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Kategorie: > Technische Fragen - Anschlußprobleme, TK-alagen etc.
HICOM 106 - suche weiterführende Informationen
Wählamt Kleinbaumgarten
(Mailadresse bestätigt)

  29.09.2005

Selbst auf die Gefahr hin, mir das Mißfallen einiger guter Geister einzuhandeln:

Ich suche eine Parametrieranleitung für eine SIEMENS HICOM 106, die ich an die österreichischen Verhältnisse anpassen möchte (was grundsätzlich gehen sollte).

Hier die entsprechende Produktkennzeichnung:

> S30817-U609-B713-8
> A30817-X614-X100-3-22

Informationen bitte hier posten (es gibt vielleicht auch andere Bedürftige) oder an dulosy@vip.at senden - herzlichen Dank im Voraus



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 10
Gast (Wählamt Kleinbaumgarten)
(Gast - Daten unbestätigt)

  13.10.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Thomas Göbel vom 13.10.2005!  Zum Bezugstext

Tja, das mit der Durchwahl hat - noch zu Analogzeiten - recht gut funktioniert. Bei richtiger Einstellung ist sogar das Seriendrehen bei einem Hebdrehwähler (10 Schritte pro Dekade) problemlos ausgegangen, der später (ab 1956) eingesetzte Motorwähler schaffte aufgrund der hohen Schrittgeschwindigkeit sogar "Großserien" bis etwa 40 bis 50 Anschlüssen.

In der Digitalzeit sind solche Zeitabschnitte natürlich "Ewigkeiten", aber auch hier funktioniert das problemlos.

Ich habe selber zwei ausgemusterte Wählamtscontainer der hiesigen Telekom über entsprechende Übertrager angeschlossen und habe selbst mit siebenstelligen Durchwahlen keine Probleme.

Für Interessenten kann dieses System jederzeit betriebsbereit vorgeführt werden, mehr über meine Sammlung unter:

http://www.ighft.de/freunde/oesterreich/oesterreich.htm

(P.S.: Bitte auch die anderen Seiten der IGHFT anschauen, es ist eine bemerkenswerte Sammlung in Dresden, die mich auf ihrer Website freundlicherweise als Untermieter dulden).
Thomas Göbel
thomas.goebelpriteg.de
(Mailadresse bestätigt)

  13.10.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Wählamt Kleinbaumgarten vom 13.10.2005!  Zum Bezugstext

...bei der Entwicklung einer vollelektronischen mittleren NStAnl mit Raumkoppelfeld (4032) wurde diese Art der österr. Durchwahl als "Hereinwahl" bezeichnet. Ob das eine allgemein anerkannte Bezeichung war, entzieht sich meiner Kenntnis. Es ist für mich jedoch immer wieder verblüffend, daß solche engen Zeitkriterien (Frei-/Besetztprüfung) mit elektromechanischen Systemen erreicht werden konnten.
Gast (Wählamt Kleinbaumgarten)
(Gast - Daten unbestätigt)

  13.10.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Dietrich vom 13.10.2005!  Zum Bezugstext

Ein kleiner Nachtrag zur österreichischen Durchwahl:

Wenn der Leitungswähler bereits eingestellt war (also die letzten beiden Ziffern der eigentlichen Anschlußrufnummer gewählt hatte), dann erfolgte die eigentliche Prüfung auf Frei/Besetzt (allerdings nicht, wie im deutschen System 55 mit Heißleiter, sondern durch Verzögerungswicklungen und dann sandte der LW einen Erstruf (übrigens: in Österreich wird seit 1952 mit 50 Hz gerufen). Gleichzeitig wurde der Freiton zum rufenden Teilnehmer gesendet.

Und jetzt erfolgte die eigentliche Durchwahl, also die b-Impulsgabe, wobei während der Aussendung der Durchwahlimpulse die Folgerufe ausgeschaltet wurden.

Bedingt durch den Umstand, daß im Fernverkehr die Wahlinformationen "rücksichtslos" ausgespeichert und gesendet werden, bleibt nur eine Zeit von etwa 500 ms übrig, um:

- Frei/Besetzt-Prüfung zu machen
- allfälliges Seriendrehen durchzuführen
- den frei gefundenen Anschluß zu belegen und zu sperren
- den Erstruf abzusetzen.

Also alles sehr zeitkritisch.

Der Sinn des Wahlendes im deutschen System bestand darin, die Einrichtungen des Fernverkehres nach Aufnahme der kompletten Wahlinformation sofort freizuschalten. Dieses Kriterium kann aber bei einer belibig langen mehrziffrigen Durchwahl ja nicht gegeben werden.

Die in Deutschland praktizierte Durchwahl gab es auch in Österreich in einer modifizierten Version: hier wurden die entsprechend großen Anlagen - als Kurzrufnummern - direkt an GW-Ausgänge angeschaltet. Die entsprechenden - hier ankommend geschalteten - Amtsübertragungen stellten dann die Kriterien des Leitungswählers nach.

Eine der größten Anlagen dieser Art war die des Wiener Allgemeinen Krankenhauses mit 250 kommenden Leitungen (Kurzrufnummer 4800) .

Interessenten stehe ich gerne mit weiteren Informationen zur Verfügung.
Gast (Dietrich)
(Gast - Daten unbestätigt)

  13.10.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Wählamt Kleinbaumgarten vom 12.10.2005!  Zum Bezugstext

Hallo, hier noch eine kleine Ergänzung:
in Deutschland gab es zu Zeiten von EMD im öffentlichen Netz die Durchwahl nur für große Nebenstellenanlagen ab 10 Amtsleitungen, mit IKZ (Impulskennzeichen) zur Zeichenübertragung vom Amt zur Nebenstellenanlage. Dabei ging es nicht nur um die Übergabe der Wahlinformation zur Nebenstellenanlage, IKZ übertrug zum Beispiel auch das Wahlendezeichen rückwärts von der Nebenstellenanlage zum Amt.
Erst mit ISDN kam in die Durchwahl auch für kleine und mittelgroße Nebenstellenanlage. Die Durchwahlfähigkeit dieser Anlagen war maßgeblicher Treiber für die Umstellung der Nebenstellenanlagen auf ISDN; und für die Bundespost machte es auch wenig Sinn, noch für eine Übergangszeit vor EWSD/System12 die installierten "alten" Emd-Ortsämter auf Duwa für kleine und mittelgroße Nebenstellenanlagen umzustellen.
Aber zu EMD-Zeiten haben wir Österreich immer um seine Durchwahl bei kleinen Anlagen beneidet.
Gruß  Dietrich
Gast (Detlef Genthe)
(Gast - Daten unbestätigt)

  13.10.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Wählamt Kleinbaumgarten vom 12.10.2005!  Zum Bezugstext

danke, immer wieder interessant. Ich vermute doch mal, daß bei dieser Durchwahl der Ruf dann doch vom LW kam,oder? Dann muß das Ding doch wissen wann die Wahl zuende ist? Oder legt die Telefonanlage den Ruf an? So recht habe ichs noch nicht verstanden, ist aber auch nicht wirklich wichtig.
einen schönen Abend wünscht
Detlef Genthe
Gast (Wählamt Kleinbaumgarten)
(Gast - Daten unbestätigt)

  12.10.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Detlef Genthe vom 11.10.2005!  Zum Bezugstext

Die "österreichische" Durchwahl funktionierte ähnlich dem LW40, der Gemeinschaftumschalter 1/10 ansteuerte. Die Durchwahlinformation wurde mit -60V-Impulsen auf der b-Ader zum Teilnehmer durchgegeben und dort von einem Impulsrelais aufgenommen.

Als Auslösekriterium VOR Melden gab es eine Unterbrechung der a- und b-Adern für mindestens 250 msec, in älteren Systemen wurde für die Dauer des ankommenden Gespräches die Polarität der a- und b-Ader vertauscht.

Die diesbezüglichen Amtsleitungen waren in normale Hunderter eingestreut und normalen Anschlüssen gleichgestellt, sie konnten ankommend und abgehend benutzt werden und im Störungsfall auch mit normalen Apparaten beschaltet werden.

Bei der Umstellung auf das digitale System wurde zunächst diese "Gleichstromdurchwahl", also die -60V Impulse auf der b-Ader beibehalten, für Neuanlagen war aber dann das sogenannte ÜFS-Verfahren (Überwachungsfrequenzverfahren mit 12kHz) zwingend vorgeschrieben. Dieses arbeitet nach einem eigenen Protokoll, gibt aber - pikanterweise - die echte Durchwahlinformation noch immer pulswahlförmig aus. Somit kann diese Information auch leicht in Altanlagen ausgewertet werden.

Den Hauptgrund der NICHTEINFÜHRUNG der POTS-Durchwahl in Deutschland sehe ich im Kriterium des Wahlendekennzeichens, das in deutschen Systemen vorgegeben ist. Bei einer beliebig langen möglichen Durchwahl läßt sich ein Wahlende - wenn überhaupt - nur anhand eines Timers, also eines Zeitablaufes, in dem nicht gewählt wurde, ableiten.

Allerdings noch ein Zusatz: Die österreichischen Wählsysteme haben die Option des Wahlendekriteriums bei der Durchwahl vorgegeben, jedoch ohne Nutzungsverpflichtung (ÜFW - Überwachungsfrequenzverfahren mit Wahlende).

Falls jemand weiterführende, detaillierte Informationen zu den Durchwahlverfahren haben möchte, bitte bei mir melden!
Gast (Max)
(Gast - Daten unbestätigt)

  12.10.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Detlef Genthe vom 11.10.2005!  Zum Bezugstext

Schau hier:

http://wasser.de/telefon-alt/forum/index.pl?job=thema&tnr=100000000001575

Spätestens mit Einführung der elektronischen Nebenstellenanlagen a la Familientelefon (also ab 1980..85) wären durchwahlfähige analoge Hauptanschlüsse für 'Otto Normalverbraucher' auch in D kein Problem gewesen. Aber unsere Bundespost war ja sehr zögerlich mit irgendwelchen Neuerungen- und noch dazu hat man ausschließlich auf ISDN gesetzt. Dem Privatkunden hat man bis ~1980 ja gerade mal die A2-Anlage oder Steckdosenanlagen zugestanden; die Kleine Wählanlage 1/1 gab es nur für Geschäftskunden und zu astronomischen Preisen.
Gast (Detlef Genthe)
(Gast - Daten unbestätigt)

  11.10.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Wählamt Kleinbaumgarten vom 10.10.2005!  Zum Bezugstext

Hallo allerseits, wenn es was zu lernen gibt kriege ich gleich wieder gute Laune. Wie funktioniert(e) diese Durchwahl? Ich kann mir nicht so recht vorstellen das man das so kompliziert wie in einer "richtigen" Durchwahl gelöst hatte. Wenn ich an die alten GWN-Durchwahlumsetzer denke, die kann man ja allein kaum anheben. Kann man das in zwei oder drei Sätzen zusammenfassen? Nur so interessehalber?

gruß nach Österreich sendet Detlef Genthe
Gast (Wählamt Kleinbaumgarten)
(Gast - Daten unbestätigt)

  10.10.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Detlef Genthe vom 09.10.2005!  Zum Bezugstext

Herzlichen Dank für die weiterführenden Informationen - ich werde mal sehen, was sich über die HICOM 110 recherchieren läßt. Schlimmstenfalls darf ich vielleicht hier das Thema wieder neu aufwärmen.

Noch zur "österreichspezifischen Hardware": es ist richtig, daß in Österreich mit 12 kHz gezählt wird (früher tat man das auch mit 50 Hz, während des Gespräches), aber das ist nichts besonderes. Auch die Schweiz und Ungarn zählen mit 12 kHz und vermutlich tuen das auch andere Länder.

Das wirkliche "Österreich-Spezifikum" dürfte aber im Leistungsmerkmal "Durchwahl" liegen. Die beiden österreichischen, digitalen Systeme OES-D (basierend auf Nortel DMS100) und OES-E (basierend auf EWS-D) unterstützen die Durchwahl auch bei "gewöhnlichen" POTS-Anschlüssen auch in Klein- und Kleinstanlagen, so wie das auch schon im Analogwählsystem W48 beim Leitungswähler war.

Die mir vorliegende Anlage ist zwar "Deutschland-spezifisch" - hat aber bei der Anschaltung an alle hiesigen Systeme keinerlei Probleme gezeigt. Abgesehen von der Parametriermöglichkeit bin ich mit ihr eigentlich zufrieden!
Gast (Detlef Genthe)
(Gast - Daten unbestätigt)

  09.10.2005

Hm ich habe nur noch die Initialisierungen für die Hicom 110 gefunden. Die HICOM 106 war von der Programmierung sehr ähnlich, nur nicht modular ausbaubar. Da steht leider für Östereich keine sequenz sondern daß für Östereich besondere Hardware nötig ist. Was das genau ist steht in  einem deutschen Handbuch leider nicht. Alle anderen aufgeführten Länder haben eine Sequenz. Ich denke, das ist die Quittung dafür, daß ihr bei der  Gebührenübertragung euer eigenes Süppchen kocht ;-).  Da die 106 ja nur 2 analoge Amtsleitungen hat sollte  bis auf die Gebührenübertragung auch mit der deutschen Sequenz alles laufen.



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