich hoffe das hilft Dir weiter.

Beste Grüße
Wilfried
Gast (Wasserbockhart)
(Gast - Daten unbestätigt)

  14.03.2008

Hallo Seerose versuchs mal auf wasser wissen de.



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