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Kategorie: > Technik > Brunnen / Quellen / Pumpen
Brunnen
Dieter Keilig
(Mailadresse bestätigt)

  08.08.2007

Ein kleines Problem.
Brunnen neu angelegt.
Wasserspiegel OK -2,7m von Pumpenaufstellung, OK Grund -3,4m.
1" Schlauch mit Sieb + RSV eingelassen , Schlauch u. Pumpe mit Wasser gefüllt und los.
Pumpe arbeitet einwandfrei und 2 Min. lang gleichmäßig Druck am Ausgang.
Nach ca. 2 Min. kommen Luftblasen im Schlauch mit nach oben, sodass der Druck abfällt und die Pumpe etwas unsauber arbeitet.
Messungen ergeben das der Wasserspiegel nicht abfällt und das Ansaugsieb sich im Wasser befindet.
Habe keine techn. sinnvolle Erklärung.
Jemand von den Brunnenfreaks vielleicht???
didi 42  



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 3
Lothar Gutjahr
erfinderleint-online.de
(gute Seele des Forums)

  11.08.2007

Hallo Didi,

was ist das für ein Schlauch ? Wenn es kein verstärkter  Spiralschlauch ist, könnte es sein, dass dieser insbesondere dann, wenn er etwas angeknickt ist, durch den Unterdruck dicht macht und die Pumpe teilweise Vakuuolen erzeugt, welche Gasblasen ähnlich sehen. Erleichtert wird die Vakuuolenbildung durch eingeschlossene Gase, wie vom Vorredner erklärt.

Die Geräusche der Pumpe lassen auch darauf schliessen. Diese stammen von den kollabierenden Blasen und verursachen auch Kavitationsschäden. Auch die Zeitdauer bis zum Eintritt  dieses Zustandes spricht dafür. Nichtgashaltiges Wasser vom Auffüllen benötigt keine Minuten um aus dem Schlauch gepumpt zu werden. Also falls der Schlauch knicken kann, einen anderen verwenden.

Wäre nett, wenn du mal berichtest, was es war.

Grüsse aus Griechenland

Lothar

PS: Der Begriff Vakuuolen ist nicht geläufig und wurde von mir 1974 geprägt, um Lunker bei Kunststoffteilen, welche durch Schwindung des abkühlenden Kunststoffes entstehen zu erklären. Bis dahin dachte man an Gaseinschlüsse. Das Anbohren einer solchen Blase unter Wasser zeigte aber, dass es sich um Vakuum handelt.(Ähnlich unserem Universum, welches sich immer noch ausdehnt.)
Gast (Hartmut Schmitt)
(Gast - Daten unbestätigt)

  11.08.2007

Sehr geehrter Herr Keilig,

nahezu jedes Wasser enthält eine mehr oder weniger große Menge an gelösten Gasen (z.B. Stickstoff, Sauerstoff, Kohlendioxid usw.). Je größer der Druck und je niedriger die Temperatur im Wasser sind, umso mehr Gase können nach chemisch-physikalischen Gesetzmäßigkeiten im Wasser gelöst werden. Haben Sie z.B. sehr viel Kohlendioxid in Ihrem Wasser (z.B. durch biochemische oder andere Prozesse im Grundwasserbereich), so kann es sein, dass durch eine Druckverminderung (z.B. durch das Saugen einer Pumpe) für die neuen Druckverhältnisse im Vergleich zur möglichen Gassättigung zu viel Kohlendioxid im Wasser gelöst ist. Dieses Zuviel an Kohlensäure entweicht nun in Form von Gasbläschen. Einen ähnlichen Effekt beobachtet man auch beim Öffnen vun Sprudelflaschen und manchmal auch bei milchig trübem Wasser aus dem Wasserhahn, wenn man es eine kleine Weile in einem Glas stehen lässt. Der Vorgang ist eigentlich harmlos, wenn die Pumpe durch die Gasblasen im Dauerbetrieb nicht geschädigt wird. Der Effekt könnte wahrscheinlich durch die Verwendung einer Unterwasserdruckpumpe vermindert werden. Dann ist die Gasblasenbildung aber am Auslauf des Förderschlauches entsprechend stark zu beobachten. Dass bei Ihnen der Effekt erst verzögert auftritt, kann daran liegen, dass Ihr Befüllungswasser von Pumpe und Schlauch keine überschüssigen Gase oder nicht mehr enthält.

Stark kohlendioxidhaltige Wässer sind oft korrosiv und können metallische Werkstoffe angreifen. Manchmal kann man die Problematik auch durch eine Belüftung oder einen Zwischenbehälter, in dem das Wasser ausgasen kann, minimieren. Welchen Aufwand man zur Behebung des Problems aber betreiben will, hängt von der Nutzung des Wassers ab.

Wurde eigentlich schon einmal eine Wasseruntersuchung des Wassers, wie es unten im Brunnen steht, insbesondere auch im Hinblick auf die Sauerstoff- und Kohlendioxidverhältnisse vorgenommen?

Ich hoffe, Sie können mit diesen Angaben etwas anfangen. Vielleicht können Sie dem Forum ja noch etwas mehr zu Ihren örtlichen Gegebenheiten schildern, damit wir ggf. noch etwas detaillierter Rat geben können.

Mit freundlichen Grüßen.

Hartmut Schmitt
Gast (brunnenotto)
(Gast - Daten unbestätigt)

  08.08.2007

Es könnte das Ende vom Schlauch sich gehoben haben und so über den Strudel an der Oberfläche Luft angesaugt worden  sein?



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